Gottesdienst am 2. So. nach Epiphanias, 16.1.2000,

in der Stephanuskirche Deilinghofen  mit der Taufe von Max Ullrich

 

Orgelvorspiel, Begrüßung Abkündigungen

 

Lied: Jesus ist kommen (eg 66), 1-3 und 8

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn / DER HIMMEL UND ERDE ...

HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel! Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen, dass du vertilgest den Feind und den Rachgierigen. Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan: Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht. HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen! Kommt lasset uns anbeten / EHR SEI...

 

Sündenbekenntnis: Herr, Dein Name ist herrlich, und du, allein bist Herrscher über alles Leben. Wir aber, die wir deine Kinder heißen sollen, haben so oft deinem Namen nicht die Ehre gegeben. Wir, die wir nach deinem Namen genannt sind, die wir den Namen Christen tragen dürfen, haben deinem Namen Unehre bereitet: Wir haben getan, was vor dir nicht recht ist, haben an dir und an unsern Nächsten vorbeigelebt, haben uns so oft verirrt und gehandelt und gelebt, als wären wir vaterlos. Schenk uns das richtige Suchen, Herr, und lass uns dich als den Sinn des Lebens neu finden, ja, vergib uns unsere Schuld und schenk uns die Bereitschaft, unsern Schuldigern zu vergeben. Herr, erbarme dich unser.

KYRIE...

 

Gnadenspruch: Gott verspricht den Seinen in der Jahreslosung für das Jahr 2000, die auch der Taufspruch von Max Ullrich ist: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen – und Jesus sagt: Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan.

Ehre sei Gott in der Höhe/UND AUF ERDEN FRIED.../ALLEIN GOTT IN DER HÖH SEI EHR...

 

Gebet: Du selbst hast versprochen, Herr, dass dein Wort nicht leer zurückkommt, dass es in uns eindringt und Spuren in uns hinterlässt, dass es uns lenkt und zum Leben leitet. Schenke jetzt deinen Geist, öffne hier Ohren und vor allem Herzen, dass dieser Gottesdienst heute für uns etwas mit Suchen und Finden zu tun bekommt, dass die Tauffamilie und alle anderen hier, wir alle, diesen Gottesdienst als Deine Einladung begreifen, das Leben des kleinen Jungen, den wir in Deinem Namen taufen, und unser eigenes Leben im Glauben in Deine Hand zu geben, in deine Hand, Herr Jesus Christus, der du in der Einheit des Vaters und des heiligen Geistes lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. AMEN.

 

Ortwin Quaschnik als Lektor: Als Evangeliumslesung hören wir heute aus Lukas 15 die Verse vom Suchen und Finden mit dem Text, der für diesen Sonntag auch die Tageslosung nach den Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine ist; Jesus sagt da: Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, so er der eines verliert, der nicht lasse die neunundneunzig in der Wüste und hingehe nach dem verlorenen, bis dass er's finde? Und wenn er's gefunden hat, so legt er's auf seine Achseln mit Freuden. Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: Also wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, vor neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht bedürfen. Oder welche Frau ist, die zehn Groschen hat, so sie der einen verliert, die nicht ein Licht anzünde und kehre das Haus und suche mit Fleiß, bis dass sie ihn finde? Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: Freuet euch mit mir; denn ich habe meinen Groschen gefunden, den ich verloren hatte. Also auch, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut. (Hallelujavers und Halleluja)

 

Lied vor der Predigt: Such, wer da will ein ander Ziel (eg 346), 1-4. (Austeilung der kleinen Kalender mit dem Predigttext der Jahreslosung)

 

Predigt 16.1.99 über die Jahreslosung Jer. 29, 13 und 14

(d.i. auch der Taufspruch des kleinen Max)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen. 

Liebe Gemeinde, liebe Tauffamilie! Vom Suchen und vom Finden hörten wir eben in den Lesungen und sangen dazu passend grade: „...sucht ihn all Stund von Herzensgrund“. Da steckt das Wort Suchen drin und das Wort Herz – „Suchen sozusagen als Herzenssache...“

Suchen als Herzenssache“. Wir sind damit sehr nahe beim heutigen Predigttext an diesem ersten Sonntag des Jahres 2000, in dem in Deilinghofen ein Baby getauft wird – meinem eigenen ersten Tauftag nach der Jahrtausendwende (nachdem ja vorige Woche in dieser Kirche Pastor Lohmann schon ein größeres Kind taufte).

So lese ich unseren heutigen Predigttext, den Taufspruch des kleinen Max, zugleich die Jahreslosung des Jahres 2000, Jeremia 29, Vers 13 und 14:

So spricht der Herr: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.

 

Ich lese diesen ganz kurzen Predigttext zu Einprägen hier noch einmal, der Text, den Sie ja auch in Händen haben, weil er auf den eben ausgeteilten kleinen Jahreskalendern steht:

So spricht der Herr: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.

 

Erlauben Sie mir, liebe Gemeinde, dass ich an diesem Tauftag die Auslegung dieses Satzes der Jahreslosung an einem Kinderbeispiel aus dem Alltag illustriere, wie es ein anderer Pastor erzählt hat und wie es so ähnlich in meinem Umkreis neulich entsprechend passiert ist.

 

Da kommt ein kleines dreijähriges Mädchen weinend zum Opa. „Was ist denn, mein kleiner Schatz? Komm mal zu mir!“ Er nimmt das Kind auf den Schoß, um es zu trösten, und die Kleine erzählt ihm, warum sie weint. Sie hat mit anderen Kindern Verstecken gespielt - mit der spannungsvollen Gemütslage, die jeder von uns wohl von früher beim Versteckspiel kennt: ‚ich will in Deckung bleiben’ - und ‚ich will entdeckt, gefunden werden!’ Und als das Kind merkt, dass die großen Kinder keine Lust mehr haben, es zu suchen, und einfach – ohne sie zu fragen und ohne es ihr zu sagen - das Spiel abbrechen: ohne sich um das verborgene Kind zu kümmern, da ist unsere Kleine sehr sehr traurig geworden, so traurig, dass sie da weinend zum Opa geht: "Ich habe mich verborgen, und niemand hat mich gesucht." Darauf beginnt – so kleine Episode, die der Pastor erzählt – darauf beginnt der Opa ebenfalls zu weinen...

 

Es ist zum Weinen! Nicht nur in Jeremia 29 sagt uns die Bibel: "So – genau so! – ist es auch mit Gott.“ Auch er sagt: „Ich habe mich verborgen, und niemand sucht mich!“ Und es ist zum Weinen: So kann man es in unserer Welt heute an allen Ecken und Enden wahrnehmen: „Soll er doch bleiben wo er ist, ich lass den Herrgott einen  guten Mann sein“ – ihn suchen, das scheint völlig out zu sein. „irgendwie was da oben ist doch“ – so sagen’s die Leute mir oft und stellen sich Gott dann offenbar so ähnlich wie eine Nebelbank in Himmelsfernen vor. Aber sollte das schon Glauben sein, sollte das schon das sein, was als Versprechen in unserer Jahreslosung vom Suchen und Finden des lebendigen Gottes steht: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, will ich mich von euch finden lassen!?

 

Liebe Gemeinde! Bei unserem Taufgespräch am Freitagabend, da war es was Besonderes! Da waren die Eltern zum ersten Mal in meiner Amtszeit ja beide frühere Konfirmanden von mir gewesen, wo ich Anna-Tina und Michael ja auch schon gut kannte, als sie auch noch Kinder waren, und besonders die heutige Mutter, die Anna, habe ich ganz lebendig noch vor Augen, wie sie damals selbst noch ein achtjähriges Kind war und hier ganz oft und mit Begeisterung in diese Kirche zum Kindergottesdienst kam. Und Sie können sich vorstellen und das nachfühlen, dass es schön und ein ganz merkwürdiges Gefühl ist, jetzt von diesen früheren Kindern, die ein Paar wurden, jetzt ihr Kind zu taufen – und das fast auch so ein bisschen aus der Perspektive mitzuerleben, wie es z.B. die beiden Großväter sehen, die heute ja auch mit besonderen Gefühlen bei dieser Taufe dabei sind, mächtig stolz auf diesen kleinen Max - wie viele andere hier bei dieser Taufe. Und im Taufgespräch zu dritt zusammen mit Anna-Tina und Michael am Freitagabend, da merkte man ganz viel vom Staunen, da haben die beiden sehr geschwärmt und erzählt mit Begeisterung von dem, was mit diesem kleinen Max in ihre Welt gekommen ist.

Natürlich sprachen wir da auch über den Sinn der Taufe, und an einer Stelle kam da der Satz, dass in unserem Leben an zwei Stellen sich unüberhörbar die Frage nach Gott stellt, für jeden Menschen, der ein Herz hat: wenn ein Mensch in diese Welt kommt – und wenn ein Mensch aus dieser Welt geht.

Ja, da kann man sonst streckenweise noch so gottvergessen sein; in jedem Kind, das in die Welt kommt, liegt ein kleiner Gottesbeweis in unseren Armen, in jedem Kind, das einer Familie geschenkt wird, kriegt etwas von der Güte Gottes Hand und Fuß, in jedem Kind, das in die Welt kommt, liegt im Kleinen eine ganze Demonstration dessen, was damals eigentlich die Botschaft von Weihnachten war: Ein Kind wird geboren, und man kann etwas davon sehen, dass Gott seine Welt noch nicht aufgegeben hat!

 

Vielleicht, denke ich, ist das für Michael und Anna-Tina jetzt so (und sicherlich nicht nur für sie!), dass sie in diesem kleinen Max spürbar etwas von Gott in den Armen haben und an so einem Kind ahnen können, dass Gott sehr etwas andres ist als eine Nebelbank in weiter Ferne, wie oft die Leute sagen. So gesehen kannst Du, kleiner Max dort drüben in der Sakristei, durch deine bloße Existenz ein Hinweis und eine glaubwürdige Auslegung deines Taufspruchs sein, ein lebendig gewordener Predigttext: Ich, Gott, verspreche, dass ich mich finden lasse, dass ich von mir was sehen lasse!

 

Liebe Gemeinde, am Anfang, ganz am Anfang eines Lebens und dann, wenn man im Leben am Ende ist, so sagten wir, dann ahnt der Mensch verstärkt davon etwas, wie wichtig ist, Gott zu suchen und Gott zu finden. Hunderte von Beispielen könnte ich da nennen, wo Menschen in Grenzsituationen völlig neu auf die Frage nach Gott kamen: wo da etwas aufbrach davon, ob man sich damit begnügen kann, dass Gott so eine Nebelbank in weiter Ferne ist, oder ob er, der lebendige Gott der Bibel nicht doch noch was ganz anderes ist und mir nicht noch viel dichter auf den Pelz rückt, als es die Leute meinen, die sich immer damit begnügen mit der Auskunft: „Da oben ist noch irgendwie etwas!“ Aus einer Grenzsituation berichtet auch das Kapitel 29 beim Propheten Jeremia, wo die ersten Hörer des Wortes von Gott, das jetzt die Jahreslosung für 2000 ist und der Taufspruch von Max, elende verbannte Leute im Exil sind, Gottes Volk in der Gefangenschaft, damals in Babylon nach der Deportation unter Nebukadnezar. Und ihnen, den Heimatlosen, denen der Glaube auszugehen drohte und die sich am Ende fühlten, kam da Gott nah durch dieses Prophetenwort in Jeremia 29, 13 und 14, wo es heißt als Gottes Versprechen, dass ihre Nacht nicht endlos währen soll: Ihr werdet mich suchen und finden, und wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.

 

Ich musste an dieses Wort der Jahreslosung denken in den  zwölf Tagen meines Urlaubs am Jahresanfang, als ich da etwas Ruhe hatte und ganz viel aus der spannenden Biographie eines Mannes lesen konnte, dessen Leben mich stark beeindruckt, und der gerade für unsere heutige Zeit unerhört viel aussagt, auch wenn er schon damals im Jahr 1662 als 39-jähriger starb. Ich meine den großen französischen Denker und Naturwissenschaftler Blaise Pascal, der auch in jeder Geschichte der Philosophie vorkommt als einer der größten Denker aller Zeiten, vergleichbar vielleicht mit dem was für unser Jahrhundert Albert Einstein gebracht hat.

 

Ich fass mich hier kurz, weil ich denke, dass viele hier von diesem großen Geist, der übrigens auch der Begründer der Wahrscheinlichkeitsrechnung war, schon was gehört haben: wer kennt es nicht, das berühmte Pascal’sche Dreieck, mit dem die Schüler in der Schule in Mathe sich rumzuquälen haben, oder wer weiß nicht, dass er als Physiker sich mit den physikalischen Gesetzen des Drucks beschäftigt hat, wo in dem Zusammenhang heute noch sein Name andauernd genannt wird, wenn etwa die Nachrichten den Luftdruck in „Hektopascal“ angeben.

 

Genau dieser Blaise Pascal, ein früheres Wunderkind, ein Genie des Geistes wie kaum ein anderer nach ihm, hatte eine andere Seite, die eben so wichtig war wie das Genannte und wichtiger: Er hatte Schreckliches zu tragen in Krankheiten und Proben zu bestehen, die u.a. auch zu seinem frühen Tode führten. Aber in dem allen war es das Erlebnis seines Lebens, Christus als seine große Liebe gefunden zu haben, ja ihn ganz anders gefunden zu haben, als es damals in der katholischen Kirche seiner Zeit Usus war, wo alles nur Dogma und Tradition und Kälte war: Christus hatte mitten im Leben ihn gerufen, ihn überwältigt und ihn zu seinem Kind gemacht – in Blaise Pascals Bekehrung im Jahr 1654, und er, Pascal, hatte sich ihm buchstäblich verschrieben, ganz und gar. Als er acht Jahre später starb, da fand man in seinen Ärmel eingenäht einen Zettel auf dem zu lesen war: „Feuer! Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der lebendige Gott, nicht der Gott der Philosophen ist der Herr! Mein Seelenführer zum Leben ist und bleibt Jesus Christus!“   

 

Dahin gehört die sehr bekannt gewordene, berühmte Pascal’sche Wette, wo Pascals all den stolzen Bestreitern des christlichen Glaubens in seiner Zeit rät und auch den klug sich fühlenden Theologen, endlich Schluss zu machen mit all dem Kopfglauben, mit all den klugen rationalen Gottesbeweisen, die nur für den Kopf sind; such Gott nicht mit dem Kopf, lass es bei dir Herzenssache werden, meinte Pascal. Suche muss Herzenssache werden, Herzenssache wie Liebe, sonst bringt’s nichts! Es gibt eine Logik des Kopfes, so drückte es dieser kluge Kopf Pascal aus (wohl wissend, dass der Kopf beileibe nicht unwichtig ist!) und es gibt eine Logik des Herzens. Und er bietet den Gegnern des Glaubens an, ich wette, wenn du Gott mit dem Herzen suchst, findest du ihn. Schlag ein in diese Wette, wette dagegen, dass du Gott nicht findest: Entweder du gewinnst deine Wette und findest ihn nicht, oder ich gewinne meine Wette, und dann hast du alles gewonnen und alles gefunden, was auch mir Herzenssache ist und was zum Leben dich führt! Und genau in dem Zusammenhang hat Blaise Pascal auch einmal seine entscheidende Lebenserfahrung und das, was sein herz und seinen Kopf erfüllte, so zusammengefasst in dem Satz, den ich hier zitieren darf:

 

„Es gibt nur zwei Arten vernünftiger Menschen: Die einen, die ihn von ganzem Herzen suchen, weil sie ihn noch nicht gefunden haben, und di andern, die ihm von ganzen Herzen dienen, eben weil sie ihn gefunden haben“.

 

Manche erinnern sich, das dieser wichtige Satz von Pascal vor längerer Zeit mal auf dem Titelbild eines Gemeindebriefes stand, aber hier, zur Jahreslosung, zum Taufspruch des Kindes Max Ullrich, passt dieser Satz ganz genau:

 

„Es gibt nur zwei Arten vernünftiger Menschen: Die einen, die ihn von ganzem Herzen suchen, weil sie ihn noch nicht gefunden haben, und di andern, die ihm von ganzen Herzen dienen, eben weil sie ihn gefunden haben“.

 

Ja, das ist das Anliegen der Taufe hier, das ist das Anliegen dieses Gottesdienstes, und das Anliegen des Taufspruchs, der der Predigt zugrunde liegt zumal: Lass es Herzensangelegenheit werden, Gott zu suchen und zu finden, denn so verspricht dir Gott: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.

 

Und Jesus, 500 Jahr später, sagt es in der gleichen Linie genauso in der Bergpredigt, was 2000 und bis in Ewigkeit gilt: „Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan.“

 

Ja, wenn etwas Herzenssache wird, dann kann ich das mit völlig neuen Augen sehen – so meinte es der Taufvater Michel auf seine Weise, als er Freitag sagte: „Ich habe auf dem Bauernhof meines Opas wohl 20 Kälber zur Welt kommen sehen und wusste mit dem Kopf gut, wie eine Geburt biologisch so vor geht. Aber wenn man mit dem Herzen dabei ist und Vater wird – in einer Geburt seines Kindes, da ist analogielos und völlig unvergleichlich!“, und er sagte da wiederholt das Wort ‚eindrucksvoll’. Sollte das nicht auf anderer Ebene, mit „Gott finden“ ganz ähnlich sein, dass da der Findende über seine Erfahrung nur noch staunen kann, und wie! – und merkt: das ist anders, als ich es mit dem Kopf sah, das geht bis ins Herz. Wetten, dass dann Gott mehr ist als eine Nebelbank? Dass es bis ins Herz geht, schenke einmal für Max und jetzt für uns Größeren der Gott, der höher ist als unsere Vernunft. Er bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

 

Taufeltern nach vorn bitten/Taufkerze an –

Lied: Gott, der du alles leben schufst (eg 211), Str.1-3

 

Taufbefehl Jesu Matth. 28

 

Taufevangelium Markus 10

 

Glaubensbekenntnis und Tauffragen

 

Taufe von Max

 

Gebet und Vaterunser: Lasst uns in der Stille jetzt für dieses Kind beten, weil jedes Kind nicht nur das Menschenrecht darauf hat, dass mit ihm gebetet wird, sondern auch: dass seine Verwandten, die Eltern und Großeltern – für ein ihnen anvertrautes Kind beten, wir beten in der Stille für Max und für die uns anvertrauten Kinder und Patenkinder [Gebetsstille]

Ja, Herr, danke für Max Ullrich, dieses kleine Kind, diese große Gabe aus deiner Hand! Erhöre du unser Gebet, dass er, aus deiner Hand kommend und auf deinen Namen getauft, in deiner Hand bleibt durch dick und dünn. Lass seinen Taufspruch dem Kleinen einmal zum Segen werden, dass er dich sucht und findet und du ihm Herzenssache wirst. Lass uns dem niemals im Wege stehen. Lass im Sinne des Taufversprechens hier für das Kind offene Türen da sein für ein Leben mit dir. Lass ihn suchen und finden, auch Freunde und Begleiter im Glauben in dieser Gemeinde, ja Herr, lass hier in aller Gemeindearbeit in allen Gruppen auch in der Kinder und Jugendarbeit, bei den Katechumenen und Konfirmanden es das Wichtigste werden, dass man dich von Herzen sucht und findet.

Und lass uns in echtem Glauben bestehen, nicht nur in den schönen Tagen, auch in den Grenzsituationen unseres Lebens. Lass uns da gewiss werden, was wir eben hörten als dein Versprechen, Herr Jesus Christus, „Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

So bringen wir dir die Zweifelnden und die Verzweifelten in unserer Gemeinde, die schwerkranke Frau, die so hart geprüft wird, die Trauernden, die über einen Verlust nicht hinwegkommen, die Kranken, die Menschen, die in ihrer Ehe keine Hoffnung mehr haben, die Jugendlichen, die zu stranden drohen.

Schenk die Gnade, Herr, dass überall ein Lichtstrahl von dir zu denen kommen, und wenn es sein kann auch durch uns. Ja, Herr, lass deine Kinder, deine Kirche, bestehen in der ganzen Welt, und setzte durch Christen auch Zeichen der Hoffnung des Friedens in den Kriegs- und Krisengebieten unserer Tage, wir denken da auch an unsere russischen Geschwister in der Partnergemeinde in Schelkowo, lass alle dir befohlen sein. Und alles was wir dem kleinen Täufling wünschen für seine Zukunft in schwerer Zeit, alles was wir uns wünschen für dieses Jahr 2000, dass fassen wir mit deinem Gebet zusammen, Herr Jesus, wenn wir miteinander beten: Vaterunser...

 

Lied eg 211, Str. 3-6

 
Elternsegen

 

Segenslied: Bewahre uns Gott, behüte uns, Gott (eg 171) - Schluss-Segen und Orgelnachspiel

 

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