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28. Januar 2005 im Märkischen Gymnasium Iserlohn (u.a. aus Anlass der 135. Wiederkehr des Geburtstages von Alexander Pfänder):
Festvortrag Professor Dr. Josef Seifert, Rektor der Internationalen Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein:
"Die Seele des Menschen und Alexander Pfänders Einsichten in ihre Wirklichkeit"
- Zwei Zeitungsartikel und einige Fotos von der Gedenkveranstaltung -

Gedenken an einen großen Sohn Iserlohns
28.01.2005 / IKZ-LOKALAUSGABE / ISERLOHN (Papierausgabe: 29.01.2005)
Iserlohn. (tol) Eines großen Sohnes Iserlohns und berühmten Schülers des Märkischen Gymnasiums wurde gestern mit einer Festveranstaltung in der MGI-Aula gedacht: Professor Dr. Alexander Pfänder, der vor 135 Jahren am 7. Februar 1870 geboren wurde.  MGI-Schulleiter Gerhard Müller-Frerich freute sich, dazu neben Vertretern aus Politik, Kirche und Schule zwei ganz besondere Gäste begrüßen zu können: Professor Josef Seifert, Rektor der Internationalen Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein, der als Kapazität unter den Philosophen und Pfänder-Kenner den Festvortrag hielt, sowie Sr. Maria Carola Thomann, die Generaloberin der Salzkottener Franziskanerinnen, die aus Rom angereist war.
Schließlich habe mit Mutter M. Clara Pfänder eine Vorfahrin des berühmten Philosophen 1860 den Orden als "Antwort auf die Nöte der damaligen Zeit" gegründet, so die Generaloberin. "In allen Stürmen einer von Männern regierten Kirche" sei sie unbeugsam und sich treu geblieben, erinnerte sie und forderte die Gäste auf, verwandte Wesenszüge der beiden Pfänders zu finden.
"Mutter Claras Weg weist in die Zukunft", sagte Sr. M. Carola. Der von ihr begründete Orden habe im Laufe der vergangenen 145 Jahre "eine wunderbare Geschichte" geschrieben und sie glaube, dass er auch künftig noch eine wichtige Geschichte schreiben werde.
Bevor Prof. Seifert über die Seele des Menschen und "Alexander Pfänders Einsichten in ihr Wesen und seine Argumente für ihre Wirklichkeit" sprach, hob Vize-Bürgermeisterin Renate Brunswicker die Bedeutung Pfänders hervor, der sein Abitur 1888 am Realgymnasium machte, dem Vorläufer des MGI. Dass der Philosoph, der später in München lebte und lehrte, auch in der heimischen Region inzwischen sehr bekannt ist, sei der Familienforschung von Dr. Alfred und Dr. Helga Meyer, gebürtige Pfänder, zu verdanken. Damit die Stadt die Erinnerung an ihren berühmten Sohn wachhalte, greife man gerne auch die Idee von Gerhard Müller-Frerich auf, eine Straße nach Pfänder zu benennen. Da es aber nicht "irgendeine kleine Straße", sondern eine von Bedeutung - mit Blick auf die dortigen Bauwerke oder die Verkehrsdichte - sein soll, bat die Vize-Bürgermeisterin um etwas Geduld bis zur Realisierung


Hermann-Josef Geismann (Hemer) in: DER DOM, Februar 2005:
Die Seele des Menschen
Anlässlich der 135. Wiederkehr des Geburtstages des Philosophen Alexander Pfänder fand am 28.01.2005 im Märkischen Gymnasium Iserlohn eine Festveranstaltung statt. Alexander Pfänder wurde 1870 in Iserlohn geboren und starb 1941 in München. Er war der Altmeister der Münchener Phänomenologie und ein großer Förderer der inzwischen heilig gesprochenen Edith, Stein.
Die Gründerin des Ordens der Franziskanerinnen von Salzkotten, Mutter M. Clara Pfänder, war eine Sauerländerin aus Hallenberg. Ihr Vater stammte auch aus Iserlohn und war ein Großonkel des Philosophen Alexander Pfänder.
Die Generaloberin dieser franziskanischen Kongregation Sr M Carola Thomann FCJM, war eigens zur Festveranstaltung aus Rom nach Iserlohn angereist und verlieh durch ihre Anwesenheit und ein sehr beachtetes Grußwort dem Fest einen außergewöhnlichen Glanz Sie verglich das Wirken von Mutter M. Clara, geb. Anna Theresia Pfänder, mit einem konzentrischen Kreis. Wirft man einen Stein ins Wasser, so bilden sich Kreise, deren Ringe immer größer werden. So auch die Kongregation: Seit der Gründung vor 140 Jahren leben und arbeiten Salzkottener Franziskanerinnen in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, den USA, Brasilien, Rumänien, Indonesien (auf Sumatra), Ost-Tenor, Malawi/Afrika und in Rom.
Die Generaloberin sagte, dass die Botschaft der Gründerin zukunftsweisend sei und auch Antwort auf die Nöte der Menschen in der heutigen Zeit gebe: Mutter M. Clara und ihre Schwestern hätten im Laufe der vergangenen 145 Jahre eine wunderbare Geschichte geschrieben und sie wisse, dass noch eine wichtige Geschichte zu schreiben sei. Die konzentrischen Kreise weiteten sich immer noch aus.
Nach einer eindrucksvollen Ton-Bild-Präsentation über das Leben und Werk Alexander Pfändern hielt Prof. Dr. Josef Seifest, der Rektor der Internationalen Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein, den Festvortrag über das Thema: „Die Seele des Menschen und Alexander Pfändern Einsichten in ihre Wirklichkeit."
Etwa 250 Zuhörer lauschten den hochinteressanten Ausführungen über die Existenz der menschlichen Seele, deren Unsterblichkeit und Leben nach dem Tode. Prof. Seifert betonte, nach Pfänders Ansicht sei die Seele, die den Geist des Menschen einschließe, real und in sich selber existierend, wesenhaft individuell und unwiederholbar, einzig. In Pfändern Werk ließen sich drei Argumente für die Unsterblichkeit der menschlichen Seele finden: aus dem Urtrieb der Seele, die auf die volle Selbstauszeugung gerichtet sei, aus der Verbundenheit der Seele mit Gott sowie aus dem Eigenwert der Seele und den durch sie in Freiheit verwirklichten moralischen Werten.
Gerade die Oberstufenschülerinnen und -schüler des Märkischen Gymnasiums Iserlohn, an deren Vorgängerschule Alexander Pfänder das Abitur abgelegt hatte, hörten gebannt dem Vortrag von Prof. Seifert zu. Sie werden sich im Unterricht nachhaltig mit Pfänders Thesen beschäftigen. Auch die interessierten Gäste wurden zum Nachdenken angeregt. So war die Festveranstaltung für die Teilnehmer ein echter Gewinn.
 


Fotos vom Tage:


Prof. J. Seifert bei seinem Pfänder-Vortrag


Vize-BM Brunswicker: Grußwort zum Pfänder-Gedenken
 


Vortrag der Generaloberin der Salzkottener Farnziskanerinnen


Oben und unten: Dr. Alfred Meyer begrüßt die Gäste im Iserlohner Hotel Vierjahreszeiten


 


Bürgermeisterin Brunswicker (und unten: Dr. Meyer) im Gespräch mit Salzkottener Schwestern


Hemers früherer Stadtdirektor Voss im Gespräch mit Prof. Seifert


Hermann-Josef Geismann im Gespräch mit FG


 

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