Gottes Geist setzt in Bewegung
Abendmahlsgottesdienst besonders auch für Jugendliche
mit Feier des zweiten gemeinsamen Abendmahls der Konfirmations-Gesamtgruppe 2000
am Pfingstmontag, 12. Juni 2000 in der Stephanuskirche Deilinghofen

 

Orgelvorspiel, Begrüßung und Abkündigungen
Lied zum Eingang:

Unser Leben sei ein Fest, Jesus Geist in unserer Mitte, Jesu Werk in unseren Händen... (Str. 1 und 2)

Wir feiern das Pfingstfest und diesen Jugendgottesdienst mit Abendmahl im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. AMEN. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn /DER HIMMEL UND ERDE GEMACHT HAT.
Jesus versprach den Seinen bei seinem Abschied den Neuen Geist, als er sagte: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein – in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien bis an die Enden der Erde.
Paulus schreibt vom neuen Geist, der mit Pfingsten in die Welt kam im Römerbrief, Kap. 8:
Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt. Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. Kommt, lasset uns anbeten! EHR SEI DEM VATER UND DEM SOHN...

Gebet mit Kyrie; statt des üblichen Kyrie heute: Herr, erbarme dich (Kirchentagsmelodie): Diesen neuen Geist, Herr schenke uns, den Geist von Pfingsten, der aus Ungläubigen Gläubige macht, der aus Großen wieder Kinder macht, deine Kinder, die beten: Abba, lieber Vater! Lasst uns beten um diesen Geist, indem wir singen: Herr, erbarme dich...
Die bösen Geister der Schuld, die bösen Geister der Furcht, Herr vertreibe sie durch deinen neuen Geist, in einer Umwelt, die von allen guten Geistern verlassen zu sein scheint, brauchen wir nichts nötiger als deinen Heiligen Geist, den Geist, der und zu Zeuginnen und Zeugen Jesu macht. Lasst uns beten um diesen Geist, indem wir singen: Herr, erbarme dich...
Komm, Schöpfer Geist, und erfüll die Herzen deiner Gläubigen und erweck in ihnen das Feuer deiner göttlichen Liebe. Lasst uns beten um dieses Feuer, um diesen Geist, indem wir singen: Herr, erbarme dich...
Wir preisen dich, Herr, Vater, Sohn und Geist, jetzt und auf ewig! AMEN.

Neutestamentliche Lesung aus der Pfingstgeschichte, Apostelgeschichte 2 (gelesen von der Konfirmandin Johanna Zimmermann, wegen der Länge der Lesung bleibt die Gemeinde sitzen): Und als der Pfingsttag gekommen war, waren Jesu Leute alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom,  Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden. Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.
(Pastor liest:) Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen!
Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage; sondern das ist's, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist:
»Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen.
Und nach der langen Pfingstpredigt den Petrus dort vor Menschen aus allen Himmelsrichtungen steht da in Apg. 2, wie das die erste Gemeinde in Jerusalem, die Urgemeinde entstand an jenem ersten Pfingsttag, wenn es da von Petrus am Ende der Predigt heißt:
(Wieder Johanna Zimmermann:) Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.
Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Halleluja...

Lied vor der Predigt: Konfirmandenlied Wir haben Gottes Spuren festgestellt... (Str. 1-4)

Predigttext am heutigen zweiten Pfingsttag ist der die Pfingstgeschichte Apg. 2, die eben Johanna las im Zusammenhang mit dem Konfirmations-Denkspruch unseres Konfirmanden Martin Frohn, 2. Timotheus 1, 7: Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Hl. Geistes se mit euch allen. Amen.

Liebe Ex-Konfirmandinnen und -Konfirmanden, liebe Jugendliche, liebe Erwachsene an diesem Pfingstmontag!

Wie soll ich euch Pfingsten erklären? Ein „Pfingstlexikon“ findet sich hier [zeigen] hinten im neuen Gemeindebrief, da steht aufgeschrieben, dass Pfingsten von griechisch „Pentekoste“ kommt und auf deutsch 50 heißt: 50 Tage nach Ostern. Da steht in diesem Lexikon auch was von der Apostelgeschichte geschrieben, in der die Pfingstgeschichte als  die Geburtsgeschichte der ersten Kirche in Jerusalem aufgeschrieben ist, ja, da steht dann auch sozusagen definiert in diesem „Pfingstlexikon“, was der heilige Geist bedeutet.

Aber wenn ich euch das alles jetzt so schrittweise übersetzte, wie ein Dolmetscher, der etwas aus einer fremden Sprache in unsere bringt: ihr wäret keinen Schritt näher dran an Pfingsten! Ihr hättet was aus dem Lexikon, was man dazu wissen muss, im Kopf hättet ihr was, aber im Herzen hättet ihr nix.

Wenn ich dagegen unsere beiden Traupaare, die vor Jahren hier auch einmal eingesegnet wurden in der Stephanuskirche und hier bald heiraten, fragen würde, was Liebe ist, die würden mir garantiert nicht antworten wie aus dem Lexikon. Die würden mir nicht antworten wie ein Dolmetscher, der in einer fremden Sprache spricht, nein, die würden nicht theoretisch sprechen wie ein Dozent an der Uni oder ein Lehrer, sondern die würden schildern, wie es bei ihnen klick gemacht hat und „zoom“ gemacht hat, und wie mit ihrer Liebe ein ganz neuer Lebenszusammenhang sich eröffnete.

Da sitzen auch 14jährige, die da durchaus gerade bei diesem Thema folgen und mitreden können. So gut habe ich euch kennen gelernt, immerhin! Kennt ihr das auch, dass man für einen Menschen „Feuer und Flamme“ wird, dass einen die Verliebtheit und die Liebe förmlich in Flammen über einen kommt, dass man entflammt, und dann auf einmal, dann ist nichts mehr, wie es war! Man könnte nur noch singen, und: Es kommt wie ein Brausen über einen und wie ein Sturm, manchmal auch wie ein Regen, der eine in der Dürre verdurstete Wiese frisch macht. Und wenn man so „Feuer und Flamme“ ist, dann kriegen auf einmal Worte einen neuen Sinn, dann ist ein Satz nicht mehr dasselbe, was er vorher war, nein dann ist gar nichts mehr theoretisch, dann ist was bis ins Herz angekommen, das brennt wie ein Feuer! Und dann brennst du lichterloh, und von außen mögen Leute kommen und dich fragen: „Bist du noch normal? Hast du was genommen?  Pillchen eingeschmissen, oder Püllchen?“

„Nein“, sagst du: „Ich bin verrückt, verrückt vor Liebe!“ Ja, und das gibt es, auf vielen Gebieten: bei unseren Traupaaren, bei Verliebtheit unter Teenagern, ja, das gibt es auch noch anderswo, diese Ekstase-Stimmung: wenn zum Beispiel ein Fußballverein die Meisterschaft durch saudumme vier Minuten verloren hat und dann doch noch kurz drauf Pokalsieger wird, wenn la óla, „die Welle“, durch das Stadion geht, wenn es bei einem Konzert oder auch bei einer Fete unvergleichlich schön ist und alle Feuerzeuge gehen an, ja genau dann, bei dem, was du da fühlst, da bist du dicht dran an dem, was Johanna eben über Pfingsten und die erste Liebe der Christen las und was dann auf ähnliche Weise auch in Martins Konfispruch drinsteht.

Lasst mich’s mal so erklären, um dem näher zu kommen, was in Martins Spruch Geist der Liebe heißt, da stand ja: wir hätten nicht den Geist der Furcht gekriegt, sondern den Geist der Kraft und der Lieben und der Besonnenheit:

Da saßen in Jerusalem elf Leute und die anderen Fans des Jesus von Nazareth beisammen: Männer und Frauen, die jetzt nach Ostern wussten, der ist keine Leiche der Vergangenheit, der ist Herr der Welt. Aber: „klick“ gemacht und „zoom“ gemacht hatte es noch nicht so recht bei ihnen – der alte Geist der Furcht kam immer wieder hoch: „Wir paar gegen die ganze Welt? Wir paar, die man hier in der Stadt doch auch leicht anfeinden verhören und eventuell töten lassen könnte, wie den Meister, der ans Kreuz musste? Was hat er doch versprochen: dass da noch mehr kommt, erfahrbar mehr als jetzt, dass es dann richtig losgeht – in der Kraft des heiligen Geistes, der auf euch kommen wird, werdet ihr Zeugen sein bis an das Ende der Welt...“

Und dann kam es, ziemlich genau das, was ich eben schilderte: was die Verliebten kennen und andere, es war dies Feuerzeug- und la-óla-Gefühl, das da wie ein Orkan über sie kam, ja, auf einmal war der alte Geist der Furcht weg und alle bösen Geister konnten sie nicht Schrecken, denn da war ein anderer Geist über sie gekommen, Gott selbst, sein Geist, ja, der Geist Gottes setzte sie in Bewegung, und das, was wie Flämmchen aus Feuer sich auf sie setzte, das was sie elektrisierte, das war eine ähnliche Erfahrung wie die Schiffbrüchigen sie machen, wenn sie das herbei-gewünschte Wunder doch noch erleben und in letzter Minute Land sehen, den rettenden Hafen noch erreichen: Der Geist der Furcht auf einmal wie weggeblasen, und ein anderer Geist war da unter ihnen: genau Jesu Geist, der Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit, Jesu Geist in ihrer Mitte und Jesu Werk in ihren Händen – und eben in ihrem Mund, in ihrem Mund, in der die Zunge nicht mehr am Gaumen klebte, sondern sich löste – und jeder verstand’s.

Das stellt sich raus, als sie dann wie von unbändiger Freude Getriebene einfach raus mussten! Sie mussten raus aus ihrer Isolierung, raus aus dem Haus und da hin zum Platz mitten in der Stadt, wo die vielen Pilger aus aller Welt da zum sog. Wochenfest, einem Erntefest, versammelt waren, das die Juden zu feiern pflegten. Und da ging es los, so wie ein Orkan redeten und predigten sie, und jeder verstand es. Wen wundert es hier noch, dass Petrus und die andern auch verspottet wurden, dass da welche fragten: „Habt ihr Pillchen eingeschmissen oder Püllchen?“

Wir hörten es, der Petrus konnte es abwehren: „Nee, voll sind wir nicht, nicht voll süßen Weins, wie ihr meint, es ist doch noch zu früh...“

Aber dann, dann geht es wie ein Ruck durch die Menge, als der gleiche Petrus da seine Rede anfängt, eine Rede wie noch nie gehört von ihm, eine lange und gewaltige Predigt, wo er von den biblischen Verheißungen des Geistes bei den Propheten im Alten Testament begann und dann auf Jesus, den in Jerusalem, Gekreuzigten und Auferstandenen kam, den Herrn der Welt – und auf einmal, da waren es nicht nur Worte, da waren es nicht nur fromme Worte aus alten Büchern, nicht zu dolmetschende Worte aus längst vergangener Zeit, nein: es war, als wäre es Jesus selbst, als wär Jesus mitten unter ihnen, und genau der redete in diesem Neuen Geist durch den Petrus, und da war es nicht mehr alte Buchstaben in alter Schrift (wie hier auf dem Bild des Liedblattes), sondern auch das Alte war da ganz neu geworden: Gottes Geist setzt in Bewegung, so wie es hier auch auf dem Liedblatt steht!

Und da entsteht Bewegung, und wie! Johanna las es eben ja: „Ihr Männer, was sollen wir tun?“ „Bekehrt euch, lasst euch taufen und lebt mit Jesus, so habt ihr auch Anteil an diesem seinen Geist“ – und dreitausend kamen dazu, so hörten wir, und ließen sich taufen damals bei jenem Wochenfest in Jerusalem, beim ersten Geburtstag der Kirche, als der Geist da über sie kam wie Feuer, in einer Weise, wie es bei erster Liebe ist. Und genauso lebten sie zusammen, in Liebe, in einer neuen Lebensform, wo die Reichen den Armen abgaben und keiner mehr hatte als andere, wie es die Apostelgeschichte sagt, und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.

Ja, und nun ist das Feuer aus, die Feuerzeuge sind wieder eingesteckt, könnte einer von euch mir jetzt sagen, all das, was du da erzählst, ist doch wieder nur eine Sache von gestern! Jener Geist des Anfangs ist weg, kein Brausen und kein Feuer mehr, stattdessen gemütliche immer lauwarme Kirchen mit meist langweiligen lauwarmen Predigten, ja, und dass man die Christen versteht, das ist nicht mehr. Und la óla, die Welle gibt es nicht mehr, nur noch Wellen, die einem Angst machen: eine Welle von Fremdenfeindlichkeit, die über unser Land geht, eine angsterregende Welle aus bräunlicher Jauche, die Jugendliche und erwachsen vereinnahmen will, eine Welle von Hass wie da im Nahen Osten, eine Welle von Satanismus und anderen Rattenfängerreligionen, die immer wieder über die Leute schwappt und der sich welche ergeben.

Und genau darein spricht der Denkspruch von Martin Frohn, unser Predigttext: Wir haben nicht den Geist der Furcht empfangen, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit! Ja, wenn Menschen in noch so vielen Wellen der Sinnlosigkeit unterzugehen drohen: hier bei Jesus ist ein anderer Geist angeboten, der mit Mut gegensteuern lässt gegen das, was unsere Welt kaputt und sinnlos macht.

Den Geist der Kraft, so ist der im Spruch von Martin beschrieben: dynamis steht da im griechischen Urtext, man könnte sagen: dieser Geist ist das Dynamo, das meine Lampe wieder zum Leuchten und zum Brennen bringt, dieser Geist, um den man bitten kann, der macht aus schlaffen und lauwarmen Christen wieder bewegliche, dynamische Menschen macht, Menschen, die um Jesus wissen, der nicht Opium und nicht Valium und nicht Schlaftabletten verabreicht hat, das überließ er den Pharisäern und den anderen Religionen, Opium für das Volk zu sein, nein, er brachte Dynamit mit seiner Botschaft von Gottes Liebe, die ganz nach unten bis zum Tiefsten reicht, und etwa das ist gemeint mit dynamis, mit dem Geist der Kraft, der seit Pfingsten die Kirche erneuert.

Da gibt es die schöne Geschichte von Dr. Torrey, einem weltbekannt gewordenen Straßenprediger im vorigen Jahrhundert, Torrey, der auch Mitbegründer des CVJM  war, und dieser Prediger Torrey predigte einmal auf einer Straße vor einer großen Zuhörerschaft in London über die Auferstehung Jesu. Und als er da sagte,: Jesus lebt“, da fuhr ihm einer der Zuhörer dazwischen: „Kannst du doch gar nicht wissen, kann doch niemand beweisen“. Und während der Prediger Torrey die Antwort sich überlegte, meinte ein zweiter zum Zwischenrufer: „Doch, ich kann’s dir erklären! Ich bin Maschinist und arbeite an einer Dampfmaschine, da muss ich immer auf den Dampfdruck Acht geben, und dafür habe ich da die Messuhr. Der Dampfdruck ist natürlich unsichtbar, aber die Messuhr lässt mich in ablesen. Sehen sie mich an, früher war ich in den Kneipen zu Hause, wurde alkoholkrank, habe meine Frau geschlagen und war total gegen Gott, aber dann trat Jesus in mein Leben. Sein Geist und seien Kraft hat mich umgewandelt. Tote strahlen keine Kraft aus. Aber die persönliche Kraft Jesu ist wie die Messuhr an der Dampfmaschine, da liest man ab, dass er lebt.

Und liebe Jugendliche, liebe Gemeinde, mit dem Geist der Liebe und dem Geist der Besonnenheit ist es genauso wie mit dem Geist der Kraft: Das beweist sich immer hier, was der Geist von Pfingsten heute Menschen an uns ablesen lässt, hier oder nirgends! So wie es einige von euch auf dem Wartenberg bei der Freizeit erlebten: dass da in Diskussionen und im Gottesdienst Jesus mitten unter uns war und in diesem Geist da welche neu angefangen haben zu glauben. Und manchmal – Gott sei Dank!! - sind da also Gottesdienste heute so wie Pfingsten damals in Jerusalem: dass man merkt Jesus ist mitten unter uns. Das sagte mir eine Frau, die ich kürzlich traute, die zuvor bei der Konfirmation am 13. Mai dagewesen war: Da hätte sie eine Gänsehaut gekriegt, wie AGAPE da sang und wie da einladend gepredigt worden wäre: da hätte sie gemerkt, auch an den Konfis, da ist was dahinter, da in Deilinghofen müsste sie öfter mal zu Gottesdiensten gehen, da würde man von Gott was finden. So sagte es mir vor einer Woche auf der Studienfahrt ein über 70jähriger Mann, der Himmelfahrtsgottesdienst mit Abendmahl aus Pappbechern im Bus an der Ostsee, das wäre das intensivste Abendmahl seines Lebens gewesen, ein Geist, als wäre Jesus mitten unter uns. Gott sei Dank, so etwas gibt’s bis heute: dass sich Menschen in Bewegung setzen lassen und neu an Jesus glauben und seine Liebe weitergeben, in Besonnenheit, wie es da heißt, also mit Augenmaß. Sei es so auch gleich beim Abendmahl, dass da dieser Geist uns erfüllt, der Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. So schließe ich ganz pfingstlich mit der deutschen Übersetzung des Konfiliedes 2001: Jesus, dein Licht füll dies Land mit des Vaters Ehre, heiliger Geist, setz die Herzen in Brand, fließ, Gnadenstrom, überflute dies Land mit Liebe sende dein Wort, Herr, dein Licht strahle auf! Amen.

 

 

      

Lied nach der Predigt: 1. O komm, du Geist der Wahrheit, / und kehre bei uns ein, / verbreite Licht und Klarheit, / verbanne Trug und Schein. / Gieß aus dein heilig Feuer, / rühr Herz und Lippen an, / dass jeglicher getreuer / den Herrn bekennen kann.
2. O du, den unser größter
/ Regent uns zugesagt: / komm zu uns, werter Tröster, / und mach uns unverzagt. / Gib uns in dieser schlaffen / und glaubensarmen Zeit / die scharf geschliffnen Waffen / der ersten Christenheit.
3. Unglaub und Torheit brüsten
/ sich frecher jetzt als je; / darum musst du uns rüsten
mit Waffen aus der Höh. / Du musst uns Kraft verleihen, / Geduld und Glaubenstreu / und musst uns ganz befreien  / von aller Menschenscheu.
4. Es gilt ein frei Geständnis
/ in dieser unsrer Zeit, / ein offenes Bekenntnis / bei allem Widerstreit, / trotz aller Feinde Toben, / trotz allem Heidentum / zu preisen und zu loben / das Evangelium.

Fürbitten-Gebet: Herr, wir danken dir für deinen Leben schaffenden heiligen Geist. Wir wollen drauf vertrauen, dass er uns zu neuem Glauben erwecken kann, und dass dann deine Liebe nicht nur ein Wort für uns bleibt. Jesus, schenk du uns solchen Geist. Mach uns Mut und gib uns Kraft, in deinem Geist nach deinem Willen zu leben. Lass deinen Geist wirken in unserm Zusammenleben, in der Gemeinde, in den Familien, in der Schule und auch im Schulbus... Lass ihn wirksam werden, dass wir verständnisvoller miteinander umgehen und an den richtigen Stellen Ja sagen und an den richtigen Stellen Nein. Lass deinen heilsamen Geist v.a. da wirken, wo Menschen immer meinen, sie hätten selber von sich aus Geist genug: in der Politik, in der Wirtschaft und in den Schulen. Wir erbitten deinen Geist für alle Christen in allen Kirchen und Konfessionen, da nennen wir dir auch die Ausländer jetzt hier in der Kirche, die Christen in Schelkowo und in Wawasi.
Herr, schenke uns Bereitschaft zum gemeinsamen Gespräch und Mut zum gemeinsamen Handeln gerade auch mit denen, die anders denken als wir. Herr, deine Macht hört nicht auf, wo deine Kirche aufhört - deshalb bitten wir dass dein Wille geschehe in aller Welt in Frieden und Wahrhaftigkeit, in Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Lass endlich doch die Waffen schweigen, Herr, hilf den Opfern der schrecklichen Kriege unserer Zeit und den Opfern der Hungersnöte. Herr, steh auch den Flüchtlingen hier bei, und lass auch unsere Konfirmandenspende für die Opfer im Kosovo ein kleines Friedenszeichen werden. Komm, Schöpfer Geist, erfüll die Herzen deiner Gläubigen und erweck in ihnen das Feuer deiner göttlichen Liebe. Amen.

Lied nach der Predigt und dem Fürbittengebet siehe oben: Unser Leben, 1 und 2

Beim Abendmahl singen die Konfis:    Shine, Jesus, shine (Konfirmandenlied-Refrain mit pfingstlichem Text)

Schluss-Segen und Orgelnachspiel.

 

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