"Ich bin bei euch bis an das Ende der Welt"
Konfirmations-Festgottesdienst mit Feier des Hl. Abendmahles
an Christi Himmelfahrt, 13. Mai 1999, in der Stephanuskirche zu Deilinghofen
unter Mitwirkung des CVJM-Chors Agape


Orgel/ Einzug der Konfirmandengruppe (Gemeinde erhebt sich); Begrüßung und Abkündigungen
AGAPE: I will follow him / Ich will ihm folgen (aus Sister Act)
Gemeinsames Eingangslied: 1. Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, / meine geliebete Seele, das ist mein Begehren. / Kommet zuhauf, / Psalter und Harfe, wacht auf, / lasset den Lobgesang hören!
3. Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet, / der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet. / In wieviel Not / hat nicht der gnädige Gott / über dir Flügel gebreitet!
4. Lobe den Herren, der deinen Stand sichtbar gesegnet, / der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet. / Denke daran, / was der Allmächtige kann, / der dir mit Liebe begegnet.                                                         Joachim Neander 1680

OQu: "Ich bin bei euch bis an das Ende der Welt"
FG: Dieses Versprechen Jesu leitet uns in diesem Konfirmations-Festgottesdienst, den wir halten IM NAMEN DES VATERS... /
OQu: UNSERE HILFE steht im Namen des Herrn.../DER HIMMEL UND ERDE GEMACHT HAT
FG: Dies ist der Tag, den der Herr macht. Lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein. O Herr, hilf, o Herr, laß wohlgelingen! (Wir hören als Eingangspsalm Ps. 27, den anfang, der mit Alexanders Denkspruch beginnt.)
OQu: Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? Wenn die Übeltäter an mich wollen, um mich zu verschlingen, meine Widersacher und Feinde, sollen sie selber straucheln und fallen. Wenn sich auch ein Heer wider mich lagert, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht; wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf ihn. Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: daß ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten. Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes und erhöht mich auf einen Felsen; darum will ich Lob opfern in seinem Zelt, ich will singen und Lob sagen dem HERRN. Kommt, lasset uns anbeten! EHR SEI DEM VATER UND DEM SOHN UND DEM HEILIGEN GEIST, WIE ES WAR IM ANFANG, JETZT UND IMMERDAR UND VON EWIGKEIT ZU EWIGKEIT. AMEN.

Gebet (Katharina Nowak mit Ortwin und Friedhelm)
Katharina: Herr, unser Gott, laß diesen Gottesdienst unter deinem Segen stehen. Herr Jesus Christus, Du unser Guter Hirte, laß uns jetzt auf Deine Stimme hören und laß uns dir vertrauen, wenn du uns versprichst: Ich bin bei euch alle Tage! Schenke uns Jugendlichen und allen anderen hier die richtige Einstellung, daß wir unser Fest nicht ohne dich feiern.
Herr, laß es ein Fest werden mit "etwas dahinter", ein Fest mit deiner Liebe dahinter. Mach uns bereit, dir unser "Ja-Wort" zu geben, ja, laß es uns nicht nur singen, sondern auch fühlen: "Ich will dich lieben, Herr!" Habe Dank, daß du mit uns im Bund sein willst!
Friedhelm: Danke für diesen wichtigen Tag, Herr, an dem wir an 14 Jahre zurückdenken! Wir bitten dich, vergib uns Erwachsenen, wo wir - auch beim Großwerden unserer Kinder - gedankenlos gelebt haben und Dich aus dem Auge verloren haben, wo wir dem Taufgelöbnis von damals zuwider gehandelt haben. Sei in dem Gottesdienst besonders auch bei denen, die noch nicht viel vom Guten Hirten wissen oder wissen wollen.
Ortwin: Wir rechnen damit, daß Du die Kraft hast, hier auch Glaubensmüde und glaubenslos Gewordene anzusprechen. Danke, daß Du die Deinen kennst! Gib Du uns allen festen Grund. Wir vertrauen auf Dich, Jesus, den Guten Hirten, der für seine Schafe das Leben gab, der Du mit dem Vater und dem Hl. Geiste lebst von Ewigkeit zu Ewigkeit.  (gesungenes AMEN).

Neutestamentliche Lesung (Lydia Piltz, Heike Juris und Pastor Groth)
FG: Jesus Christus, aufgefahren in den Himmel - Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters! Jesu Abschied von den Seinen und seine letzten Worte vor seinem Rückkehr zum Vater beschreibt Matthäus in Kapitel 28 so:
Lydia: Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
FG: Und in Apg. 1 wird der Abschied und sein Eingehen in die Herrlichkeit des Vaters so beschrieben:
Heike: Jesus sprach auf dem Berg zu den Jüngern:  Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. FG: Halleluja... (gesungendes dreifaches Halleluja!)

Gemeinsames Lied zu Christi Himmelfahrt: 1. Jesus Christus herrscht als König, alles wird ihm untertänig, alles legt ihm Gott zu Fuß. Aller Zunge soll bekennen: JESUS SEI DER HERR ZU NENNEN, dem man Ehre geben muß.
2. Fürstentümer und Gewalten, Mächte, die die Thronwacht halten, geben ihm die Herrlichkeit; alle Herrschaft dort im Himmel, hier im irdischen Getümmel ist zu seinem Dienst bereit. / 6. Jesus Christus ist der EINE, der gegründet die Gemeine, die ihn ehrt als teures Haupt. Er hat sie mit Blut erkaufet, mit dem Geiste sie getaufet, und sie lebet, weil sie glaubt.           Philipp Friedrich Hiller 1755

Querflötenduo (Katharina Nowak, Doreen Quaschnik)

Orgelzwischenspiel und dabei Einsammeln der Kollekte

Gemeinsames Lied vor der Predigt: 1. Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag. Danke, daß ich all meine Sorgen auf dich werfen mag.
2. Danke für diesen Festtag heute, danke für deinen Segen hier, danke auch für die vielen Dinge, die du schenktest mir. / 3. Danke für alle guten Freunde, danke, o Herr, für jedermann. Danke, wenn auch dem größten Feinde ich verzeihen kann. / 4. Danke, dein Heil kennt keine Schranken, danke, ich halt mich fest daran, danke, laß mich dein Wort nun hören, laß es wirken dann.
Ortwin Quaschnik: Laß mich dein Wort jetzt hören, laß es wirken dann... Wir hören auf den Predigttext des heutigen Konfirmationsfestes. Es ist bei jeder Eurer Taufen damals auch gelesen worden, und wir hörten es schon von Lydia, wie sie las, was der abschiednehmende und zum Vater zurückkehrende Jesus den Jüngern als sein letztes Wort nach Matthäus 28, 18-20 mitgab: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Dieser letzte Vers, der Konfirmationsdenkspruch von Pascal, ist der heutige Predigttext: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Damit der Predigttext sich einprägt, wird AGAPE ihn singen:

AGAPE singt den Predigttext: Ich bin bei euch bis an das Ende der Welt

Konfirmationspredigt über Matthäus 28, 20

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Hl. Geistes  sei mit Euch, den 19 Konfirmandinnen und Konfirmanden, und mit euch allen. Amen.
Meine lieben Jugendlichen hier vorne um mich herum an Euerm großen und wichtigen Tag, liebe Festgemeinde in der Stephanuskirche, was AGAPE gerade hier sang, soll sich einprägen als der wichtigste Satz dieses Gottesdienstes: ICH BIN BEI EUCH! Diese vier Wörter drücken den Sinn dieser Konfirmation aus - kürzer und präziser kann man's nicht ausdrücken, als daß man es sich sagen läßt: ICH BIN BEI EUCH! Es gibt eine 20. Konfirmandin, die heute morgen schon konfirmiert wurde, die Mutter eines Mädchens, das hier sitzt. Diese Mutter trat heute morgen bewußt in unsere Kirche ein, nachdem sie seit der Evangelisation im Herbst sich sehr viel mit dem Glauben und dem Evangelischwerden beschäftigt hatte, und sie erhielt diese vier Worte als ihren Konfirmationsspruch: ICH BIN BEI EUCH! Ich schenkte Frau Nolte dieses Bronzekreuz mit diesen vier Worten, und du, Pascal, wirst am Ende das gleiche Kreuz von mir als Erinnerungsgeschenk erhalten, dein Spruch, der dir was sagen und zu denken geben soll in deinem Zimmer: Jesus verspricht dir in deinem Denkspruch, was er uns allen verspricht: Ich bin bei euch alle Tage, bis an das Ende der Welt!
Dieser Satz, liebe Jugendliche, ist ja eigentlich ein Satz von Himmelfahrt - ER, der da Abschied nimmt auf dem Berg, den dort die Wolke verhüllt, der danach sitzt zur Rechten des Vaters, ER ist bei uns nach seinem Versprechen! Nicht himmelweit weg, sondern ganz nah, näher als wir uns selbst sind - nicht nur nah jetzt hier in dieser schönen Kirche für festlich gekleidete Junge und Ältere. Nein, ich versteh es sehr anders: deswegen war ich bei euch allen in euern Zimmern, viele viele Stunden lang seit Ostern: 47 Gespräche von 2 1/2 bis 4 Stunden. Mit jedem der 47 der Gesamtgruppe, mit jedem der 8 Mädchen hier und der 11 Jungen heute, habe ich dort im Zimmer geredet. Ich war da auch eine Art "Dr. Sommer von BRAVO" z.T., wie eine das sagte, und habe ich mit euch viel über euer Leben und über meines geredet, habe ich mit jedem von euch über Leben und Glauben gesprochen von innen heraus und gebetet. Das kann man so zusammenfassen: "Ich war bei euch", und meine euch gut zu kennen, wer ihr wirklich seid, und wirklich nicht nur meinem eigenen Sohn wollte ich wie ein Vater und zugleich Freund und Kumpel sein  und bin es ja auch! Aber ER, er, der mir das Wichtigste auf der Welt wurde, ist bei Euch und ist euch näher als ich das je kann, ja, ER ist sogar in Rufweite euch nah - und eben das reicht bis dort, bis ins Zimmer. Etwas Wichtigeres gibt es nicht als das, was Pascal dann auf dem Bronzekreuz und auf dem Konfirmationsbild in seinem Zimmer liest: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!
Was Jesus da sagt, fängt mit "Siehe" an, man kann auch sagen es fängt an mit: "Augen auf!" Fragt sich, ob jeder dafür Augen hat, Augen für das, was Konfirmation bedeutet, Augen für das was Himmelfahrt meint, Augen für das, daß Jesus bei uns ist.
Meine Lieben hier vorne: wenn da viele Väter und Paten-Onkel sich da - wie eben - vor unsere Gruppe stellen, durch die Kameras sehen und sich dann - klick - klick - klick - ein Bild machen von der Konfirmation, sich ein Bild machen von den Konfirmanden 1999 in Deilinghofen, dann sieht man das Wichtigste ja überhaupt noch nicht auf sonem Bild! Um das Wichtigste von diesen 19 Konfirmanden hier zu sehen, braucht man andere Augen: Was habt ihr mit euren 14 Jahren an Erfahrungen gemacht, was habt ihr an Sorgen durchlebt - einige besonders schwer, wie es Außenstehende nicht denken würden und man es mit der Kamera nicht abbilden kann, was habt ihr an Träumen, an Wünschen in euerm Leben drin, was habt ihr an Erfolgen, an denen ihr euch freut, und an Leidenschaften - von denen eure Poster und Urkunden in euren Zimmer viel erzählen: meisterhafte 5,25 m, die Rebecca weit springt, Poster in schwarzgelben, grünweißen oder blauweissen Farben (womit ich hier Kristins IEC nur meine), und all das andre, das in euern Zimmern sonst als wesentlicher Teil eures Lebens sichtbar ist. Ja, ein Bild von der Konfirmation 1999 - da brauchte man andere Augen zu sehen als nur die Kamera des Onkels: vieles kann man nicht fotografieren, mehrere von Euch hier vorne haben in beeindruckender Weise vom eigenen Glauben gesprochen, vom eigenen Beten, zu dem sie sich bekennen, und davon, daß man heute Jesus viel näher ist als damals als Kind, und viele nannten unsere Wartenbergfreizeit als Ort, wo man vom Glauben was gemerkt hat und wo sich herausbildete, daß Konfirmation mehr ist als im Vorstellungsgottesdienst jener berühmte 100-Markschein der Oma, der so oft durchgezählt wurde, daß er schon meinte, es sei alles nur wie in der Sparkasse.
Siehe, ich bin bei euch, sagt Jesus, und meint mit dem Siehe: Augen auf! Laßt mich erzählen, wie einem Vater in einem Konfirmandengespräch neu die Augen aufgingen für das, was seine Tochter in sich trug.
Es war vor 10 Jahren oder vor 12, da kam ich hier in Deilinghofen in das Haus des angesehenen und nicht ganz armen Herrn Schmidt, so nenne ich ihn mal, und seine Tochter Birgit, wie ich sie nenne, sollte konfirmiert werden. Herr Schmidt zeigte ganz große Sympathie für mich, sagte andauernd Dr. Groth zu mir, und schien mich in den Himmel heben zu wollen, was ich für ein Dorfpastor wäre, der in die Welt paßte und mit den Jugendlichen was machte usw. "Das ist doch Kirche, wie sie leibt und lebt!", meinte Herr Schmidt, und ich hatte den Verdacht, es wäre ziemlich viel Schleimerei dabei. Birgit, seine Tochter, saß dabei, wir führten das Gespräch zu dritt - und ich wagte es und wechselte dort im Wohnzimmer Schmidt hart das Thema.  "Du, Birgit, warum läßt du dich eigentlich konfirmieren?" - und ich wußte, was Birgit antworten würde. So war es auch: "Herr Groth, hätten sie mich das vor einem Jahr gefragt, es wär nur wegen dem Geld gewesen und weil alle das tun. Aber heute kann ich ehrlich sagen, daß ich an Jesus Christus glaube, und ich bete auch!"
Und was war die Reaktion von Herrn Schmidt: er lachte seine eigene Tochter aus! Es lachte einfach aus ihm heraus, er hielt es nicht aus, daß in seinem Wohnzimmer dieses seltsame Wort gesagt wurde, was da noch nie gefallen war: Jesus Christus! Konfirmation ja, Kirche gut ja, Abendmahl ja, aber "Jesus Christus in seinem Wohnzimmer": nein danke!
Liebe Gemeinde, ein sehr spannendes mehrstündiges Gespräch schloß sich da an, in dem ein Vater von seiner Tochter eine ganze Menge lernte: denn sein Bild und sein Vorurteil vom Glauben war teils das eines vierjährigen Kindergartenkinds, teils das eines neunjährigen Grundschülers, da - auf der Stufe eines Kinderglaubens war er steckengeblieben, nie weiter gereift, und daß man mit "Augen auf" im Glauben weiterdenken kann, das hatte die Tochter ihm voraus: sie sagte da ihrem Vater, daß für sie  Gottes Schöpfung überhaupt nicht in wörtlich 7 mal 24 Stunden wär, daß sie da Denken und Glauben mit der Bibel zusammmenbekäme, daß für sie vor allem auch Himmelfahrt nicht so eine naive Geschichte wäre, daß Jesus wie ein UFO hochgeht oder wie Mary Poppins im Musical mit ihrem Regenschirm - dahin abschwirrend nach oben in die Lüfte, wo der Regen herkommt, sondern daß Gottes Himmel ihr was anderes wär, genau wie eben englisch "heaven" etwas anderes wäre als "sky" - oder kurz gesagt: heaven, Gottes Himmel ist nicht das Blaue oben.
Ja, es war ein Vatertag eigener Art,  daß dieser Vater von seiner Tochter was mitbekam - und dann sogar die Augen aufkriegte für Glauben.
Liebe Gemeinde, ich weiß, daß es hier auch Väter gibt, und Mütter auch, nicht nur Frau Nolte, die neu anfangen wollen mit eigenem Glauben. Auch diesen Eltern sei es gesagt, was Jesus im heutigen Predigttext verspricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage, siehe, Augen auf!
Ja, sogar einem Pastor können auf so einer Konfirmandentour die Augen aufgehen, und mit manchen unter euch sprach ich über ein Mädchen, das mich sehr beeindruckt hat, wie sie vor ihrer Konfirmation vom Beten sprach: Sie meinte damals: "Seítdem ich neu zum Beten kam, als Kind habe ich nie gebetet, und meine Eltern beteten nicht mit mir, da habe ich jetzt den besten Psychiater der Welt, dem darf ich alles sagen auch das Tiefste, und der nimmt mir Berge von Sorgen weg, so daß ich frei bin. Und wenn jeder diesen Psychiater hätte, gäbs keinerlei Krieg mehr in dieser Welt." Genau das, denke ich, ist ein Ausdruck jener großen Nähe und Liebe Jesu in deinem Spruch, Pascal, wo Jesus dir und uns sagt: "Ich bin bei euch!", das ist dahinter bei dieser Liebe: wir können's ihm persönlich sagen, unsere Sachen ihm hinlegen, sie abwerfen von uns, freiwerden! Bei solchem echten Beten fängt die Freiheit und der Friede mit andern an und kann seine Liebe auf andre übergehen!
Daß man da frei wird von falscher Angst und sich nicht fürchten muß - so wie es bei ganz vielen Sprüchen bald in euren Zimmern hängt: bei Marina und Lars, bei Marco und Malte, Alexander zum Beispiel, das hängt allein damit zusammen, daß dieser Psychiater, der Menschen heil macht und frei, bei uns ist durch dick und dünn - so wie Pascals Spruch das sagt: Ich bin bei euch. Geht euern eignen Weg, aber geht ihn mit Jesus, mit diesem Jesus, an den in eurem Zimmer euch euer gerahmtes Konfi-Bild erinnern wird, daß er gerade da nur eine Rufweite entfernt ist. Und habt den Mut draußen, außerhalb eures Zimmers, zu sagen und durchs Verhalten zu zeigen, daß ihr euch zum Bund mit ihm bekennt, daß ihr (wie Bastis Spruch das sagt) nicht ins gleiche Horn tutet wie die Masse, daß ihr euch nicht aller Welt gleichstellt, sondern seine eigene Originale und nicht angepaßte Spießer werdet,: ja, Originale sind die Menschen, die sich verändern können, gegen den Strom zu schwimmen wagen und nach Gottes Willen fragen.
"Ich bin bei euch" - zum Zeichen gebe ich Pascal gleich das Bronzekreuz mit diesen entscheidenden vier Wörtern drauf, zum Zeichen dafür steht - wie hier auf dem Kreuz - das Abendmahl, sein Bund mit uns bei Brot und Wein, zum Zeichen dafür lege ich meine Hände gleich auf euren Kopf und segne euch.  Doch eigentlich segne nicht ich, eigentlich legt ER dabei euch die Hände auf und sagt: Ihr gehört mir, ihr gehört zu mir, dem Gekreuzigten, der ich in meiner Liebe alles für euch tat, ich will bei euch sein jeden Tag - bis ans Ende der Welt und über den Tod hinaus. Wenn ER segnet, dann steckt im schönen deutschen Wort segnen das lateinische Wort "signare": So wie ein Buch eine Signatur erhält, einen Besitzervermerk, so ist sein Segen: ER schreibt rein in dein Lebensbuch, signierend und segnend: Du gehörst mir. Wer das bei einer Konfirmation erfährt, auch bei einer Trauung wie übermorgen das Paar und nächsten Freitag das andere, seinen Segen, der hat mehr geschenkt bekommen als alle Geschenke und 100-Markscheine der Welt. Denn das Wichtigste kann man nicht fotografieren: bei Himmelfahrt nicht, bei einer Konfirmation nicht, bei Jesus nicht, aber Segen kann man erfahrend spüren und wenn man Augen hat, dann kann man ne Menge sehen davon - wie hier auf dem Poster, das ihr kennt: ER, Jesus, ist bei uns, und seine Spuren sind in der Erfahrung zu sehen, wie er uns trägt und getragen hat, ER, der verspricht: Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Amen.

Fürbittengebet: Nach jeder Fürbitte: Herr, wir bitten dich: erhöre uns!"
FG: Vater im Himmel, Herr Jesus Christus, Du kennst uns, besser als jeder andere uns kennt. Danke, daß wir das wissen und glauben können! Unsere 8 Konfirmandinnen und die 11 Konfirmanden hier sind Dir etwas wert, du kennst sie alle mit Namen, und du erklärst jedem Einzelnen Deine Liebe und versprichst: "Ich bin bei dir alle Tage!". Herr, sie haben sich für dich entschieden, weil du dich für sie entschieden hast. Herr, du weißt auch um alle noch vorhandenen Zweifel und Fragen - und da bitten wir Dich, segne Du das Ja, das hier am Altar gesprochen wird, das bitten wir alle zusammen, wenn wir beten: Herr, wir bitten dich: erhöre uns!
OQu: Herr, wir bitten Dich für die Eltern und Geschwister unserer Jugendlichen, für die Patinnen und Paten, die Großeltern und uns alle hier. Laß nicht zu, daß wir am Sinn des Lebens vorbeigehen. Bewahre uns davor, nur Glaubenssätze aus Tradition nachzuplappern, ja, Herr, laß doch Glauben hier in der Gemeinde neu wachsen und zum Zuge kommen in einem glaubwürdigen Leben. Du kannst Tote erwecken, Herr; da bitten wir: Sprich gerade auch die glaubenslos Gewordenen an: fang neu was mit ihnen an - auch hier beim Abendmahl. Schenke uns Phantasie und Freude in der Jugendarbeit und segne besonders die Arbeit im CVJM. Ja, weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit, mache deinen Ruhm bekannt überall im ganzen Land. Darum beten wir alle zusammen mit den Worten: Herr, wir bitten dich: erhöre uns!
FG: Wir denken vor dir an Menschen in Freud und Leid in unserer Gemeinde. Wir denken an die beiden Ehepaare, die übermorgen und nächsten Freitag hier getraut werden. Laß das JA, das sie sprechen ein JA im Glauben und ein JA zum Glauben werden, Herr, laß auch für sie der Segen etwas Besonderes werden: ein lebendiges Zeichen, daß du bei ihnen bist alle Tage. Darum beten wir gemeinsam mit den Worten:
Herr, wir bitten dich: erhöre uns!
OQu: Wir dürfen betend unsre Sorgenberge auf dich werfen; da bitten wir: Tröste du, Herr, die, die zu Hause Sorgen haben mit Krankheit und innerer und äußerer Not. Zeige du selbst, Herr Jesus Christus, daß du stärker bist als unsere Sorgen und Lebensängste, zeige, daß du seit Ostern stärker bliebst als Sarg und Grab! In unsere Fürbitte schließen wir besonders, die ein, die ein schweres Kreuz zu tragen haben und beten für sie gemeinsam: Herr, wir bitten dich: erhöre uns!
FG: Herr, wir alle sind erschüttert über das, was in unserer Welt Diktatoren anrichten, wie da im Kosowo-Krieg Menschen teuflisch behandelt werden und leiden müssen, wie da Ströme von Blut, Bomben und wie da schreckliches gewaltsames Sterben die Welt zur Hölle zu machen drohen. Laß den Wahnsinn schnell zu einem Ende, kommen, Herr, erbarme dich - und schenke da Weisheit, auch unter den Politikern. Mach uns mutig in der Absage an alle Ungerechtigkeit - im Kleinen wie im Großen! Sei du bei den Flüchtlingen auch hier bei uns im Camp. Laß uns und die Christen in aller Welt, auch in Schelkowo und in Wawasi in Ghana, Friedensstifter werden, Hungernde und Dürstende nach deiner Gerechtigkeit. Das bitten wir gemeinsam, wenn wir beten:
Herr, wir bitten dich: erhöre uns!
Gepriesen werde dein Name, jetzt und ewig, Amen!

Danach: die gesamte Konfirmandengruppe stellt sich am Altar auf zum (von der Gemeinde mitgesungenen) Konfirmandenlied I:
 1. Bist zu uns wie eine Vater, der sein Kind nicht vergißt, der trotz all seiner Größe immer ansprechbar ist.
Refr.: Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen! Vater, unser Vater, bis ans Ende der Zeiten, Amen!
2. Deine Herrschaft soll kommen, das, was du willst, geschehn, auf der Erde, im Himmel sollen alle es sehn.
3. Gib uns das, was wir brauchen, gib uns heut unser Brot. Und vergib uns den Aufstand gegen dich und dein Gebot.
Refr.: Vater, unser Vater...
4. Lehre uns zu vergeben, so wie du uns vergibst. Laß uns treu zu dir stehen, so wie du immer liebst.
5. Nimm Gedanken des Zweifels und der Anfechtung fort, mach uns frei von dem Bösen durch dein mächtiges Wort.
Refr.: Vater, unser Vater...
6. Deine Macht hat kein Ende, wir vertrauen darauf. Bist ein herrlicher Herrscher und dein Reich hört nie auf.
Refr.: Vater, unser Vater...

Glaubensbekenntnis und Konfirmationsfrage (Gem. erhebt sich)
Nach dem „Ja, mit Gottes Hilfe":

Konfirmandenlied II unserer Konfirmandinnen und Konfirmanden: zuerst Duett (Doreen Quaschnik und Andreas Obst - dann Konfirmandengruppe). Englischer Text "I want to love you, Lord"; am Ende Refrain in deutsch zum Mitsingen für die, die es können: "Ich will dich lieben, Herr, viel mehr als ich's tu, will dir gehören, Herr, gib mir Kraft dazu. Du gehörst zu mir, und ich gehör zu dir, ich will dich lieben, Herr."

VERLESUNG DER DENKSPRÜCHE und EINSEGNUNG DER KONFIRMANDINNEN UND KONFIRMANDEN
nach den Einsegnungen AGAPE: Daß Jesus der Herr ist...
Gebetsstille als Vorbereitung auf das Abendmahl

FEIER DES HL. ABENDMAHLS
(Gem. erhebt sich; sie antwortet eingangs auf „Der Friede des Herrn... Erhebet eure Herzen" singend: WIR ERHEBEN SIE ZUM HERREN und danach auf „Lasset uns Dank sagen...": DAS IST WÜRDIG UND RECHT!)

Nach dem Dankgebet im Anschluß an das Abendmahl:
Gemeinsame Dank-Strophen: 1. Nun danket alle Gott / mit Herzen, Mund und Händen / der große Dinge tut / an uns und allen Enden, / der uns von Mutterleib / und Kindesbeinen an / unzählig viel zugut / und noch jetzund getan.
2. Der ewigreiche Gott / woll uns bei unserm Leben / ein immer fröhlich Herz / und edlen Frieden geben / und uns in seiner Gnad / erhalten fort und fort / und uns aus aller Not / erlösen hier und dort.

AGAPE: Jesus, dein Licht

Schluß-Segen und (stehend) gemeinsame Schluß-Strophe:
Laß mich dein sein und bleiben, / du treuer Gott und Herr. / Von dir laß mich nichts treiben, / halt mich bei deiner Lehr’. / Herr, laß mich nur nicht wanken, / gib mir Beständigkeit / dafür will ich dir danken / in alle Ewigkeit.
Orgelnachspiel und  Auszug der Neu-Konfirmierten
 
 
Heute  werden in der Deilinghofer Stephanuskirche konfirmiert:

Kristina Friske, Brockhauser Weg 100 (1. Korinther 13, 13)
Heike Juris, Büttmecker Weg 41a (Lukas 9, 25) 
Kristin Nolte, Am Alten Dorfteich 7 (Lukas 11, 28)
Katharina Nowak, Brockhauser Weg 18 (Psalm 36, 10)

Lydia Piltz, Brandeiche 10 (Jesaja 26, 4) 
Marina Sieberg, Voßstr. 2 (Jesaja 41, 13)
Daniela Veihoff, Eserkamp 25 (Psalm 119, 105)
Rebecca Wienand, Im Turm 13 (Johannes 12, 46)

Sebastian Barcik, Brandeiche 12a (Psalm 46, 2 und 3)
Oliver Binder, Eserkamp 47 (Offenbarung 3, 11) 
Marco Bunke, Büttmecker Weg 17a (Psalm 23, 1 und 4)
Alexander Faulstich, Pastoratstr. 42a (Psalm 27, 1)
Pascal Granitza, Brockhauser Weg 85 (Matthäus 28, 20)

Sebastian Groth, Pastoratstr. 6 (Römer 12, 2)
Tobias Kranefuß, Pastoratstr. 31 (Jesaja 12, 2)
Christian Plümer, Blumenhang 9 (Jesaja 12, 2)
Lars Plümer, Blumenhang 9 (Psalm 56, 4 und 5)
Benjamin Rademski, Klusensteiner Weg 19 (Psalm 37, 37)
Malte Sauer, Neuer Weg 3  (Psalm 56, 5)

Wir sehen uns wieder beim zweiten gemeinsamen Abendmahlsgang beim  Jugendgottesdienst am Pfingstmontag, 24.5.99, 10 Uhr. Herzliche Einladung an alle auch zum Benefizkonzert  "Und ich sing dir Mut zu..."  zugunsten der Deilinghofer Kosovo-Flüchtlinge mit Gottfried Pielhau am Sonntag, 13. Juni 1999, 19 Uhr in der Stephanuskirche (Eintrittskarten am Büchertisch).
Liedblatt bitte als Andenken mit nach Hause nehmen.
 

www.pastoerchen.de und www.kanzel.de.vu