"Alles muß klein beginnen"

Gottesdienst am Sonntag Rogate, 7. Februar 1999,

mit den Taufe von Nick Tümena und Jonas Edelhoff  in der Stephanuskirche zu Deilinghofen

Mitgestaltet wird dieser Gottesdienst, in dem auch der Sohn unserer CVJM-Vorsitzenden getauft wird, neben unserm CVJM-Chor AGAPE von Obi mit der Gitarre und in der Liturgie von einigen Mädchen des CVJM-Mädchenkreises.

9.50 bis 10.00 Uhr Obi mit Gitarre und der Pastor üben mit der Gemeinde das Kinderlied: "Alles muß klein beginnen" des Liedermachers Gerhard Schöne ein.

Orgelvorspiel, Begrüßung und Abkündigungen

Lied: Gott des Himmels und der Erde, 1-4

FG Im Namen... Unsere Hilfe...

Simone: Der Taufspruch des kleinen Nick Tümena steht im Psalm 127, der in der Lutherbibel die Überschrift trägt: An Gottes Segen ist alles gelegen.
Dort heißt es in den Versen 1 - 3: Jana: Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.
Simone: Es ist umsonst, daß ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.
Jana: Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk. Kommt lasset uns anbeten! EHR SEI DEM VATER...

(zum Altar gewendet) Sündenbekenntnis: Jana: Herr Jesus Christus, Du willst "Herr im Haus" hier sein in deiner Gemeinde, du willst "Herr im Haus" sein in unserm Alltagsleben. Vergib uns, wo wir anderen Herren mehr Platz einräumen als dir.
Simone: Herr Jesus Christus, das Wunder des Lebens ist ein Wunder von dir, nicht der Zufall, nicht "die Natur" hat diese kleinen Jungen werden lassen, deine Hand hat sie gemacht. Vergib uns, wo wir deine Geschenke nicht geachtet haben und für deine Wunder keine Augen hatten.
Vergib uns alle Schuld, wo wir auf dich nicht hörten, geh du mit uns und laß uns mit dir gehen, Herr: Erbarm dich unser!
KYRIE...
Gnadenzuspruch FG:
So verspricht es uns Gott in seinem Wort mit den Worten des Apostels Paulus:
Simone:
Ist jemand in Christus, so ist er eine Neue Kreatur, eine Neue Schöpfung:
Jana: das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles NEU geworden! Ehre sei Gott in der Höhe / und auf Erden Fried... Allein Gott in... / Der Herr sei...
Gebet:
Annabell:
Wir beten um Gottes Segen für diesen Gottesdienst, um seinen Segen für Nick und Jonas, um seinen Segen für uns alle mit den Worten von Jonas' Taufspruch[dann umdrehen zum Altar]:
Isabell:
Weise uns, Herr, deinen Weg, daß wir wandeln in deiner Wahrheit; erhalte unser Herz bei dem EINEN, daß wir deinen Namen fürchten.
Annabell/Isabell zusammen mit FG: Führe mich, o Herr, und leite meinen Gang nach deinem Wort. Sei und bleibe du auch heute mein Beschützer und mein Hort. Nirgends als bei dir allein kann ich recht bewahret sein.
FG Wir preisen dich Gott, den wir Vater nennen dürfen durch Jesus den Sohn, der mit dir und dem hl. Geiste lebet und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. AMEN.

Jennifer [am Lesepult mit Isabell]: Das Evangelium des heutigen Sonntags Sexagesimae ("sechzig Tage vor Ostern") steht bei Lukas im 8. Kapitel:
Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete er in einem Gleichnis: Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen's auf. Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten's. Und einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Es fragten ihn aber seine Jünger, was dies Gleichnis bedeute. Er aber sprach: Euch ist's gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu verstehen, den andern aber in Gleichnissen, damit sie es nicht sehen, auch wenn sie es sehen, und nicht verstehen, auch wenn sie es hören.
Isabell: Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber auf dem Weg, das sind die, die es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und selig werden. Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Doch sie haben keine Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hören und gehen hin und ersticken unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens und bringen keine Frucht. Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld. Halleluja, Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege! Halleluja!

Lied vor der Predigt: Herr, für dein Wort sei hoch gepreist (Wochenlied, zum Evangelium passend)

Predigt Markus 4, 26-29

Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserm Vater, und unserm Herrn Jesus Christus. Amen.

"Alles muß klein beginnen", liebe Gemeinde, liebe Tauffamilien, was wir vor dem Gottesdienst als Kinderlied von Gerhard Schöne sangen, ist jetzt in der Predigt der "rote Faden"; ganz klein beginnt's mit bloß vier kurzen Versen aus Markus 4 - und mit einem Thema, von dem die beiden Taufväter heute, Henning als Landwirt und sein alter Freund "Fiete" als Gärtner, eine ganze Menge mehr verstehen als ich. Hören wir den vorgeschriebenen Predigttext des heutigen Sonntags Sexagesimae, Markus 4, 26-29:

Und Jesus sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same sprießt hervor und wächst, er weiß selbst nicht, wie. Die Erde bringt von selbst Frucht hervor, zuerst Gras, dann eine Ähre, dann vollen Weizen in der Ähre. Wenn aber die Frucht es zuläßt, so schickt er sogleich die Sichel, denn die Ernte ist da.

Liebe Gemeinde, die Predigt Jesu ist voller Gleichnisse und Bilder. Bildhaft zu predigen hat Jesus erfunden. Immer wieder nimmt Jesus Erfahrungen aus dem Alltag auf, um uns seine Botschaft vom nahen Gottesreich zu verkündigen - Bilder aus dem Alltagsleben wie hier von der selbstwachsenden Saat.
Ist es nicht so, so sagt er - da wirft ein Landwirt die Saatkörner auf den Acker, und dann geschieht das Entscheidende von selbst: Der Same regt sich, die Saat geht auf, sie wächst - ganz von selbst. Erst bei der Ernte wird dann der Bauer wieder aktiv und greift zur Sichel. So ist er auch mit dem Reich Gottes. Das Entscheidende geschieht ohne unser Zutun, ohne unsere Arbeit. Wie beim Wachsen der Saat. Meint Jesus.
Gewiß, das paßt wie angegossen auf den heutigen besonderen Tauftag unter dem Thema "Alles muß klein beginnen", das paßt zu Nicks Vater, dem Gärtner und dem Vater von Jonas, der Landwirtschaft macht - das paßt erst recht zu Nicks Taufspruch, denn da könnte man das gleiche Gleichnis hier plastisch und anschaulich noch einmal erzählen:
Mit dem Samen hat es winzig klein begonnen im Mutterleib bei Anja und Kirsten, dazwischen hat man gar nicht viel dazu getan, und dann das Wunder, über das in unserm schönen Taufgespräch alle vier noch einmal staunten: das Wunder, daß da zwei Väter, alte Freunde von kleinauf, die schon gegen Ende 30 dann waren, bei den beiden Geburten, die zwölf Tage auseinanderlagen, zum ersten Mal ein eigenes Kind auf dem Arm hatten und dann durchaus auch Wasser in den Augen, das Wunder mit Nicks Taufspruch beschrieben: "Leibesfrucht ist ein Geschenk"!
Liebe Gemeinde, es ist zugegeben eine sehr wirkungsvolle Geschichte für diese Taufe, dieses - zugegebenermaßen - schöne Bild von der selbstwachsenden Saat! Und doch habe ich so damit meine eigenen Schwierigkeiten mit dem, was da steht in diesem kleinen Text! Wahrscheinlich bin ich der "ungärtnerischste" Mensch, den es hier im Raum gibt und auch zur Landwirtschaft völlig unbrauchbar - ganz anders als die beiden befreundeten hier großgewordenen Deilinghofer Dorfjungen, von denen ich sprach. Und mir als einem, der wie Ihr wißt, überhaupt nicht so'n großer "Naturmensch" ist, stellen sich da ein paar bohrende Fragen! Die paar Verse da - allzu natürlich, allzu naturgemäß verstanden - die rufen massiv meinen Widerspruch hervor! Auch so was wie Taufen - allzu natürlich, allzu naturgemäß verstanden! - ruft ganz entsprechend meinen Widerspruch hervor, und über diese Anfragen haben wir im Taufgespräch ja auch ausführlich geredet und diskutiert zu fünft. Und ich frage hier: Stimmt das überhaupt, was Jesus da von der selbstwachsenden Saat sagt; ist das die Wahrheit? So habe ich mich gefragt, auch in der Vorbereitung für heute, als ich da meine eigenen Erfahrungen mit diesem Bibeltext verglich.
Liebe Gemeinde, meine Erfahrungen gehen oft in eine sehr krass andere Richtung! Das Entscheidende geschieht von selbst, sagt Jesus mit diesem Gleichnis: "Denn von selbst bringt die erde Frucht hervor, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Halm in der Ähre", so heißt es da. Und dieser Ausdruck "von selbst" - dafür steht im griechischen Urtext das Wort "automatäh", man könnte auch übersetzen: das Entscheidende, Frucht, Wachstum, das kommt "automatisch".
Und eben das ruft meinen Widerspruch hervor. Daß Frucht und Wachstum "automatisch" kommt, daß die Saat aufgeht "wie von selbst", das mag beim Korn so sein und auch beim Samen im Mutterleib, aber das stimmt doch gar nicht in unserer Kirche, das stimmt weder in der Jugendarbeit im CVJM noch bei den Konfirmanden, für die wir ja zur Zeit eine ganze Menge tun, und das stimmt auch nicht in der sonstigen Gemeindearbeit. Und jeder, der hier in irgendeiner Weise in dieser Gemeinde mitarbeitet, auch im AGAPE-Chor, der wird jetzt die gleiche Frage haben wie ich: wie wenig Frucht und Wachstum sieht man doch! Wie oft kommen Worte gar nicht an und treffen auf taube Ohren, und wieviele Taten bleiben völlig folgenlos und ohne jede Frucht!!? Daß das Entscheidende von selbst passiert, "autmatäh", automatisch, das ist doch ziemlich stark übertrieben, Jesus!!? Denn wieviel müssen wir uns abrackern, als Pastoren als Presbyter, als CVJM-Vorsitzende wie Kirsten, die Taufmutter, als Mitarbeiter in den Gruppen, wieviel müssen wir rackern und ackern, daß hier überhaupt etwas passiert in unserer Gemeinde. Und wieviel von dem guten Samen fällt unter die Dornen und aufs steinige, da wo es gar nicht aufgeht... offensichtlich: in den Wind gesät...
Ja, liebe Gemeinde, wenn Jesus da von der selbstwachsenden Saat erzählt, die automatisch wächst, dann scheint das mit unserer Wirklichkeit fast unvereinbar zu sein: "Jesus, machst du es dir da nicht ein bißchen zu einfach mit deinem 'automatäh', mit deinem Gleichnis, das ein bißchen so klingt wie jene oft belächelte Redensart - die ja auch aus Psalm 127 stammt: 'den Seinen gibt's der Herr im Schlaf'! ?"
Aber in unserer Welt und auch in unserer Kirchengemeinde, da haben doch ganz andere Redensarten das Sagen; da gilt das entgegengesetzte Motto: "Von nix kommt nix. Ohne Fleiß kein Preis", also immer am Ball bleiben, denn automatisch kommt gar nichts. Einsatz ist not, "die Kirche muß mehr tun!", "die Kirche muß mehr tun!", so hört man's von allen Seiten, mit ihrem Einsatz steht und fällt die Kirche, denkt man...
Und zugegeben, gerade als Pfarrer, gerade als verantwortlicher Mitarbeiter, läßt man sich oft dahin verführen, als hinge vom eigenen Machen, vom eigenen Einsatz die Rettung der Welt ab. Und das, was zuerst wehtut, wenn Jesus uns sagt, das Entscheidende geschieht von selbst, automatisch, das ist in Wirklichkeit heilsam und befreiend, das ist in Wirklichkeit heilsam und sehr, sehr befreiend als ein Wort recht verstandener Gelassenheit, denn das Reich Gottes gehört nicht den Machern, das ist von uns weder machbar noch manipulierbar, auch wenn wir noch so gute Mitarbeiter sind mit 100 Aktivitäten und Ideen.
Mit unserm Gleichnis gesprochen, liebe Gemeinde: der Bauer, der dort die Saat aufs Land wirft, das ist eben nicht der Pastor, das ist nicht der rührige CVJM-Mitarbeiter oder AGAPE-Sänger, der den Samen durch Gruppenarbeit oder Wort oder Lied ausstreut, der Bauer in unserm Gleichnis ist kein anderer als Christus selbst! Und wenn's Christus nicht macht, ist all unser frommes und cleveres Machen umsonst, so gut's gemeint ist. Denn Frucht und Wachstum können wir nicht machen, auch Reifwerden können wir nicht machen, das kommt von IHM! Aber da, wo er es macht, da dürfen wir sein Boden sein, auf dem die Frucht und ausreift - wie von selbst!
Liebe Gemeinde, wie Christus Glauben fruchtbar wachsen läßt in einem Leben, wie Saat aufgeht und zur Reife kommt, das wurde mir klar an einem alten Mann, den wir in der Intensivstation der Paracelsusklik besuchten. Er war dort eingeliefert worden und wollte an diesem besonderen Punkt, da in der Tiefe mit uns über sein leben reden, und er sagte: "Als ich ein junger Mann war, da kannte ich die Bibel ziemlich gut, sehr viel wußte ich auswendig. Aber es war eben nur auswendig, nicht inwendig. An Gott glaubte ich auch, so, daß Gott die Natur wäre, oder so Aber all das, was ich an Bibelwissen hatte, das hat Gott erst nach einer langen Entwicklung nach der Mitte meines Lebens aufgehen lassen, daß ich dann mit eigenen Erfahrungen und mit dem Herzen verstand, daß Christus mein Herr ist und daß Beten einen Sinn hat, und daß ich jetzt in der Krankheit ganz in seiner Hand bin!"
Liebe Gemeinde, der lag da ziemlich elend an seinen Schläuchen und sagte das ganz gelassen, und für mich spiegelte sich in der Gelassenheit und dem Gottvertrauen dieses Mannes etwas von dem Gleichnis der selbstwachsenden Saat wider. Christus selbst hatte da auf dem Boden dieses Lebens einen Samen zum Wachstum und zur Reife kommen lassen, Christus selbst hatte da ein Leben z.T. ganz einschneidend durchgepflügt, ja, Christus hatte da an einem Menschen gearbeitet und etwas fruchtbar werden lassen, was kein noch so gewaltiger Prediger durch beschwörende Worte erzwingen kann!
Und so geht's mit jedem Glauben, wenn der Herr nicht das Haus baut, ist alles umsonst! All unser Ackern ist umsonst, wo wir von ihm nicht das Feld bestellen lassen. Und wo etwas fruchtbar wächst unter uns, da ist es nicht unser Werk! Da ist es sein Same, der Frucht bringt, wie von selbst und zur Reife kommt.
Und, liebe Gemeinde, um bei Jesu Bild zu bleiben: daß aus zuerst wie leblos scheinenden Samenkörnern in der Erde Leben entsteht, das ist ein Wunder, das den Augen nicht sichtbar ist. Das geschieht verborgen: daß aus dem Korn Leben entsteht, Leben, das zunächst als zarter Keim den Erdboden durchbricht, um dann möglicherweise mal zur Ähre zu werden, die Frucht bringt.
Ich möchte zum Schluß Jesu Gleichnis weitererzählen, aktualisieren und für unseren Tauftag ausführen an einer Geschichte, die vielleicht im Jahre 2013 in Deilinghofen passiert, irgendwo in den Grächten auf einer Kuh- oder Pferdewiese, die es dann hoffentlich noch gibt, auf einer Wiese, wo Kinder Fußball spielen können. Die beiden Jungen von heute - so stell ich es mir vor - die Nachbarjungen Nick und Jonas, ja vielleicht auch die Spitznamen "Fiete" und "Pfeifer" tragen dann 2013, kann ich mir denken, sind dann schon die besten Freunde, die man sich denken kann, sogar schon von Babyschar- und Kindergartenzeiten an. Die beiden Nachbarjungen und Freunde stehen dann 2013 kurz vor ihrer Konfirmation und spielen da in den Grächten eben mit andern Fußball und auf dem Weg nach Hause fragt Fiete den Pfeifer: "Sag mal, CVJM finden wir ja beide toll, Kirche ist manchmal auch ganz nett, manchmal auch etwas ätzend, aber wie ist das bei dir, glaubst du wirklich an Jesus?" Mehr von diesem Gespräch zweiter Freunde verrate ich nicht. Ich verrate nur, daß Jonas da erst etwas verlegen rot geworden ist über diese ungewöhnliche Frage des Freundes, daß sie dann aber noch fast eine ganze Stunde drüber geredet haben, auch darüber, daß sie beten, beide beten, obwohl sie sich nicht mehr als kleine Kinder fühlen, und daß sie bald zur Konfirmation gehen und da nicht nur ans Geld denken wollen. "Alles muß klein beginnen!" Und etwas von dem, was heute als Samenkorn bei ihrer Taufe in sie gelegt wurde, ist da, nach dem Fußballspiel in den Grächten schon zum Wachsen gekommen, es ist etwas von dem, was Jesus uns sagt im Gleichnis: etwas vom Reich Gottes mitten unter uns. Amen.

Agapelied: Jesus, das Licht

[am Altar stehen: FG, Jana, Annabell, SH)
Simone:
Jesus sagt, wie es auch AGAPE eben sang: ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben!
Jana und Annabell geben in diesem Sinne das Licht der Taufkerze jetzt an Nick und Jonas.
[Taufkerze an]
Jana: Jesus Christus sagte den Seinen vor seiner Erhöhung im Tauf- und Missionsbefehl: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Annabell: Jesus ist der, dem die Kleinsten und Geringsten die Liebsten und Nächsten sind, denn als die Seinen einmal die Mütter fortschicken wollten mit den Kindern auf ihrem Arm, da sagte er, der Freund der Kinder: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn ihrer ist das Reich Gottes. Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen.
Simone: Lasset uns beten!
Wir beten mit den Strophen 1 und 2 des Taufliedes, das auf unsern gelben Programmblättern steht; wir sprechen laut diese beiden Strophen als gemeinsames Gebet:
Gott, der du alles Leben schufst und uns durch Christus zu dir rufst, wir danken dir für dieses Kind und alles Glück, das nun beginnt. Wir bitten dich, Herr Jesu Christ, weil du ein Freund der Kinder bist, nimm dich des jungen Lebens an, daß es behütet wachsen kann. [Fortsetzung:]
Simone: Ja, Herr, Nick und Jonas sind genau das, was Nicks Taufspruch sagt: ein Geschenk und eine große Gabe, eben nicht bloß ein Produkt menschlicher Biologie, nicht ein Ding, von uns erschaffen und ausgedacht. Schenke du es dem Nick, daß er seinen wahren Wert erkennt, daß er wirklich behütet wachsen kann in der starken Gewißheit, daß du, der Gott, zu dem man betend sprechen kann wie mit einem Vater, mit ihm im Bunde bist. Laß das Ja, das hier gesprochen wird am Altar, den beiden Kindern zum Segen werden, und bewahre uns, die Jugendlichen und Erwachsenen, vor Lippenbekenntnissen, Oberflächlichkeit und Heuchelei, vor einem Leben, das es andern - auch den Kindern - schwermacht, den Weg zu dir zu finden und dein Versprechen zu erkennen: Ich bin bei euch, alle Tage... Amen.

Lied zur Taufe: Gott, der du alles Leben schufst, Str. 1 und 2

Glaubensbekenntnis und Tauffragen
Lied zur Taufe Str. 3 und 4

Taufe Jonas
Lied AGAPE: Der Herr behüte dich auf deinen Wegen

Taufe Nick
Lied zur Taufe Str. 5
Gebet:
Laß uns, Herr, diese beiden Taufen verstehen als Samenkörner, die du in ein Leben wirfst, als deine große Verheißung, daß daraus Reife und Frucht entstehen soll. Wirke du unter uns, pflüge du bei uns und bearbeite den Boden, daß hier in deiner Gemeinde etwas wächst, blüht und zum Gedeihen kommt! Dir bringen wir besonders auch die 48 Konfirmandinnen und Konfirmanden, die am Wochenende in ihre Freizeit fahren. Wirke du auch da, daß aus leblos aussehendem Samen Frucht entsteht nach deiner Verheißung. Segne in gleicher Weise alles, was hier in den Jugendgruppen und in den Erwachsenengruppen getan wird. Sei du dabei im Alltag in unseren Familien, bei Nicks und Jonas' Eltern und Paten. Steh denen bei, denen es schlecht geht, auch denen besonders, die Krankheit und Trauer zu tragen haben. Wir beten, Herr, um den Frieden in der Welt, laß uns da an unserm Platz das dafür tun, was in unserer Macht steht: schenke uns den Mut, das zu ändern, was wir ändern können, schenke uns die Gelassenheit, das beim Alten zu belassen, was wir nicht ändern können, und schenk uns die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden. Alles was wir sonst noch auf dem Herzen haben, Vater, fassen wir vor Dir zusammen im Gebet Jesu, wenn wir beten: Vater unser... Amen.

Elternsegen und Schlußsegen

AGAPE: Hail, holy King (nach Sister acts)