Jubiläumskonfirmation
am Sonntag Palmarum, 8. April 2001
21 Jubilarinnen und Jubilare feiern ihre
Einzug
der Jubilarinnen und Jubilare;
die Gemeinde erhebt sich, und der Kirchenchor
singt das erste Lied: Ich bete an die Macht der Liebe (Gerhard Tersteegen)
Begrüßung
und Abkündigungen
Eingangslied
(auch von
Tersteegen): Gott ist gegenwärtig, 1, 2 und 6
Im
Namen / Unsere Hilfe
Dies
ist der Tag, den der Herr macht. lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein.
O Herr hilf, o Herr, ladd wohl gelingen!
Wir
hören als Eingangspsalm den Anfang von Psalm 27, der heute der Predigt zugrunde
liegt; gelesen von der Konfirmandin Linda Tekuttis, die heute in vier Woche hier
eingesegnet wird:
Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der
HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?
Wenn die Übeltäter an mich wollen, um mich zu
verschlingen, meine Widersacher und Feinde, sollen sie selber straucheln und
fallen. Wenn sich auch ein Heer wider mich
lagert, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht; wenn sich Krieg wider mich
erhebt, so verlasse ich mich auf ihn. Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich
gerne: dass ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen
die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten.
Denn er deckt mich in seiner Hütte
zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes und erhöht mich auf
einen Felsen. Und nun erhebt sich mein Haupt über meine Feinde, die um mich her
sind; darum will ich Lob opfern in seinem Zelt, ich will singen und Lob sagen
dem HERRN.
Im
Sündenbekenntnis denken wir an unser
Versagen, an unseren keinen Glauben, daran, dass ER, der lebendige Gott, den
Platz bei uns nicht hatte, der ihm zukommt, auch daran, dass wir - so wie wir
sind - von uns aus nicht würdig sind, an seinen Tisch zu kommen. All das möchte
ich stellvertretend vor Gott aussprechen mit den Worten von Martin Luthers
Beichtgebet:
Allmächtiger
Gott, barmherziger Vater, ich armer, elender, sündiger Mensch bekenne dir alle
meine Sünde und Missetat, die ich begangen mit Gedanken Worten und Werken, wo
ich dich jemals erzürnt und deine Strafe zeitlich und ewig verdient habe. Sie
sind mir aber alle herzlich leid und reuen mich sehr, und ich bitte dich um
deiner grundlosen Barmherzigkeit und um des unschuldig bitteren Leiden und
Sterbens deines lieben Sohnes Jesus Christus willen, du wollest mir armen sündhaftem
Menschen alle meine Sünde vergeben und zu meiner Besserung deines Geistes Kraft
verleihen. Herr erbarme dich!
KYRIE.
So
spricht es Gott selbst denen zu, die ehrlich nach ihm fragen: Seid getrost, denn
so spricht Gott unser Herr: Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist
in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch
ein fleischernes Herz geben; ich will meinen Geist in euch geben und will solche
Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und
darnach tun.
DER
HERR SEI MIT EUCH/...
Gebet:
Herr, lass dies wirklich dein Tag sein, der Tag, an dem du selbst zu uns sprichst - durch
Menschenworte hindurch, der Tag, an dem du uns ansprichst und uns einlädst,
dich Herr sein zu lassen. Schenk du hier Frucht durch dein Wort, Glaubensfrucht
in dieser Zeit und Frucht mit Ewigkeitswert. Wir beten dich, den für uns
gekreuzigten Christus, an als den Herrn aller Herren, der du mit dem Vater und
dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. AMEN.
[Glaubensbekenntnis erst vor der Denkspruchverlesung!]
Evangelienlesung:
Nach dem Evangelium des Matthäus hören wir die Geschichte des Palmsonntags
(gelesen von der Konfirmandin Lena Dahl):
Da
sie nun nahe nach Jerusalem kamen, nach Bethphage an den Ölberg, sandte Jesus
zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch
liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden und ihr Füllen bei
ihr; löset sie ab und führet sie zu mir! Und wenn euch jemand etwas dagegen
sagen wird, so sprecht: Der HERR bedarf ihrer; dann wird er sie euch überlassen.
Das geschah aber alles, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den
Propheten, der da spricht: "Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König
kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen der
lastbaren Eselin." Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus
befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider
darauf und setzten ihn darauf. Aber viel Volks breitete die Kleider auf den Weg;
die andern hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk
aber, das vorging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids!
Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des HERRN! Hosianna in der Höhe! Und als
er zu Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der?
Das Volk aber sprach: Das ist der Jesus, der Prophet von Nazareth aus Galiläa.
Dein
Wort, Herr... AMEN.
Lied
vor der Predigt
ist das ehemalige Konfirmandenlied: Mein Schöpfer, steh mir bei, 1-4.
Festpredigt zum
Konfirmationsjubiläum So. Palmarum,
8. April 2001,
Stephanuskirche Deilinghofen
Die
Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des
hl. Geistes sei mit euch allen. Amen.
Meine
lieben Jubiläumskonfirmandinnen und -konfirmanden, liebe Gemeinde am heutigen
Palmsonntag!
Dies schöne Bronzekreuz hier [zeigen] ist ja auf der ersten Seite unseres gelben Programmblattes abgebildet, zusammen mit dem Predigttext, und unsere Jubiläumskonfirmanden erhalten als Geschenk nachher so ein Bronzekreuz, wo auf der Vorderseite „Ich bin bei euch“ steht – mit dem Bild von Jesus, der das Abendmahl hält, und hinten, da steht auf der Rückseite: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil! Jubiläumskonfirmation Deilinghofen Palmarum 2001“.
In vier und in fünf Wochen erhalten 37 14-jährige Konfirmanden hier das gleiche Kreuz auch als Geschenk, und die Linda Tekuttis, die eben den als Eingangspsalm Psalm 27 las, hat „Der Herr ist mein Licht und mein Heil“ als ihren Denkspruch.
Wollen
wir alle zusammen jetzt den gleichen Psalm 27, die Verse 1 bis 6, jetzt als
Predigttext an diesem besonderen Festtag lesen, alle gemeinsam, hier vorne von
Seite 1 unseres Programmblatts; wir lesen diesen Psalm jetzt gemeinsam:
Der
HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR
ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?
Wenn die Übeltäter an mich wollen, um mich zu
verschlingen, meine Widersacher und Feinde, sollen sie selber straucheln und
fallen. Wenn sich auch ein Heer wider mich
lagert, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht; wenn sich Krieg wider mich
erhebt, so verlasse ich mich auf ihn. Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich
gerne: dass ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen
die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten.
Denn er deckt mich in seiner Hütte
zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes und erhöht mich auf
einen Felsen. Und nun erhebt sich mein Haupt über meine Feinde, die um mich her
sind; darum will ich Lob opfern in seinem Zelt, ich will singen und Lob sagen
dem HERRN.
Gebet:
Herr, sprich du selbst uns - durch Menschenworte hindurch – an und zeige uns,
dass du etwas zu uns zu sagen hast. Segne hier das Reden und das Hören. Und
lass mich nicht anderen predigen und selbst verwerflich werden. Amen.
Liebe
Festgemeinde, meine lieben Jubilarinnen und Jubilare, vor drei Tagen, am
Donnerstag, da war es wieder so weit: Wir hatten Konfirmandenprüfung in
Deilinghofen, da musste man eine Menge können: Psalm 23, „Nun danket alle
Gott“ „Lobe den Herren“ und auch das Glaubensbekenntnis natürlich – und
genau an der Stelle kann man einsetzen
hier! Einsetzen mit der Frage: Was ist eigentlich ein Glaubensbekenntnis? Die
Diamantkonfirmanden und die Eisernen Konfirmanden, alle Jubilare hier – die
werden an ihre Prüfung damals denken, wie spannend und aufregend das war in der Kirche noch vor der versammelten Gemeinde, wenn Pastor
Gobrecht abfragte und z.T. Pastor Axthelm, dann war natürlich das
Glaubensbekenntnis das Einfachste, das konnte man „im Schlaf“ – bei all
dem, was man mühsam auswendig lernen musste in der damaligen Zeit. „Da haben
es die heute einfacher! Die lernen doch fast gar nichts mehr“ – so mögen
die Älteren hier denken.
Aber eins, liebe Gemeinde, das haben die Alten wie die Jungen gemeinsam: dass man heute noch einmal nachdenken sollte, was eigentlich ein Glaubensbekenntnis ist! Und beim genaueren Nachdenken, da ist das ja nicht nur was Dahergeplappertes, was man „im Schlaf kann“ und einfach so sagt – nach alter Väter Weise und Tradition, beim genaueren Nachdenken, da kommt es schon gar nicht auf die Menge der Verse aus der Bibel und dem Gesangbuch an, die man im Kopf hat, nein, beim genaueren Nachdenken kommt es hier für jeden, der mit Sinn und Verstand hier sitzt, für dich und für mich, auf die eine Frage an: Hast du überhaupt einen Glauben, den du bekennen kannst? Hast du dir einen Glauben bewahrt, zu dem du dich bekennen kannst?
Genau
zu so einem Glauben will nämlich der heutige Predigttext, den die Konfirmandin
Linda eingangs las (und eben noch einmal wir alle zusammen lasen), einladen; es
ist nichts anderes, als ein eigenes Glaubensbekenntnis eines Menschen, der ganz
viel Schweres erlebt hat und in der Patsche steckt. Der sagt da – in seiner
schweren Situation sein Glaubensbekenntnis und formuliert das so: Der Herr ist
mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten; der Herr ist meines
Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?
Und
ob ein Glaubensbekenntnis, so verstanden, verstanden als Erfahrung, dass man
Licht gekriegt hat und Heil, ob so ein Glaubensbekenntnis hier die 74jährigen
und 75jährigen, die vor 60 Jahren eingesegnet wurden, eher von Herzen sagen können
als 14jährige, ob da also die Älteren generell gegenüber den Jüngeren was
voraushaben, das möchte ich ein bisschen bezweifeln! Ich denke z.B. nur an die
beiden Konfirmandinnen, die heute gelesen haben: Linda und Lena, wenn man die
fragen würde nach ihrem Glauben, ob ihnen von Gott ein Licht aufgegangen ist
und ob die von Herzen sagen könnten: Der Herr ist mein Licht und mein Heil,
dann würden die ganz frei heraus sagen, ohne sich zu schämen: So einen Glauben
habe ich inzwischen, zu dem ich mich bekennen kann, so ein Glaubensbekenntnis
„kann ich“, ich bete, und ich habe das in meinem Herzen drin und sage das
auch, ohne mich zu schämen. Sie würden auf keinen Fall sagen: Das habe ich nur
von meinen Eltern übernommen, oder: Glaube ist Sache zum Auswendiglernen, weil
der Pastor es aufgibt. Und ich weiß das z.B. von meiner Tour, die jetzt anfing
und die bis zur Konfirmation geht: dass ich da mit jedem Konfirmanden und jeder
Konfirmandin im eigenen Kinderzimmer und Jugendzimmer sitze und wir da lange
unter vier Augen über ihr Leben und ihren Glauben sprechen und über ihren
Denkspruch: da war es am Donnerstagabend gerade bei Linda im Zimmer bei diesem
sehr schönen Gespräch die beste Vorbereitung für diese Predigt, dass wir da
den heutigen Predigttext Psalm 27 uns zusammen anguckten und lasen und sie damit
eine ganze Menge anfangen konnte, mit ihrem Satz, der sie ein Leben lange
begleiten wird, mit dem Glaubensbekenntnis: Der Herr ist mein Licht und mein
Heil, vor wem sollte ich mich fürchten; der Herr ist meines Lebens Kraft, vor
wem sollte mir grauen?
Und
das Glaubensbekenntnis da aus alter Zeit, das uns heute noch eine ganze Menge
kann, das geht weiter: Wenn
die Übeltäter an mich wollen, um mich zu verschlingen, meine Widersacher und
Feinde, sollen sie selber straucheln und fallen. Wenn
sich auch ein Heer wider mich lagert, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht;
wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf ihn.
Liebe
Gemeinde, diese Verse zeigen, dass das ein Glaubensbekenntnis eines Menschen
ist, der keineswegs von sich immer aus alles auf die Reihe kriegt. Er weiß um Nöte
und Probleme, dass man da angegriffen wird und zerzaust von anderen, dass man möglicherweise
fürchterliche Proben aushalten muss – bis hin zu Kriegsgefahr, und er hat die
Erfahrung gemacht: selbst in diesen schrecklichsten Lebenssituationen – und
gerade da! – ist das Licht und das Heil von Gott am wichtigsten! Ja, das ist
sein Glaubensbekenntnis: Selbst wenn um mich herum alle Zeichen auf Sturm stehen
und ich den Boden unter den Füßen zu verlieren drohe, dann habe und behalte
ich einen Punkt, auf dem ich fest stehen kann: Mein Gott, mein Licht und mein
Heil, ER, der bei mir ist, gerade in solchen Zerreißproben! Ja, selbst wenn ich
mich von allen verlassen fühle und allein bin, dann bin ich nicht verlassen:
sogar wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse
ich mich auf ihn
Liebe
Gemeinde, liebe Jubilarinnen und Jubilare, an dieser Stelle muss ich denken an
eine Szene, die im April 1941 geschah, auch am Palmsonntag, wie uns berichtet
wurde. Einer der damaligen Konfirmanden, der 14jährige Willi Schweer, hatte
unmittelbar vor dem Kirchgang am großen Tag seiner Einsegnung zu Hause die
Nachricht gehört, dass die Deutschen just an dem Vormittag den Krieg auf dem
Balkan, der sich da richtete in der nächsten Etappe gegen Jugoslawien und
Griechenland, begonnen hatte, und Willi hatte Pastor Gobrecht sofort noch vor
der Konfirmation die Neuigkeit berichtet, und Gobrecht hatte das mit in seine
Predigt eingebaut. Ja, damals vor 60 Jahren konnte noch keiner wirklich
ermessen, in was für einen Abgrund von Schuld und Elend die Welt gestürzt würde
durch diesen schrecklichen Krieg und welche anderen Abgründe von Schuld und
Schrecken jener oberste Kriegsherr und Führer über unser Volk bringen würde,
wo dann in Deilinghofen, wie viele wissen, auch dem Pastor Gobrecht als überzeugten
Christen ganz viel abverlangt wurde im Widerstand gegen die Diktatur und wo der
damalige Konfirmator oft die Meinung der Minderheit tapfer vertreten musste und
daran schließlich innerlich kaputtgegangen ist, allerdings ohne seinen Glauben
zu verlieren.
Der
Krieg gegen den Balkan, an diesem Palmsonntag vor 60 Jahren begonnen, und jener
Willi von damals, der das meldete, ist heute der Großvater des Konfirmanden
Niklas Schweer, der Anfang Mai in der gleichen Kirche eingesegnet wird, in der
Gruppe von Jugendlichen, die leider Gottes auch wieder das Wort
„Balkankrieg“ in ihrem Wortschatz haben, die ebenso wissen, wie gefährlich
und verrückt es in der Welt mit ihren Diktaturen zugeht, die aber erst recht
wissen sollen, dass gerade da ein Glaubensbekenntnis Boden unter die Füße gibt
– wie zu Pastor Gobrechts Zeiten: selbst
wenn sich ein Heer wider mich lagert, fürchte ich mich nicht sogar wenn sich
Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf ihn.
Mehr noch, der Mann, der den 27. Psalm als sein Glaubensbekenntnis verfasste, der weiß: in solchen Notzeiten, gerade, da gibt es einen Zufluchtsort, da gibt es ein Asyl. Da ist die Kirche, Gottes Haus, ihm ein unendlicher Trost, ein Trostort, der Halt gibt im Brodeln einer verrückten Zeit, und genau deshalb stimmt er in seinem Psalm das Loblied auf den Tempel in Jerusalem an, und es scheint aus der Ferne, in der Fremde geschrieben zu sein – mit ganz viel Sehnsucht nach Gottes Haus, wenn es da heißt:
Eines
bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des HERRN bleiben könne
mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen
Tempel zu betrachten.
Und
liebe Gemeinde, was dann für diesen Mann „Kirchenasyl“ und Haus Gottes als
Zufluchtsort heißt, das ist in wunderbarer Weise in Psalm 23 im wohl schönsten
Vers unseres Psalms so ausgedrückt: Denn
er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz
seines Zeltes und erhöht mich auf einen Felsen.
Liebe Gemeinde, dies Glaubensbekenntnis von damals kann heute unser Glaubensbekenntnis werden: dass aus unserm Leben wir das einsetzen, was wir auf dem Herzen haben, auch all das, was unsere Jubilare im Laufe von 60 und 70 Jahren erlebt haben – im zweiten Weltkrieg und zu anderen Zeiten – mit wahrlich vielen einschneidenden Beispielen von dem, was „böse Zeit“ bedeutet, und da dürfen wir alle wissen hier: Da gibt es bis heute einen Asylort, da gibt es bis heute Gottes Haus, in dem man Schutz findet, auch in der Kirche in Deilinghofen, wo man das erleben kann, was hier gesungen wurde: „Gott ist gegenwärtig“, und wo „im Schutz seines Zeltes“ man gestärkt wird bei Jesus, dem lebendigen Herrn bei Brot und Wein! Man kann beide Bilder auf dem Titelblatt unseres Programmblattes als Interpretation des heutigen Textes lesen: Lass diese Kirche, die her abgebildet, dir neu eine Heimat werden, wo Gott dich ansprechen kann, lass sie dein Asyl werden, such im Gebet zu ihm Asyl, wo Gott dich birgt unter dem Schutz seines Zeltes und lass dir von Jesus sagen, was hier auf dem Bronzekreuz steht: „Ich bin bei euch, bei euch in Brot und Wein, bei euch alle Tage“.
Ja, das wäre das Wichtigste, was man überhaupt von diesem Tag mitnehmen kann: dass Gott unsere Füße, die Füße von 14jährigen und von 74jährigen auf festen Grund stellt, auf einen Felsen erhöht - und dass da ein Ort zu finden ist, wo Betende Zuflucht finden. Und das wäre die allerbeste geglückte Konfirmandenprüfung, wenn’s Linda und Lena und Niklas, all die 14jährigen, und die älteren Konfirmandenjubilare und wir alle nicht auswendig, sondern inwendig von Herzen sagen und fühlen würden, was ihr, was unser Glaubensbekenntnis ist: sich nicht abwenden, von dem Herrn, der das Licht ist und das Heil, und meines Lebens Kraft. Diesem Gott gebührt alles Lob, Lob, das wir hier am Ende aussprechen mit dem letzten Satz unseres Textes:
Und
nun erhebt sich mein Haupt über meine Feinde, die um mich her sind; darum will
ich Lob opfern in seinem Zelt, ich will singen und Lob sagen dem HERRN. Amen.
Der
Kirchenchor singt: „Schönster Herr
Jesu“, es folgt das gemeinsame Glaubensbekenntnis und dann:
Jubilare
kommen in Gruppen zum Altar; Denkspruchverlesung Diamantkonfirmanden;
Kirchenchor: "Komm, Herr, segne uns“ / Denkspruchverlesung Eiserne und
Kronjuwelen-Konfirmation und "Jesu, geh voran", Str. 1-4, Fürbittengebet
und dann Abendmahl.
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