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Rezension von:

Johann Christoph Blumhardt, Briefe, Band 3: Möttlinger Briefe 1838-1852, Texte, hg. von Dieter Ising, Göttingen: Vandenhoeck 1997 (Gesammelte Werke III/3, hg. von Gerhard Schäfer), 632 Seiten [im Folgenden: III/3].

Johann Christoph Blumhardt, Briefe, Band 4: Möttlinger Briefe 1838-1852, Anmerkungen, bearbeitet von Dieter Ising, Göttingen: Vandenhoeck 1997 (Gesammelte Werke III/4, hg. von Gerhard Schäfer), 500 Seiten [im Folgenden III/4; entsprechend beziehen wir uns aus den Gesammelten Werken noch auf III/1 und III/2 sowie auf I/1 und I/2].

"Ich konnte es nicht mehr durchlesen, ach! verzeihe der elenden Schreib[er]ei!", entschuldigte sich der passionierte Briefeschreiber Johann Christoph Blumhardt 1838 in einem Brief an seine Braut für das von ihm gerade unter großem Zeitdruck zu Papier Gebrachte (III/3, 15 im ersten abgedruckten Brief dieses Bandes). Dieter Ising, dem Herausgeber dieser Briefe, ist die Blumhardtsche 'Schreiberei', ob elend oder nicht, inzwischen schon etwa zwei Jahrzehnte lang zur Lebensaufgabe und sichtlich auch zur Herzensangelegenheit geworden. Während Blumhardt selbst oft keine Zeit zum Durchlesen und Korrigieren blieb, mußte Ising unermeßlich viel Zeit investieren, Blumhardts immense briefliche Hinterlassenschaft aus der Möttlinger Zeit (gezählt werden hier nicht weniger als 2145 Stücke aus diesen 14 Jahren; im Vorgänger-Doppelband III,1 und 2 über die frühen Briefe bis 1838 waren es insgesamt 614 Stücke!) zusammenzufinden, Zeile um Zeile zu lesen, dann aus dem Gesichteten auszuwählen und die Briefe – in einen größeren Zusammenhang gestellt - zu kommentieren und schließlich in angemessener Form zu präsentieren. Das Ergebnis ist als eine Meisterleistung anzuerkennen!

Vierzehn Jahre aus dem Leben eines württembergischen Landpfarrers im vorigen Jahrhunderts werden ungewöhnlich aufwendig auf über 1100 Druckseiten dargestellt, wozu ja noch aus dem gleichen denkwürdigen Lebensabschnitt die über 600 Druckseiten des "Möttlinger Kampfes" (ab 1841/42) kommen, die Dieter Ising achtzehn Jahre zuvor - damals noch mit dem inzwischen verstorbenen Paul Ernst - als Band I/1 und Band I/2 - an den sachlichen Anfang der Blumhardtschen Gesammelten Werke stellte. Vergleicht man die Qualität dieses Anmerkungsbandes III/2 mit dem damaligen Anmerkungsband I/2 über die Möttlinger Geschehnisse in der vierziger Jahren, so wirkt die damalige Kommentierung über den gleichen Zeitraum geradezu amateurhaft. Daß die Blumhardt-Forschung einen Riesensprung nach vorne gemacht hat, ist nicht zuletzt eben Dieter Ising zu verdanken, und es dokumentiert sich eindrucksvoll in den beiden Bänden der Briefe aus Möttlingen 1828 bis 1852.

Das hier Vorgelegte ist erstaunlich, nicht nur von seinem eigentümlichen Inhalt her: Selten ist wohl ein Ausschnitt aus der Lebensgeschichte eines Pfarrers genauer und ausführlicher historisch-kritisch dokumentiert worden als hier Blumhardts Lebensweg in den 14 Jahren der Möttlinger Amtszeit! Ising ermöglicht uns mit seiner Briefedition auf eine reizvolle Weise, sehr nahe an Johann Christoph Blumhardt in Möttlingen heranzukommen, ihn von innen her zu sehen und ihn besser zu verstehen, als viele der damaligen Zeitgenossen (und Fachtheologen und andere, die über ihn schrieben) ihn verstanden haben konnten.

Die beiden hier zu rezensierenden Bände sind mit der gleichen guten Mischung aus Sachverstand, Sorgfalt und Liebe erarbeitet und nach der im Wesentlichen gleichen Editier-Methodik herausgebracht worden wie der Vorgängerdoppelband III/1 und III/2 über die Briefe bis 1838 (wobei diesmal Isings eigene Zusammenfassung knapper ausfiel und dem Anmerkungsband en bloc vorangestellt wurde: III/4, 9-58). Die Bände III/1 und III/2 hatten wir recht umfangreich im Jahrgang 1996 dieses Jahrbuchs vorstellen können (Pietismus und Neuzeit 1996, S. 293-305). So wie Ising mit seinen beiden Bänden der Möttlinger Briefe ohne viele Umschweife direkt an III/1 und III/2 anschließt und die unmittelbare Fortsetzung bietet, so ist hier die Besprechung entsprechend fortzuführen.

In den Bänden der Möttlinger Briefe, so umfangreich sie sind, liegt uns wieder kein trockener Stoff vor. Die Lektüre ist über weite Strecken geradezu spannend und in bestem Sinne unterhaltsam durch erstaunliche historische und theologische Entdeckungen, mit denen dem Lesenden großer Genuß bereitet wird. In drei Abschnitten wird im Folgenden nach Isings Doppelband das u.E. Wichtigste aus der immensen Stofffülle der Briefe dieser vierzehn Jahre dargestellt, wobei es (1) um Blumhardts Anfangsjahre in Möttlingen vor dem 'Möttlinger Kampf' geht, dann (2) um die mittleren Jahre, den 'Kampf' und die Erweckungsbewegung in Möttlingen und die daran sich entzündende Kritik und schließlich (3) um die letzten Möttlinger Jahre vor der Übersiedlung Blumhardts nach Bad Boll 1852.

(1) Zu Blumhardts ersten Jahren in Möttlingen und seinem sich entwickelnden Verhältnis zu Chr.G. Barth:

War in der Ising-Ausgabe der Blumhardt-Briefe bis 1838 ein besonderer Schwerpunkt und ein erstaunliches ‚high-light‘, aus der Entwicklung des jugendlichen Johann Christoph Blumhardt sein ungewöhnlich enges Verhältnis zum Herzensfreund Eduard Mörike in den Stiftsjahren sehr nahe vor die Augen gestellt zu bekommen und dann später etwa im Zusammenhang mit Blumhardts Wirken im Dienste der Basler Mission einen wesentlichen Ausschnitt aus der süddeutschen Erweckungsbewegung des vorigen Jahrhunderts in großer Anschaulichkeit - geradezu als wäre es‚live‘! - miterleben zu können, so ist es in den hier vorzustellenden Bänden ein ‚high-light‘ ersten Ranges, aus der Nähe besonders die spannungsreiche Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft zweier engagierter württembergische Reich-Gottes-Männer zu begleiten und aus der Nähe zu betrachten: das Verhältnis zwischen Pfarrer Johann Christoph Blumhardt und seinem leitend im Calwer Verlagsverein wirkenden Amtsvorgänger Christian Gottlob Barth (1799-1862), dem im alten württembergischen Pietismus verwurzelten Pfarrer und erwecklichen Volksschriftsteller, der mit zu den bedeutendsten und einflußreichsten Vertretern des süddeutschen Erweckungs-Pietismus seiner Zeit gehörte. Diese Blumhardt-Ausgabe zeigt auch eindrucksvoll wesentliche Aspekte und besondere theologische Akzente von Barths Lebenswerk.

Beiläufig erfährt man, um nur ein Beispiel zu nennen, aus Isings Kommentierung der Briefe, daß im Jahr von Blumhardts Amtsantritt Christian Gottlob Barth als Amtsnachfolger des gerade verstorbenen Missionsinspektors Christian Gottlieb Blumhardt bei der Basler Mission ausersehen worden war, daß aber Barth von seinem Calwer Verlagsverein nicht wegwollte und darüber hinaus bezeichnenderweise anführte, "seine Heterodoxie in einigen dogmatischen Fragen sprächen dagegen" (III/4, 68).

"Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit, mache deinen Ruhm bekannt überall im ganzen Land", so lauten die allseits bekannten Zeilen des Liederdichters Christian Gottlob Barth (im neuen Gesangbuch EG Nr. 263, Strophe 2). Für Barth umschlossen diese Worte das entscheidende geistliche Anliegen seines Lebens, nämlich um solche Erweckung zu beten und dafür (als Publizist und Kontaktmann) zu arbeiten. Johann Christoph Blumhardt, sein Amtsnachfolger und Wegbegleiter, machte sich in seiner Möttlinger Amtszeit genau das Gleiche auf seine eigene Weise zu eigen. Die hier vorzustellenden Briefe aber zeigen, wie sich daraus eine beeindruckende Kontinuität und ein deutlicher Widerspruch durch Akzentverschiebung zwischen beiden Freunden und Brüdern ergab.

In dem Sinne ist hier zunächst Einiges zur Kontinuität zwischen beiden anzuführen und zu ihrer Arbeitsgemeinschaft. "Mit Barth besprach ich Alles umständlich", teilte Blumhardt am 3.8.1838 seiner Ehefrau brieflich mit (III/3, 14), und das blieb über weite Strecken so. Von da an wird dieser Name in den Blumhardt-Briefen viele hundert Mal durch die ganze Ausgabe hindurch genannt und kommt so häufig vor wie kein anderer Name. Blumhardts Segenswünsche zu Barths 42. Geburtstag lauteten bezeichnenderweise: "Wollte Gott, ich wäre dir auch mehr nütze, nämlich nicht dir, sondern dem, dem du angehörest und für den ich durch dich arbeiten soll" (III/3, 95 im Brief vom 31.7.1841), ein Briefzitat, das schön auf den Punkt bringt, wie Blumhardt zunächst zu dem fünf Jahre älteren Weggefährten stand und wie er mit diesem zusammenarbeitete. Auf Veranlassung von Barth (vgl. dazu etwa III/2, 16) verfaßte Blumhardt, der ehemalige Missionslehrer der Basler Mission, sein Handbuch der Missionsgeschichte und Missionsgeographie (erste Auflage im Calwer Verlagsverein 1844), und schon ab 1838 verfaßte Blumhardt im Auftrag von Barth in dessen Verlag die Monatsblätter für öffentliche Missions-Stunden. Ein wesentlicher Teil in der Korrespondenz zwischen Barth und Blumhardt bezieht sich auf dieses für Blumhardt oft mühsame Projekt, wobei Ising gerade an dieser Stelle viele Briefe nur vom Inhalt her vermerkt, ohne sie wörtlich wiederzugeben. Auch Blumhardts Handbüchlein der Weltgeschichte für Familien und Schulen, in erster Auflage 1843 in Calw erschienen, entsprach nach der pädagogisch-volksmissionarischen Ausrichtung ganz dem publizistischen Konzept Barths im Calwer Verlagsverein (vgl. etwa III/4, 80f. zu Blumhardts Pubikationen dort). Hierher gehören auch naturwissenschaftliche Aufsätze Blumhardts, die Barth in seinen Jugend-Blättern veröffentlichte (vgl. z.B. III/3, 46, 63, 66, 78, 80, 117, 182; zusammengefaßt von Ising: III/4, 92).

Eine Reihe bedeutender und bis heute bekannter Männer aus der Theologie, der Mission und dem Erweckungspietismus jener Zeit, mit denen das Freundespaar Barth und Blumhardt gemeinsam bekannt war, kommt in diesem Briefwechsel aus Blumhardts Möttlinger Jahren vor. Wir nennen hier als einige Beispiele die Missionare Hermann Gundert, (III/4, 290, 295; es ist der Großvater Hermann Hesses und spätere Nachfolger Barths in Calw), Samuel Gobat (III/3, 114; III/4, 121f., 136, 534; es ist der Indienmissionar und spätere Bischof von Jerusalem) und Samuel Hebich (III/4, 263, 290, 295), den Theologen Johann Tobias Beck (über dessen Kontroverse mit der Basler Mission: III,3, 30f.; III/4, 70f. und 243), den Gründer und Vorsteher der Gemeinde Korntal Gottlieb Wilhelm Hoffmann und seinen Sohn, den Basler Missionsinspektor Wilhelm Hoffmann (Blumhardts enger Freund, seit er von jungen Jahren an im Korntaler Hause Hoffmann verkehrte; von daher sehr viele Stellen zu beiden; wir nennen zu beiden und der Gemeinde Korntal/Wilhelmsdorf nur einige besonders wichtige aus dem Anmerkungsband: III/4, 68, 71, 77f., 81f., 89, 112f., 122, 125, 146, 158, 167, 187, 204, 222, 267, 269, 275, 297f., 307, 342f., 389, 431, 451; zu Wilhelm Hoffmanns Bruder Christoph Hoffmann, der später Führer der nach Palästina auswandernden Tempelgesellschaft wurde, vgl. etwa III/4, 284f., 288 und 319), ferner Sixt Karl Kapff (III/3,55, 390, 411f., 442, 505, 516, 533, 546, 610; III/4, 365f.; 297f., 365f., 387, 424f., 482), Wilhelm Hofacker (III/3, 290, 291f., 295, 469; III/4, 68, 95, 110, 241, 266, 295, 266; Wilhelm Hofacker war der Bruder des im Jahre 1828 früh verstorbenen Evangelisten Ludwig Hofacker) und andere. Die Genannten und viele andere werden in Isings Anmerkungsband III/4 kenntnisreich beschrieben, so daß der Leser ein anschauliches Bild erhält, welcher Art ihre Kontakte zu Blumhardt (und zu Barth) waren und ggf. welche Position sie theologisch vertraten, wobei diese oft umfangreiche Kommentierung eine reichhaltige Fundgrube interessanter Einzelheiten darstellt, die in hier zusammengesammelt sind.

In den ersten Möttlinger Amtsjahren Blumhardts, den Jahren, in denen der Frischverheiratete mit seiner Frau Doris geb. Köllner seine Familie gründete, spielten neben dem Sich-Einleben im neuen Wirkungsfeld die genannten schriftstellerischen Projekte zusammen mit Barth in Calw und damit zusammenhängende Kontakte und praktische Tätigkeiten also eine große Rolle. Daß neben den bisher dargestellten Aspekten dieser Zeit, die den durchaus weiteren Horizont andeuten, in dem sich der schwäbische Landpfarrer Blumhardt vorfand, aus den Briefen der frühen Möttlinger Zeit auch viel dörfliches Möttlinger Lokalkolorit vorkommt und viel zu Familieninterna, muß hier nicht sehr betont werden: das reicht um drei Beispiele zu nennen, vom den erwähnten "½ Duzend niedlicher Kaffeetassen nebst Tellerchen" und den "½ Duzend patentsilberner Löffel" für die Aussteuer (III/3, 13) bis zum Eßtisch des großen Möttlinger Vorvorgängers Machtholf, den der junge Blumhardt für sein Studierzimmer ergatterte (III/3, 38) bis zu der brieflichen Feststellung des stolzen Vaters, daß bei seinem gerade geborenen Sohn Christoph "seine Stirne ... netto die Hälfte seines Gesichts" (III/3, 126) einnimmt.

(2) Zur Wende in Möttlingen, die die Dittus-Heilung darstellte, zur Zeit der dortigen Bußbewegung und Erweckung und zur Kritik an Blumhardt in dieser Zeit:

Die in III/3 und III/4 von Ising dargebotenen Dokumente zu der denkwürdigen und folgenreichen Krankenheilung der Gottliebin Dittus sind - wie angedeutet - Ergänzungen zur schon vor fast zwei Jahrzehnten herausgegebenen Edition des "Kampfes in Möttlingen", der Krankengeschichte und anderer damit zusammenhängender Schriften, die in I/1 und I/2 publiziert worden waren. Also nicht die Dittus-Heilung ist also im hier zu rezensierenden Doppelband das eigentliche Thema; es geht mehr um das ‚Drumherum‘, wie es sich in Blumhardts Briefen und in den anderen Quellen jener Zeit darstellt.

Ising selbst faßt in seiner Einleitung das zum Thema der Dittus-Heilung und zur Möttlinger Erweckungsbewegung bisher Erforschte knapp zusammen (III/4, 18-39) und geht dabei auch auf verschiedene psychologische, parapsychologische und andere Deutungen ein. Interessant ist, daß auch das Blumhardt-Bild des stark psychologisch ausgerichteten Praktischen Theologen J. Scharfenberg, des früheren Mitherausgebers der Blumhardtschen Gesammelten Werke, von Ising durchaus einige Korrekturen und Relativierungen erfährt (III/4, 28f., 36 f., 144).

Die Wende, die ‚der Kampf in Möttlingen‘, die Heilung der Gottliebin Dittus, für Blumhardt darstellte, zeitgleich zusammenfallend mit der schon genannten Geburt seines ebenso bekanntgewordenen Sohnes Christoph Blumhardt (1842-1919), spiegelt sich in den von Ising herausgegebenen Briefen wider als eine Zeit, von der an es des öfteren zu Spannungen mit Christoph Gottlob Barth kam (und nicht nur mit ihm), und vollends in der sich am den ‚Kampf‘ anschließenden Möttlinger Erweckungsbewegung drifteten die beiden zeitweise deutlich auseinander, so wie es bisher in der Literatur nicht derart deutlich herausgearbeitet worden war.

Schon während des ‚Kampfes‘ um die Heilung der Dittus war Barth des öfteren auf Distanz gegangen und hatte zumindest zu ‚bremsen‘ versucht, etwa als er dem Freund riet, keine exorzistischen Versuche mehr zu machen mit Hinweis auf eigene Erfahrungen, die er als Möttlinger Pfarrer 1828 gemacht hatte (III/4, 133). Auch Blumhardts Fasten in der Zeit des ‚Kampfes‘ wurde von Barth als problematisch empfunden (III/4, 150). Blumhardt mußte sich nach der Heilung in der Zeit der Möttlinger Erweckungsbewegung viele Anfragen und deutliche Kritik von Barth gefallen lassen.

Am 3.2.44 hatte er zu den Bekehrungen in Möttlingen dem Freund noch begeistert geschrieben: "dir erstaunliche Berichte über das hiesige Gnadenwerk mitzutheilen, ist mir eine Freude, bei der ich kaum mehr weiß, wie mir ist" (III/3, 196), und am 21.2.44 bezifferte er die Zahl der Bekehrten in einem Brief an Barth mit "jezt 246 Personen und von Haugstedt 20" (III,3, 200). Doch Barth schien große Schwierigkeiten mit diesen großen Zahlen zu haben: "schon die Bewegung ist dir zu groß" (III/4,226), hieß es zwei Monate später in dem Blumhardt-Brief an Barth am 24.4.1844, in dem sich die Verstimmung zwischen beiden kraß dokumentiert, wenn Blumhardt da ausführt: "...du hast ein spitziges Wort gegen mich geäussert und schreibst nun auch spitzig darüber. Es ist mir ein neuer Beweis, daß es zwischen uns nicht ist wie es sein soll. ... Da ist ewiges Mißtrauen und immer wieder neues Mißtrauen; und wenn ich Alles überlege, so kann ich mir immer nichts anderes sagen, als ich sei ganz evangelisch und schriftgemäß" (II/4, 225 f.). Dabei wehrt sich Blumhardt in diesem Brief gegen Barths Meinung, er stütze seine Verkündigung schwärmerisch auf besondere Offenbarung und wirft Barth vor, seine ungünstiger gewordene Meinung vom Klatsch anderer zu übernehmen. Im weiteren Verlauf dieser Differenzen zwischen Barth und Blumhardt sah Barth den Freund dann 1845 als nicht mehr gesprächsfähig an, wenn er in einem Brief äußerte: "Uebrigens ist es allerdings vergeblich, mit Blumhardt zu disputiren, da er keiner Vorstellung zugänglich ist und nur auf diejenigen Leute etwas hält, die mit ihm in Ein Hörnle blasen. Ich habs selbst aufgegeben und kann warten, bis Gott selber ihm den Kopf zurechtsezt" (III/4, 275). Auch Blumhardts späterer Rücktritt als Verwaltungsausschußmitglied des Calwer Verlagsvereins war durch von ihm unterstellte theologische Intrigen begründet (zum Ganzen. bei Ising v.a. in III/4, 439-441).

Der Leser wird durch die von Ising dargebotenen Briefe intensiv hineingezogen in einen Konflikt, bei dem man aufgrund der Lektüre nicht immer genau unterscheiden kann, ob die Bedenken Barths menschlich-allzumenschlich in persönlichen Neid- und Rivalitätsgefühlen basierten oder ob sie wirklich geistlich-theologisch motiviert waren. Ob wirklich Barth in diesem Streit der menschlich Schwierigere war (wie es aus Blumhardts Optik sich darstellt), oder ob vielleicht doch Blumhardt ein Gefährdeter war, schwärmerisch zum Überflieger zu werden (so Barths Sicht), bleibt im Ganzen für den Leser der Briefe dahingestellt. Jedenfalls stellt es sich aus Isings Briefausgabe so dar, daß der Ausgang der Möttlinger Ereignisse Blumhardt recht gab, was freilich aus der Rückschau nicht heißen kann, daß die antischwärmerischen Anfragen, die Barth und andere in dessen Umkreis an Blumhardt stellten, nicht auch weiterhin theologisch bedenkenswert bleiben und ein bezeichnendes Licht auf Blumhardt und die Möttlinger Ereignisse werfen. Zwischen Oktober 1845 und Juni 1846 kam es zu einer längeren Korrespondenzpause zwischen beiden, die - wie Ising anmerkt - wahrscheinlich aus der genannten Auseinandersetzung resultierte (vgl. III/4,275).

Etwas im Grunde sehr Ähnliches spiegelt sich in Blumhardts Streit mit dem Basler Erweckungsprediger und Nervenarzt Dr. E. J. G. de Valenti (1794 - 1871) wider, der den Krankenheiler Blumhardt hart angegriffen und seine Orthodoxie stark in Zweifel gezogen hatte. Auch hier ging es - allerdings in viel krasserer Form als bei Barth - um antischwärmerische Anfragen an Blumhardts Verkündigung. Blumhardts Verteidigungsschrift gegen de Valenti aus dem Jahr 1850 war in seinerzeit in den Gesammelten Werken von Blumhardt Band I,1 der weitaus meiste Raum gewidmet worden: I/1,124-299; es handelte sich um die versuchte Widerlegung des gedruckten blumhardtkritischen Aufsatzes von de Valenti Die Wunder von Möttlingen (1848/49), der als Anhang in I/1, 301-336 abgedruckt ist. Auch in den hier zu behandelnden Briefen aus der gleichen Zeit kommt das Thema de Valenti natürlich sehr häufig vor (vgl. III/3, 101, 299, 426, 428-433, 435 f., 450 f., 462, 482, 544, 573; III/4, 38, 54, 66, 113, 272, 376 f., 379-381, 383 f., 392 f., 399, 411, 432, 449, 464 f., 485).

Daß dieser de Valenti zeitweise ein menschlich problematischer fanatischer Ketzerhasser war, wie es allenthalben aus den genannten Stellen sich darstellt, mag zutreffen. Aber das Bezeichnende ist, daß gerade de Valenti im Fanatismus seiner Blumhardt-Kritik problematische und ‚kitzlige‘ Elemente von dessen Verkündigung und Praxis deutlicher gesehen und benannt hatte als viele Blumhardt-Bewunderer und auch als der Kritisierte selbst. Das könnte man etwa an Blumhardts Hang zur Allversöhnungslehre zeigen, der sich - wie von de Valenti von vornherein gesehen und von Blumhardt zunächst bestritten - in den Jahren danach als immer wichtigeres Zentrum der Blumhardtschen Eschatologie herausstellen sollte; entsprechend war es bei vielen anderen von de Valenti gesehenen Problemen.

(3) Zu den späten Möttlinger Jahren Blumhardts - Revolution von 1848 und Weiterentwicklung bis zur Übersiedlung nach Bad Boll:

"Mit zunehmender Bekanntheit wächst die Zahl der Einladungen; 1849 besucht er über ein Dutzend Missionsfeste, vor allem in Württemberg und Baden. Anläßlich der ersten Hauptversammlung des badischen Landesvereins für Innere Mission in Durlach lernt er 1849 Johann Hinrich Wichern kennen; auf dem Stuttgarter Kirchentag hält er 1850 ein Referat. Neben den Jahresfesten der Christentumsgesellschaft in Basel besucht Blumhardt das Rheinland und Westfalen (1849, 1850 und 1851), er reist nach Holland und ins Elsaß (1851)". Mit diesen Worten faßt der Herausgeber zusammen (III/4, 44), wie im letzten Drittel seiner Möttlinger Jahre Pfarrer Blumhardt nicht mehr ausschließlich mit seiner Möttlinger Gemeinde befaßt war. Je länger desto mehr war er zudem nach allen Schwierigkeiten auch mit der Kirchenobrigkeit auf einen neuen Wirkungsort ausgerichtet, an dem er freier arbeiten könnte, wobei sich nach den zuerst ins Auge gefaßten Stellen in Kornwestheim und auch Unterbarmen dann der Erwerb von Bad Boll als Ergebnis herauskristallisierte. Im entsprechenden letzten Drittel der hier zu besprechenden Briefe und Dokumente kommt neben dieser persönlichen Veränderung bei den Ereignissen, die Blumhardt zu Papier brachte, auch den äußeren Veränderungen der damaligen Zeit ein großer Raum zu, wobei die politischen Ereignisse des Revolutionsjahre 1848/49 (die Revolution wurde in Blumhardts Sicht von seiner Reich-Gottes-Eschatologie her als "Zeichen der Zeit" gedeutet, vgl. z.B. Isings Zusammenfassung III/4, 45) und das, was innerkirchlich auf den Evangelischen Kirchentag in Wittenberg von 1848 folgte, sich als wichtige Themen in der Korrespondenz widerspiegeln.

Pars pro toto sei hier als ‚spannendster‘ Bericht des gesamten Briefbandes III/3 Blumhardts Darstellung seiner Reise ins Rheinland und nach Westfalen im Mai 1849 genannt, als Blumhardt mit einer preußischen Prinzessin, seiner nervenkranken Klientin im Möttlinger Pfarrhaus (die dort lange Zeit inkognito wohnte), nach Düsseldorf reiste, aber wegen dortiger Barrikadenkämpfe zunächst mit der Prinzessin ins Schloß Eller flüchtete und von dort weiter nach Kaiserswerth (wo er Th. Fliedner als "Prachtexemplar", III/3, 401, kennenlernte) und nach Haus Villigst bei Iserlohn fuhr (vgl. dazu III/3, 397-402). Den Kontakt zu dieser preußischen Prinzessin hatte übrigens Luise von Scheibler (1778-1853), eine einflußreiche Frau aus Iserlohn, Witwe des Iserlohner Bürgermeisters während der französischen Besetzung der Grafschaft Mark in der Napoleonzeit und Schwiegermutter des damaligen Besitzers von Haus Villigst, Freiherr Ludwig von Elverfeldt, hergestellt. Mindestens zweimal besuchte Blumhardt das in der westfälischen Kirche heute noch bedeutsame Haus Villigst (vgl. III/3, 401 und III/4, 444).

Dieser Luise von Scheibler, die eine enge Vertraute von Blumhardt und seiner Frau Doris geworden war und von beiden als mütterliche Freundin sehr hohe Wertschätzung genoß, kommt im letzten Drittel der von Ising herausgegebenen Briefe erheblicher Raum zu: die längsten, die persönlich-innigsten und aussagestärksten Briefe sind immer an Frau von Scheibler gerichtet, die von beiden häufig als "Mutter" oder "Mamma" angeredet mehr als 30 Briefe aus der Zeit zwischen November 1846 und Mai 1852 sind es, die entweder an sie gerichtet wurden von Johann Christoph bzw. Doris Blumhardt oder die von ihr nach Bad Boll gesendet wurden und hier in III/3 zum Abdruck gelangen (Zusammenfassendes zum Leben von L. von Scheibler bei Ising in III/4, 301f.).

Da der Rezensent Luise von Scheibler vorher schon als Gestalt der Iserlohner Heimatgeschichte und als bedeutende Anhängerin der Herrnhuter Bewegung im Kreis Iserlohn kannte, plant er einen größeren Aufsatz, in dem aufgrund der sehr aufschlußreichen Isingschen Texte ihre Entwicklung von einer Herrnhuterin zu einer Blumhardtianerin verfolgt wird. Jener in Isings Bänden des öfteren genannte Pfr. Karl Johann Friedrich Wilhelm Krafft, von dem Blumhardt an Frau von Scheibler schreibt, er "ist ganz mein Mann geworden" (III/3, 486; vgl. zu Krafft ferner III/3, 398 f., 479; III/4, 348, 352, 394), der Blumhardts Kontaktmann in Düsseldorf war bei der genannten Reise mit der Prinzessin 1848, besaß auch sehr enge Beziehungen zu Iserlohner Herrnhutern, wie zu zeigen sein wird.

Ähnlich inspirierend könnte auch sich auch in anderen Gebieten Isings Briefausgabe auf die örtliche Kirchengeschichtsforschung auswirken, in Westfalen z.B. auch für die Erweckungsbewegung im Siegerland für das Gebiet Freudenberg. Ein dort bis heute sehr bekannter und teilweise verehrter Vater der Erweckungsbewegung, Tillmann Siebel, wird in Isings Bänden vom Jahr 1850 an als Blumhardts Korrespondenzpartner häufig genannt (im Briefband kommen der Name Siebel bzw. Briefe von und an Siebel an folgenden Stellen vor: III/3, 443, 453-456, 459, 462, 466, 477-479, 484, 494, 516, 525 f., 532 f., 535, 579, 622 f.). Siebel tritt uns aufgrund dieser Blumhardtbriefe als ein Christ entgegen, der Blumhardt aufs tiefste verehrte, sich von ihm prägen ließ und den Möttlinger Pfarrer sogar zu ‚Fernheilungen‘ in Freudenberg veranlaßte (vgl. dazu etwa III/3, 454-456). Siebels enge Beziehungen zu Blumhardt (außerdem unterhielt Siebel Kontakte zu Goßner und Friedrich Wilhelm Krummacher und zum o.g. Krafft in Düsseldorf, wie Ising III/4, 398 anmerkt) sind zuvor mit all dem, was sie theologisch implizieren, in der Erforschung der Siegerländer Erweckungsgeschichte in dieser Art keineswegs bekannt gewesen. Übrigens werden weitere Briefe, die zwischen Siebel und Blumhardt gewechselt wurden, im Anschlußband III/5 zu lesen sein.

Entsprechend mag noch für die Erforschung manch anderer geistlicher Schlüsselpersonen des vorigen Jahrhunderts diese Briefausgabe Isings sehr hilfreich und fruchtbar werden. Das reicht, wie angedeutet, weit über die Geschichte des württembergischen Erweckungspietismus hinaus!

Aus der Fülle der Personen, die in III/3 und III/4 noch diesbezüglich namentlich erwähnt sind, nennen wir stellvertretend zwei bedeutende Nichtwürttemberger mit ihrem Umfeld: die badische Erweckungsbewegung um Henhöfer und die mit Wichern verbundene Gründung der "Inneren Mission".

Die geistliche Situation in Baden war für Blumhardt und seine Familie allein schon aus familiären Gründen überaus vertraut dadurch, daß Karl Köllner (1790-1853), Blumhardts Schwiegervater, als ein nicht unbedeutender Mann der Erweckung im badischen Sitzenkirch wirkte, von wo aus er 1845 nach Korntal übersiedelte und dort das Vorsteheramt der Armenanstalten übernahm (naturgemäß an sehr vielen Stellen von III/3 und III/4 kommt das Wirken von Karl Köllner in dieser Briefausgabe der Möttlinger Jahre Blumhardts vor; zum Thema Köllner und Korntal vgl. etwa Isings Kommentierungen in III/4, 219, 223, 261, 264 f., 297-299). Mit dem führenden Mann der badischen Erweckungsbewegung Aloys Henhöfer (1789-1862) traf sich Blumhardt im September 1840 in Mühlhausen an der Würm (III/3, 65), wo Blumhardt am Sterbebett des dortigen Pfarrers Hager gewesen war, von dessen Kinder dann Henhöfer Vormund wurde (III/4, 91) und wo auch Blumhardt dann aushalf (III/4, 91 f.). Im weiteren wird Henhöfers Name im Anmerkungsband der ‚Möttlinger Briefe‘ des öfteren noch genannt (III/4, 98, 116, 146, 151, 156, 265, 286, 370, 448).

Was Johann Hinrich Wichern (1808-1881) anbelangt, so hat ihn Blumhardt auch in Baden kennengelernt, nämlich im Oktober 1849 in Durlach anläßlich der Hauptversammlung der Inneren Mission (III/3, 419 f., vgl. Isings längere Ausführungen dazu in III/4, 368 f.). Wicherns Programm der ‚Inneren Mission‘ wurde nach dem wegweisenden Wittenberger Kirchentag 1848 mit dem Stuttgarter Kirchentag im September 1850 fortgesetzt. Zu diesem Anlaß hatte auch Blumhardt ein Referat zu halten zum Thema ‚Schule und Innere Mission‘, das er Wichern nachträglich mit einem Begleitbrief zukommen ließ (III/3, 484), und natürlich hatte er diesen auch in Stuttgart getroffen (vgl. den exkursartigen Kommentar von Ising III/4, 408-410 sowie 412-414). Später besuchte Blumhardt auch den Elberfelder Kirchentag 1851(III/4, 444 und 457) und den Berliner Kirchentag 1853 (III/4, 473), als er schon nach Bad Boll übergesiedelt war.

Der oben genannte von Blumhardt so nahestehende Tilmann Siebel aus Freudenberg im Siegerland konnte im letzten an ihn gerichteten Brief der Möttlinger Zeit schließlich lesen, welche neuen Entwicklungen sich ab 1852 dann für den verehrten württembergischen Pfarrer ergeben hatten. Blumhardt schrieb an Siebel am 5.5.1852 in einem Abschnitt, der auch hier trefflich als Schlußpunkt der Darstellung dieses Lebensabschnitts dienen kann:

"Eine Neuigkeit. Jenes große Gebäude Boll bei Göppingen ist mir doch noch geworden, un eben bin ich am Auszug. Das ist eine wichtige Epoche meines Lebens. Der HErr aber hat mir so viele Fingerzeige Seines Wohlgefallens an meinem Unternehmen gegeben, daß ich mit großer Freudigkeit dran gehe. Ich bin jetzt frei und habe meine eigene Kirche, fern vom Ort; der Ortspfarrer, nicht gerade zu den Erweckten gezählt, aber doch eifrig in seinem Amt und mehr, als wofür man ihn halten will, ist sehr freundlich gegen mich und legt mir nicht das Geringste in den Weg, so daß ich frei predigen kann. Besuche aber kann ich jetzt unzählige annehmen, denn ich habe 140 Zimmer, die zugleich ziemlich ausmeublirt sind. Alles miteinander ist mich nur auf 26 000 Gulden gekommen, und treue Freunde habe ich an meiner Seite, durch deren Dienste ich außer Sorgen gesetzt bin. Der HErr möge nur recht bald Großes thun. Ich hoffe viel" (III/3, 623).

Was dort im Kurhaus Bad Boll dann den letzten drei Jahrzehnnten von Johann Christoph Blumhardts Leben und Wirken geschah, wird sehr bald aufgrund von Isings Ausgabe der folgenden Briefbände III/5 und III/6 näheren Aufschluß erfahren. Diese sollen vielleicht sogar noch 1999 im Druck erscheinen, wie Ising von Stuttgart her verlauten ließ. Daß man auf diese Nachfolgebände gespannt sein und sich auf sie freuen darf, sollte die bisherige Darstellung gezeigt haben. Bei diesen Bänden III/3 und III/4 handelt es sich jedenfalls um Bücher, die das teure Geld, das man für sie bezahlen muß, wirklich wert sind. Man darf diesen Bänden, die für Fachtheologen und -historiker, aber auch für interessierte Laien, die sich für Erweckung und Pietismus interessieren, eine Fundgrube ohnegleichen sein werden, wünschen, daß sie viele Benutzer finden. Freilich wird der wirkliche theologische und historische Wert der Blumhardtschen Briefedition erst dann voll sichtbar werden, wenn der angekündigte abschließende Registerband III/7 mit dem Namens- und Ortsregister vorhanden ist. Da leider aus Kostengründen ein solches Register nicht an die einzelnen Kommentarbände angehängt werden konnte, haben wir in dieser Buchbesprechung wieder sehr viele Stellen genannt, die als Registerersatz einen Teil der beiden Bände erschließen mögen.

 

Abgeschlossen am 10.1.99 (zu lesen begonnen am 11.7.97!) © pastoerchen;  veröffentlicht in Pietismus und Neuzeit, Jahrgang 1999

 

Im Anhang unten meine eigenen "Schmierzettel" (Tabelle aus meinen Exzerpten; gehört nicht zur Rezension und ist ohne Gewähr)  

 

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Namen aus den Blumhardt-Briefen 1838-1852, hg. von Dieter Ising Göttingen1997

Seitenzahlen

(III/3 ist der Textband und III/4 derAnmerkungsband)

 

 

Bardili

III/3,469; III/4,452f.

Barth,

Christan Gottlob

 

 

 

 

 

 

 

III/3,18; III/4,63 (Gedicht an den Amtsnachfolger Bl.); III/4,68 (Heterodoxie, die Basel absagen läßt; III/3, 150; III/4,153 (Fasten weglassen); Barth contra Bl.: III/4,217 und III/4,179f.; III/4,161f. (Barths Orden); Korrespondenzpause von Februar bis Juni 1846: III/4,275; III/4,275: "in ein Hörnle blasen" und Acker fauler Kartoffeln mit Gebet kuriert; Barth und der Franzosenlärm: III/4,321, III/3,378; Barth wird (?) erzählt von Villigst; III/3,400-402, III/3,402f.; Barth contra Bl. Bei Austritt: II,528-532; "Opposition" zwischen B. und Bl.: III/3,529 (vgl. 527); "an Boll denken" (14.11.1851 zum ersten Mal): III,3,546

Beck, Joh. Tobias

III/3,30-32; III/4,70f. und III/4,243

Blumhardt, Christoph, d.J.

III/4,410 u.ö.

Dieterlen, Christoph

III/4,510

Eschenmayer

III/4, 244; III/4,248, III/3,435-436 (de Valenti); III/3,450-452; Boll: III/3,546

Fabri, Rheinische Mission

III/4,472f. (Lit.)

Faulhaber

III/3,143f.

Flattich, Christoph, Separatist

III/4,71

Fliedner, Theodor

III/4,347f.; III/4,434

Gaßner

III/4,293 (III/3,322f.);

Gemmingen, von

III/4,146; III/3,544 und III/4,448

Gobat, Samuel

III/3,114, III/4,121f.III/4,136; III/4,534 (Plitt bei ihm) fertig

Goßner

III/4,394f.

Gundert, Hermann

III/4,290 fertig

Hahn, Michael

III/4,178; III/4,289; III/3,280f. (Hahnsche Gemeinschaft); III/3,281 (Kolb)

Hahn, Ph.M.

Salon: III/3,284- ;

Hebich, Samuel

III/4,263, III/4,290, III/4,295 fertig

Henhöfer, A.

III/4,151; III/4,156; III/4,265 und III/3, 168; III/3,178; III/4,286; III/4,370;

Hermann, O.

Von ihm wurden (als Barth fehlte) als begeistertem Blumhardtfan seine Briefe im anderen Ton als bei andern beantwortet: III/4,306-309; III/4,313-315; III/4,279; III/3,342f.; III/3,425-427; III/3,432f.; III/3,440-442; III/3,459-461; III/4,462f.

Hofacker

III/4,,239; III/4,,241; III/4,266; III/4,290f.; III/4,290-292; Sohn Ludwig (11): III/3,469; III/3,498f.

Hoffmann, Chr.

III/4,113; III/4,284; III/4,319 (Tempel);

Hoffmann, Wilhelm

III/4,131; III/4,155; III/4,158; III/4,167;III/4,204; III/4,263; III/4,276; III/4,296f.; III/3,341; III/4,343; III/4,384 (vgl. III/4,385f.); ans Stift: III/4,398; Lit.: III/4,431; nach Berlin: III/3,547

Josephson

III/3,576

Kapff, Sixt Karl

III/3,55, III/3,390, III/3,411f., III/3,442, III/3,505, III/3,516 III/3,533 III/3,546, III/3,610, III/4,365f.; III/4,297f., III/4,365f., III/4,387, III/4,424f., III/4,482. Die genannte Stelle III/4,297f. ist überraschend, so ein Satz wie dieser: "Kapff sizt also jetzt im Cos[istorium]; er dauert mich, denn er ist doch mehr zum Practischen da" (III/3,516); wo K. sonst als hardliner und bad boy im Württemberg des 19. Jahrhunderts gehandelt wird.

Kerner, Justinus

 

Blumhardts Urteil, daß D.F.Strauß durch Kerner auf Abwege kam: Zündel,23 (vgl.III/2,210);III/2,24; III/4,127;III/4,131; III/4,146; III/4,147; III/4,244; III/4,248

Knapp, A.

Knapps Frau stirbt u. v.Scheibler dabei: III/3,417; III/4,387f. (reich);

Krafft, Amalie

III/4,407; III/4,421

Krafft, Pfr.

III/4,348; III/4,355; III/3,479; III/4,415(!)

Landerer; Dr.

III/4,494 und III/4,495

Luthardt, Ernst

III/4,243; III/4,244; III/3,479

Machtholf, Pfr.

III/3,38 (Tischgechichte); III/3,324 (M.-Enkel Bossert);

Märklin, Chr.

III/4,94f.

Mörike, E. Hartlaub

III/4,255; III/3,367-373; III/4,330-334; III/4,336; Mörike kriegt Verteidigungsschrift: III/4,399; E.M. heiratet und hört als erster vom Boll-Plan: III/3,547; mokiert sich über Bl.s "Corpulenz", auf die man Bl. Nicht ansprechen dürfe: III/4,481

Mörike, Klara

III/3,38; III/4,277; III/3,547

Oberlin

III/4,316;

Palmer,Chr.D.F.

III/4,74

Plitt

III/4,316 (III/3,286); III/4,302 und 306; III/4,310; III/4,316; III/3,365; III/4,343; III/3,415 und 420; III/4,371; III/4,423; III/4,433f. (vgl. III/3,519); in Jerusalem bei Gobat: III/3,534; III/3,581; III/3,621; III/4,492

Recke, von der

III/4, 230

Scharfenberg, Joachim

III/4,28f.;III/4,144;

Scheibler, Luise von

 

 

Luise von Scheibler und Fernheilungen: III/4,277; III/3,324; III/3,325; III/3,328-332; Scheibler/Plitt: III/4,286; III/4,301f.; III/4,303f.; III/4,305; III/3,335-338; III/3,341; III/3,344; III/3,346-348; III/3,349-353; III/3,357; III/3,359 (Schinken aus Westfalen; vgl. 360); III/4,329; III/3,363-366; III/3,375-377; III/3,379 (Fotos); III/3,429-431; III/4,324f.; III/4,325-328; v.Elverfeld: III/4,344; III/3,386-390; III/3,392-395; Prinzessin und Fliedner: III/4,347f.; Aufstand in Elberfeld und Düsseldorf: III/4,347-349 sowie 350; Prinzessin III/3,397f.; III/3,399; III/3,400-402; III/3,407; Patenkind im "westphälischen Röcklein": III/3,505 (vgl. 504-506); III/4,353; III/3,421-424; Prinzessin und Villigst erwähnt: III/3, 447-449; Fichtes Sohn erwähnt: III/3,453 (vgl.453f.); III/3,485f.; III/3, 542-544; III/4,386; III/4, 391: Frau Wupperman/Rocholz; Prinzessinnenkontakt von L.v.Sch. hergestellt: III/4, 392; III/4, 517-519; (vgl. 520f.); Prinzessin bis zum 1.9.1851: III/4,434 (vgl. III/4,347 und III/3,536f.); 2. Besuch Bl.s in Villigst im September 1851: III/3,538f.; L.v.Sch. zweite Mutter: III/4,547; "Gottliebin ... ist eine Dichterin geworden": III/4,426 (vgl. III/3,506); Geld von v.Sch.: III/4,432; L.v.Sch. erfährt von Brief aus Limburg und schon von Bad Boll: (!!): III/3,548; Grüße an den Schwerter Pfr. Niepmann, über den Bauks mehr weiß: III/3,549 (vgl. auch III/4,444 (!); Scheibler Oma durch Wuppermann-Tochter: III/3,549; III/4,522-524; Scheibler im Prinzessinnenzimmer: III/3,537; L.v.Sch. hört als erste von Versteigerung von Boll am 13.5.1852: III/4,486; über von Scheiblers Tod in Bad Boll und die Grabplatte: III/4,592

Schelling

III/3,459; III/4,280

Siebel, Tilmann

An v. Scheibler: III/3,453 (Fernheilungen); III/3,454-456; Erweckung in Freudenberg: III/3,459; III/3,462; III/3,466: in Schmitt, "Die Gnade bricht durch", S.287; mit T.S. "merkwürdigen Briefwechsel (an Barth): III/3,477 (dort auch: Reise nach Freudenberg; vgl. III/3,478f. (ja zu der Reise nach Freudenberg: ebd.: 479); III/3,484; III/3,493f.; III/3,579; III/4,624; III/4,493; Siebel und die Freudenberger Erweckung: III/4,443; gegen Ising sagte am Tel. der Freudenberger Pfr. Steinseifer, die Kopierbücher wären doch da (zu III/4,393); Grundsätzliches zur Vita Siebels (auch Kontakte zu Krummacher und Krafft): III/4,394 (auch Fernheilungen; Goßner: 394f.); zentral zu Siebel: III/4,406 und 407; Freudenberg als Jung-Stillings Heimat: III/3,479; III/4,494 (!); Ernst Achenbach und alle Freudenberger gegrüßt: III/3,525f. (Zitat: 526) sowie III/3,533

Silcher

III,3,58;III/4,86

Spittler

III/4,273f.; III/4,379; III/3,613 (Konflikt wegen des Sohns Markus Sp.; vgl. III/4,484f.)

Strauß, David Friedr.

Kritisch zu Blumhardt in seinem Märklin-Buch: III/4,432

Strauß, Joseph

Karlsruher Komponist und Kapellmeister: III/3,493; III/3,499; III/3,500; III/3,506; nicht identisch mit dem Johann Strauß aus der Wiener Komponistenfamilie: III/4,422

Valenti, Dr. de

III/4,272 (Ehe); III/3,299; III/4,380; III/3,340; III/3,425; I/1,301-336; III/4,377 (Eschatologie); III/3,428; Reue: III/4,449

Werner, Gustav

Wernerianer: III/4,377;

Werner, Karl

III/4,64; III/4,216; III/4,240; III/4,242; III/4,307 sowie 309-311; III/4,317; III/3,395;

Wichern

III/4,368f.; III/3,419f.; Kirchentag: III/3,484; III/4,412 (ff.); vielleicht bißchen contra W.: III/4,557; III/3,596; hat auch Boll besucht: III/4,495 (vgl. III/4,473)

Widmann, Louis

III/2,161; III/3,15; III/3, 158; III/4, 132; III/4, 161; III/4, 278; III/3, 355 (vgl. III/4,321)

Zeller, Hermann

III/4,295f.