Konfirmations-Festgottesdienst mit Feier des Hl. Abendmahles am Sonntag Kantate, 2. Mai 1999, in der Stephanuskirche zu Deilinghofen unter Mitwirkung des Ev. Kirchenchors Deilinghofen |
Orgel/ Einzug
der Konfirmandengruppe (Gemeinde erhebt sich); Begrüßung
und Abkündigungen
Kirchenchor:
Herr, deine Güte ...
Gemeinsames Eingangslied:
1. Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, / meine geliebete
Seele, das ist mein Begehren. / Kommet zuhauf, / Psalter und Harfe, wacht
auf, / lasset den Lobgesang hören!
2. Lobe den Herren,
der alles so herrlich regieret, / der dich auf Adelers Fittichen sicher
geführet, / der dich erhält, / wie es dir selber gefällt;
/ hast du nicht dieses verspüret?
Pastor: "Du
gehörst zu mir und ich gehör zu dir! Ich will dich lieben, Herr!"
Wir halten diesen
Konfirmations-Festgottesdienst IM NAMEN DES VATERS... / UNSERE HILFE...
Pastor: Dies
ist der Tag, den der Herr macht. Lasset uns freuen und fröhlich darinnen
sein. O Herr, hilf, o Herr, laß wohlgelingen!
Singet dem Herrn
ein neues Lied, denn er tut Wunder!
Im alttestamentlichen
Lied Psalm 36, den der Kirchenchor gerade gesungen hat, der Svennjas Spruch
aufgreift und der in Julians Taufspruch ausmündet, heißt es:
Hannelore:
Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit,
so weit die Wolken gehen. Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes
und dein Recht wie die große Tiefe. Herr, du hilfst Menschen und
Tieren. Wie köstlich ist deine Güte, Gott, daß Menschenkinder
unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! Sie werden satt von
den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne
wie mit einem Strom. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem
Lichte sehen wir das Licht.
Pastor: Jesus,
der sich "Licht des Lebens" nannte, sagt im Wochenspruch der vorletzten
Woche: Ich bin der Gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und
ich kenn sie und sie folgen mir. Und ich gebe ihnen das ewige Leben! Kommt,
lasset uns anbeten! EHR SEI DEM VATER UND DEM SOHN UND DEM HEILIGEN GEIST,
WIE ES WAR IM ANFANG, JETZT UND IMMERDAR UND VON EWIGKEIT ZU EWIGKEIT.
AMEN.
Gebet (Pastor,
Verena und Hannelore Maiwurm)
Verena: Herr,
unser Gott, laß diesen Gottesdienst unter deinem Segen stehen. Herr
Jesus Christus, Du unser Guter Hirte, laß uns jetzt auf Deine Stimme
hören. Schen-ke uns Jugendlichen und allen anderen hier die richtige
Einstellung, daß wir unser Fest nicht an Dir vorbei feiern.
Laß es ein
Fest werden, Herr, mit "etwas dahinter", ein Fest mit deiner Liebe dahinter.
Mach uns bereit, dir unser "Ja-Wort" zu geben, ja, laß es uns nicht
nur singen, sondern auch fühlen: "Ich will dich lieben, Herr!" Habe
Dank, daß du mit uns im Bund sein willst!
Hannelore:
Danke für diesen wichtigen Tag, Herr, an dem wir an 14 Jahre zurückdenken!
Wir bitten dich, vergib uns Erwachsenen, wo wir - auch beim Großwerden
unserer Kinder - gedankenlos gelebt haben und Dich aus dem Auge verloren
haben, wo wir dem Taufgelöbnis von damals zuwider gehandelt haben.
Sei in dem Gottesdienst besonders auch bei denen, die noch nicht viel vom
Guten Hirten wissen oder wissen wollen.
Friedhelm:
Wir rechnen damit, daß Du die Kraft hast, hier auch Glaubensmüde
und glaubenslos Gewordene anzusprechen. Danke, daß Du die Deinen
kennst! Gib Du uns allen festen Grund. Wir vertrauen auf Dich, Jesus, den
Guten Hirten, der für seine Schafe das Leben gab, der Du mit dem Vater
und dem Hl. Geiste lebst von Ewigkeit zu Ewigkeit. (gesungenes AMEN).
Gemeinsames Lied:
3. Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet, / der dir
Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet. / In wieviel Not / hat
nicht der gnädige Gott / über dir Flügel gebreitet!
4. Lobe den Herren,
der deinen Stand sichtbar gesegnet, / der aus dem Himmel mit Strömen
der Liebe geregnet. / Denke daran, / was der Allmächtige kann, / der
dir mit Liebe begegnet.
Konfirmation buchstabieren"
(FG)
Querflötenduo
(Katharina Nowak, Doreen Quaschnik)
Neutestamentliche
Lesung: Joh. 6, 66-69 (Svenja Neumann):
Von da an wandten
sich viele seiner Jünger ab von Jesus und gingen hinfort nicht mehr
mit ihm. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt ihr auch weggehen? Da antwortete
ihm Simon Petrus: HERR, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen
Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, daß du bist Christus,
der Sohn des lebendigen Gottes.
FG: Herr, dein Wort...
; "Halleluja!"
Orgelzwischenspiel
und dabei Einsammeln der Kollekte
Gemeinsames Lied
vor der Predigt: 1. Danke für diesen guten Morgen, danke für
jeden neuen Tag. Danke, daß ich all meine Sorgen auf dich werfen
mag.
2. Danke für
diesen Festtag heute, danke für deinen Segen hier, danke auch für
die vielen Dinge, die du schenktest mir.
3. Danke für
alle guten Freunde, danke, o Herr, für jedermann. Danke, wenn auch
dem größten Feinde ich verzeihen kann.
4. Danke für
manche Traurigkeiten, danke für jedes gute Wort. Danke, daß
deine Hand mich leiten will an jedem Ort.
5. Danke, dein Heil
kennt keine Schranken, danke, ich halt mich fest daran, danke, laß
mich dein Wort nun hören, laß es wirken dann.
Duett (Obi und Doreen): "Du gehörst zu mir, und ich gehör zu dir! Ich will dich lieben, Herr..."
Konfirmationpredigt
am 2.5.1999
über
den Denkspruch von Christina Schatz
Liebe Festgemeinde!
Meine lieben 12 Jugendlichen hier vorne an Euerm großen Tag! Etwas
Schönes und Persönliches möchte ich euch jetzt sagen, was
jetzt auch meine Gefühle ausdrückt. Davon möchte ich etwas
sagen, schlicht und einfach, daß ich euch von Herzen mag, gut kenne
und liebgewonnen hab! Daß ich also nicht nur hier stehe als eine
Art Lehrer, sondern auch als guter Kumpel und Freund von euch. Und
ein bißchen wie ein Vater - denn Christina immerhin, als die noch
Vorschulkind war, gerade als die von Kasachstan hierhergekommen waren vor
10 Jahren, da war die ja ziemlich lange unser "Teilzeit-Pflegekind" gewesen
mit ihrer Schwester. Damals taufte ich dich, Christina, hier als kleines
Mädchen, jetzt sitzt du hier nach einer langen Entwicklung als eine,
die sich ihre eigenen Gedanken macht und weiß, was sie will - und
sehr ähnlich ist es bei ganz vielen von Euch!
Ich möchte
euch von Herzen was Schönes sagen, von Liebe will ich was sagen, was
nicht nur Worte sind für mich - sondern Worte mit sehr viel dahinter!
Und ich meine alle 12 von euch, wenn ich das hier in Christinas ausgewähltem
Denkspruch sage, von Paulus damals geschrieben im Brief an die Römer
Kapitel 8 am Schluß, Vers 38 und 39:
Denn ich bin
gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte
noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes
noch Tiefes noch keine andere Kreatur kann uns scheiden von der Liebe Gottes,
die in Christus Jesus ist unserm Herrn.
Liebe Gemeinde,
meine lieben Jugendlichen, laßt mich - um auf diese große Liebe
zu kommen - ganz weltlich hier anfangen mit zwei Fernsehsendungen, in denen
auch was ziemlich Eigenartiges von Liebe vorkam. Vor drei Wochen sah ich
das - zufällig - bei "Arabella" oder bei "Vera am Mittag" (ich weiß
nicht mehr genau wo, in einer dieser komischen Talkshows war es),
da war das Thema "käufliche Liebe". Und erschüttert stand da
eine 19jährige junge Frau am Tresen, die sich "verkauft" hatte, weil
sie Schulden gehabt hatte und "unbedingt Kohle brauchte", wie sie sagte.
Sie hatte für den Gegenwert von 15.000 Mark einen Türken geheiratet,
der sonst abgeschoben und ausgewiesen worden wäre. Sie hatte also
wegen des Geldes in eine Scheinehe eingebilligt - und jetzt war ihr Leben
dadurch zerstört: das Geld, das sie nur zum Teil gekriegt hatte, war
weg, und jetzt hatte sie nur Probleme mit dem Mann. "Geld oder Liebe",
sie hatte sich da für die Kohle entschieden - und sich damit ruiniert,
Liebe nur vorgespielt, und zuletzt gemerkt, daß Geld nicht glücklich
macht.
Die zweite Fernsehsendung
kennt Ihr 12 hier vorne so gut wie ich: wir alle zusammen haben bei unserer
tollen Konfirmandenfreizeit auf dem Wartenberg den Fernsehfilm von "Pfarrerin
Lenau" gesehen, wie da eine Konfirmandengruppe sich auf die Konfirmation
vorbereitete, und wie da bei vielen auch "nur die Kohle zählte", wie
da mitten im Konfirmandenunterricht der großkotzige und obercool
tuende Bonzensohn seinen Taschenrechner rausholte und seine Pfarrerin Lenau
damit entsetzte, daß er - tipp, tipp, tipp - ausrechnete, wieviel
Geld er am Konfirmationstag kriegen würde und daß das (geteilt
durch die Stunden des Unterrichts) einen Stundenlohn von 74 Mark und 50
ausmachte. "74 Mark 50 Schmerzensgeld", meinte das Bürschchen, das
war alles, was ihm seine Konfirmation wert wär. Sozusagen eine "Scheinehe"
auch da, nämlich statt Liebe Scheine! Mehr nicht dahinter, darüber
haben wir in den Gruppen dann ja ganz ausführlich diskutiert, auch
in den letzten Wochen und dann bei den langen Besuchen bei euch zu Hause
und den Gesprächen über euer Leben - bei euch im Zimmer unter
vier Augen.
Es waren für
mich ganz viele Stunden mit tollen Gesprächen, in denen ihr mir viel
von euch erzähltet und schildertet, vertrauensvoll und so offen und
ehrlich, wie ich auch von mir erzählte: Wir sprachen da unter vier
Augen über den Sinn des Lebens. Auch davon sprachen wir, wie hohl
das ist, wenn manche so tun, als ob Geld oder Markenklamotten einen zum
tollen Typ machen - und nichts ist dahinter. So wie es z.B. schön
in Svenja Neumanns Spruch rauskommt, daß nicht der Mensch von Geld
und von Brot allein lebt, sondern noch was ganz andres dahinter sein muß.
Und beides kam da raus in diesen Gesprächen: das, was euer Leben glücklich
macht wie auch das, was euer Leben traurig macht und da Herausforderungen
darstellt und zum Teil riesengroße Sorgen. Ja, von Drogen, von schlimmen
Versuchungen und falschen Freunden sprachen wir, von Versuchungen, die
ein Leben in den "roten Bereich" bringen können - und umgekehrt von
ganz vielen Sachen, die ihr liebt wie nichts auf der Welt - bis hin zur
ersten Liebe und zur ersten Verliebtheit, von der einige von euch schön
was schilderten. "Erste Liebe", und wenn es nicht der Freund und die Freundin
ist, dann ist es euer Hobby, sei es nun die Liebe zum Computer z.B. bei
Marian und Daniel und andern, seien es die andern "Lieben" und Leidenschaften,
wie man sie da in euren Zimmern bis hin zu den Postern an den Wänden
ausgedrückt sah: ich nenn es mal einfach, die Liebe zum 1. FC Köln
bei Daniel, und zum Fußball und zum KSC bei Julian, obwohl beide
Vereine in der 2. Liga sind und nicht "in" sind und oben stehen, die Liebe
zu den Pferden bei Verena und bei Sabrina, ja, die große Liebe zu
Tieren bei wohl allen Mädchen hier, oder die große Liebe zu
eurer Musik, ohne die ihr nicht auskommen könnt. "Mein eigenes Zimmer,
da bin ich ich selbst, das ist fast ein Körperteil von mir", sagte
jemand von euch. Und das spürte man in diesen Gesprächen sehr!
Zwar konnte ich
mit dir, liebe Christina, nicht in deinem Zimmer sprechen, weil du gerade
umziehst, aber das steht dann auf deinem Spruch, der dann gerahmt in deinem
neuen Zimmer hängt und dir was sagt, der eine große Liebe ausdrückt,
die dir gilt, den andern 11en und allen von uns, die von so'ner Liebe was
wissen wollen und dafür offen sind. Diese Liebe, zu der ihr eingeladen
seid und zu der ihr euch bekennen dürft, ist da, in einem Satz zusammengebündelt,
so ausgedrückt: Ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben,
weder Mächte noch Gewalten, weder Hohes noch Tiefes, ja, nichts auf
der Welt uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus
ist, unserm Herrn.
Das, was Paulus
da schreibt, ist wirklich wie bei einer Ehe, sogar noch tiefer: bis daß
"der Tod uns scheidet", und dann hält diese Jesusliebe immer noch,
sogar buchstäblich über den Tod hinaus - bei den Seinen, denen
diese Liebe gilt. Es ist diese Liebe, die für uns in den Tod ging,
diese Liebe, in der ER, Jesus, Gottes Ein-und-Alles, für uns am Kreuz
starb und auferstand und Ostern den Tod überwand: diese Liebe hält
durch dick und dünn.
Ja, von dieser großen
Liebe kann der Paulus nicht den Mund halten: Er singt es da fast wie einen
Hymnus, wie ein Liebeslied! Das klingt sehr ähnlich wie euer Lied
heute: "Du gehörst zu mir und ich gehör zu dir, ich will dich
lieben Herr, I want to love you, Lord".
Er, Paulus, nämlich
war der größte Drecksack gewesen, ein Mörder sogar geworden,
der Christen haßte wie die Pest, sie sogar in Scharen verfolgte,
ja, er hatte dunkle Flecken wer weiß wie in seiner Vergangenheit
- bis zu jener Stunde, da vor Damaskus, als er vor seiner Bekehrung in
den Staub fiel und im Licht auf dem Weg da vor Damaskus, vor IHM, dem Auferstandenen,
niedersank, gestellt wurde und am Kragen gepackt und umgekrempelt: "Saul,
was verfolgst du mich?" - und da, da wird aus einem Saulus ein Paulus,
aus dem Zweifler und Feind Gottes ein leidenschaftlicher Anhänger
und Nachfolger, einer der, von Jesus fasziniert, ihm bedingungslos folgt
und dann dient - überwunden durch diese wunderbare Liebe, die da einen
Menschen zum Christen gemacht hatte, ihn, die ganz krumme Type, durch den
mußte Gottes Liebe in die Welt hinaus: daß alle dort im ganzen
Weltreich der Römer merken: "Jesus ist der Herr, ER, und kein anderer!"
- eben nicht die tausend Mächte und Gewalten, die damals religiöse
Verehrung fanden da in Rom, und auch nicht die blutrünstigen Herrscher
wie Nero, die bald darauf die Christen in Scharen umbrachten in der
gleichen Stadt Rom.
Und genau die Christen
dort in Rom hören als den Kern des Glaubens das Liebesbekenntnis,
das nun Christinas Denkspruch, ihr Spruch zum Drandenken, wird: Ich
bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Mächte noch
Gewalten, weder Hohes noch Tiefes, ja, nichts auf der Welt uns scheiden
kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Nu seid ihr 12 hier
vorne kein Paulus, und ich bin auch nicht ein Apostel, der so überzeugend
schön diese Liebe preisen kann. Aber immerhin, das hab ich mit ihm
gemeinsam, ein Überzeugungstäter zu sein: daß mich Jesus
am auch als ganz unheilige "schräge Type" am Kragen gepackt hat, daß
er mich berufen hat und mir durch sehr einschneidende Erfahrungen in meinem
Leben überwältigend seine Liebe gezeigt hat, seine Liebe, die
heute in die Welt muß, diese Liebe, zu der ich mich klar bekenne
und von der ich auch nicht den Mund halten will, diese Liebe, die reicht
"so weit der Himmel ist", wie der Chor es sang - und die bis in euer Zimmer
reinreicht: bis in Verenas Zimmer, bis ins Zimmer von Marian in Apricke,
von Svenja in Hemer und von Sabrina in der Hembecke - bis hin zu dir Bastian,
da am Märchenwald, wo wir über deine Fragezeichen redeten und
über die Frage und das Fragezeichen aus deinem Spruch: "Woher kommt
mir Hilfe?" Denn das habe ich sehr gut verstanden, was du da meinst: daß
man sehr zweifeln kann in unserer Zeit - und ich fühl das nach: so
dicke Fragezeichen schickt Gott manchmal ins Leben, Prüfungen, die
man schwer aushalten kann - und z.T. grausame Fragen: "Wo ist denn Gott
und Hilfe jetzt - Fragezeichen". Mit Bastian und mehreren von euch sprach
ich, wie ich diese Prüfungen selbst erlebt habe, als Kind in schlimmster
Krankheit zuerst, in der Jugend und als Erwachsener dann: daß es
da oft an den tiefsten Stellen die intensivsten Erfahrungen dieser großen
Liebe wurden, wo man da merkt, manchmal aus der Rückschau erst, wie
hier auf dem Poster ["Spuren im Sand", das Gescchenk der
Gemeinde an die 12, auch am Pult aufgehängt], das ihr kennt:
da hat er, Jesus, mich getragen, da hat er mich am meisten lernen und reifen
lassen in dieser Liebe, die durch dick und dünn trägt. "Wut,
Mut und Tränen wünsch ich dir", sang mein guter alter Bekannter
Gottfried vorvorigen Sonntag in einem besonderen Liebeslied zur Konfirmation,
das nicht nur mir durch und durch ging - und da ging's ja in die gleiche
Richtung: an überstandenen Zweifeln, an geweinten Tränen und
ausgestandener Wut und Verzweiflung, an all diesen starken Gefühlen
wird der Mensch reif, im Leben und erst recht auch im Glauben, da wird
er reif und bleibt wach und sensibel, andern in ihren Tränen und Fragen
zur Seite zu stehen. --- Ja, lieber Bastian und alle hier: Nur das weiß
ich da als meine Antwort des Glaubens: daß allen gottfeindlichen
Mächten zum Trotz, den Greueltaten eines Nero damals und eines Hitler
gestern zum Trotz und eines Milosevic heute zum Trotz, ja trotz allem Kreuz
und Warum in dieser sündigen Welt für Glaubende und Betende seine
Liebe bestehen bleibt und sich wieder zeigen soll. Christinas Spruch sagt
das in großer Gewißheit so: nichts Hohes und nichts Tiefes,
nicht einmal Tod und Leben, kann uns scheiden von der Liebe Gottes.
Und direkt da anschließend unterstützt das dein Spruch, Verena,
in der genau gleichen Richtung: Nicht der Geist der Furcht soll uns lähmen,
wir haben einen andern Geist, den Geist der Kraft und der Liebe, seinen
Frieden "gegen den Strom" in einer gottfeindlichen Welt auszuleben, daß
andre seine Liebe wieder sehen können und ihre dicken Fragezeichen
loswerden.
Ja, mehr als die
Hälfte von euch haben mir erzählt unter vier Augen, daß
sie regelmäßig beten, inzwischen, daß ihnen diese Liebe,
die hier gemeint ist, was gibt, und einer der Jungen hier meinte, er bete
auch für andere und denke sogar in seinen Gebeten an die Opfer des
schrecklichen Krieges zur Zeit. Und einige andere bei meinen Besuchen erzählten
mir unter vier Augen ebenso von selbst gemachten Erfahrungen, die ganz
wunderbar waren - auch gerade beim Beten. So wie das eine Mädchen
mir damals sagte: "Seítdem ich neu zum Beten kam, habe ich den besten
Psychiater der Welt, dem darf ich alles sagen auch das Tiefste, und der
nimmt mir Berge von Sorgen weg, so daß ich frei bin. Und wenn jeder
diesen Psychiater hätte, gäbs keinerlei Krieg mehr in dieser
Welt." Genau das, denke ich, ist ein Ausdruck jener großen Liebe
aus Christinas Spruch, das ist dahinter bei dieser Liebe: wir können's
ihm persönlich sagen, unsere Sachen ihm hinlegen, sie abwerfen von
uns, freiwerden! Bei solchem echten Beten fängt die Freiheit und der
Friede mit andern an und kann seine Liebe auf andre übergehen! Beten
ist Sinnfinden, festen Boden unter die Füße kriegen, freiwerden
auch für andere, die seine Liebe brauchen und Frieden von seinem Frieden.
In den Bund dieser Liebe sollt ihr berufen sein, in den Bund, in dem man
beten kann um Glauben und Liebe mit den Worten, die ihr gleich singt: "Du
gehörst zu mir und ich gehör zu dir, ich will dich lieben, Herr!"
Werde das mehr und
Tieferes für euch als nur jene Liebe vom Anfang, die nur das Geld
sieht und die Scheine, jene Liebe zum Schein, die käuflich macht.
Denn Gott sei Dank, deine Konfirmation ist mehr wert, mehr als 74,50 die
Stunde! Seine Liebe - das besiegelt sich hier bei Brot und Wein - die ist
nicht nur Liebe zur Schau und für einen Tag, es ist die große
Liebe des Gekreuzigten, die seit Ostern reicht, so weit der Himmel ist,
und bis in euer Zimmer rein und von da in die Welt und dann einmal über
den Tod hinaus bis in Gottes Ewigkeit. AMEN.
Gebet:
Nach jeder Fürbitte:
Herr,
wir bitten dich: erhöre uns!
Vater im Himmel,
Herr Jesus Christus, Du kennst uns, besser als jeder andere uns kennt.
Danke, daß wir das wissen und glauben können! Unsere 7 Konfirmandinnen
und die 5 Konfirmanden hier sind Dir etwas wert, du kennst sie alle mit
Namen, und du erklärst jedem Einzelnen Deine Liebe. Herr, sie haben
sich für dich entschieden, weil du dich für sie entschieden hast.
Herr, du weißt auch um alle noch vorhandenen Zweifel und Fragen -
und da bitten wir Dich, segne Du das Ja, das hier am Altar gesprochen wird,
das bitten wir alle zusammen, wenn wir beten:
Herr, wir bitten
dich: erhöre uns!
Herr, wir bitten
Dich für die Eltern und Geschwister unserer Jugendlichen, für
die Patinnen und Paten, die Großeltern und uns alle hier. Laß
nicht zu, daß wir am Sinn des Lebens vorbeigehen. Bewahre uns davor,
nur Glaubenssätze aus Tradition nachzuplappern, ja, Herr, laß
doch Glauben hier in der Gemeinde neu wachsen und zum Zuge kommen in einem
glaubwürdigen Leben. Du kannst Tote erwecken, Herr, und aus Saulus
Paulus machen; da bitten wir: Sprich gerade auch die glaubenslos Gewordenen
an: fang neu was mit ihnen an - auch hier beim Abendmahl. Schenke uns Phantasie
und Freude in der Jugendarbeit und segne besonders die Arbeit im CVJM.
Ja, weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit, mache deinen
Ruhm bekannt überall im ganzen Land. Darum beten wir alle zusammen
mit den Worten:
Herr, wir bitten
dich: erhöre uns!
Wir dürfen
betend unsre Sorgenberge auf dich werfen; da bitten wir: Tröste du,
Herr, die, die zu Hause Sorgen haben mit Krankheit und innerer und äußerer
Not. Zeige du selbst, Herr Jesus Christus, daß du stärker bist
als unsere Sorgen und Lebensängste, zeige, daß du seit Ostern
stärker bliebst als Sarg und Grab! In unsere Fürbitte schließen
wir besonders, die ein, die ein schweres Kreuz zu tragen haben und beten
für sie gemeinsam:
Herr, wir bitten
dich: erhöre uns!
Herr, wir alle sind
erschüttert über das, was in unserer Welt Diktatoren anrichten,
wie da im Kosowo-Krieg Menschen teuflisch behandelt werden und leiden müssen,
wie da Ströme von Blut, Unmengen von Bomben und wie da schreckliches
gewaltsames Sterben die Welt zur Hölle zu machen drohen. Laß
den Wahnsinn schnell zu einem Ende, kommen, Herr, erbarme dich - und schenke
da Weisheit, auch unter den Politikern. Mach uns mutig in der Absage an
alle Ungerechtigkeit - im Kleinen wie im Großen! Sei du bei den Flüchtlingen
auch hier bei uns im Camp. Laß uns und die Christen in aller Welt,
auch in Schelkowo und in Wawasi in Ghana, Friedensstifter werden, Hungernde
und Dürstende nach deiner Gerechtigkeit. Das bitten wir gemeinsam,
wenn wir beten:
Herr, wir bitten
dich: erhöre uns!
Gepriesen werde
dein Name, jetzt und ewig, Amen!
Danach: die gesamte
Konfirmandengruppe stellt sich am Altar auf zum (von der Gemeinde mitgesungenen)
Konfirmandenlied
I:
1. Bist zu
uns wie eine Vater, der sein Kind nicht vergißt, der trotz all seiner
Größe immer ansprechbar ist.
Refr.: Vater, unser
Vater, alle Ehre deinem Namen! Vater, unser Vater, bis ans Ende der Zeiten,
Amen!
2. Deine Herrschaft
soll kommen, das, was du willst, geschehn, auf der Erde, im Himmel sollen
alle es sehn.
3. Gib uns das,
was wir brauchen, gib uns heut unser Brot. Und vergib uns den Aufstand
gegen dich und dein Gebot.
Refr.: Vater, unser
Vater...
4. Lehre uns zu
vergeben, so wie du uns vergibst. Laß uns treu zu dir stehen, so
wie du immer liebst.
5. Nimm Gedanken
des Zweifels und der Anfechtung fort, mach uns frei von dem Bösen
durch dein mächtiges Wort.
Refr.: Vater, unser
Vater...
6. Deine Macht hat
kein Ende, wir vertrauen darauf. Bist ein herrlicher Herrscher und dein
Reich hört nie auf.
Refr.: Vater, unser
Vater...
Glaubensbekenntnis
und Konfirmationsfrage (Gem. erhebt sich)
Nach dem „Ja, mit
Gottes Hilfe":
Konfirmandenlied
II unserer Konfirmandinnen und Konfirmanden: Englischer Text "I want
to love you, Lord"; dann Refrain in deutsch zum Mitsingen für die,
die es können: "Ich will dich lieben, Herr, viel mehr als ich's tu,
will dir gehören, Herr, gib mir Kraft dazu. Du gehörst zu mir,
und ich gehör zu dir, ich will dich lieben, Herr."
VERLESUNG DER
DENKSPRÜCHE und EINSEGNUNG DER KONFIRMANDINNEN UND KONFIRMANDEN
nach den Einsegnungen
Kirchenchor:
Vater-Unser-Lied
Gebetsstille als
Vorbereitung auf das Abendmahl
FEIER DES HL.
ABENDMAHLS
(Gem. erhebt sich;
sie antwortet eingangs auf „Der Friede des Herrn... Erhebet eure Herzen"
singend: WIR ERHEBEN SIE ZUM HERREN und danach auf „Lasset uns Dank sagen...":
DAS IST WÜRDIG UND RECHT!)
Nach dem Dankgebet
im Anschluß an das Abendmahl:
Gemeinsame Dank-Strophen:
1. Nun danket alle Gott / mit Herzen, Mund und Händen / der große
Dinge tut / an uns und allen Enden, / der uns von Mutterleib / und Kindesbeinen
an / unzählig viel zugut / und noch jetzund getan.
2. Der ewigreiche
Gott / woll uns bei unserm Leben / ein immer fröhlich Herz / und edlen
Frieden geben / und uns in seiner Gnad / erhalten fort und fort / und uns
aus aller Not / erlösen hier und dort.
Schluß-Segen
und (stehend) gemeinsame Schluß-Strophe:
Laß mich dein
sein und bleiben, / du treuer Gott und Herr. / Von dir laß mich nichts
treiben, / halt mich bei deiner Lehr’. / Herr, laß mich nur nicht
wanken, / gib mir Beständigkeit / dafür will ich dir danken /
in alle Ewigkeit.
Orgelnachspiel
und Auszug der Neu-Konfirmierten
Am heutigen Sonntag
Kantate, 2. Mai 1999,
werden in der
Deilinghofer Stephanuskirche konfirmiert:
Svenja Junkerkalefeld,
Bräuckerstr. 14 (Psalm 108, 5)
Verena Maiwurm,
Piepers Garten 2 (2. Timotheus 1, 7)
Svenja Neumann,
Pastoratstr. 20a (Matthäus 4, 4)
Christina Schatz,
Hönnetalstr. 240a (Römer 8, 38 und 39)
Nicole Schulz,
Adjutantenkamp 9 (Lukas 11, 28)
Sabrina Schwiesau,
Hembecker Weg 33 (Johannes 1, 14)
Jessika Sick,
Pastoratstr. 17 (Lukas 11, 28)
Bastian Amelung,
Waldemey 16 (Psalm 121, 1 und 2)
Daniel Klöting,
Südweg 16c (1. Korinther 4, 20)
Marian Knoche,
Am Alten Dorfteich 13 (Hebräer 12, 2)
Falko Sieger,
Dohlenweg 1 (Psalm 66, 20)
Julian Tietz,
Piepers Garten 8 (Psalm 36, 10)
Wir wünschen
den 12 Neu-Konfirmierten einen schönen sonnigen Festtag! Auf
Wiedersehen mit allen 47 Jugendlichen der Gesamtgruppe und ihren Eltern
zum zweiten gemeinsamen Abendmahlsgang im Jugendgottesdienst am Pfingstmontag,
24.5.99, 10 Uhr.
Liedblatt bitte
als Andenken mit nach Hause nehmen.
Heim zu Pastoerchen privat
hier
Heim zur serioesen Stephanusseite
aus Deilinghofen