Mache dich auf und werde licht!

Mitternachtsgottesdienst am 24. Dezember 1998 um 23 Uhr
in der Stephanuskirche Deilinghofen mit Feier des Hl. Abendmahles unter musikalischer Mitwirkung
des CVJM-Chores AGAPE und des Minsker Zimbal-Trios KRINIZA

Von 22.40 Uhr bis 23.00 spielt vor dem Gottesdienst KRINIZA.

Statt Orgelvorspiel AGAPE-Chor: Hoch tut euch auf

Begrüßung/Abkündigungen

gem. Lied: Fröhlich soll meine Herze springen (Lied 1, Str.1 und 2)

Doreen (steht zusammen mit Maike zwischen Friedhelm und Ortwin am Altar): "Mache dich auf und werde licht", die Überschrift dieses Gottesdienstes in der Heiligen Nacht, die gleich auch in zwei Liedern vorkommt, findet sich bei Jesaja im 60. Kapitel. Da heißt es:
Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht. Friedhelm: Wir halten diesen Gottesdienst in der Heiligen Nacht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.
Ortwin: Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, DER HIMMEL UND ERDE GEMACHT HAT.
Ortwin: Maike liest als Eingangswort aus dem Alten Testament die Adventsverheißung aus Jesaja 9, 1-6, von der die beiden drei wichtigsten Verse heute auch der Predigt zugrunde liegen.
Svenja: Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt. Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er's stärke und stütze durch, Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.
Friedhelm: Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von seinen Wundern! Kommt lasset uns anbeten: EHR SEI DEM VATER UND DEM SOHN...
Kerzen anzünden durch Doreen und Svenja (in den Bankreihen)! Dabei singt die Gemeinde, "angestiftet" von Karin und ihrem AGAPE-Chor: Mache dich auf und werde licht (Lied 2), das Lied geht dann über in das AGAPE-Lied "Mache dich auf und werde licht".
Gebet (Ortwin):
Herr, unser Gott, dies ist der Tag, den du gemacht hast. Licht von deinem Licht, ein Tag der großen Freude. Komm allen entgegen, die noch im Dunkeln tasten. Sei mit allen, die in Trübsal sind. Und la8 uns Jesus Christus schauen, frohe Kunde für diese Welt, tröstendes Licht für unsere Augen.
Friedhelm: Schenk du, daß wir voller Freude an jenem Licht teilhaben, dessen Geheimnis wir in der Geburt deines Sohnes erkennen, so da
ß hier Jesus der Herr und Retter werde, der mit dir lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Gem. Lied: Sollt uns Gott nun können hassen, Lied 1, 3
Friedhelm: Wir hören das Evangelium der Heiligen Nacht, wie es uns im 2. Kapitel der Evangelist Lukas überliefert:
Evangelienlesung Luk. 2, 1-7 (Chor)
Gem. Lied: Ich steh an deiner Krippen, Lied 3, Str. 1
Luk. 2, 8-14 (Chor)
Gem. Lied: Ich steh an deiner Krippen, Lied 3, Str. 2
Luk. 2, 15-20 (Chor)
Gem. Lied: Ich steh an deiner Krippen, Lied 3, Str. 3 und 4
Ortwin: "Mache dich auf und werde Licht, denn dein Licht kommt!" So beschreibt auf seine ganz eigene Weise der Evangelist Johannes das Wunder der Weihnacht und das Licht, das mit Jesus in die Dunkelheit der Welt kam:
Friedhelm: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
Ortwin: In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.
Friedhelm: Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.
Ortwin: Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Friedhelm: Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.
Ortwin: Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Gem. Lied und Gruppe KRINIZA, 1. Stück (Einsammeln der Kollekte): Lied 1 Fröhlich soll mein Herze, 4-7
AGAPE: Jesus, dein Licht - daran unmittelbar schließt sich die Predigt an

"Mache dich auf und werde licht"
P r e d i g t, 1. Teil (Ortwin):

Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserm Vater und unserm Herrn Jesus Christus. Amen.

"Mache dich auf und werde licht", liebe Gemeinde, so begannen wir diesen Gottesdienst in der Hl. Nacht, und wir von AGAPE sangen soeben, dieses aufgreifend: "Jesus, dein Licht". Nichts anderes kann der Sinn dieses Gottesdienstes und der Inhalt dieser besonderen Nacht sein, als daß uns hier Licht von Jesus aufgeht: daß uns hier Jesus aufgeht als dein Licht und mein Licht. Hören wir dazu aus dem Buch Jesaja nochmals jene drei Verse aus dem 9. Kapitel:

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.

Liebe Gemeinde, ich denke ein Bild sagt manchmal mehr als 1000 Worte - und Licht, besonders, kann man besser sehen als es in Worten beschreiben. Das Volk, von dem lange vor Christi Geburt Jesaja sagt, daß es im Finstern wandelt, das Kind, uns geboren, den Sohn, uns gegeben, hat ein Künstler unsrer Zeit in einem Holzschnitt eindrucksvoll dargestellt. [Dia an!].

Schauen wir einmal auf dieses Bild hier links neben mir. Diejenigen, die jetzt den Holzschnitt des Künstlers Hans-Georg Anniès an der Kirchenwand vielleicht nicht so gut sehen können, haben ihn auch auf dem Liedblatt in klein vor Augen. Was sieht man hier auf dem Holzschnitt von Anniès? Wir - Pastor Groth und ich - haben schon am Anfang dieser Adventszeit, bei der Seniorenrunde am 1. Advent und auch im Gottesdienst am 1. Advent (Predigt im Internet unter http://www.kirchenkreis-arnsberg.de/pr/PR291198.htm) bewußt gerade dieses Bild vorgenommen und es genau betrachtet.
Eigenartige dunkle Gestalten im Hintergrund. Wie ein Ausschnitt aus einer Riesenmenge von Menschen, die alle zu dem Volk gehören, "das im Finstern wandelt". Die sind voller Aggressionen, offenbar, voll von Angst, die auch in Gewalt umschlagen kann. Achten Sie nur auf die geballten Fäuste. Und achten Sie auf die abgewandte Haltung dieser dunklen Leute dort im Hintergrund, so typisch hochgezogene Schultern. Den Blick haben sie allesamt zurückgerichtet, nicht nach vorn gewandt sind sie, sie richten sich nach hinten. Und man spürt's da förmlich raus: da ist keine Gemeinschaft, im Gegenteil! Die fliehen geradezu voreinander! Die sind ganz offensichtlich randvoll mit Mißtrauen gegeneinander! Sie haben eine Hand über die Augen gelegt, jede von den Gestalten, als wollten sie sehr genau hingucken und hinstieren, daß einem beim andern kein Fehler entgeht. Offenbar sind das Menschen mit ganz schlechten Erfahrungen. Offenbar sind das Menschen, die ein in sich selbst eingekrümmtes Herz haben, wie Luther das mal sagte, ein Herz, das gnadenlos immer nur um sich selbst kreist und dadurch das Licht nicht einläßt.
Ja, wir können auch hier drüber nachdenken wie damals Ende November am 1. Advent, wer dazugehört, zu dem Volk, das im Finstern wandelt.
Vielleicht M., 17 Jahre alt, der lange in der Schule und zu Hause schlimmen Streß hatte, der in den tiefsten Sumpf und in Gewalt abzurutschen drohte und der mal sagte: "Meine Zukunft ist jetzt schon gelaufen, ich sehe keinen Ausweg mehr." Ihm haben Christen aus dieser Gemeinde und andere geholfen und sollten ihm weiter helfen; heute Gott sei Dank, sieht es heller aus bei ihm als vor einem Jahr, als das kleine Mädchen (wie sich einige erinnern werden) sang von M. und seiner Bude: "Ehre sei Gott in der Höhle"!
Ja, das Volk, das im Finstern wandelt, jene dunklen Gestalten dort mit den hochgezogenen Schultern, den geballten Fäusten, dazu könnte die ältere Witwe gehören, die mit ihrem Lebensschicksal nicht fertig wird, seit ihr Mann tot ist. Sie kann seitdem nicht mehr singen; wenn andere singen, bleibt ihr Mund stumm. Beim Singen hat es ihr die Sprache verschlagen. Und wenn man sie nach Gott fragen würde und sie ehrlich antworten würde, dann käme ganz Verzweifeltes heraus.
Und zu denen, die wohnen im finstern Lande, gehört sicherlich das Ehepaar, das mit der schweren Not, die im letzten Jahr über sie kam, schwer fertig wird, wo da ganz viele Warum-Fragen bohren. Wie wird es werden, hilft uns Gott, kann er uns helfen?
Man könnte jetzt Beispiel an Beispiel reihen, wer die Figuren dort im Hintergrund sind: das Volk, das im Finstern wandelt. Doch möchte ich am Ende das Wichtigste bei Jesaja im 9. Kapitel und das Wichtigste des Holzschnitts da von Hans-Georg Anniès nicht vergessen: Daß da in die tiefste Finsternis der Welt ein Licht kommt: Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter, und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friedefürst. Anniès zeigt da auf wunderbare Weise wie das ist mit diesem Kind! Typisch: das Kind, das da geradezu "im Weg liegt", das liegt den Leuten quer! Und es liegt ganz unten! Aber dort, im Lichtkreis dieses Kind, das da hilflos liegt "im Wege", quer, da ändert sich für einige die Situation total! Da gehen Fäuste auf, und Hände kommen zueinander. Da scheint das große Licht in die Dunkelheit rein, von unten wohlgemerkt, ganz von unten, von diesem Kinde, das quer liegt - mit ausgebreiteten Händen. Wie kann man von diesem Kind her den Inhalt dieser Nacht besser ausdrücken als mit dem Liedvers, den wir jetzt noch einmal singen und dann wiederholen: Mache dich auf und werde licht, denn dein Licht kommt! [singen]

"Mache dich auf und werde licht"
P r e d i g t, 2. Teil (Friedhelm):

"Jesus, dein Licht", so wurde es gesungen von AGAPE, liebe Gemeinde, und bevor wir uns aufmachen können und es andern hellmachen können, brauchen wir IHN als Quelle des Lichts. Die Werbung der letzten Wochen sagt uns, es gäb auch andere Quellen, wie Weihnachten hell wird. Wem sag ich das? Am Dienstag hörte ich noch eine Radiowerbung von Königs-Pilsener in Radio MK, mit Königs würde aus Weihnachten "Frohe Weihnachten". Und kurz zuvor hörte man da auch im Radio, daß die schlimme Sekte von Uriella mit dem bezeichnenden Namen "Fiat Lux" (zu deutsch: "Es werde Licht") wegen allerdunkelster Machenschaften - 1 1/2 Mio DM haben sie veruntreut - gerichtlich verurteilt wurde.
Wo Menschen sagen in der Dunkelheit unserer Welt: "es werde Licht" und selbst das Licht bringen wollen, da wird's nur noch immer dunkler - das fängt an, wo Königs-Pils die Weihnachtsprobleme löst und hört noch lange nicht auf, wo in unseren hemmungslos religionssüchtigen dunkelen Zeiten von allen Seiten uns alle möglichen Lichtbringer und Rattenfänger uns, den Jungen, aber auch Älteren, einflüsternd sagen: "Ich habe das Licht, es werde Licht".
Ohne zu übertreiben darf man sagen: Nie war das wahre Licht von Weihnachten nötiger als heute - für den Menschen, für die Kirche Jesu Christi, für die Welt!
Das Kind dort auf dem Bild, es liegt quer im Weg, ganz unten, aber es bringt Licht! Gott sei Dank für jeden Menschen, der das weiß hier in dieser Kirche! Dies große Licht kam arm und klein im dreckigen Stall von Bethlehem zur Welt - völlig quer zu den Mächtigen, völlig quer zur Gesellschaft, quer zu unseren Vorstellungen, wie denn ein ordentlicher Heiland und Lichtbringer auszusehen habe. Und dieses Licht wird da, wie es Lukas erzählt, den Hirten in ihrer Finsternis angekündigt - mit Worten von oben, die voll sind von diesem Jesus-Licht, wenn es dort in Lukas 2,14 heißt:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!
Ein ganz schlichter Satz, der aber alles Licht der Welt in sich hat, dort auf Bethlehems Fluren zuerst gesungen, und in unseren Kirchen Sonntag für Sonntag, auf Latein, wie wir es eben auch sangen: Gloria in excelsis deo und auf deutsch:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!
Erkennen Sie, wenn Sie dort auf den Holzschnitt von Anniès sehen, daß sein Kind dort im Weg, das quer liegt, auf Stroh in Kreuzform gebettet ist? Das Kreuz sein Bett, von Anfang an. Sein Krippenbett aus dem gleichen Stoff, aus dem sein Kreuz bestand, vom gleichen Holz geschnitzt. Und die Arme des Babys, ausgebreitet auch in Kreuzform: als wollte das Kind schon sagen, was er, Jesus, dann sagte: Kommt her zu mir, ihr Mühseligen und Beladenen, ich - einer von euch - schenk euch mein Licht!
Und jener Satz aus Lukas 2, den wir gerade zweimal hörten, auch der hat für den, der es richtig vernimmt, die Form des Kreuzes: "Ehre sei Gott in der Höhe!", da geht der Balken von ganz unten nach oben, vertikal, da verbindet der Balken Himmel und Erde: "Christ der Retter ist da! Ehre sei Gott in der Höhe!" Und der andere Balken geht von links nach rechts: "und Friede auf Erden - bei den Menschen seines Wohlgefallens". Ja, da wird mit diesem "Gloria" ein Kreuz geschlagen, wo seit Bethlehem, seit der Menschwerdung Gottes in Jesus, niemals für die Seinen nur die Horizontale und niemals nur die Vertikale allein dasteht: wo Jesus uns sein Licht bringt, bis heute: da gehört beides zusammen! Daß der Himmel sich mit der Erde verbindet und in der Tiefe Licht von Weihnachten aufscheint: "Ehre sei Gott in der Höhle!" Und daß Menschen in diesem Licht diesen Frieden dann horizontal nach rechts und nach links weitergeben, so daß das Jesus-Licht unter die Leute kommt, wie es zuerst bei den Hirten damals geschah.. Und dann erst, recht verstanden, passiert es, daß man sich aufmacht und licht wird und Licht verbreitet, weil sein Licht vorher zu uns gekommen ist.
Auf gut Deutsch heißt das: unser toller Einsatz für Menschen in Rußland oder Weißrußland, für "Brot für die Welt" und Andreas Edler, all das was wir spenden und geben und tun, auch das, was wir tun für Jugendliche und Alte hier, das ist erst dann ein Zeichen des Friedens, wenn hier Menschen das tun, die um den Balken nach oben wissen und beten: Ehre sei Gott in der Höhe, und wo nicht Menschen sind, die betend und für andere bittend als Christen Gott die Ehre geben, da ist Jesus mit seinem Kreuz entschwunden, und da bringt der Balken nach rechts und nach links nichts.
Das Bild dort an der Wand zeigt es am schönsten, wie es neu werden könnte bei uns: das man neu auf Jesus schaut und sich in seinem Lichtkreis von seine Licht erneuern läßt und Frieden stiftet wie die zwei, die sich über dem Sohn, uns gegeben, versöhnen. Das ist die neue "Zeichensetzung" in der Grammatik des Glaubens an Jesus. Und diese Zeichensetzung brauchen wir, brauchen Leute neben mir durch mich, diese neue Zeichensetzung braucht unsere Welt, die nach Licht und nach Frieden giert.
Es ist Zeichensetzung im Zeichen des Krippenkindes, Zeichensetzung im Zeichen des Kreuzes: Ehre sei Gott in der Höhe und von da: Friede und Versöhnungszeichen mit den Menschen neben mir.
Recht verstanden kann dann auch unsere Brot-für-die-Welt-Kollekte im Lichtkreis dieses Kindes solch ein Zeichen sein - gerade im 40. Jahr Bestehen des Bestehens dieser ganz wesentlichen Aktion, die dies Jahr den Kindern in der Dritten Welt zugute kommt. Wenn die Aktion dem Geber auch für sich allein kein bißchen Licht bringt, ebenso wenig wie ein Bier, das nicht aus Weihnachten wirklich "Frohe Weihnachten" machen kann. Wer aber beides zusammen hält, den Kreuzbalken nach rechts und links mit dem andern nach oben, der hat nicht nur Frohe Weihnachten, sondern in Jesu Namen sogar gesegnete Weihnachten, weil dann für dich und mich diese Nacht ein Versöhnungsfest mit Gott sein kann, dem wir die Ehre geben, was sich nach links und rechts auswirkt in Versöhnungszeichen untereinander, wie dort auf dem Bild. So daß am Ende das mit dem Lichtwerden nicht nur auf dem Bild an der Wand vorkommt, sondern in unserm Leben hier in dieser Gemeinde, in vielen Zeichen. Ein Zeichen kann sogar sonntags der Kirchgang sein, wenn hier in der gleichen Kirche - vielleicht für manchen öfter als im abgelaufenen Jahr - gesungen wird: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden". Das heißt: daß etwas von Weihnachten bei uns allsonntäglich wird und alltäglich etwas da ist von seinem Licht. Ja, er, Jesus Christus, das Krippenkind und der Kreuzesmann, komme uns in dieser Kreuzform nah gerade auch im Zeichen des Abendmahles, das wir hier an der Krippe diese Nacht feiern, auf daß hier viele etwas sehen, mitkriegen und weitergeben vom großen Licht für das Volk im finsteren Lande. Amen.

Lied 5: Stille Nacht, 1-2

Fürbittengebet:

Ortwin: Christ, du Retter bist da! Das haben wir gehört und miteinander gesungen, und dies soll heller und mächtiger in unseren Herzen klingen, als alles was sonst noch in uns laut werden will. Du, Herr, wirst Mensch uns Menschen zugute!
Friedhelm: Die Wahrheit lebe und die Lüge schweige, Herr. Die Freude komme und die Angst vergehe, Gott. Die Klarheit leuchte, und die Finsternis begreife endlich Gottes Sohn.
Ortwin: Allmächtiger, barmherziger Vater, du hast uns deine Liebe durch das Kind in der Krippe ganz nahe gebracht. Deinen Sohn hast du gesandt, damit wir in der Dunkelheit ein Licht sehen, in der Wüste eine Quelle finden, die trotz allem Haß und aller Bosheit die Liebe erfahren.
Friedhelm: Vater, was Liebe ist, hast du in Jesus uns auf väterliche, geduldige Weise gesagt. Laß uns das Kind aus dem Stall als unseren Bruder annehmen und ihm folgen. Führe uns nicht in Versuchung, uns selbst oder anderen Verführern nachzulaufen. Dein Wort leite uns auf rechten Wegen.
Ortwin: Und lenke unsere Wege auf den Weg des Friedens. Du kannst Grenzen sprengen und Menschen bekehren. Du kannst den Kriegen wehren und mitten in unserer Friedlosigkeit durch Menschen ein Licht deines Friedens anzünden.
Friedhelm: So befehlen wir dir an, die heute nacht zu leiden haben: die Kranken in dieser Nacht, laß ihnen dennoch dein Licht leuchten - bis in Ewigkeit.
Ortwin: Wir denken vor dir an Pater Alexander und seine Gemeinde in Schelkowo, und an die Menschen auch in Weiß-Rußland unter den schwierigen Bedingungen dort, daß auch in der Finsternis dort etwas von dem Licht aufscheint, daß Christ der Retter da ist.
Friedhelm: Wir bitten dich für den CVJM in Wawasi in Ghana, laß die Christen dort genauso gesegnet sein, und laß das Geld, das in diesen Wochen am Bauwagen gesammelt wurde, für sie zum Segen werde.
Herr, laß es Frieden werden auf dieser von Krieg geschüttelten Welt und laß auch unsre Kollekte für "Brot für die Welt" heute ein klares und deutliches Friedenszeichen sein.
Ortwin: Schütze die Fremden bei uns und mach uns zu ihren Beschützern, zum Anwalt der zu kurz gekommenen. Mach uns zu Zeugen der Wahrheit, zu Leuten, die hinter dir stehen.
Friedhelm: Gib uns Glauben und Mut Christen zu werden und Christen zu sein. Ja, schenk uns Frieden, Versöhnung mit dir. Und hier in unserer Gemeinde, auch in allen Gruppen und Kreisen und auch in den Familien, da weck du die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit. Amen.

KRINIZA: Zweites Stück und AGAPE: Tebje pajom

Beichtstille, Abendmahl, Segen

gem. Lied: O du fröhliche

 

Hier ist der doppelte Rückweg:

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