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J.Hansen-ABC

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http://www.pastoerchen.de/kaffeestuebchen/Hansen,ABC.der.Glaubensfragen.pdf

Splitter und Späne aus Vorträgen von Johannes Hansen, ein Glaubensfragen-ABC
 
Das Folgende ist ein “historischer Text”; Es entstammt einem Papier: “Johannes Hansen zum 50. Mal im Offenen Abend” (Der offene Abend - Aussprachekreis für junge Leute unter 30” in Stuttgart, Hospitalhof) - dieses Papier hatte folgende Karikatur im Titel:

Angst
Die Angst dieser Welt ist nicht einfach nur ein psychologisches Problem, für das im Ernstfall der Psychiater zuständig ist, sondern ein tiefes Symptom, ein Zeichen für die innere Zerrissenheit des Menschen und dieser Welt, für die Entfremdung des Menschen, für seine Heimatlosigkeit.

Beruf
Wir alle sollten Mitarbeiter Gottes in seiner großen Schöpfung sein, das wäre die Begründung unseres Berufes. Wir aber machten aus dem Beruf den Job: die Quelle, Geld zu verdienen.

Beweise für den Glauben
Unsere Beweise stammen immer aus der Welt des Berechenbaren. Könnten wir den Auferstandenen beweisen, wäre er ein Stück dieser Welt. Die Zeugen des Neuen Testaments versuchen nirgends, Christus zu beweisen. Sie sind ihm begegnet.

Bibel
Man kann über den christlichen Glauben nicht im Ernst reden, wenn man das Dokument dieses Glaubens nicht kennt.
Bibelstudium treiben, nicht um frömmer zu werden, sondern fähiger zu werden, Christus zu dienen.

Billiges Christentum
Billiges Christentum ist die Verwechslung von Glaube und frommem Gefühl.
Billiges Christentum ist fromme Innerlichkeit ohne persönliche Konsequenz.
Billiges Christentum ist alles im Glauben, was nichts kostet.

Christ sein
Ein Christ ist einer, der sich sein Leben ohne Christus nicht mehr vorstellen kann.
Christen sind nicht immer besser, aber ich behaupte, sie haben es erheblich besser; sie können viel bewußter leben, viel konzentrierter und vor allen Dingen mit Zukunft. Engagiertes Christsein heißt, sich zu engagierten Christen halten.

Christ werden
Niemand wird Christ auf dem Fließband der Tradition oder durch Übernahme christlicher Denkvorgänge. Christ werden ist immer ein Wunder.
Es gibt viele Gründe, die jungen Menschen unserer Zeit den Glauben und das Christsein schwer machen. Ich persönlich bin der Überzeugung, daß der eigentliche tiefste Hinderungsgrund immer noch wir selbst sind.

Erfolg
Da kommt einer und befreit uns - kraft seines Mißerfolges am Kreuz. Er macht aus uns an den Erfolg gebundenen Leuten zur Liebe
befreite Menschen.

Entscheidung
Jede versäumte Entscheidung in der Gottesfrage, wenn Gott wirklich mit uns gesprochen hat, ist eine weitere Hypothek auf unserem Leben.

Einsamkeit
Man kann in sich selbst eingesperrt sein wie in eine Zelle, die bekanntlich nur von außen zu öffnen ist.
Wir behaupten, daß der Mensch nicht zu finden sei, den wir brauchen. Vielleicht wollen wir diesen Menschen im Grunde gar nicht, weil wir fürchten, unser Gesicht zu verlieren.

Freiheit
Jenseits des Traumes der absoluten Freiheit lauert das Chaos. Mancher, der mit dem Freiheitsruf antrat, endete in klirrenden Ketten.
Freiheit ist Bindung an Gott.

Freude
Es gibt hier auf Erden keine größere Freude als die über Vergebung der Schuld.

Friede
Wenn Dir die Stimmungen wieder vergehen, dann vergeht noch längst nicht der Friede Gottes; denn der Friede Gottes ist nicht identisch mit Deinen Gefühlen. Der Friede Gottes, das ist Jesus Christus.

Glaube
Es gibt einen Glauben - ich verspreche es Ihnen im Namen Gottes, der auch Ihr Gott ist-, der das menschliche Dasein in seiner ganzen Breite auszufüllen vermag.
Im Glauben kann ich mich selbst bejahen, weil Gott mich bejaht. Diese Bejahung wird von dem erfahren, der sich dem Nein des Kreuzes gestellt hat.

Gott
Es ist gar nicht so einfach, von Gott zu reden: immer wieder diese unheimliche Gefahr, daß wir nur das Spiegelbild unserer Wünsche und unserer Träume meinen und das „Gott" nennen.
Das wäre ein merkwürdiger Gott, der sich beweisen lassen müßte, um dann von Ihnen als Gott anerkannt zu werden. Das könnte doch nur ein Götze sein. Dieser Gott wäre zu klein und zu schwach, um uns zu retten aus unserer Not.
Gott beweist sich selbst, indem er mitten in unser Leben hinein redet und indem er uns ergreift.

Gottlosigkeit
Das könnte ja die Tragik der Gottlosigkeit sein: Wer Gott abschafft, muß dann tatsächlich ohne ihn auskommen; er ist dann eben allein.
Ohne Gott ist das Leben wie ein Witz ohne Pointe.
Wir können nicht ohne Gott sein. Wir gehen ohne Gott kaputt. Das weiß mancher nur noch nicht.

Gut sein
Wer keinen Gott mehr hat, der kann durchaus ein tapferer Mensch sein, der kann ein fleißiger und subjektiv ehrlicher Mensch sein; aber im Letzten ist sein Leben ein großes Minusgeschäft. Er hat die Deckung für die Währung seines Lebens verloren.

Hölle
Das dunkelste Geheimnis eines Todes ohne Gott heißt: hineinsterben in die Gegenwart des lebendigen Gottes, dem man hier auf Erden auswich.

Idealismus
Der Mensch ist nicht heil, wie der Idealismus meint; er muß geheilt werden, und er kann nicht sein eigener Arzt sein.

Jesus Christus
An Jesus Christus sehen wir, wie Gott über die Welt denkt, was er
mit uns vorhat; Jesus Christus ist das der Welt zugewandte Angesicht des verborgenen, aber lebendigen Gottes. Wenn Sie bei Jesus Christus angekommen sind, sind Sie bei Gott angekommen - das Größte, was Ihnen passieren kann.
Christus macht Menschen zu Menschen für Menschen.
Man kann sich mit Karl dem Großen, Napoleon, Schiller und Goethe intensiv beschäftigen und doch existentiell völlig neutral bleiben. Offenbar ist das bei Jesus von Nazareth nicht möglich.
Jesus Christus zerstört und begrenzt nicht, sondern will uns zur Entdeckung unserer eigenen geschöpflichen Fähigkeiten verhelfen.

Jesus-Fans
Jesus Christus will keine Fans, will keine allgemeinen Bewunderer will keine Begeisterten und keine Fanatiker; er will Menschen, die ihm konsequent mit Ihrer ganzen Existenz uneingeschränkt und angehören.
Man hat in den letzten Jahren wiederholt gesagt: „Der Jesus ist in Ordnung, das ist ein dufter Typ", und man meinte im Grunde damit: Wir sind ganz in Ordnung.

Kritik am Christentum
Kennen Sie den Spruch: „Was nicht blau ist, das ist bläulich; was nicht grau ist, das ist gräulich; wer nicht Christ ist, der ist christlich"?
Bei vielen kommt die Ablehnung des Glaubens zu nicht geringen Teilen aus Mißverständnissen: Sie haben irgendeine lächerliche und unerquickliche Frömmigkeitsform erlebt, und nun läuft alles, was Christentum heißt, bei ihnen durch dieses Sieb, und sie reden dauernd an der Sache vorbei.
Sie müssen sich nicht am Fallobst des Christentums, sondern an seinen Früchten orientieren.

Liebe
Es lernen sich eigentlich immer sechs Menschen kennen, wenn sich zwei begegnen:
1. der junge Mann, wie er sich selbst sieht,
2. der junge Mann, wie ihn die junge Dame sieht,
3. der junge Mann, wie er wirklich ist,
4. die junge Dame, wie sie sich selbst sieht,
5. die junge Dame, wie sie der junge Mann sieht,
6. die junge Dame, wie sie selbst ist.
Was heißt Liebe? Daß Sie den von Ihnen geliebten Menschen ganz bejahen, ganz annehmen, ihn ganz darin ehren, daß er sich selbst gehört.

Literatur
Es scheint mir ein hohes Verdienst der neueren Literatur zu sein, daß sie die Konsequenzen des Nicht-Glaubens deutlich gemacht hat. Die Propheten sind ehrlicher als ihre Schüler.

Nachfolge
Gott zieht uns keine Uniform an; er geht mit jedem Menschen auf seine originelle Art um.
Gott evakuiert seine Christen nicht aus dieser Welt, sondern stellt sie mitten in der Welt an die Arbeit.
Gott wird nie etwas von Ihnen erwarten, was er Ihnen nicht vorher
schenkt.
Wenn Sie in der Nachfolge Christi leben, werden Sie ein natürlicher, nüchterner,entkrampfter, dankbarer Mensch. Gewiß kein Mensch ohne Probleme, aber einer mit Hoffnung.

Naturwissenschaft und Glaube
Glauben und Wissen sind kein Widerspruch - beides schenkt Gott. Man muß nur bedenken, daß auch unser Kopf stolz und schuldig ist; auch unser Kopf muß befreit werden zum Denken des Glaubens.
Die Befreiung zur Naturwissenschaft, gerade auch zur Erforschung des Weltraums, kommt aus dem Evangelium, weil das Universum entgöttert wurde. Ob wir alles tun müssen, was wir können, ist freilich in Verantwortung vor Gott und dem Menschen zu prüfen.

Plan Gottes
Gott hat sich mit jedem Menschenleben etwas ganz Großes und
sehr viel mehr vorgenommen, als Sie in der Lage sind zu ahnen. Das , können Sie in der Nachfolge Christi schrittweise entdecken.

Rausch
Im Rausch werden die Fragen noch größer, und die Antwortlosigkeit wird noch unerträglicher. Die eigentlich lösende Antwort, erlösende Antwort kommt nicht aus uns selbst.

Religion
Religion ist die tiefe Unruhe in jedem Menschen: Wer bin ich? Was soll meine Existenz? Wohin bin ich unterwegs?
Religion ist der Versuch des Menschen, sich in seiner inneren Unsicherheit auf irgendeine Weise selbst abzusichern, sich selbst zu heilen, sich selbst wieder mit Gott zusammenzubringen.

Schönheit
Gott hat die Welt erschaffen mit der Absicht, eine schöne Welt zu schaffen. Er wollte, daß seine Schönheit, seine Liebe, seine Güte sich widerspiegeln in der Schönheit der Menschen.
Der Teufel sucht sich mit Vorliebe die schönsten Früchte der Schöpfung Gottes aus, um sie zu verderben und um uns damit kaputtzumachen. Das Leben ist leider voller Beweise dafür.

Schöpfung
In der Frömmigkeit vieler Christen fehlt der Erste Artikel des Glaubensbekenntnisses - der Artikel von der Schöpfung. Die Folge ist, daß es leider sehr oft zu einer bedrückten und dann auch bedrückenden Frömmigkeit kommt.

Schuld
Es könnte die größte Schuld eines Menschenlebens sein, wenn Gott das ganze Leben verweigert wurde, das er längst haben wollte, um etwas daraus zu machen.
Jesus wendet sich leidenschaftlich gegen die Sünde, denn sie beleidigt Gott: sie trennt mich von Gott, von meinem Nächsten und zerstört mich selbst.
Nichts macht so zu Klischees wie das globale Gesetz der Sünde, das alle Menschen auf Erden kennen. Sünde macht gewöhnlich, macht stumpf, nimmt dem Leben seinen Glanz.

Sinn des Lebens
Bitte sagen Sie mir einen halbwegs brauchbaren Sinn für Ihr Dasein, wenn Sie Christus aus Ihrem Leben herausmontieren.
Da sein für Gott, das soll Ihr Dasein werden.
Die eigentliche Not kommt dann heraus, wenn Ihnen klar wird, daß Sie mit der ganzen Summe Ihres Lebens Gott verantwortlich sind. Wer nicht durch diese Not hindurch will, bringt sich um die Entdeckung der Freiheit.

Unglaube
Wir sagen: „Ich kann nicht glauben", aber das Herz klopft derweil im anderen Takt: „ich will nicht glauben". Weil ich nicht glauben will, kann ich nicht glauben.
Die letzte Ursache des Unglaubens wird immer diese persönliche Verweigerung bleiben: „Ich will mein eigener Gott sein".

Wahrheit
Es gibt Wahrheiten, die müssen uns gesagt werden, weil wir sie in uns selbst nicht entdecken.
Wahrheit ist nicht die Endsumme aller möglichen Wahrheiten, sondern eine Person und ein Geschehen. Die Person: Jesus Christus, in dem Gott selber zu uns kam; das Geschehen: von Gott geliebt zu werden.
Keiner wird diese Wahrheit entdecken, es sei denn, er liefere sich ihr aus.

Zufall
Sie sind kein Zufallsprodukt aus dem biologischen Haushalt der Natur. Ihrem Dasein vorgegeben ist der liebende Wille Gottes - Sie sind ein von Gott gewollter Mensch.

Zweifel
Wer sich Jesus wie ein Kriminalist nähert oder wie ein Archivar, wird allenfalls Schwächen und Sünden seiner Nachfolger entdecken, aber nicht Jesus.
Grübelei kann eine besonders feinsinnige Art sein, Gott davonzulaufen.
Viele stoßen eben deshalb nicht durch zu den letzten entscheidenden Fragen Ihres Lebens, weil sie das radikale Denken nicht wagen.
Radikal, Sie wissen, das hängt mit Radieschen zusammen, heißt: an die Wurzel gehen!
 

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