Gottesdienst zur Goldkonfirmation (1949/50) Palmarum,
16. April 2000 Stephanuskirche Deilinghofen

Posaunenvorspiel und Einzug der Jubilarinnen und Jubilare; Gemeinde erhebt sich und der

Kirchenchor singt: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“

Begrüßung und Abkündigungen

Eingangslied: All Morgen ist ganz frisch und neu..., alle Strophen

Im Namen / Unsere Hilfe
Dies ist der Tag, den der Herr macht. Lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein. O Herr hilf, o Herr, laß wohl gelingen!
Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit! Wir bekennen mit dem 121. Psalm, was eben auch der Kirchenchor sang:
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt. Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht. Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht. Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts. Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele. Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit! Kommt lasset uns anbeten: Ehr sei...

Im Sündenbekenntnis denken wir an unser Versagen, an unseren kleinen Glauben, daran, daß ER, der lebendige Gott, den Platz bei uns nicht hatte, der ihm zukommt, auch daran, daß wir - so wie wir sind - von uns aus nicht würdig sind, an seinen Tisch zu kommen. All das möchte ich stellvertretend vor Gott aussprechen mit den Worten von Martin Luthers Beichtgebet:
Allmächtiger Gott, barmherziger Vater, ich armer, elender, sündiger Mensch bekenne dir alle meine Sünde und Missetat, die ich begangen mit Gedanken Worten und Werken, wo ich dich jemals erzürnt und deine Strafe zeitlich und ewig verdient habe. Sie sind mir aber alle herzlich leid und reuen mich sehr, und ich bitte dich um deiner grundlosen Barmherzigkeit und um des unschuldig bitteren Leiden und Sterbens deines lieben Sohnes Jesus Christus willen, du wollest mir armen sündhaftem Menschen alle meine Sünde vergeben und zu meiner Besserung deies Geistes Kraft verleihen. Herr erbarme dich! KYRIE.

Gnadenzuspruch: So spricht es Gott selbst denen zu, die ehrlich nach ihm fragen: Seid getrost, denn so spricht Gott unser Herr: Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und darnach tun.

Gebet: Herr, laß dies wirklich dein Tag sein, der Tag, an dem du selbst zu uns sprichst - durch Menschenworte hindurch, der Tag, an dem du uns ansprichst und uns einlädst, dich Herr sein zu lassen. Schenk du hier Frucht durch dein Wort, Glaubensfrucht in dieser Zeit und Frucht mit Ewigkeitswert. Wir beten dich, den für uns gekreuzigten Christus, an als den Herrn aller Herren, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. AMEN.

Glaubensbekenntnis erst vor der Denkspruchverlesung!

EVANGELIENLESUNG: Nach dem Evangelium des Matthäus hören wir die Geschichte des Palmsonntags:
Da sie nun nahe an Jerusalem kamen, gen Bethphage an den Ölberg, sandte Jesus seiner Jünger zwei und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden und ihr Füllen bei ihr; löset sie auf und führet sie zu mir! Und so euch jemand etwas wird sagen, so sprecht: Der HERR bedarf ihrer; sobald wird er sie euch lassen. Das geschah aber alles, auf daß erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: "Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen der lastbaren Eselin." Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf und setzten ihn darauf. Aber viel Volks breitete die Kleider auf den Weg; die andern hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das vorging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des HERRN! Hosianna in der Höhe! Und als er zu Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der? Das Volk aber sprach: Das ist der Jesus, der Prophet von Nazareth aus Galiläa. Dein Wort, Herr... AMEN.

Lied vor der Predigt: Mein Schöpfer, steh mir bei, 1-4 (das alte Konfirmandenlied von 1949 und 1950).
 

Festpredigt zur Goldenen Konfirmation
Sonntag Palmarum, 16.4.2000, Stephanuskirche Deilinghofen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des hl. Geistes sei mit euch allen. Amen.

Meine lieben Goldkonfirmandinnen und Goldkonfirmanden, liebe Gemeinde am heutigen Palmsonntag! Die Predigt jetzt an diesem besonderen Festtag könnte die Überschrift tragen: „Die vielen Namen und der eine Name“. Den Predigttext finden wir auf der ersten Seite unseres gelben Programmblatts – es ist die vorgeschriebene Epistel-Lesung des heutigen Sonntags Palmarum: das berühmte Christuslied aus Philipper 2, der Philipperhymnus, wie man auch manchmal sagt, der Philipperhymnus des Apostels Paulus aus Philipper 2, 5-11. Und ich lade Sie alle ein, sich jetzt das Liedblatt vorzunehmen und den Predigttext laut gemeinsam zu lesen und diese vielleicht noch vertrauten Worte in sich aufzunehmen, die einmünden in das Lob des einen Namens, von dem ich sprach. Wir lesen gemeinsam:

Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war. Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Meine lieben Jubilarinnen und Jubilare! Liebe Festgemeinde, Goldkonfirmation 2000, ein ganz ungewöhnliches Ereignis mit erhebenden und schönen Gefühlen, jeder der hier sitzt, ist jetzt in besondrer Weise davon berührt! Dazu kommt: so viele waren es noch nie seit Anfang der Achtzigerjahre, so lange ich hier Pastor bin – so viele Namen standen noch nie auf dem Programmblatt! Und ich sagte es schon Dienstagabend nach der Passionsandacht bei der Vorbereitung: Als ich für jeden die Urkunde schrieb, da jeweils den Namen hinschrieb und den alten jeweiligen Denkspruch von vor 50 Jahren dazu, da habe ich mit ziemlich vielen Namen intensiv etwas verbunden und mir manchmal die Geschichte vorgestellt, die der oder die mit diesem alten Denkspruch verbinden, wenn ich ihn gleich an der gleichen Stelle verlese für Sie, an der es mein Vorvorgänger  und Amtsbruder Ravenschlag vor fünf Jahrzehnten hier am Altar vor Ihnen als 14jährigen Jungen und Mädchen tat.

„Die vielen Namen und der eine Name.“ Liebe Goldkonfirmanden, erlauben Sie mir, dass ich erst noch einmal bei den vielen Namen bleibe, bei Ihnen, von denen ich sehr viele z.T. in schweren Zeiten ein Stück seelsorgerlich zu begleiten mich bemüht habe. Ich habe mir ganz lange die beiden Konfirmationsbilder von 1949 und 1950 angesehen (ich hänge die Bilder [als Poster vergrößert] hier einmal an die Kanzel), und ich habe einige nur wiedererkannt, Hans-Heine Wendel z.B. und Werner Kutschelis, unverkennbar, ferner einige von den Frauen, aber bei den meisten Jungen und Mädchen muss ich raten, ob ich das richtige Gesicht von damals dem richtigen Namen zuordne. Aber so ging es Dienstag beim Vortreffen ja schon welchen von Ih-nen sogar: ich habe es da mitbekommen, ich war dabei, wie einer von Ihnen einer Mitkonfirmandin erst den Namen sagen musste, ehe der ein Licht aufging: „Ach, du bist’s, das ist ja eine Überraschung!“

Aber vieles kann ich mir durchaus plastisch vorstellen, wie es damals hier in dieser Kirche gewesen sein mag, am Palmsonntag 1949 und am Palmsonntag 1950, mit der zweiten und dritten Konfirmandengruppe, die der junge nach Deilinghofen gekommene Alfred Ravenschlag hier einsegnete, jene Generation, die allesamt als Kinder noch den Krieg mitbekommen haben und etwa 9 waren, als hier neben der Kirche die Granaten ins Haus Meier einschlugen ganz am Kriegsende, damals als auch das Stalag, das  russische Lager befreit wurde, als danach so langsam mit 1949 und 1950, mit Ihrem Konfirmationsjahr, insgesamt eine neue Zeit begann, auch die Zeit eines neuen Anfangs für ganz Deutschland, was man schon bei den Deilinghofer Konfirmandenkleidern und dem Konfirmationsessen und den Gruppenfotos merkte: da war bereits vom Wohlstand her durchaus ein bisschen mehr da als noch bei den beiden ersten Jahrgängen 1947/48, die vor zwei Jahren hier Goldkonfirmation feierten. Ja, „die vielen Namen und der eine Name“... Jeder Name birgt eine ganze Geschichte in sich, und einer der Namen, da reicht der Lebensweg und die Geschichte sogar über den großen Teich bis nach Kanada!

In jene alte Zeit zurückdenkend in Deilinghofen, da erinnern sich viele von Ihnen auch an die Namen der ganz Alten, der alte Hohage, so sagte mir jemand, der saß immer da oben auf der Empore (wir werden heute im Martin Luther-Haus noch zwei Gedichte von Hohage hören),  und Bauer Eppmann saß vorne, der jahrzehntelang hier Kirchmeister war und damals hier die Einsegnung seiner Enkelin Irma erlebte, und der Presbyter Berkenhoff aus Apricke, der wollte, als Pastor Ravenschlag hier seien Konfirmandenprüfung vor der ganzen Gemeinde machte und dann am Ende war,  immer noch ein zwei weitre Liedstrophen von den zu Prüfenden hören. Der war dafür bekannt, dass er da immer sozusagen "Nachschlag" haben wollte, dass bloß alles sitzt bei denen, die hier eingesegnet wurden.

Liebe Jubilarinnen und Jubilare, sehr viel anders vielleicht, als es der alte Herr Berkenhoff damals im Sinn hatte, ist hier jetzt auch die Frage nach der Konfirmandenprüfung zu stellen, und die Prüfungsfrage heute an Palmarum lautet: Was ist hängen geblieben bei dir nach allem in fünf Jahrzehnten, ist da was, was dich hält, dass dir was, was du damals im Kopf hattest als kirchlichen Lernstoff, bis ins Herz gegangen ist? Gewiss, sicherlich gibt’s da Gesangbuchverse, die kann man heute noch ein bisschen, und vielleicht sogar aus Philipper 1 das Christuslied, da kennst du eventuell so’n bisschen was, dass der EINE Knechtsgestalt annahm, sich erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuz, aber weißt du dann auch weiter? Weißt du dann, worauf es da wirklich ankommt? Nicht dass ich den Wortlaut kann, wie es da weitergeht, den Wortlaut können, das ist Kindersache. Nein, die wirkliche Prüfung ist anders als damals bei Alfred Ravenschlag und Presbyter Berkenhoff, die wirkliche Prüfung ist, ob ich heute noch bereit bin, nach allen meinen Prüfungen, die ich in meiner Lebensgeschichte erlebte, und das sind bei Ihnen sehr schlimme zum Teil, wo man sich vor 50 Jahren nicht von träumen ließ, als man da ins Leben rausging, ob ich da noch bereit bin nach all den Prüfungen, Gott in meinem Leben festzuhalten, ihn da reinzurufen, ihn anzurufen und von ihm Antwort zu erwarten.

Ja, die vielen Namen und der eine Name! Würden wir den Paulus fragen, was er zu dem einen Namen weiß, auf den es ankommt, er würde uns sagen, dass zu diesem Namen auch eine sehr spezielle Geschichte gehört, und er würde seine selbsterfahrene Geschichte erzählen und uns sagen: dass dieser Jesus ihn gerufen hat und ihn umgedreht hat, da, vor Damaskus in seinem Damaskuserlebnis, dass er ihn da von einem Christenhasser, Christenverfolger und –mörder zum Nachfolger und Christen gemacht hat, dass all seine schwarze Vergangenheit bis diesem Christus unter dessen Kreuz ins Reine kam, dass ihm nicht Gott in der Höhe, wichtig wurde, sondern viel präziser dieser Jesus Christus, der bis ins ganz Tiefe reicht, Christus der Gekreuzigte, der ihn gepackt hat beim Kragen, ihn fasziniert hat und umgedreht, und dass das eine Liebe ist, die durch dick und dünn hält und eine lebendige Hoffnung, die bis in die Ewigkeit reicht. Und in unserm Text heute, in unserm Christuslied klingt diese Faszination von Christus, der bis ganz unten reicht, sehr deutlich wieder: und Paulus erzählt in diesem Lied auch seine eigene G-schichte und die Jesusgeschichte in einem, indem er von dem Jesus Christus singt, der anders ist, als alle Welt von Gott denkt, wenn er da dessen Passion und Erniedrigung besingt, dass er gehorsam ward in Knechtsgestalt bis zum Tode, solidarisch mit allen Schwachen und Zerbrochenen, mit allen Mühseligen und Beladenen, mit allen Erniedrigten und Beleidigten, gehorsam bis zum tiefsten Punkt, bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuz.

Und liebe Jubilare, liebe Gemeinde, was Kreuz ist und was Prüfungen sind, das weiß dieser Paulus, der an die Gemeinde in Philippi schreibt, nicht nur von Christus her, das hat er am eigenen Leib erfahren, dass da an Kreuz und Leid viel zu  durchstehen ist und der Jünger nicht anders es erfährt als der es erfuhr, dem er nachfolgt. Als unser Predigttext aufge-schrieben wurde, bezeichnenderweise, da hat Paulus nicht gemütlich in seinem Arbeitszimmer gesessen und sich was Erbauliches ausgedacht, sondern, da war er  (so sagen es die Neutestamentler, die sich auskennen) gefangen wohl im Knast in Ephesus, wo sie ihn eingelocht hatten, weil sie nicht ertragen konnte, dass er die Botschaft von Christus und seinem Kreuz unter die Leute brachte. Ja, das mit diesem Christus und mit seinem Kreuz, das er wie der letzte Knecht und Sklave trug, das kommt da in Ephesus bei einem Mann in Banden und Ketten zum Tragen, den Ketten zum Trotz, den Prüfungen zum Trotz, und allen Kreuzesanfechtungen zum Trotz, und allem Christushass der Welt zum Trotz muss das raus, dieses Lied der großen Freiheit, dass es Gott sei Dank einen Namen gibt, der über alle Namen ist: und Paulus singt es da in seinen Ketten, das Lied, dass Jesus Sieger ist; er singt, wie wir es eben hörten und lasen: darum hat ihn auch Gott erhöht und ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, auf dass in dem Namen Jesus sich beugen sollen aller derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist zur Ehre Gottes des Vaters.

Wenn ich als Prediger hier das Lied anstimme, das Paulus damals sang in seinen Ketten, das Lied, dass Christus bis ganz nach unten reicht, bis in die Tiefendimensionen von Kreuz und Prüfungen, dann ist es auch im Jahr 2000 ein Hymnus auf den einen Namen, der über alle Namen ist, auf den einen Namen, der viel mehr ist als nur Schall und Rauch! Bei Ihrer Konfirmation begann Alfred Ravenschlag mit im Namen „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ und im Namen des gleichen Gottes begannen wir heute fünfzig Jahre später diesen Gottesdienst, nicht im Namen eines Toten, der abgewirtschaftet hat, nicht im Namen eines Gestrigen, der da mal als guter Mann in den Tod musste, sondern im Namen Jesu, der bei deiner Taufe zusammen mit deinem Namen genannt wurde, der bei deiner Einsegnung sich mit deinem Namen und mit deiner Geschichte verbinden wollte und der dich heute im April 2000 immer noch ruft, so wie er mich ruft: Werde mein Kind, ich habe dich teuer erkauft. Ja, die vielen Namen und der eine Name – mit jedem Namen verbindet sich eine unverwechselbare Geschichte, und bei vielem, was wir heute zu diesen Geschichten erzählen und miteinander austauschen, ist da die eine Prüfungsfrage, die da aufgeworfen ist, dass Jesus – für jeden, der echt hören kann jetzt und nicht verstockte Ohren hat dafür – mit dir seine Geschichte weiterführen will und dich fragt heute und mich: „Willst du mein Kind sein, willst du deine Lebensgeschichte mit der Geschichte meiner Liebe zu dir verbunden sehen, dass ich das Kreuz trug und starb für dich, dass ich im Tiefsten und in deinen Prüfungen dir am allernächsten komme, dass ich um dich werbe, dass ich dich tragen will und dich einlade mich betend anzurufen und zu finden?“

Nichts anderes als diese Kernfrage von Jesus her ist der Sinn dieses Gottesdienstes, und nichts anderes ist der Sinn, wenn gleich der alte Denkspruch von damals noch einmal hier am Altar zum Segensspruch wird, nichts anderes als diese Einladung zum Leben, als diese Einladung zum Glauben, ist der Sinn, wenn wir heute abend um ½ 5 hier dann zum Abendmahl gehen, Jesus ganz nahe kommen bei Brot und Wein, nicht anderes als diese Einladung ist dann der Sinn, wenn du da auf das Bronzekreuz später in deiner Wohnung zu Hause blickst, das mehr ist als ein Geschenk der Gem. und ein Andenken an einen schönen Tag in Deilinghofen, denn Jesus sagt dir und mir auch zu Hause, was da drauf steht: „Ich bin bei euch“. Kurzum: Die wirklichen Konfirmandenprüfungen heute bestehen darin, ob wir es wagen, nicht erst am Jüngsten Tag, sondern heute schon und dann morgen und jeden Tag, von Jesus was zu erwarten und seinen Namen wertzuhalten, und mit unsern Zungen und mit unserm Leben zu bekennen, was Paulus am Ende des Hymnus schreibt und besingt: dass Jesus Christus der Name ist, der über allen Namen steht und dass alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist zur Ehre Gottes des Vaters.  Und der Friede... Amen
 

Posaunen / gemeinsames Glaubensbekenntnis / Denksprüche des Jahrgangs 1949 / Kirchenchor / Denksprüche des Jahrgangs 1950 (jede Jubilarin, jeder Jubilar bekommt an der Stufe des Altars den alten Denkspruch zugesprochen)

Gebet:
Herr Jesus Christus, einziehend nach Jerusalem, hast du den Widerspruch, zwischen „Hosianna“ und „Kreuzige ihn“, zwischen Jubel und Klage, zwischen Glanz und Elend ausgehalten! Wie oft werden wir davon zerrissen! Wir können uns nicht damit abfinden, daß auch das Leiden und die Anfechtung zu unserem Leben gehört. Wir fühlen uns dann von Gott verlassen und vergessen. Herr, wir bitten dich um Mut und um ein festes Herz, daß wir bewußt den Weg des Vertrauens mit dir gehen. Schenke uns unseren Glauben neu, bewahre unseren Glau-ben, auch wenn Menschen uns das Leben schwermachen und uns Unbegreifliches widerfährt. Hilf uns auch in dunklen Zeiten an deine Liebe zu glauben, und daran; daß du in deiner Treue derselbe bist gestern, heute und in Ewigkeit.
Dir dankend für die Führung durch ein langes Leben, bitten wir dich für alle Männer und Frauen, die heute ihr Konfirmationsjubiläum feiern. Laß uns alle Spuren und Zeichen deiner Gnade in unserem Lebensweg entdecken, führ uns neu hin zum Beten und zu deinem Wort. Lass auch die Denksprüche von damals heute als sehr persönliche Zusagen deiner Liebe verstanden werden, als Spuren deiner Gnade. Segne genauso die 34 14jährigen Konfirmanden, die am 14. und 21. Mai hier eingesegnet werden, und laß keinen von uns in den Stürmen und Wellen Schiff-bruch erleiden.
Steh besonders denen bei, denen die Wasser der Anfechtung bis an den Hals stehen; wir denken da auch an Goldkonfirmandinnnen und Goldkonfirmanden, denen es sehr schlecht geht und nicht dabei sein können. Herr, steh auch bei den anderen Kranken, Zweifelnden und Sorgenbeladenen der heutigen Konfirmationsjahrgänge bei. Herr, hilf auch uns, daß wir Nöte anderer ernstnehmen und auch tröstend und helfend so gesinnt sind wie du lebtest., auch bei denen, die kommen wollten und nicht können. Und komm uns allen nah an deinem Tisch bei Brot und Wein. Gepriesen werde dein Name, Herr Jesus Christus, der du gestern warst und heute bist und in Treue derselbe sein wirst bis in Ewigkeit. Vaterunser. Amen.

Jesu, geh voran und Segen und Auszug der Goldkonfirmationsgruppe und Posaunennachspiel
 

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