Gottesdienst zur Diamantenen, Eisernen und Gnadenkonfirmation am Sonntag Palmarum,

5. April 1998 Stephanuskirche Deilinghofen

Einzug der Jubilarinnen und Jubilare; Gemeinde erhebt sich und der Chor singt das erste Lied

Begrüßung und Abkündigungen

Eingangslied von Zinzendorf: Herz und Herz, 1-3, 6-7

Im Namen / Unsere Hilfe

Dies ist der Tag, den der Herr macht. lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein. O Herr hilf, o Herr, laß wohlgelingen!

Jesus Christus, dem Gekreuzigten, ist es, dem die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft gehört, so wie es im Hebräerbrief Kapitel 13 heißt:

Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt ihrem Glauben nach. Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Laßt euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, daß das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade, kommt lasset uns anbeten: Ehr sei...

Im Sündenbekenntnis denken wir an unser Versagen, an unseren keinen Glauben, daran, daß ER, der lebendige Gott, den Platz bei uns nicht hatte, der ihm zukommt, auch daran, daß wir - so wie wir sind - von uns aus nicht würdig sind, an seinen Tisch zu kommen. All das möchte ich stellvertretend vor Gott aussprechen mit den Worten von Martin Luthers Beichtgebet:

Allmächtiger Gott, barmherziger Vater, ich armer, elender, sündiger Mensch bekenne dir alle meine Sünde und Missetat, die ich begangen mit Gedanken Worten und Werken, wo ich dich jemals erzürnt und deine Strafe zeitlich und ewig verdient habe. Sie sind mir aber alle herzlich leid und reuen mich sehr, und ich bitte dich um deiner grundlosen Barmherzigkeit und um des unschuldig bitteren Leiden und Sterbens deines lieben Sohnes Jesus Christus willen, du wollest mir armen sündhaftem Menschen alle meine Sünde vergeben und zu meiner Besserung deies Geistes Kraft verleihen. Herr erbarme dich!

KYRIE.

So spricht es Gott selbst denen zu, die ehrlich nach ihm fragen: Seid getrost, denn so spricht Gott unser Herr: Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und darnach tun.

DER HERR SEI MIT EUCH/...

Gebet: Herr, laß dies wirklich dein Tag sein, der Tag, an dem du selbst zu uns sprichst - durch Menschenworte hindurch, der Tag, an dem du uns ansprichst und uns einlädst, dich Herr sein zu lassen. Schenk du hier Frucht durch dein Wort, Glaubensfrucht in dieser Zeit und Frucht mit Ewigkeitswert. Wir beten dich, den für uns gekreuzigten Christus, an als den Herrn aller Herren, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. AMEN. Glaubensbekenntnis erst vor der Denkspruchverlesung!

EVANGELIENLESUNG (Ortwin Quaschnik): Nach dem Evangelium des Matthäus hören wir die Geschichte des Palmsonntags: Da sie nun nahe an Jerusalem kamen, gen Bethphage an den Ölberg, sandte Jesus seiner Jünger zwei und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden und ihr Füllen bei ihr; löset sie auf und führet sie zu mir! Und so euch jemand etwas wird sagen, so sprecht: Der HERR bedarf ihrer; sobald wird er sie euch lassen. Das geschah aber alles, auf daß erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: "Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen der lastbaren Eselin." Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf und setzten ihn darauf. Aber viel Volks breitete die Kleider auf den Weg; die andern hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das vorging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des HERRN! Hosianna in der Höhe! Und als er zu Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der? Das Volk aber sprach: Das ist der Jesus, der Prophet von Nazareth aus Galiläa. Dein Wort, Herr... AMEN.

Lied vor der Predigt: Mein Schöpfer, steh mir bei, 1-3.

 

 

Festpredigt zum Konfirmationsjubiläum

So. Palmarum, 28.3.99, Stephanuskirche Deilinghofen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des hl. Geistes sei mit euch allen. Amen.

Meine lieben Jubiläumskonfirmandinnen und -konfirmanden, liebe Gemeinde am heutigen Palmsonntag! Den vorgeschriebenen Predigttext des heutigen Palmsonntags können Sie auf der Vorderseite unseres gelben Programmblatts für sich mitlesen. Er findet sich in Markus 14, in den Versen 3-9:

Und als Jesus in Bethanien war im Hause Simons des Aussätzigen und saß zu Tisch, da kam eine Frau, die hatte ein Glas mit unverfälschtem und kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Glas und goß es auf sein Haupt. Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: Was soll diese Vergeudung des Salböls? Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an. Jesus aber sprach: Laßt sie in Frieden! Was betrübt ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im voraus gesalbt für mein Begräbnis. Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in aller Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie jetzt getan hat.

Liebe Festgemeinde, meine lieben Jubilarinnen und Jubilare!

Lassen sie mich ganz weltlich mit einem humorvollen Schock-Erlebnis anfangen, das mir gestern mittag widerfuhr. Wissen Sie, zur Zeit habe meine große Tournee mit den Konfirmandengesprächen; und Nr. 3 von 47 war gestern. Ich war gestern um 12.30 Uhr in Apricke nach einem zweieinhalbstündigen Konfirmandengespräch fertig und stand da in der Haustür und fragte die Mutter: "Sagen sie schnell noch eins: Habe ich meine Brille bei Ihnen im Wohnzimmer gelassen oder in Falkos Zimmer? Ich find sie ums Verrecken nicht!" Doch die Frau guckte mich groß an, ziemlich verdutzt und verdattert: "Sie haben sie doch auf der Nase!" Woraufhin ich ganz fürchterlich lachen mußte und es da erklärte: genau dasselbe war früher bei uns in Schwerte drei- oder viermal meiner Oma passiert, und wir als Kinder hatten uns darüber kaputtgelacht: Stundenlang die Brille gesucht und auf der Nase gehabt - und jetzt, jetzt passiert es mir. "So ist das eben mit dem Gedächtnis der alten Leute!", lachte mich und verabschiedete mich da in Apricke.

Nun mögen hier welche sitzen in dieser Kirche gerade heute morgen, die es wissen, wie es mit dem Gedächtnis älterer Leute ist! Mit dem Langzeitgedächtnis z.B. ist das ja eine sehr merkwürdige und sonderbare Sache! Manch einer der Jubilare kann da vielleicht ein Lied von singen. Ganz viele Erinnerungen von ganz früher aus der Kindheit besonders und aus der Jugendzeit, die sind in uns ganz tief und intensiv gespeichert und treten uns - je älter man wird - immer deutlicher ins Bewußtsein. Ja, sie sind tief verwurzelt in uns durch das Langzeitgedächtnis, aber das was gestern passiert ist, z.B. wo jetzt wieder die Brille ist - das weiß man manchmal gar nicht mehr so genau.

Langzeitgedächtnis: vor zwei Jahren begann ich hier die Predigt die Palmsonntagspredigt zur Jubiläumskonfirmation mit Worten, die Pastor Adolf Frommann in Hemer vor 50 Jahren gehalten hatte bei der Konfirmation der Hemeraner, und da waren hier welche dabei, die bei diesem Predigtanfang all die alten Bilder wieder sahen und die Art dieses besonderen Hemeraner Pastors. So ähnlich könnte es heute auch wieder welchen gehen. Daß man in besonderer Weise jetzt an die Ebbergkirche denkt im Jahr 1939 und den Konfirmator damals, daß man an diese Stephanuskirche denkt und an den ebenso unvergessenen Konfirmator Pastor Gobrecht, zwei Männer die als mutige und sehr tapfere bewußte Christen in der Kriegszeit viel geschafft und von der politischen Gegenseite viel einstecken mußten. Und jeder von Ihnen hat es sicherlich in besonderer Weise in seinem Langzeitgedächtnis verankert, wie es damals war mit 14, als Ihnen Ihr Pastor (auch am Roden wurden ja zwei oder drei konfrimiert und eine in Potsdam), als Ihnen Ihr Pastor Ihr ganz besonderes Wort als Denkspruch mit auf den Lebensweg gab.

Langzeitgedächtnis - da ist es ja eigentümlich, liebe Gemeinde, daß Jesu sagt, die heutige Geschichte aus Markus 14, die ich uns als Predigttext las, werde sozusagen förmlich ins "Langzeitgedächtnis" seiner Gemeinde eingehen. Jene Frau, die ihn gesalbt hat, dort, ganz kurz vor dem Golgathageschehen, im Haus von Simon dem Aussätzigen, als sie da in die Gesellschaft hineinplatzte und allenthalben Kritik und Unwillen auf sich zog - jene Frau, die werde in Erinnerung bleiben sozusagen im Langzeitgedächtnis der Gemeinde. Denn Jesus sagt da ja ausdrücklich: "Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in aller Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat!"

Lassen sie mich das, was sich unserem Langzeitgedächtnis einprägen soll, hier plastisch uns vor Augen stellen - als eine Liebesgeschichte besonderer Art, als eine Geschichte von Liebe und großer Hingabe.

Ich seh's so vor meinen Augen: Abends fängt die Geschichte an, und zwar beim Abendessen der Familie Simon. Es ist dort bei einer Feier in der Familie., wo Gäste geladen sind, wo man fröhlich miteinander plaudert, wo man ißt und Rotwein trinkt. und in der Tat, Herr Simon, der Hausherr, hatte etwas zu feiern! Er hatte an der Schwelle des Todes gestanden. Eine schwere Krankheit, Lepra, hatte ihn aus dem Verkehr gezogen. Aber das ist jetzt vorbei; er darf im Kreis seiner Familie, im Kreis seiner besten Freunde sich seines Lebens freu'n. Um ihn herum sind gute Bekannte aus dem Dorf, die Männer des Ortes, und eben ER, der Rabbi aus dem Norden, der, der Wunder getan und das Reich Gottes verkündigt wie kein anderer.

Es ist Jesus, der eben eine ganz besondere Beziehung zur Familie Simons hat. Jesus mitten in der Runde, dort in Bethanien, im Hause Simons, des früheren Aussätzigen, an dem es an jenem Abend auf einmal klopft. "Nanu, was ist das, jetzt noch ein Gast?? So spät?? Na, gut, komm rein, auf daß mein Haus voll werde!" Eine Frau kommt rein, eine Frau, die manche gut zu kennen scheinen, die andere argwöhnisch und kritisch betrachten. Sie ißt einfach mit, die Frau und stört sich nicht an den kritischen Blicken. Manchmal guckt sie verstohlen rüber zu Ihm, zu dem Rabbi aus dem Norden, aus Galiläa. Und alles fragt sich, ob sie den kennt, ob sie für den was übrig hat. Ja, das hat sie! Auf eine besondere Weise hat sie was übrig für diesen Jesus und wie! Und genau das wird an diesem Abend dort in Bethanien fast zum Skandal, zu einer Szene, über die sich die klatschenden und tuschelnden Nachbarn wohl tags drauf noch schier die Mäuler zerreißen.

Ich stell mir das so vor an jenem Abend, daß die Leute gesagt haben: "Die spinnt doch, die Frau, die hat 'ne Schramme!" - denn was tut sie da auf einmal? Da zerbricht sie das Alabastergefäß mit dem sündhaft teuren Nardenöl und gießt dies Luxusparfüm Jesus über die Haare. Solches Salböl, liebe Gemeinde, muß man wissen, das war damals so etwas wie die "Sparkasse des kleinen Mannes", das stellte man sich in den Schrank, um für Notzeiten was zu haben. Und die Kritiker der Frau, da bei Simon, die haben Recht: So ein Alabastergefäß, das ist ungeheuer kostbar, da hätte man 300 Silberlinge für gekriegt, also 10x so viel wie Judas für seinen Verrat, umgerechnet nicht weniger als 200,- DM, ein Vermögen in jener Zeit. Und Jesus gerät da ins Kreuzfeuer der Kritik: Was soll der Unsinn? Was soll die Verschwendung? Wo Jesus sonst doch auf allen Luxus verzichtet und ganz radikal die Sache der Allerärmsten vertritt! Da ist doch ein Widerspruch: Hier wird ein Vermögen vergeudet, und dort predigt er für die Armen! Und die kritische spitze Frage dort in jener Runde wird überlaut: "Pure Vergeudung von teurem Salböl, das alles hätten besser die Armen bekommen: z.B. eine Speisung für 300 Silberlinge!" Ja, Gemurmel entsteht da in Simons Haus in Bethanien! Und da mag noch was anderes mitgeschwungen haben. Wenn Sie nämlich unsere Markus-14-Geschichte nach den Paralellstellen lesen im Matthäus- und im Johannesevangelium, dann kann man annehmen, was so wortwörtlich da bei Markus nicht rauskommt: daß die Frau "eine von denen" ist, eine von denen, die einen ganz zweifelhaften Ruf im Blick auf Männerbekanntschaften haben und dafür stadtbekannt sind. Jesus im Zwielicht, könnte man meinen, ausgesetzt den Vorurteilen der guten Bürger von Bethanien.

Und Er, der Helfer vieler armer Menschen, läßt sich mit "so einer" ein, ja, er läßt sich mit so einer zweifelhaften Salbung feiern. Wie wird er antworten auf das allzu logische Argument, daß die Armen das alles besser gekriegt hätten, die 200 Mark!??

Für Jesus, liebe Gemeinde, ist die Sache weder zwielichtig noch schlüpfrig noch zweideutig, sondern ganz und gar eindeutig! Gerade in dieser Geste der Liebe erkennt er, daß sie in einer sehr anderen Weise zu ihm steht, als manche dort mutmaßen. Ihre verschwenderische Hingabe ist Liebe, wahre Liebe zu dem, der in den Tod muß, ist wahre Liebe zu dem, den Gott als Retter und Messias geschickt hat, als "Christus", das heißt ja auf Deutsch "Gesalbter", wie auf Hebräisch "Messias" "Gesalbter" heißt. Ja, aus Sorge um Jesus, ihren Christus, tut sie's, und solche Liebe, solche Hingabe hat ihre eigene Logik. Das ist eine Logik des Herzens, die alle Schlaumeier da in Bethanien nicht erkennen wollen oder können. Okay, sozial gesehen haben die Schlaumeier ganz recht: 200 DM als Speisungskosten für die Armen, das wär doch schon mal ein Anfang, auch in Jesu Sinn, in dessen Geist auch besser 20 oder 50 Mark am Karfreitag in die "Brot für die Welt"-Tüte kann als nur der Fünfer, der oft drin ist. Aber da, an der Stelle wie da in Bethanien, da ist es was andres: Da geht's nicht um Geld bloß, da geht's um den ganzen Sinn des Lebens, da geht es um Liebe pur, so wie's der Tersteegen gedichtet hat in seinem Lied, das der Kirchenchor gleich singt: "Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesus offenbart! Ich will, anstatt an mich zu denken, ins Meer der Liebe mich versenken!" Oder wie Zinzendorf es uns eben singen ließ: "Zünde an die Liebesflamme, daß ein jeder sehen kann: Wir als die von einem Stamme stehen auch für einen Mann!" Und genau das passiert da mit jener vielleicht zwielichtigen Frau bei Simons Feier: Sie gibt sich hin in Liebe und Jesus nimmt eindeutig Partei für sie: "Leute, Arme habt ihr allezeit, aber so wichtig das ist, Hingabe an mich, Salbung im Blick auf das bevorstehende Kreuz - solche Liebe reicht weit tiefer als alle eure ach so vernünftige Armenpflege!" Und in der Tat, liebe Gemeinde, so als wollte er der, die ihn zum Christus salbte, ein Denkmal setzen, so sagt er das, was sich dem Langzeitgedächtnis der Seinen tief einprägen soll: ich sage euch, wahrlich, wo das Evangelium gepredigt wird - so wie heute morgen in vielen Kirchen Deutschlands - das wird man bei dieser Szene an jene Frau denken, der Jesus das Teuerste wert war und die uns zeigt, was Liebe zu Jesus und Hingabe ist.

Liebe Gemeinde, liebe Jubilare! Heute ist Sonntag Palmarum, der frühere traditionelle Konfirmationsfesttag, als Sie vor vielen Jahren eingesegnet wurden. An Ihre Jugend denken Sie zurück, an Ihren Weg seitdem, durch Höhen und Tiefen, auch durch die Zeit von einem schrecklichen Weltkrieg und durch viele persönliche Leiden hindurch. Und unser Text heute stellt die Frage: was ist mir der Gesalbte wert, der der Christus wurde, gesalbt von jener Frau, der dann das letzte Abendmahl feierte, der im Garten Gethsemane den Kelch der Leiden kaum trinken konnte und dann litt und starb für meine Sünden? Was ist mir der wert?

Machen wir's doch nicht so wie die damals, die einen Tag am Palmsonntag Jesus feierten und einziehen auf dem Esel ließen unter Hosiannarufen und ihn dann mit "Kreuzige, Kreuzige ihn" in den Tod schickten!

Die heutige Geschichte von der Salbung ist bis heute etwas, was sich dem Langzeitgedächtnis der Kirche Jesu Christi neu einschärfen will und deinem und meinem Gedächtnis: Es ist die große Einladung von Jesus Christus her, sich ihm hinzugeben in Liebe, ihn die Nummer 1 sein zu lassen, egal wieviel es uns kostet, ihn in unser Leben reinzunehmen als das Kostbarste, was wir im Leben haben. Jeder der alten Denksprüche gleich, die hier am Altar verlesen werden, ist eine Liebeserklärung dieses Jesus an Dich, und ein Anruf von ihm her: Mensch, halt dich an mich, ja, halte das als das Wichtigste in deinem Langzeitgedächtnis. Und jeder Schluck Wein, jede Hostie, die wir zu uns nehmen gleich beim Abendmahl heißt: Er, Christus, der Gesalbte, will dich und mich erfüllen, er will mein Innerstes werden. Wohl dem von uns, der diesen wahren Wert ermißt: daß Christi Blut für uns vergossen und Christi Leib für uns gegeben das Wertvollste überhaupt ist, das, womit ich leben und sterben kann. Amen.

Kirchenchor: Ich bete an die Macht der Liebe

Gebet: Herr Jesus Christus, einziehend nach Jerusalem, hast du den Widerspruch, zwischen "Hosianna" und "Kreuzige ihn", zwischen Jubel und Klage, zwischen Glanz und Elend ausgehalten! Wie oft werden wir davon zerrissen! Wir können uns nicht damit abfinden, daß auch das Leiden und die Anfechtung zu unserem Leben gehört. Wir fühlen uns dann von Gott verlassen und vergessen. Herr, wir bitten dich um Mut und um ein festes Herz, daß wir bewußt den Weg des Vertrauens mit dir gehen. Schenke uns unseren Glauben neu, bewahre unseren Glauben, auch wenn Menschen uns das Leben schwermachen und uns Unbegreifliches widerfährt. Hilf uns auch in dunklen Zeiten an deine Liebe zu glauben, und daran; daß du in deiner Treue derselbe bist gestern, heute und in Ewigkeit.

Dir dankend für die Führung durch ein langes Leben, bitten wir dich für alle Männer und Frauen, die heute ihr Konfirmationsjubiläum feiern. Laß uns alle Spuren und Zeichen deiner Gnade in unserem Lebensweg entdecken, führ uns neu hin zum Beten und zu deinem Wort. Laß auch die Denksprüche von damals heute als sehr persönliche Zusagen deiner Liebe verstanden werden, als Spuren deiner Gnade. Segne genauso die 47 14jährigen Konfirmanden, die am 25. April, am 2. und 13. Mai hier eingesegnet werden, und laß keinen von uns in den Stürmen und Wellen Schiffbruch erleiden.

Steh besonders denen bei, denen die Wasser der Anfechtung bis an den Hals stehen; wir denken da an mehrere der Jubilare, die wegen sehr schwerer Krankheiten nicht dabei sein können. Herr, steh auch bei den anderen Kranken Zweifenden und Sorgenbeladenen der heutigen Konfirmationsjahrgänge bei. Herr, hilf auch uns, daß wir Nöte anderer ernstnehmen und auch tröstend und helfend so gesinnt sind wie du lebtest., auch bei denen, die kommen wollten und nicht können. Und komm uns allen nah an deinem Tisch bei Brot und Wein. Gepriesen werde dein Name, Herr Jesus Christus, der du gestern warst und heute bist und in Treue derselbe sein wirst bis in Ewigkeit. Amen.

Glaubensbekenntnis und dann:

Denksprüche Diamantkonfirmanden Deilinghofen; Diamantkonfirmation Hemer; Kirchenchor: "Von guten Mächten/ Denkspruch Eiserne und Gnadenkonfirmation und "Ich bin getauft", Str. 4 und dann Abendmahl.

Schlußsegen

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