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Deilinghofer Glocken

Die “Domina”, die älteste Glocke im Deilinghofer Turm: 1510 oder später entstanden? - vgl. dazu einen FG-Artikel im Deilinghofer Gemeindebrief HIER - vgl. auch die FG-Predigt zu dieser Glocke HIER
Oben: Pfr.Alfred Ravenschlag an der Deilinghofer Domina-Glocke


Hier ein Bild (oben) von der zweitältesten Deilinghofer Glocke, der 1652 von Antonius Paris gegossenen “Schulte-Riemke-Glocke”


Oben: Pfr. Axthelm mit dem Deilinghofer Presbyterium 1926 bei der Glockenweihe der “Finger-Daumen-Ellenbogen”-Glocke; Zeitungsseite von 1926 mit der Weiherede Axthelms erhalten Sie im PDF-Download HIER

Nach dem zweiten Weltkrieg kehrten drei Deilinghofer Glocken wieder heim, zwei vom Hamburger “Glockenfriedhof”:


Und hier Deilinghofer Kindergottesdienstkinder unter der jüngsten Glocke von Deilinghofen, als sie 2001 “Geburtstag” hatte:


    Die Deilinghofer „Finger-Daumen-Ellenbogen-Glocke“, 
    der „Benjamin“ unter den vier hiesigen Glocken
    Zum „75. Geburtstag“ dieser Glocke im Dezember 2001
     

    Der folgende Text ist entnommen aus der Einleitung zu dem Heft: „... so läuten die Glocken von Deilinghofen“. Zu den ersten zwei Jahrhunderten der evangelischen Kirchengemeinde Deilinghofen 1565 bis 1765, Blätter zur Deilinghofer Kirchengeschichte 2, im Auftrag der Gemeinde hg. von F. Groth, P. Kramme, H. Vicariesmann unter besonderer Mitarbeit von H. Schulte, Deilinghofen 1991, S. 10-18.
     
    Die Dorfkirche und der Heimkehrer
    Von Ewald Hohage (Deilinghofen 1949)

    Der Wind stand mir entgegen,
    als ich zum Dörfchen schritt,
    er kam mir nicht gelegen
    für meinen müden Tritt.

    Und doch, in seinem Singen
    klang mir’s, dem kranken Mann
    Ein wohlbekanntes Klingen,
    das mich so traut umspann.

    Die Glocken-Töne schenkten
    Der heimwehsiechen Brust,
    mir armen Leidgetränkten
    ein Stückchen Himmelslust.

    Als ich die Höh’ erklommen,
    sah ich mein Kirchlein steh’n,
    das meinen Schritt vernommen,
    eh’ ich’s mit Lust gesehn.

    Wie wohl war’s mir zumute,
    es wichen Weh und Schmerz;
    die Kirche,- ach, die ‚Gute’
    gab Freud mir in’s Herz.


    Präludium: Das sehr eigentümliche Läuten der
    sprichwörtlichen Glocken von Deilinghofen

    Dass jeden Sonntag die Glocken der Stephanuskirche läuten, gleichsam als „Präludium“, also zu deutsch als Vorspiel zum Gottesdienst, scheint die selbstverständlichste Sache der Welt zu sein. Nun aber hat unsere Stephanuskirche ganz besonders geschichtsträchtige Glocken: drei im Turm und die sog. „Kuhschelle“ außen vor. Und es sind buchstäblich „sprichwörtliche“ Glocken! Deshalb ist in diesem Heft das einleitende Kapitel über die Deilinghofer Kirchengeschichte den Glocken gewidmet, wobei die Schreiber dieses Artikels ein liebevolles, geradezu inniges Verhältnis zu unseren besonderen Glocken entwickelt haben, wie der Leser aus diesen Zeilen vielleicht sogar herausspüren kann. Man muss nicht Friedrich Schiller heißen, der bekanntlich „Die Glocke“ schrieb, um vom Glockenthema, das ja unterschwellig an die tiefsten Menschheitsfragen heranrührt, gefesselt und fasziniert zu sein.
    Das zu Beginn abgedruckte Gedicht, von Ewald Hohage verfasst in einer ganz besonderen historischen Situation, ist auch als so ein „Liebesgedicht“ auf unsere Kirche und ihre Glocken (ihre „Glocken-Töne“ und ihr „wohlbekanntes Klingen“) zu lesen.
    Leider fehlt im schönen gedruckten Kunstführer durch die Stephanuskirche, im Text von Elmar Hartmann, ein Kapitel über die Glocken ganz! Dabei kann man sich gerade am Beispiel der vier Glocken so viel aus der hiesigen Kirchengeschichte klarmachen. Hören wir also und erlauschen wir, was die drei, nein: vier Glocken uns zu sagen haben und was sie in der ih-nen eigenen musikalischen Weise zum erklingen bringen. Auch das ist ein Vorspiel, ein „Präludium“, das uns einstimmt auf Deilinghofen und seine Kirche in Vergangenheit und Gegenwart.
    Dass in diesem einstimmenden Glockenkapitel auch im Vorgriff Ereignisse erwähnt werden, die im jetzigen Jahrhundert und in vorigen Jahrhunderten geschehen sind (und die thematisch somit zu den nun vorhandenen und  noch geplanten  Ausgaben der „Blätter zur Deilinghofer Kirchengeschichte“ gehören), ist unvermeidlich und auch so gewollt. Denn der besondere Glockenklang gerade dieser vier Glocken verbindet die Gegenwart mit der Vergangenheit und mit der ersten Deiinghofer Kirchengeschichte, die evangelischerseits 1565 begann und darüber hinaus zurückreicht in die katholische Zeit unserer Kirche. (Auch darüber übrigens kann man anhand unserer Glocken, der ältesten von 1510 [manche sagen: 1570] und der draußen aufgehängten von 1250, wie unten in 3. Abschnitt ausgeführt wird, etwas erfahren.)
    Aber lassen Sie uns bei den Glockenpräludium bei der Gegenwart anfangen und von daher weit in die Vergangenheit hineinhören...
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