50 Jahre Eishockey im Sauerland (gesammelte Artikel aus dem Jubiläumsjahr 2009)
Der neueste über den Deilinghofer ECD-Crack Sebastian Jones und dessen alten Deilinghofer Lehrer Friedhelm Major direkt HIER, danach zum Tod von Ekke Lindermann (IKZ, 13.7.2011) direkt HIER.


ECD zieht den Schlussstrich vor dem Jubiläum
IKZ Iserlohn, 12.12.2008, Willy Schweer
Iserlohn. Die Einladung hat er auf einem alten Vereins-Briefbogen aus „5872 Deilinghofen” verschickt. Jörg Schauhoff, Mitbegründer des ECD Deilinghofen, bittet zusammen mit Ekke Lindermann die Männer der ersten Stunde zur internen Jubiläumsfeier.
Am 28. Februar wird in der Gaststätte Marcks in Brockhausen an die dann genau 50 Jahre zurückliegende Geburtsstunde des ECD erinnert. 50 Jahre Eishockey im Sauerland sind aber nicht mehr 50 Jahre ECD. Denn den Verein, den die Traditions-Mannschaft auch nach der IEC-Gründung weiterleben ließ, gibt es nicht mehr. Am letzten Dienstag zogen 17 ehemalige Eishockeyspieler bei Marcks den endgültigen Schlussstrich, als die Kasse der GbR aufgelöst und das Geld unter den Mitgliedern verteilt wurde. Für Schauhoff war es ein Tag, der ihn mit Wehmut erfüllte, der aber die Entwicklung der letzten Jahre konsequent widerspiegelte.
Die Traditonsmannschaft, die einst zu internationalen Turnieren reiste und mit ihren Auftritten am Seilersee nicht nur Eishockey-Nostalgiker begeisterte, gibt es schon lange nur noch auf dem Papier. Keine Spiele, kein Training, keine Treffen, keine gemeinsamen Aktivitäten - man hatte sich auseinandergelebt. „Dass meine Generation nicht mehr aufs Eis geht, ist die normale Entwicklung, aber es sind keine jüngeren Leute nachgerückt, um diese ECD-Tradition weiterleben zu lassen,” bemängelte Schauhoff. Er selbst hatte mehrfach Anstöße gegeben und fand wenig Resonanz. „Und andere haben sich nicht gekümmert, es interessiert niemanden mehr.”
Die früheren Spieler kamen am Dienstag letztmals zusammen, und bei der Feier Ende Februar werden sich nach Schauhoffs Einschätzung die Zeitzeugen aus den Gründungsjahren letztmals in größerer Runde treffen. Vielleicht gibt es dort Impulse, damit sein lang gehegter Wunsch Realisierungschancen bekommt: Die Errichtung eines Eishockey-Museums.


Eishockey - ECD-Jubiläumsspiel
Samstag gibt es ein Wiedersehen mit Cestmir Fous und Co.
IKZ, Iserlohn, 25.02.2009, Willy Schweer
Iserlohn. Am 28. Febrauar 1959, als der EC Deilinghofen gegründet wurde, fiel die Entscheidung erst am späten Abend. 50 Jahre später beginnen die Jubiläumsfeierlichkeiten aber schon etwas früher.
Am Samstagnachmittag steigt um 14.30 Uhr am Seilersee das Spiel der ECD-Traditionsmannschaft gegen die „Big Old Boys” des Krefelder EV.
Die Organisatoren vor Ort haben bisher die Zusagen u. a. von Bill Lochead, Roger Nicholas, Peter und Georg Gailer, Karsten Mende, Detlef Franke, Bernd Schutzeigel, Gerdi Müll, Dieter Brüggemann, Toni Fonso, Robert Simon, Jens Fischer, Ernst König, Jens Esche und Daniel Hesmert. Gestern signalisierte auch Torwartlegende Cestmir Fous sein Kommen. Der Eintrittspreis für das gemeinsam vom ECD, von der Roosters und vom Kultur- und Heimatverein Deilinghofen präsentierte Spiel beträgt 5 Euro bei freier Platzwahl.
Das Eishockey-Jubiläum hat auch das WDR-Fernsehen auf den Plan gerufen. Am heutigen Donnerstag wird im Gasthof Sonneborn in Deilinghofen gedreht, wo der ECD gegründet wurde. Daneben sind Aufnahmen am Standort der alten Eishalle im ehemaligen Camp geplant.
In kleiner Runde kommen am Samstag ab 19 Uhr in der Gaststätte Marcks in Brockhausen auf Einladung von Jörg Schauhoff und Ekke Lindermann die Vereinsgründer im kleinen Kreis zusammen, um an die Geburtsstunde des Eishockeys im Sauerland zu erinnern.


Entschuldigung für ein 40 Jahre altes Foul
IKZ, 02.03.2009 / gesamte Zeitung, Mantel
Entschuldigung für ein 40 Jahre altes Foul Brockhausen. (MT) Auf eine große Gala wurde verzichtet. Statt dessen fand nach dem Jubiläumsspiel am Samstagnachmittag abends Teil II der Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des ECD im kleinen Rahmen statt.
Allerdings standen beide Veranstaltungen in keinem unmittelbaren Zusammenhang. Für den „Jubiläumsakt" am Samstagabend in Brockhausen zeichnete primär Jörg Schauhoff verantwortlich, der die Gründungsmitglieder, einige Mitglieder der „Dortmund-Fraktion" sowie weitere Mitstreiter der ersten Jahre begrüßte. Wolfgang Peske: „Als einer der Ausländer sage ich Jörg dafür Dankeschön."
Zuvor hatte er sich bei der „5" für ein Foul Ende der 60-er Jahre entschuldigt. Laut IKZ-Bericht hatte Peske als Spieler des Kölner EK dem ECD-Kapitän den Schläger auf den Kopf geschlagen und via Zeitung eine Entschuldigung angekündigt. Schauhoff grinsend: „Darauf warte ich noch immer." Sprach's, und es geschah.
Ohnehin wurde während des langen Abend in Erinnerungen geschwelgt. Etliche Ton-, Print- und Foto-Dokumente sowie zahlreiche andere Erinnerungsstücke, u. a. ein Holzschläger der kanadischen Nationalmannschaft aus den 50er Jahren, hatte Schauhoff ausgelegt.
Über zwei Stunden wurde über die Geschichte gesprochen, am Ende aber scheiterte Schauhoffs Unterfangen, das gesamte ECD-Kapitel abzuhandeln, denn das war ein mehr als Abend füllender Stoff. Und die Gäste, von denen sich etliche Jahrzehnte lang nicht gesehen hatten, wollten sich schließlich ja auch noch in kleinen Gesprächsrunden unterhalten.
Schauhoff, der u. a. den „ECD-Geburtshelfer" Hanskarl Franke, Friedhelm Amelung sowie Horst Kubik, den ersten deutschen Trainer des Klubs, besonders begrüßte, gab zu bedenken, dass es sich nicht einmal um einen richtigen 50. Geburtstag handele, „denn der Verein existiert ja nicht mehr."
Schauhoff strich den Zusammenhalt des Teams heraus, der zu dem Erfolg geführt habe. Hanskarl Franke wurde sogar politisch-philosophisch, als er über die Kanadier sprach, die als Besatzer zunächst wenig begeistert aufgenommen wurden: „Der kleine schwarze Puck hat die Brücke der Völkerverständigung hergestellt." Und Kubik lobte die Spieler: „Es war begeisternd, wie die Jungs mitgezogen haben."
Jörg Schauhoff schloss, nach etlichen Anekdoten, mit der Erkenntnis: „Wir haben vor fünfzig Jahren etwas in Gang gesetzt, auf das wir stolz sein können." Und wurde angesichts der bereits verstorbenen ECDler fast melancholisch: „Wer weiß, wann und ob wir uns wiedersehen." Weitere Infos: www.ecdchronik.de.vu. Einige der Männer der ersten ECD-Stunde: (v. li.) Friedrich Schmidt, Hanskarl Franke, Werner Heetfeld, Peppi Neugebauer, Rainer Kasper, Jörg Schauhoff, Ekke Lindermann und Hans Kasper. Foto: Esser


Zig Bilder von dem Fest bei Marcks gibt es in der von "Pastoerchen" erstellten Fotoseite HIER

50 Jahre Eishockey im Sauerland
ECD-Rember-Day und Revivalparty am 14
. März
Hemer, 03.03.2009, Paul Kramme, 0 Kommentare, Trackback-URL
Hemer. Der Kultur- und Heimatverein Deilinghofen feiert das große ECD-Goldjubiläum in "Klein-Kanada im Sauerland" am Samstag, 14. März, nach: 50 Jahre Eishockey-Club Deilinghofen!
Das am letzten Wochenende gefeierte Goldjubiläum „50 Jahre ECD” bzw. „50 Jahre Eishockey im Sauerland” muss auch ein Thema sein, das der veranstaltungserprobte Kultur- und Heimatverein Deilinghofen gebührend und vor allem öffentlich aufgreifen muss. Am Samstag, 14. März, wird in der Turnhalle des TV Deilinghofen zu einem „ECD-Remember-Day” mit abschließender „Revival-Party” eingeladen.
Ab 14 Uhr sind Besucher willkommen. In einer ECD-Ausstellung werden Fotos und Zeitungsschlagzeilen aus dem „Klein-Kanada im Sauerland” von 1959 bis 2004 präsentiert.
Um 17 Uhr folgt eine Gesprächsrunde mit Spielern und Funktionären von damals und heute sowie mit langjährigen Eishockey-Fans. Mit dabei sind u. a. Hanskarl Franke, Friedrich Sprenger, Gerdi Müll, Ernst König, Karsten Mende, Dieter Grüter, Charly Kirchhoff, Torsten Busch, Friedhelm Humbeil und Karl-Friedrich Schauhoff. Der Eintritt ist frei. Fürs leibliche Wohl der Besucher wird bestens gesorgt, u. a. mit Kaffee und frischen Waffeln.
Die ECD-Revival-Party mit der im heimischen Raum bestens bekannten Band „SAM” folgt am 14. März um 20 Uhr in der TVD-Halle. Einlass ist ab 19 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt sieben Euro. Vorverkaufskarten gibt es bei Lotto-Toto-Zeitschriften Achilles an der Europastraße.
Der Kultur- und Heimatverein Deilinghofen weist ausdrücklich darauf hin, dass der erwirtschaftete Erlös einer bestimmten Aktion zufließen wird: nämlich der „Beteiligung des Ortsteils Deilinghofen an der Landesgartenschau 2010 in Hemer”.

50 Jahre Eishockey im Sauerland
Eine Fülle schöner Erinnerungen

Iserlohn, IKZ, 15.03.2009, Willy Schweer. Deilinghofen. Alte Zeitungsausschnitte, Dokumente aus dem Schriftverkehr des Vereins, Werbeplakate und ein Bilder-Querschnitt aus 50 Jahren Eishockey, der auf eine große Leinwand projiziert wurde: Der „Remember Day”, der die ECD-Jubiläumsfeiern abschloss, rief vielfältige Erinnerungen wach.
Charly Stenner-Borghoff und sein Team hatten sich viel Mühe gemacht und interessantes Material aus diversen Archiven zutage gefördert. An den Wänden der TVD-Turnhalle waren die Zeugnisse der ECD-Historie ausgehängt und luden zum intensiven Studium ein und - bei Kaffee und Waffeln - natürlich auch zum Schwelgen in Erinnerungen. Man hätte den rührigen Organisatoren allerdings einige Besucher mehr gewünscht. Längst nicht alle verfügbaren Exponate ließen sich ausstellen. „Ich hab' da auch noch was gefunden.” Das hörte Stenner-Borghoff in den vergangenen Wochen oft in Deilinghofen. Viele Bürger hatten ihre ganz persönlichen ECD-Erinnerungen aufbewahrt.
Zu sehen waren alte IKZ-Seiten mit sportlichen Höhepunkten, aber auch vieles, was heute kurios anmutet. Etwa das vergebliche Begehren des Vereins, für den „Gefreiten (Fitti) Branz” eine Freistellung bei der Bundeswehr für zwei wöchentliche Trainingseinheiten zu erwirken. Alte Eintrittskarten prangten neben historischen Plakaten. Zur Saison 67/68 etwa wurde eine Komplett-Info im DIN- A3-Format herausgegeben - mit Mannschaftskader, Spielterminen, Vorverkaufsstellen. Die Dauerkarte gab es damals übrigens für 60 Mark. Seine private Sammlung zeigte Rolf Richter, der von 1961 bis 1967 jedes ECD-Spiel archiviert und in Jahrbüchern zusammengefasst hatte.
In zwei Talkrunden entlockte Charly Stenner-Borghoff Vertretern mehrerer Eishockey-Generationen Informatives und Amüsantes. Hanskarl Franke erinnerte an die Probleme bei der Vereinsgründung 1959, Karl-Friedrich Schauhoff, Spieler der ersten Stunde, zeigte das erste selbst entworfene ECD-Wappen. Friedrich Sprenger und Ingo Graumann waren die Väter der ersten Vereinszeitung, und Graumann geht zudem als Notvorsitzender in die Geschichte ein, als er kurzzeitig für den zurückgetretenen Karl Fischer eingesetzt wurde - und plötzlich für eine Millio Mark Schulden haften sollte.
Von 1959 bis heute ist Friedhelm Humbeil ein Eishockeyfan mit Leib und Seele, während andere Talkgäste freimütig einräumten, keinen großen Bezug mehr zu den Roosters zu haben. Gerdi Müll, als Deilinghofer einst mit dem Berliner SC Deutscher Meister, hofft auf eine Fortsetzung der Traditionsspiele mit einer gemischten ECD/IEC-Mannschaft, Dieter Grüter erinnerte an gut 25 Jahre an der Massagebank, und die beiden letzten Gäste spannten den Bogen zur Neuzeit. Torsten Busch hob die IEC-Nachwuchserfolge hervor und kündigte für die Zukunft ein weitere „Goldstar-Match” an. Roosters-Geschäfsstellenleiter Bernd Schutzeigel sorgte für Erheiterung, als er erläuterte, wie man im Klub bei Spielerverpflichtungen das sportlich Wünschenswerte mit dem finanziell Machbaren in Einklang bringe. „Wenn es ein Problem gibt, gehen Wolfgang Brück, Karsten Mende und ich joggen. Wer als erster keine Luft mehr hat, verliert.”
Zu den Verlierern gehörte sicher nicht der Deilinghofer Kultur- und Heimatverein als Veranstalter. Die abendliche Revival-Party mit der Band SAM war restlos ausverkauft.

Eishockey-Jubiläum
Eishockey-Fan Peter Goeke und seine Schweden

Iserlohn, IKZ, 18.03.2009, Michael Topp - Hemer. (MT) Wenn in diesen Tagen auf die Vereinsgründung des EC Deilinghofen vor 50 Jahren zurückgeblickt wird, steht der kanadische Teil dieser Erfolgsstory im Vordergrund. Aber auch Skandinavier haben daran einen großen Teil mitgeschrieben.
Wer über die Schweden im ECD/IEC-Trikot spricht, kommt an Peter Goeke nicht vorbei. Der Bäcker aus der Hemeraner Becke ist, gemeinsam mit Ehefrau Brigitte und Sohn Daniel, wohl jener Fan, der die intensivsten Kontakte zur Skandinavien-Fraktion pflegte und auch weiter pflegt, seit Jahrzehnten.
Mit kaum zu bändigender Leidenschaft schwärmt Peter Goeke von seinen Erlebnissen und kann die zahllosen Geschichten mit einer Fülle von Dokumenten belegen. Wenn er erzählt, dass jene Erinnerungen Gänsehaut erzeugen, glaubt man ihm das ohne Wenn und Aber.
Daher war der 50. ECD-Geburtstag ein besonderes Ereignis und für die Goekes mit weiteren Jubiläen verbunden. Seit 30 Jahren stehen sie im engen Kontakt zu Sverker Torstensson, jenem Klasseverteidiger, der mit dem inzwischen verstorbenen Torjäger Kjell-Arne Wikström 1978/79 ein legendäres Duo bildete. Auch zu Wikström bestand eine intensive Freundschaft, die nach seinem Tod zu seiner Frau Anna-Carin aufrecht erhalten wird. Gerührt und stolz zeigt Goeke ihre Weihnachtsgrüße 2008 aus Schweden. Besondere Trophäen sind die Schlittschuhe, die die beiden schwedischen Topspieler bei ihrem Weggang zurückgelassen haben.
Im Februar stattete Torstensson dem Bäcker auf der Rückfahrt vom Skiurlaub wieder einen Besuch ab. Der Ingenieur ist Gestütsbesitzer und Pferdezüchter, seine Tochter reitet im Military-Nationalteam. Für Peter Goeke war das Anlass, Torstensson bei einem Schweden-Trip ein vom deutschen Reitidol Hans-Günter Winkler mit persönlicher Widmung signiertes Buch zu überreichen - ein Geschenk, das ankam.
Seit zehn Jahren sind die Eishockey-Fans auch mit Thomas Carlsson und Stefan Nyman befreundet, die Ende der 90er Jahre und damit genau 20 Jahre nach dem Duo Torstensson/Wikström für den IEC spielten. Nyman, inzwischen Generalmanager in Södertalje und Ex-Co-Trainer, ließ es sich nicht nehmen, den Goekes im letzten Sommer unmittelbar vor dem Finale der Fußball-EM telefonisch die besten Wünsche für das Endspiel auszurichten.
Carlsson, als Scout im Auftrag von St. Louis in der ganzen Welt unterwegs, meldet sich auch immer wieder. Das Treffen zwischen dem Ex-IEC-Verteidiger und dessen Idol Wikström am Düsseldorfer Flughafen anlässlich des 40. Eishockey-Jubiläums gehört für Peter Goeke zu einem der eindrucksvollsten Erlebnisse - und sofort ist es wieder da, dieses Gänsehautgefühl. Dass Familie Goeke im Gegenzug auch in Schweden war, ist selbstverständlich, zuletzt im vergangenen Sommer. „Stefan lebt in Björnlunda. Das ist wie Bullerbü”, berichtet Brigitte Goeke.
Loser Kontakt besteht zu Stürmer Linus Fagemo, der eine Serie für die Roosters spielte. Weniger intensiv waren die Beziehungen zu Jonas Löfström oder Kalle Karlsson. Dass die Roosters momentan weniger auf die schwedische Karte setzen, bedauert Goeke. Aber so viel ist sicher: In seinem Hause sind „neue Schweden” stets willkommen, wie seit nunmehr 30 Jahren.

 

Zum folgenden Artikel vgl. auch im Internet zwei "Brüggemann-Predigten" von "Pastoerchen" HIER

Drei Generationen auf dem Eis
Familie Brüggemann auf unterschiedlichen Pfaden: Kleinschüler, Referee, Trainer
IKZ Iserlohn, 20.05.2009, Michael Topp


Iserlohn. Der Name Brüggemann ist in der hiesigen Eishockeyszene fest verankert. Im 50. Jubiläumsjahr schnüren gleich drei „Brüggemänner” aus drei Generationen die Schlittschuhe für den IEC: Dieter, Lars und Vincent.
Dieter, der Opa, ist längst eine Legende. Die langjährige „21” führt mit 588 Einsätzen die ewige Rangliste an, mit 294 Treffern ist er zweitbester Torschütze alle Iserlohner Eishockeyzeiten. Momentan ist der Senior als Coach im Nachwuchsbereich aktiv.
Sein Sohn Lars brachte es u. a. als IEC-Kapitän auf 81 Spiele (133. Platz) und fünf Tore (254.). Weit von diesen Marken entfernt ist Vincent, der Sohn von Lars. Der Achtjährige wird in der nächsten Saison für die Kleinschüler der Young Roosters spielen. „Er ist Feuer und Flamme”, berichtet sein Vater.
Der Inhaber des Trainer-B-Scheins strebt eine Karriere als Profi-Eishockeyschiedsrichter an. Die Basis hat er in der abgelaufenen Serie gelegt. Denn der 33jährige, der 2007 die Schiri-Laufbahn einschlug, wurde 2009 zum besten Schiedsrichter der Oberliga gewählt. „Das ist natürlich eine schöne Auszeichnung, weil sie von den Vereinen, von Trainern und Offiziellen durchgeführt wurde”, freut sich Lars Brüggemann.
Die ersten Schritte unternahm der Ex-Nationalspieler im Landesverband. Beim Iserlohner LEV-Schiedsrichter-Obmann Uwe Strucken absolvierte er einen ersten Lehrgang, bestehend aus Lauf-, Konditions- und Fitnesstest sowie Regelkunde. „Dazu gehört auch viel Eigeninitiative.” Offenbar machte Brüggemann seine Sache sehr ordentlich, schnell ging es als Hauptschiedsrichter in den Juniorenbereich und in die Regionalliga. Der nächste Schritt führte dann in den DEB-Bereich: „Der ist noch eine Stufe härter.”
Nun leitete er auch DNL-, Oberliga- und später auch Zweitligaspiele. Praktisch jedes Wochenende befindet er sich bundesweit im Einsatz, kommt so auf rund 50 000 Autokilometer. Highlights waren das Finale der Regionalliga zwischen Dortmund und der DEG-Reserve, das DNL-Endspiel im Vier-Mann-System und das Oberliga-Duell zwischen Hannover und Herne. „Das war nicht einfach.”
Schiedsrichter- und Spielertätigkeit seien ganz unterschiedliche Dinge, hat Brüggemann erkannt. Aber als Ex-Profi und ehemaliger Kapitän, der traditionell viel mit den „Zebras” auf dem Eis zu tun hatte, weiß er, wie Spieler denken und fühlen. Das mag seinen Job erleichtern. Dass in der Regel immer eine Partei sauer ist, hat er akzeptiert. Aber er macht deutlich: „Wir sind als drittes Team auf dem Eis absolut unparteiisch!”
Brüggemann räumt aber auch Fehler ein. „Mit Tatsachen-Fehlentscheidungen muss man sich abfinden. So etwas ist auch oft ein Streitfall.” Was ihn ärgert, sind Regel-Fehlentscheidungen: „Die sollten nicht vorkommen.”
Und wann klopft er an das Tor zur DEL? „Theoretisch ist das denkbar. Aber das ist verdammt schwierig.” Doch an seinem Ziel, Profi-Schiedsrichter zu werden, hält er fest. Und dass er dies erreicht, ist für einen Experten unstrittig: Bernd Schnieder, über Jahre bester deutscher Schiri lobt: „Lars hat das Zeug, mein Nachfolger zu werden.”

Iserlohn Roosters an Brabeckschule
Wenn ein Eishockeyspieler mit dem Kopf im Eis steckt

Hemer, 03.12.2009, Paul Kramme,, Trackback-URL - im Original HIER zu finden
Hemer. Die DEL-Eishockeyspieler Christian Hommel und Sebastian Jones von den Iserlohn Roosters haben am Donnerstag Kinder von der Brabeckschule fasziniert.
Er sei Westiger, sagt Christian Hommel und schlägt sich stolz auf die Brust. Sebastian Jones habe er kennen gelernt, als ihnen „letzte Milchzähne ausgefallen” seien; ewig sei er durchs Felsenmeer nach Deilinghofen geradelt, um den Freund zu treffen. Beide DEL-Spieler bei den Iserlohn Roosters sorgen mit dafür, dass kalter Eishockeysport in Hemer ein heißes Thema bleibt.
Jetzt war das Gespann vor dem Training in der Brabeckschule, um Jones' alten Lehrer Friedhelm Major zu besuchen und Grundschüler nach erfolgter Eislaufschule am Seilersee für ihren Sport zu interessieren.
Friedhelm Major hatte Sebastian Jones 1989 als i-Männchen, Erstklässler, an der Grundschule im ECD-Dorf Deilinghofen übernommen und durch die beiden ersten Schuljahre geführt. Der heute 27-Jährige sei in der Schule talentiert gewesen, erinnerte sich der Lehrer, der keine Roosters-Partie in der Eishalle am Seilersee verpassen mag.
Jetzt begegneten Jones und Christian Hommel (28) wissbegierigen Brabeckschülern aus den Klassen 1a, 1b und 4b. Wie viel ein Spieler mit kompletter Ausrüstung wiege, wollte ein Mädchen wissen. Er selber wiege 93 kg und bringe komplett 100 kg auf die Waage, antwortete Sebastian Jones mit der Spielernummer 17: Mit Schweiß vollgesaugt sei das sogar noch etwas mehr Gewicht. Zu klären mussten Jungs zu Beginn des Interviews, welche ihrer Väter und Onkel in Iserlohn Eishockey spielen. Aber man kam zur Sache: Wie das sei, auf der Strafbank zu sitzen?
„Ein blödes Gefühl”, wenn man vom Team entfernt sei, antwortete Christian Hommel (Nr. 61) und berichtete, dass er am Sonntag sein 400. Spiel bestreiten könne.
„Wie viele Freundinnen hast du?”, zeigte sich ein Mädchen sehr neugierig.
Nr. 61 war gemeint: „Ich habe nur eine.”
Die Kinder erfuhren, dass die Cracks ihren Tabellenplatz gar nicht genau wissen wollen, wenn sie sich lieber auf den nächsten Gegner konzentrieren, vor dem man Respekt, aber keine Angst habe: „Gibt es auch mal Prügel?”
„Das gibt es auch mal.”
Und wie man sich nach dem Spiel fühle? Müde, man esse und schlafe dann.
„Trinkt ihr auch?”.
„Trinken tun wir auch.”
„Und was ist, wenn ein Spieler mit dem Kopf im Eis stecken bleibt?”.
„Dann müssen alle Zuschauer kommen und das Eis weg machen.”
Das Team Jones/Hommel war großartig nett, unschlagbar. Am Ende schrieben sie für Brabeckschüler Autogramme.

Torhüter voller Leidenschaft
IKZ, 13.07.2011 / gesamte Z
eitung, Mantel
Hemer. (wis) Die mittlerweile 52-jährige Eishockey-Historie haben vor Ort etliche erstklassige Torhüter mitgestaltet - ob Siggi Suttner, Cestmir Fous oder Ian Wood. Aber der erste war Ekke Lindermann, der in den 1960er Jahren zum Aufschwung des noch jungen EC Deilinghofen beitrug.
Er stand beim Gewinn der deutschen Jugend-Vizemeisterschaft zwischen den Pfosten und war auch bis zur Saison 1966/67 an den ersten ECD-Erfolgen im Seniorenbereich beteiligt. Als gelernter Leichtathlet (Sprint und Kugelstoßen) brachte er ideale körperliche Voraussetzungen für die Torhüterposition mit. „Er war ein echter Athlet, ein großer Rückhalt. Mutig und mit enormem Leistungswillen ausgestattet,“ erinnert sich der langjährige ECD-Kapitän und Weggefährte Jörg Schauhoff. Als ruhenden Pol zwischen den Pfosten konnte man Lindermann allerdings nicht bezeichnen. Vor seinem Tor lebten die gegnerischen Stürmer gefährlich, er teilte auch gern aus und handelte sich so manche Matchstrafe ein.
Aber damals waren Eishockey-Torhüter ungleich schlechter geschützt als heute, in den ersten ECD-Jahren war ein Gesichtsschutz überhaupt kein Thema. Da konnte es ganz hilfreich sein, wenn man sich zu wehren wusste.
1967 verließ Lindermann seinen Stammverein in Richtung Rosenheim. Es folgten etliche weitere Stationen, darunter auch noch zwei Spielzeiten beim ECD, aber seinen Karrierehöhepunkt hatte er überschritten. Der Deilinghofer engagierte sich später als Jugendtrainer, stand auch noch einige Jahre in der ECD-Traditionsmannschaft, doch mit der Zeit verfolgte er Eishockey nur noch aus der Distanz. Auch bedingt durch die angeschlagene Gesundheit zog er sich in den letzten Jahren immer mehr zurück. Am vergangenen Donnerstag ist Ekke Lindermann im Alter von 68 Jahren gestorben.
Bild 1:
Er war der ECD-Torwart der ersten Stunde. Am letzten Donnerstag verstarb Ekke Lindermann mit 68 Jahren. Foto: Archiv - Statt des IKZ-Fotos bieten wir hier das FG-Foto von der ECD-50-Jahrs-Feier bei Marcks.
Vgl. zu Ekke Lindermann auch Paul Krammes IKZ-Artikel von 2004: "Ekke Lindermann war ein großartiger Torwart für den ECD" und die Mail von Ekkes kanadischem Freund Jay Wilcox.
FG setzt hinzu: Unser Ekke Lindermann wird auch bei Wikipedia genannt: http://de.wikipedia.org/wiki/Victor_Leury; da liest man: "Der damalige Torwart des EC Deilinghofen Ekke Lindermann war über ein Gegentor so aufgeregt, dass er seinen Schläger schwang und Leury, der gerade den Puck aus dem Netz holen wollte, traf. Durch diesen unbeabsichtigten Schlag lag der Unparteiische erst einige Minuten besinnungslos auf dem Eis, führte das Spiel gegen Preußen Krefeld aber doch noch zu Ende."
Im gleichen Wikipedia liest man weiter, dass dieser Eishockeyschiedsrichter Leury noch viel mit dem EC Deilinghofen zu tun bekommen sollte: "Zur Saison 1961/62 übernahm Leury das Traineramt bei eben diesem EC Deilinghofen, dem er schon seit seiner Ankunft in Deutschland nahe stand. Dennoch verteilte er als Schiedsrichter statistisch gesehen mehr Strafen an den ECD als an seine Gegner. In der ersten Saison in der Gruppenliga Nord führte er das Team mit 19:1 Punkten zu einem souveränen ersten Platz der Nordmeisterschaft. In der Aufstiegsrunde zur Oberliga wurde man aber nur Vierter und damit Letzter. Nach nur einer Saison wurde der Nachfolger von Charles McCuaig von Harry-Henry Craig, einem aktiven Spieler der Militärmannschaft, abgelöst. In Erinnerung blieb in Iserlohn sein autoritärer Auftritt und der respektvolle Umgang durch die Spieler.
Leury ist verwandt mit dem ehemalige Vorsitzenden der Internationalen Eishockey-Föderation John Ahearne, der Deilinghofen deshalb während seiner Amtszeit besuchte."