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Predigten und Andachten


Segensgruß zu Johannes Hansens 80. Geburtstag - mit Worten (angelehnt an Psalm 6), die von ihm selbst stammen - zu hören (von F.Groth gesprochen) direkt HIER:
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Zu Psalm 6 von J. Hansen
Sodann: Gesammelte Kalenderzettel 1997 bis 1999 mit Andachten des “Neukircheners” von Johannes Hansen HIER (Link korrigiert) - vgl. aber auch unten auf dieser Seite.
Hier finden Sie ferner neben “Predigten und Andachten” auch andere geistliche Texte wie Lieder und Gebete, die Johannes Hansen verfasste. So unten auf dieser Seite
ein Nachtgebet von Johannes Hansen und einige Lieder und Gedichte; ferner im Internet PDF-Version einer Hansen-Predigt in Wesel “Suchet der Stadt Bestes” (Jer. 29) HIER (Link korrigiert).



“Frag-würdig” leben lernen
Eine Andacht von Johannes Hansen über den Predigttext am 23. So. nach Trin., 30.10.2005; dieser Andacht wurde in UNSERE KIRCHE  veröffentlicht und ist von UK (mit Bild und Gebet) wiedergegeben: Druckversion HIER


Wenn euch die Welt hasst, so wisset, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Gedenket an mein Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten. Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. (Johannes 15, 18 - 21)

Wir Christen in Westfalen bewegen uns in ausgesprochen angenehmen Verhältnissen. Jedenfalls, was unser Dasein als Kirchenleute angeht. Christenverfolgungen finden weit entfernt auf anderen Kontinenten statt. Zur Zeit besonders in Indonesien. Wir sind als Kirchen in der Gesellschaft anerkannt. Der Einfluss der evangelischen Kirchen auf die Öffentlichkeit scheint etwas nachzulassen. Die römisch-katholische Kirche ist seit dem "deutschen Papst" eher im Vormarsch. Ich sehe kaum Hass gegen die Christen, wohl aber Ignoranz gegenüber der Kirche und dem Glauben.
Wer sich zur Kirche und zu einer Gemeinde vor Ort hält, hat davon jedoch kaum Nachteile. Um meines Glaubens an Jesus Christus willen gehasst werden, das habe ich selten erlebt. Als jemand in einer großen Halle laut und wiederholt ein ordinäres Wort dazwischen brüllte, habe ich die Herren vom CVJM gebeten, ihn auf die Toilette zu führen. Doch das war kein Ausbruch von Feindschaft, eher peinlich für den ausgerasteten jungen Mann.
Was also soll die Pastorin oder der Pastor am Sonntag zu diesem Text auf der Kanzel sagen? Keine leichte Aufgabe. Die Predigt will uns ja in der Mitte unseres Lebens erreichen. Wir möchten die Predigt als alltagstauglich erleben.
Die ursprüngliche Bedeutung des Jesuswortes nach Johannes weist zurück in die Verfolgungszeit der ersten Christen. Die Jünger sollen begreifen, dass der Hass und die Feindschaft gegen sie nichts Ungewöhnliches sind. Sie leben in einer Art "Schicksalsgemeinschaft" mit Jesus. Wer sich zu Jesus hält, gerät in die Nachfolge des Gekreuzigten. Er ist "bei Christus in seinem Leiden". (Dietrich Bonhoeffer) Jesus hat seine Jünger nicht über das Risiko des Glaubens im Unklaren gelassen. "Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe", hat er zu den Jüngern gesagt. Das ist schon eine Art Todeskommando. "Weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt." So lesen wir es bei Johannes. Die "Welt" sind jene Mitmenschen, die sich von Gott emanzipiert haben. Sie leben "ohne Gott in der Welt", sagt Paulus. Das Ursprungswort für Atheist. Es gibt auch einen religiösen Atheismus, den praktischen. Aus dieser Lebensweise hat uns Christus herausgeholt, sagt das Evangelium.
Wir erleben zur Zeit einen Tiefstand der geistigen Kenntnis über Gott, Christus und die Christenheit, dass es auch kulturell erschreckend wird.  Doch es sind doch unsere freundlichen Nachbarn, Arbeitskollegen und Bekannten. Sie hassen uns nicht. Sie wüssten auch nicht, warum denn. Vielleicht lächeln sie ein wenig durch die Gardinen, wenn wir am Sonntag ziemlich allein aus unserer Straße zur Kirche gehen. Manche Großmutter wird vom Enkel in die Kirche gefahren und von dort auch nach einer Stunde wieder abgeholt. Er selbst aber ist seit der Konfirmation nicht mehr drinnen gewesen.
Was aber ist hier für uns gemeint? Wer sich zu Jesus bekennt, befindet sich laut Evangelium in einer ganz neuen Lage, er ist ein aus der Welt heraus Erwählter. Er ist nicht mehr "von der Welt", sondern herausgeholt aus der gottfernen Welt. Die Welt hätte uns richtig lieb, wenn wir uns ganz unauffällig oder auch bewusst auf ihren Denk- und Lebensstil einstellen würden. Doch wir fallen ihr unangenehm auf, darum mag sie uns nicht - die Welt.
Ist das wirklich die Realität unseres Alltagslebens? Kaum durchgehend .
Gewiss, wenn sich einer um Jesu willen in einer bestimmten Situation gegen den Trend stellt, etwa in der Frage der oft so brutalen Abschiebung von Asylanten. Oder ein Gymnasiast, der sich in "Religion" als bewusster Christ outet. Von da an hat er seinen Namen weg, jetzt heißt er: "unser Pastor." Ganz schlimm kann es werden, wenn ein Pfarrer oder Gemeindeglied meint, dass Jesus Christus "die endgültige Offenbarung Gottes" (H. Berkhoff) ist und also nicht nur eine der Offenbarungsgestalten in der Galerie der Religionen. Diese ganz still und keinesfalls fundamentalistisch vorgetragene Grundwahrheit des Evangeliums und aller kirchlichen Bekenntnisse kann mindestens eine Mini-Christenverfolgung im Umfeld auslösen. Aber auch das ist nicht durchgehend so.
So also noch einmal die Frage, was uns dieses Wort in den friedlichen Zeiten, in denen wir Gott sei Dank leben dürfen, sagt. Müssen wir nicht "frag - würdiger" leben? Unserer Erwählung durch Christus entsprechend? Haben wir uns je einmal ganz persönlich als Christ erklärt? Unter 100 jungen Leuten sagte eine junge Frau : "Ein Christ ist einer, der sich sein Leben ohne Jesus Christus nicht mehr vorstellen kann." Das war keine moralische, sondern eine existentielle Aussage. Sie stimmte viele nachdenklich. Und wenn wir für unseren Glauben Kritik erfahren, müssen wir uns nicht aufregen. Das ist total normal. Unnormal ist es jedoch, wenn wir so blass sind, dass man uns im Nebel nicht mehr erkennt. Wir sollen uns keine Verfolgung wünschen, doch die Erinnerung an die jungen Christen in der früheren DDR, die wirklich Nachteile erlitten mit ihrem Bekenntnis zu Christus und seiner Gemeinde, mag uns nachdenklich machen. In Indonesien, einem Urland der westfälischen Mission, sterben Tausende, weil sie Christen sind. Sie gehören am Sonntag in das große Fürbittengebet.               Johannes Hansen

Ermutigungen
Lasst euch nicht hängen,
steht auf und erhebt eure Köpfe.
Lasst euch nicht gehen,
kehrt um und geht dem Einen nach.
Lasst euch nicht verführen,
kein Teufel hat auf euch ein Recht.
Lasst euch nicht missbrauchen,
eure Leiber und Seelen sind kostbar.
Lasst euch nicht ausbeuten,
weder vom Konsum, noch von einer Religion.
Lasst euch das Denken nicht verbieten,
wer Gott gehört, ist zur Freiheit bestimmt
Johannes Hansen

Nachtgebet
Der Tag geht hin,
die Nacht bricht an
und meine Sinne suchen Ruh.
Versagen und Gewinn,
ich gebe es nun dran,
mein Friede bist nur du.

Vertreib aus mir,
was ängstet mich
und stelle sichre Wacht.
Ich geb mich dir,
vertraue ganz auf dich,
dem Hüter meiner Nacht.

Halt deine Hand
auch über Menschen,
die ich von Herzen liebe.
Sei über jedem Land,
Gott ohne Grenzen,
für alle Welt der Friede.

Den neuen Tag
erwart ich gern
und habe guten Mut.
Du hast mir Treue zugesagt,
bist keine Stunde fern,
mein Gott, du bist mir gut.

Johannes Hansen  10/2005

Vgl. auch die beiden Leseproben aus Johannes Hansens letztem Psalmenbuch.

Johannes Hansen: einige Lieder und Gedichte:
Das letztgenannte Gebet ist auch ein Lied:




Dennoch

Hinaus
ins kalte Land der Fremde;
der wirre Wahn wird zur Geschichte,
und aufgerissene Augen starren ins Nichts.
Kein Weg führt mehr zurück;
der Cherubim
bewacht mit heißem Schwert die Grenze.

Dennoch
nicht ins Nichts geworfen;
in Trauer hält Gott seine Treue
und segnend bleibt die harte Hand gespannt.
Es ist ein schwerer Gang,
doch schon
wächst neuer Same in der alten Erde.

Johannes Hansen
(auf der Rückseite des Neukirchener Kalenderzettels am 21.9.2006)

Vgl. zum folgenden Christkind-Gedicht auch die Text- bzw. Audioversion der Miniandacht bei Radio Sauerland im Dezember 2004 HIER  (Link korrigiert)

Ein sehr einfaches Liedlein
Christkind kommt in jedem Jahr,
auch 04 in Glanz und Gloria.
Eingepackt in Goldpapier
kommt es jetzt zu dir und mir.

Christkind in den Handelsketten
kann sich vor CD`s nicht retten
Menschen voller Käuferwahn
beten es per handy an.

Christkind lag einst im Stalle,
Windeln voll und total alle.
Mama macht es frei vom Frust,
lies es trinken an der Brust.

Christkind ist null Superstar
nichts mit Glanz und Gloria,
Gottes Niederkunft im Stall.
Freut euch, freut euch überall.

Christkind ist Gott auf Erden,
dass wir Gottes Kinder werden.
Tief zu uns ist er gekommen,
so hat Gott uns angenommen.

Christkind lebt echt unter uns,
denn er starb am Holz für uns,
Ostern kam er aus dem Grab,
Christfest ist ein starker Tag.

Johannes Hansen 10/04
 



Seligpreisungen Jesu und Anti-Text

Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört die neue Welt Gottes.

Blöd sind, die schwach sind oder ihre Hilfsbedürftigkeit zugeben, denn nur das Starke kann sich durchsetzen!

Glücklich sind die Trauernden, denn sie werden Trost finden.

Blöd sind, die sich zuviel Gedanken um andere Menschen und diese Erde machen, denn jeder ist sich selbst der Nächste!

Glücklich sind die Friedfertigen, denn sie werden die ganze Erde besitzen.

Blöd sind, die ihre Ellenbogen nicht einsetzen und nicht zurückschlagen, wenn ihnen jemand krumm kommt, denn nur so wird man 'was!

Glücklich sind, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden.

Blöd sind, die sich ihre Ruhe rauben lassen durch die Unterdrückung und Entrechtung anderer Menschen und anderer Völker, Hauptsache man bekommt selbst sein Recht!

Glücklich sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren.

Blöd sind, die zu zarte Nerven haben und immer sich um Gescheiterte kümmern, die haben doch selbst Schuld und sollen sehen, wie sie klar kommen.

Glücklich sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.

Blöd sind, die Gott über ihr Denken und über ihr Gefühl bestimmen lassen, denn davon hat noch nie jemand etwas gehabt!

Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen.

Blöd sind, die sich um Versöhnung unter Menschen und um die Überwindung des Hasses bemühen, denn da kommt ja doch nichts bei heraus!

Glücklich sind, die verfolgt werden, weil sie nach Gottes Willen leben. Denn ihnen gehört Gottes neue Welt. Glücklich könnt ihr sein, wenn ihr verachtet, verfolgt und verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt.

Blöd sind, die für ihren Glauben ausgelacht und angefeindet werden, denn sie hätten es doch nicht so übertreiben müssen!

Evangelium nach Matthäus 5, 3 - 11
Übersetzung: Hoffnung für alle, 2002

Johannes Hansen, Witten

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