Gottesdienst am 6. Sonntag nach Trin., 23. Juli 2006,
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Oeventrop

Predigttext Apg. 8, 26-39

Orgelvorspiel

Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Hl. Geistes sei mit Euch allen / und mit deinem Geist

Begrüßung mit Wochenspruch: So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. (Jes. 43,1)

Eingangslied Geh aus, mein Herz, eg 503, 1-3 und 8

Im  Namen des Vaters…/Unsere Hilfe
Eingangspsalm
Psalm 139, 1-12 u. Schluss:

HERR, du erforschest mich und kennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht schon wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich und hältst

deine Hand über mir.

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.

Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?

Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.

Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer,

so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.

Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein -,

so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht.

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine.

Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege./ Kommt, lasset uns anbeten! / Ehr sei…

Vorbereitungsgebet: Herr, Du kennst unsere Wege, du kennst uns besser als wir selbst uns kennen. Du kennst unsere Schuld, dass wir an dir Schuldig wurden und an unseren Nächsten. Herr, du kennst unseren kleinen Glauben, wir bitten, Herr, geh nicht ins Gericht mit uns, ja: lass uns Deine Kinder sein und erbarme dich unser, Amen.
Gem. "Kyrie eleison!" - "Ehre sei Go-o-ott…" Allein Gott…

Kollektengebet: Lasset uns beten: Herr Jesus Christus, der du uns erlöst und freimachst zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes, wir erwarten, dass Du das Ziel bist und das letzte Wort behältst. Wir hoffen auf den Anbruch deiner endgültigen Herrschaft über die Schöpfung und die Geschöpfe, auch hoffen wir, dass im Vorschein deines Reiches deine Gemeinde aufwacht und aufbricht.
Schenk uns, dass wir dir begegnen, auch heute morgen unter deinem Wort. Schenk uns neu die Bereitschaft, das Leben mit dir ernst zu nehmen und zeige jedem von uns seinen Weg, der in deiner Nachfolge gegangen werden kann. Das bitten wir dich Jesus, den Sohn, der du mit dem Vater in der Einheit des hl. Geistes lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. AMEN.

Epistellesung: Röm 06, 3-8.(9-11)                               

Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir  auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleichgeworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein. Wir wissen ja, dass  unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, so dass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden, und wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod kann hinfort über ihn nicht herrschen. Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben  ein für allemal; was er aber lebt, das lebt er Gott. So auch ihr, haltet dafür, daß ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.

Abschluss mit "Halleluja!": "Halleluja, Halleluja, Halleluja!"

Wochenlied: Ich bin getauft, 200, 1-2 und 4

Evangelium-Lesung (auch Frau Göbert): Matth. 28, 16-20

Lied vor der Predigt: Ich weiß, woran ich glaube, eg 357, 1, 2 und 4


 

Predigt Apg. 8, 26-39 am 23.7.2006 in Oeventrop

Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserm Vater, und unserm Herrn Jesus Christus. Amen.

 

Liebe Gemeinde in Oeventrop! Erlauben Sie, dass ich heute in der Predigteinleitung vor der Schriftlesung bisschen über den Sommer plaudere und über Reise-Erfahrungen in dieser heißen Jahreszeit. Solange ich zurückdenken kann, habe ich den Sommer geliebt und das Wegfahren: Sommer und Reisefieber gehörten da zusammen! Da waren es, als ich ein Jungscharjunge war, immer die dreiwöchigen Hollandfreizeiten auf der Insel Schouven in der Nordsee: 120 Kinder aus Schwerte, wo ich wohnte, und aus Wuppertal kamen da zusammen - 20 Helfer waren dabei - und "Onkel Karl" aus Wuppertal-Ronsdorf, unser heiß geliebter Leiter, ein einfacher LKW-Fahrer, aber einer, der leidenschaftlich Jesus gehörte. Und dann gab's da auf der Insel Wasser und Strand, Lagerfeuer, Musik zu Gitarre und Akkordeon, das Peter Strauch, Onkel Karls Sohn wunderbar und genial spielte, Bibelarbeiten, Geschichten, Erlebnisse, Erfahrungen, wie man sie sich schöner und tiefer nicht vorstellen kann! Nach Holland fahren hieß: Glauben er-fahren; nach Holland fahren hieß: Jesus-er-Bindestrich-fahren. Auf der Fahrt - unterwegs - ist mir Jesus so wichtig geworden wie nirgends sonst: zwölf oder 14 Mal war ich auf Schouven, vom 8. Lebensjahr an. Und: Ohne die Insel Schouven wäre ich wohl nicht hier…

Ja, und reisesüchtig war und blieb ich auch danach: später - als Theologiestudent, ein junger Mann mit ganz viel Reisefieber. Aus Geldmangel bin ich da immer leidenschaftlich gern per Anhalter gefahren, auch zu Urlaubsreisen in den Süden. Und dann stehst Du da an der Autobahnraststätte mit dem Daumen raus - und nach längerem Warten, da hält ein Wagen: ein toller Wagen, ein Cabrio, und der Fahrer ist nicht unbegütert, da sieht man sofort. Freundlich ist er auch, kommt ins Gespräch und fragt dich: was du machst. "Ich studiere Theologie!" Da habe ich aber was gesagt! Von da an wird dir ein Loch in den Bauch gefragt: ob ich denn wirklich einen Glauben habe, ob ich bete und persönlich an Jesus glaube - und wie ich in der Bibel das oder das Wunder verstehe, ob ich die Bibel wortwörtlich glaube, ob Gott die Welt in buchstäblich 6 Tagen erschaffen habe, und warum Gott das Leid zulasse. Als er mich 350 km später rauslässt, habe ich den Eindruck, dass der Mann lange drauf gewartet hat, mal einem echten Christen zu begegnen, bei dem er was kapiert… Und ich habe den Eindruck: Auch er hat was kapiert, und über Jesus was er-fahren, als buchstäblich "im Fahren" mitgekriegt, was ihm normale Predigten zuvor nicht erklärten.

Bis hierhin meine lange Einleitung. Und jetzt - gut dazu passend - der heutige Predigttext, genauer der erste Teil des Predigttextes, wie er heute morgen am 6. So. nach Trinitatis überall in den Kirchen gepredigt wird: Es ist auch eine Sommer-Touristen-Geschichte, sogar eine "Anhalter-Geschichte" eigener Art, und sie ist jedem hier alt-vertraut und steht in Apg. 8; ich lese zunächst Apg. 8, 26-35                                    

Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist. Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer und Mächtiger am Hof der Kandake, der Königin von Äthiopien, welcher ihren ganzen Schatz verwaltete, der war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten. Nun zog er wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. Der Geist aber sprach zu Philippus: Geh hin und halte dich zu diesem Wagen! Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser (Jesaja 53,7.8): "Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Wer kann seine Nachkommen aufzählen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen." Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem? Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Wort der Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus.

Sommerhitze auch da, so les ich das da raus, liebe Gemeinde, von Jerusalem aus in Richtung Süden, auf der Straße, die nach Gaza führt und öde ist… Gaza kennen wir ja aus schlimmen aktuellen Nachrichten als Gebiet der schlimmen kriegerischen Kämpfe derzeit im Nahen Osten.

Hier in unserer Geschichte auch ein Kampf, aber ein anderer: da ist der reiche Tourist aus dem fernen Äthiopien nach Jerusalem gekommen, um den Tempel zu sehen, ein gottesfürchtiger, geistlich hungriger Tourist, muss man annehmen. Denn er hat eine Reise von über 2000 Kilometer auf sich genommen, und ist auf seiner sommerlichen Wallfahrt zum Tempelbesuch gekommen, hat da dann sogar - sozusagen am Souvenirstand - eine Schriftrolle erstanden und mitgenommen, einen Teil des Propheten Jesaja, hinten aus dem 53. Kapitel. Und jetzt auf der Rückreise Richtung Äthiopien müht sich unser reicher "Touri", der Kämmerer, der Schatzmeister der Königin Kandake, ab mit dem Text! Und wie! Das verstehen - das ist auch ein Kampf!

Und siehe da, dann kommt der Anhalter: "Steig auf auf den Wagen, fahr ein Stück mit! Wie heißt du?" "Philippus!" Und es ist an der Reihe des Philippus, der ein Christ und Diakon der Urgemeinde in Jerusalem war, jetzt fragen zu stellen: da in der eleganten Kutsche, die ihn, den Anhalter mitnahm. Er fragt ebenso höflich wie herausfordernd den Rückreisenden aus Afrika, der da den Text seines Souvenirs aus Jerusalem entziffert und vor sich hermurmelt: "Verstehst du auch, was du da liest?" Wie soll ich, wenn mich keiner anleitet und mir das kommentiert?!"

Genau das war das Stichwort: Philippus kapiert es, sein Gastgeber im Wagen liest gerade die berühmte Stelle aus Jes. 53, vom unschuldig leidenden Lamm, das zur Schlachtbank geführt wurde und seinen Mund nicht auftat.

Und da sprudelt es aus Philippus nur so heraus: Im Fahren erklärt er dem Reichen, was er selbst mit Jesus und von Jesus erfahren hat. Nicht wie ein Schriftgelehrter, sondern wie ein glühender Zeuge macht er ihm wichtig, wie Jesus ist: Jesus, der am Kreuz starb - wie jenes Lamm von Jesaja 53, das zur Schlachtbank geführt seinen Mund nicht auftat, ER, der sich opferte wie ein Opferlamm am Kreuz von Golgatha, er, den Gott auferweckte am dritten Tag, ER, das Lamm, das Gott erhöhte und zum Herrn über alles machte, ER, der in Jerusalem zum Pfingsten seinen Geist schickte, der die Menschen in Scharen zu Jesus bekehrte, genau der Geist, der den Jünger Philippus da im Wagen begeisterte und mit glühenden Worten den Schatzmeister faszinierte.

Auf einmal kapierte der die Bibel, Philippus machte es ihm einfach, ja, da im Fahren auf der Straße, da war es auf einmal ganz einfach: da hat einer buchstäblich den Glauben er-fahren und Jesus er-fahren. Holland und Sommer und Insel Schouven: daran muss ich denken. Da war es auch auf der großen Fahrt - da war es der einfache Lastwagenfahrer Onkel Karl Strauch und sein sehr musikalischer Sohn Peter Strauch, der zwei Jahre älter war als ich, die beiden waren für mich sozusagen der Philippus, die machten es mir leicht mit ihrer Begeisterung für Jesus, was auch der Bibel zu verstehen und mitten im Sommer buchstäblich zu "er-fahren" was das mit Glaube und Jesus ist.

Wie steht es da in unserem Text?

Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Wort der Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus.

An meine alten Hollanderinnerungen, liebe Gemeinde, dachte ich übrigens in dieser Woche ganz intensiv - in Marsberg-Westheim, wo ich für UNSERE KIRCHE einen Artikel schrieb über die dortige Kinderferienwoche der Ev. Kirchengemeinde. Da macht es Pfarrer Alfred Hammer ganz genauso wie in Holland unser "Onkel Karl": seit über 15 Jahren macht er die Kinderferienwochen, Spiel, Spaß, Lagerfeuer, Wegfahren, Singen, Bibelverstehen. Und ich saß da mit meiner Kamera unter den 45 begeisterten Kinder und dachte: So müsste Kirche immer sein! Dass man - unterwegs - von Jesus was erfährt und einen Philippus hat, der einem die Bibel so aufschließt, dass man glauben kann.

Liebe Gemeinde, alle Welt spricht derzeit leider Gottes von der Krise unserer Kirchengemeinden: Finanzen fehlen, und einschneidende Aufgaben von Gebäuden und billigere Arbeit ist vonnöten, gerade auch in Arnsberg.

Viel mehr aber sollte man allerdings reden von den Kirchenchancen: dass - knappe Kassen hin oder her! - das Evangelium von Jesus unter die Leute muss, dass da "Philippusse" sich von Engeln rufen und beauftragen lassen, dass "Philipusse" - wie da in Holland oder Marsberg -Westheim - von der großen Jesus-Begeisterung was rüberbringen und Menschen gewonnen werden für Jesus.

Bibel verschenken alleine hilft nicht - da muss ein Philippus dazukommen, auch bei den Konfirmanden, der muss auf den Wagen steigen, und auf einmal wird das, was vorher wie ein Suchbild war oder wie ein Rätsel, nämlich das mit dem leidenden Lamm auf einmal ein Fingerzeig auf den lebendigen Jesus, den ganzen Sinn des Lebens hin.

Dietrich Bonhoeffer, dessen Namen diese Kirche trägt, hat in seiner Doktorarbeit "Communio Sanctorum" über die Kirche den wichtigen Satz geschrieben: Kirche - das ist "Christus in der Kraft des Heiligen Geistes als Gemeinde existierend und sich ausbreitend". Solche Kirche ist sogar unterwegs - auf dem Wagen bei der Anhalterfahrt, wo da Christus bezeugt wird: da ist Christus selbst durch Menschen präsent und wird verbreitet. Und wie! Das zeigt unsere Geschichte am Ende, nach ganz kurzem Taufunterricht, nach dem "kürzesten Katechumenenunterricht der Welt" dort in der Kutsche, da ist der Kämmerer reif, sich selbst zu Christus zu bekennen; es heißt am Ende unseres Textes in den Versen 36 bis 39:  

Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, daß ich mich taufen lasse? Und er ließ den Wagen halten, und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich.

Liebe Gemeinde, das ist erstaunlich genug, dass dieser Mann als erster von da an den Glauben an Christus nach Afrika brachte… Aus der Geschichte weiß man, dass dort in Äthiopien früh schon eine christliche Gemeinde entstand. Aber noch erstaunlicher und erfreulicher wäre es,  wenn hier unter uns heute morgen sich jemand - wie da in der Geschichte - sich "wie von einem Engel angesprochen" fühlte, sich aufzumachen und selbst zum Boten zu werden: das heißt bei einem andern auf dem Wagen springen und ihm ein Philippus werden. Zum Beispiel bei einem Krankenbesuch, z.B. bei einem Gespräch mit einem suchenden Menschen, z.B. in der eigenen Familie.  Kirche - das ist "Christus, als Gemeinde existierend und sich ausbreitend": Wohl dem von uns, der es wagt, sich wie ein Philippus auf die Seite Jesu zu stellen und den Suchenden Antworten zu geben, dass sie endlich vom Evangelium was verstehen und mitkriegen. Wohl den Menschen, die dann von der Frohen Botschaft was erfahren und ihren Weg ziehen wie der Kämmerer, von dem es zum Schluss heißt: Er aber zog seine Straße fröhlich. Amen

 

Lied nach der Predigt: Reich des Herrn, 602, 1-3

Glaubensbekenntnis

Ankündigung des Dankopfers

Gemeinsames Lied: eg 602, 4-5

Amtshandlungsabkündigungen

Gebet: Wir danken dir, Herr, für diesen Gottesdienst und bitten dich: lass doch den Gottesdienst bei uns anhalten, auch nach dem Sonntag, dass wir mit dir gehen und deinen Willen tun. Vater, wir danken dir, dass du dir eine Gemeinde erwählt hast, die vor dir leben, dir dienen und dich preisen darf. Wir danken dir, dass sie trotz vieler Gleichgültigkeit und mancher Anfeindung der heutigen Zeit immer noch da sein und bestehen darf.
Du hast sie durch die Jahrhunderte hindurch getragen und bewahrt; du wirst sie auch weiterhin führen und stärken. Habe Dank, guter Herr, dass nicht wir den Bestand deiner Gemeinde garantieren müssen, sondern du selbst, der lebendige Herr, sie aufbaust, leitest und ihre Zukunft bestimmst.
Lass uns deshalb nicht entmutigt werden durch kleine Zahlen und rückläufige Statistiken. Stärke uns vielmehr zum vertrauensvollen Glauben an deine Macht. Hilf uns, an unserm Platz und mit unserer kleinen Kraft deine Zeugen zu sein und anderen neben uns ein Philippus zu werden!
Stärke uns im Kampf um deine Sache: lass uns wahrhaftig sein in unserem Reden und Tun. Bewahre uns davor, durch unser Verhalten anderen ein schlechtes Beispiel zu geben. Lass die Verkündigung klar und in der Vollmacht deines Geistes geschehen. Hilf, dass unser Leben eine Antwort werde auf das, was du an uns tust.
Wir beten für alle Menschen und Völker im Nahen Osten, insbesondere für die, die durch die gegenwärtigen Kampfhandlungen an Leib und Seele verwundet sind, und für die, die den Verlust von Angehörigen und Freunden beklagen.
Wir bitten dich, Herr, dass sie getröstet werden und Wege finden, das Leiden zu bewältigen.
Wir beten für die Verantwortlichen in Politik und Militär, dass sie die Weisheit entwickeln, andere als militärische Lösungen für den gegenwärtigen Konflikt zu finden.
Wir beten für die, die in die Kampfhandlungen verwickelt sind, dass sie immer wieder daran erinnert werden, dass auch auf der anderen Seite Menschen stehen, die sich nach Frieden, Sicherheit und Gerechtigkeit sehnen.
Wir beten für die Christinnen und Christen in den betroffenen Ländern, dass sie nicht müde werden, sich an die Seite der Opfer zu stellen, ihr Leiden zu lindern, die Friedensbotschaft Jesu Christi zu verkündigen und geschützte Räume zu bieten, in denen sich Angehörige der verfeindeten Parteien begegnen können.
Wir beten für die internationale Gemeinschaft, dass sie nicht wegschaut, sondern ihre politische Verantwortung für einen Frieden in der Region wahrnimmt.
Wir wollen dich bitten für unsere persönlichen Nöte und die Nöte der Welt, für unsere Gemeinde und unsere Kirche: lass da Menschen werden zu Werkzeugen deines Friedens, zu einladenden Zeugen deines Lebens.
Gepriesen werde dein Name. Amen. 

Andere Abkündigungen und Gehet hin… /Segen/Orgel / Gehet hin im Frieden des Herrn / Gott sei ewiglich Dank!
Ausgangslied von Peter Strauch (siehe Predigt): Herr, wir bitten, 607, 1 und 2
Segen / Amen, Amen, Amen