Christfest 1999: Abendmahls-Gottesdienst am 1. Weihnachtstag  in der
Stephanuskirche zu Deilinghofen
"Ich steh an deiner Krippen hier"
(Altenabendmahl; Musik: Musikverein Deilinghofen, Leitung Christian Knaup)
[Nach vier Adventswochen mit viel Arbeit und wenig Schlaf konnte dieser Gottesdienst erst entstehen in der Hl. Nacht nach dem Mitternachtsgottesdienst mit dem AGAPE-Chor, in dem nach Mitternacht über 100 meist junge Leute in einer langen Reihe zum Abendmahl kamen. Auch das in dieser Predigt genannte Mädchen war dabei; ihr wurde beim Trinken des Weines ihr Konfirmationsspruch zugesprochen: "Ich lag in tiefster Todesnacht, du warest meine Sonne...']

Musikverein: Vorspiel; Begrüßung

Gemeinde singt: Lied 24, 1-6 (Vom Himmel hoch)
Wir halten diesen Festgottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag im Namen...
Unsere Hilfe steht im Namen... DER HIMMEL UND ERDE GEMACHT HAT.

Das Geheimnis von Weihnachten fasst der Evangelist Johannes so zusammen  in
seinem ersten Kapitel, in den Versen, die in dieser heiligen Nacht der
Predigttext waren:
Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber
aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen
Namen glauben. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen
seine Herrlichkeit.
Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von
seinen Wundern! Kommt, lasst uns anbeten: Ehr sei dem Vater...

Wir bekennen unsere Schuld vor Gott in der Stille jeder von uns für sich zuerst,
und bringen wir das, was belastet, vor ihn mit Worten, die der leidgeprüfte
Dichter Jochen Klepper in der Drangsalszeit des 3. Reiches als sein Gebet aus
der Tiefe betete:
[Stille]
Mein Gott, dein hohes Fest des Lichtes hat stets die Leidenden gemeint, und wer
die Schrecken des Gerichtes nicht als der Schuldigste beweint, dem blieb dein
Stern noch tief verhüllt und seine Weihnacht unerfüllt.
Die ersten Zeugen, die du suchtest, erschienen aller Hoffnung bar, voll Angst,
als ob du ihnen fluchtest und Elend war die Hirtenschar. Den Ärmsten auf
verlassenem Feld gabst du die Botschaft an die Welt.
Die Feier ward zu bunt und heiter, mit der die Welt dein fest begeht. Mach uns
doch für die Nacht bereiter, in der dein Stern am Himmel steht, und hinter
deiner Krippe schon zeig uns dein Kreuz, o Menschensohn.
Herr, dass wir dich so nennen können, präg unseren Herzen heißer ein. Wenn unsre
Feste jäh zerrönnen, muss jeder Tag noch Christtag sein. Wir preisen dich in
Schmerz, Schuld, Not und loben dich bei Wein und Brot. Herr, erbarme dich unser!
Kyrie

Gnadenzuspruch: Die befreiende Botschaft von Weihnachten lautet: Siehe ich
verkündige euch große Freude, die allem Volk wiederfahren soll. Euch ist heute
der Heiland geboren!
Ehre sei... Allein Gott in der Höh' / Der Herr sei

Gebet: Herr, unser Gott, dies ist der Tag, den du gemacht hast. Licht von deinem
Licht, ein Tag der großen Freude.
Kommt allen entgegen, die noch im Dunkeln tasten. Sei mit allen, die in Trübsal
sind. Und lass uns Jesus Christus schauen, frohe Kunde für diese Welt,
tröstendes Licht für unsere Augen. Schenk du, dass wir voller Freude an jenem
Licht teilhaben, dessen Geheimnis wir in der Geburt deines Sohnes erkennen, so
dass hier Jesus der Herr und Retter werde, der mit dir lebt und regiert von
Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Wir hören jetzt vor der Lesung des Weihnachtsevangeliums vom Musikverein das
Stück "Ich steh an deiner Krippen hier", ein Stück vorweggenommener Predigt,
wenn man so will, denn die Predigt greift drauf zurück auf dieses das
tiefstgehende Weihnachtslied, das es gibt, dessen Text Paul Gerhardt schrieb und
dessen Melodie ursprünglich von Johann Sebastian Bach stammt und das der
Musikverein in einer neueren Bearbeitung jetzt spielen wird.

Weihnachtsevangelium:  Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem
Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war
die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und
jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte
sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land
zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte
Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die
war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.
Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in
eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die
hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die
Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel
sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude,
die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren,
welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen:
ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und
alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten
Gott und sprachen:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden
und den Menschen ein Wohlgefallen.

Glaubensbekenntnis

Lied vor der Predigt: Zu Bethlehem geboren (Nr. 32, 1-4, begleitet vom Musikverein)
 
 

Predigt 25.12.99: "Ich steh an deiner Krippen hier"

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft
des Hl. Geistes sei mit Euch allen. Amen.

Liebe Gemeinde hier in der Stephanuskirche, die zentralen Verse aus Lukas 2, den
wir eben in der Weihnachtslesung hörten,  sind Lukas 2, Vers 10 und 11; da hören
die Hirten auf Bethlehems Fluren:
 
 
"Siehe, ich verkündige euch große Freude. Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids."
"Siehe, ich verkündige euch große Freude. Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids."

Und diese Verse stehen hier am Anfang dieser weihnachtlichen Predigt und
werden dann erläutert durch das Paul-Gerhardt-Lied, dessen Musik vom Musikverein
schon anklang: "Ich steh an deiner Krippen hier."

Martin Luther sagte zu diesen Versen, die ich las, und zum Sinn von
Weihnachten - man konnte es für den heutigen Tag im Losungsheft der Herrnhuter
Brüdergemeine lesen: "Das ist der rechte gnadenreiche Glaube, den Gottes Wort und Werk fordert, dass du glaubst: Christus sei dir geboren und seine Geburt sei dir zugut geschehen.
Es heißt nicht einfach, es sei Christus geboren, sondern: euch, euch ist er
geboren. Und es heißt nicht: Ich verkündige eine Freude, sondern: euch, euch
verkündige ich eine Freude."

Und Luther meint damit, der Knackpunkt von allem sei: Hier darf man ruhig mal
was persönlich nehmen! Ja, du darfst es ruhig persönlich nehmen, wenn du es
nicht persönlich auf dich beziehst, wenn du ihr es nicht persönlich auf euch
bezieht, dann kann es keine Weihnachtsfreude geben, nicht irgendwelche Hirten
irgendwann auf irgendwelchen Feldern vor zwei Jahrtausenden, nein, sei du, der du
hier sitzt, der Hirt. Wag es, sei du der Hirt, der sich aufmacht und zur Krippe
kommt, weil er es sich mit den andern hat sagen lassen - wie die damals: Euch
ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr.

Und da winkst du vielleicht jetzt ab und sagst: Ich hab tausend Probleme, an
Gott zu glauben und dann noch an Krippen und die alten Hirtengeschichten und das
Jesuskind, nein, da kann ich nicht so zu der Krippe kommen. Unsere Welt,
randvoll voller Unfrieden und Elend im Großen - im Kleinen, und dann zur Krippe
kommen und Friede auf Erden - und Ehre Gott in der Höhe!??

Gewiss, zur Krippe zu kommen und das noch mal ganz auf sich persönlich beziehen,
da müsste man noch mal ein Kind werden. Lassen sie mich es ein bisschen
erzählen, wie ich's meine!

Ich denk da eine faszinierenden Gottesdienst gestern um 16 Uhr in dieser Kirche,
wo meine kleine fünfjährige Tochter zum ersten Mal ein Hirte war. Sie, die
kleine Rike,  meinte, sie sei jetzt aus dem Engelchenalter raus, jetzt wollte sie
bei unserm Krippenspiel nicht mehr ein Engelchen mit Licht in der Hand und
weißem Kleidchen sein. Jetzt wollte die mal "was Richtiges" sein: ein Hirte, mit
einem Fell auf dem er schläft und einem Hut, einem derben Umhang und einem
Stock, ein Hirte, der "richtig was macht" und nicht nur so schön rumsingt wie
der Engelchor.

Und sie machten richtig was, unsere Hirten, und wie! Es war, als wenn ich selbst
wieder Kind wär: wie sie da staunend mitgespielt und jubelnd laut gesungen
haben, 32 Mitspieler von 3 bis 14 Jahren, und die Hirten auch, und Friederike
mittendrin, das war Weihnachtsfreude pur, das war Weihnachten, wie es leibt und
lebt, das war mehr als Theater, das man nur artig vorspielt. Und an der Krippe
angekommen, da war der Höhepunkt, sie fanden das Kind und beteten, und alle
kleine und großen Hirten beteten die Strophe 1 von Paul-Gerhardts altem
Weihnachtslied: Ich steh an deiner Krippen hier. Lasst uns mit den kleinen
Hirten von gestern einstimmen in das gleiche Lied; wir singen jetzt Str. 1 von
Paul Gerhardts Lied im Gesangbuch Nr. 37.

Ich steh an deiner Krippen hier, / o Jesu, du mein Leben; / ich komme, bring und schenke dir, / was du mir hast gegeben. / Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, / Herz, Seel und Mut, nimm alles hin / und laß dir's wohlgefallen.

Ja, liebe Gemeinde, was Luther gesagt hat: man müsse das mit dem "euch ist heute
der Heiland geboren" persönlich nehmen, das, genau das, hat hier Paul Gerhardt
ungesetzt, der dieses Lied im Jahr 1653 in den Druck gegeben hat. Das heißt, es
war geschrieben worden in einer ganz grausamen Zeit, der Zeit des ausgehenden
dreißigjährigen Krieges oder kurz danach! Wahrlich auch in einer Zeit, in der
man an der Liebe Gottes und an dem "Friede auf Erden" ähnlich zweifeln konnte
wie heute. Unsere Welt, randvoll voller Unfrieden und Elend im Großen - im
Kleinen, und dann zur Krippe kommen und Friede auf Erden - und Ehre Gott in der
Höhe!?? Das war ganz sicher nicht nur unser Horizont, auch der von diesem Paul
Gerhardt, in der Zeit damals, als eine grausame Blutspur ganz Europa durchzog
und als die Pest wie der Teufel wütete und Menschen hinraffte, Große wie kleine.
Und was persönliches Leid war, hat der Pfarrer und Liederdichter Paul Gerhardt
bis zur Neige durchgemacht, gedeckelt und gedemütigt von einer harten
kirchlichen Obrigkeit, und auch geprägt von einem harten Schicksal, dass er sein
kleines einjähriges Töchterlein verlor. Aber an dem Kind, an dem Kind hing er
weiter, in ganz unerschütterlicher Liebe, an dem Kind, das sein Ein und Alles
war, dem Kind von Bethlehem. "O Heiland, du mein Leben", das beteten unsre
kleinen Hirten gestern an der Krippe mit Paul Gerhardts Worten, und das sangen
wir gerade als das Bekenntnis, das uns damals in jener Zeit Paul Gerhardt für
unsre Zeit gab - es ist ja ein Liebeslied, dies tiefste aller Weihnachtslieder,
wo er sich in Gedanken - es in der Tat ganz persönlich nehmend - sich an die
Krippe stellt und dem Kind seine Liebe erklärt. Und gestern kamen dann die drei
Weisen hier herein mit ihren Königskronen, sie kamen zur Krippe, gaben  ihre
Geschenke, knieten nieder und beteten laut und auswendig die zweite Strophe
unseres Liedes. Laßt uns hier singen, was die Weisen beteten.

Lied 37, 2: Da ich noch nicht geboren war, / da bist du mir geboren / und hast mich dir zu eigen gar, / eh ich dich kannt, erkoren. / Eh ich durch deine Hand gemacht, / da hast du schon bei dir bedacht, / wie du mein wolltest werden.

Haben Sie es gemerkt, liebe Gemeinde? Diese Liebe, die da besungen wird, hat
zwei Seiten: nicht nur Liebe zum Kind da in der Krippe, auch anders rum: "je und
je geliebt" (wie es mal im Alten Testament bei Jeremia heißt) weiß sich der, der
das singt, "je und je geliebt" weiß sich dieser gebeutelte und zerzauste Paul
Gerhardt. Dies Kind da in der Krippe ist nicht etwas Putziges und Niedliches,
sentimental Kindisches - das ist der Retter Gottes, Gott ganz und gar fassbar in
diesem Kind, das für ihn geboren wurde, in diesem Jesus, der für ihn starb und
auferstand. "Mir zu eigen gar" lässt Paul Gerhardt uns singen, noch ehe ich dich
kannt, von dir erkoren als Geliebter, von dir, dem Kind da in der Krippe. Und in
diesem Ausdruck "mir zu eigen gar", da kommt genau das zum Zug, was Luther meint
und was wir eingangs zitierten: Nimm diese Liebe persönlich, sehr persönlich,
den sie gilt dir, "dass du glaubst: Christus sei dir geboren und seine Geburt
sei dir zugut geschehen."

Und wenn wir dann zur dritten Strophe abschließend kommen, dann merkt es jeder,
wie sehr diese Liebe nicht nur süßlicher Kinderkram ist, sondern im Sinne von
Paul Gerhardt eine Sache, die durch dick und dünn hält - eine Liebe, wirklich
stärker als der Tod. Bei dieser dritten Strophe, liebe Gemeinde: "Ich lag in
tiefster Todesnacht", da muss ich immer an eine Konfirmandin denken, die heute
16 oder 17 ist. Sie hatte mich ans Sterbebett ihres Opas geholt, damals kurz vor
Weihnachten,  wir hatten da auch vor Weihnachten gesungen, und danach war der
Opa eine ganze Zeit lang doch nicht gestorben. Aber diese Strophe von der
tiefsten Todesnacht und der Sonne, die hatte sich für dieses Mädchen so
eingeprägt, dass sie diese Paul-Gerhardt-Strophe sich als Konfirmationsspruch
wählte. Wollen wir diese Strophe 3 jetzt singen.

Lied 37, 3: 3. Ich lag in tiefster Todesnacht, / du warest meine Sonne, / die Sonne, die mir zugebracht / Licht, Leben, Freud und Wonne. / O Sonne, die das werte Licht / des Glaubens in mir zugericht', / wie schön sind deine Strahlen!

Wir kommen zum Schluss dieser Predigt, aber der wirkliche gute Schluss ist
erreicht, in Luthers Sinn, wenn du es wagst zur Krippe zu kommen wie ein Kind,
wenn du es wagst, mit deinen Ängsten, auch mit deinen Todesnächten und Zweifeln,
da - wie ein Kind zur Krippe zu kommen, und wenn ich dahin komm wie ein Kind.
Und wenn du und ich uns dann sagen lassen: Nehmt's an, das mit der großen
Freude, dass für euch der Heiland da ist, für euch da, für dich und für mich.

An die Hundert alte und kranke Leute haben wir besucht in dieser Adventszeit,
haben da Lieder in den Häusern gesungen mit Katechumenen und Konfirmanden, und
da auch Jochen Kleppers Gedicht gelesen und gebetet, dass Gottes großes Fest des
Lichtes stets die Leidenden gemeint hat. Und ich weiß, dass (Gott sei Dank!) es
da viele auf sich persönlich beziehen konnten, dass selbst trotz der eigenen
Todesnächte, die man durchgemacht hat noch die Sonne da ist, die für sie
scheint, Jesus, von dem es in unserm Text heißt: Euch ist heute de Heiland
geboren! Lassen Sie mich ein Erlebnis an den Abschluss stellen, ein Erlebnis von
vielen im Advent '99, das ich auch heute nacht in der Predigt erzählte:

Ein Mann mittleren Alters öffnete sich mir in einem  Gespräch, das fast drei
Stunden dauerte. Schließlich kamen die Sätze aus ihm raus, wie er sie wohl nie
gesagt hatte zuvor. "Jetzt in den fast nicht auszuhaltenden Leiden meiner Frau,
da haben sich meine Werte vollkommen umgewendet: bei dem, was sie mit ihrem
Krebs alles aushalten muss, und ich auch!"  "Aber das hat auch Gutes, so verquer
das klingt", setzt er hinzu: "So intensiv haben wir noch nie gelebt wie jetzt,
noch nie waren wir so eng zusammen, wenn Sie verstehen, was ich meine!" Und dann
ist er bei seinem Thema: "Wissen Sie, Herr Groth, ein Heide war ich noch nie,
und in die Kirche gingen wir ab und zu, aber was jetzt ist, das ist ganz anders:
Ich jedenfalls hab es wiedergefunden, was Beten heißt, und wer ER für mich ist -
das war so verschüttet, in all dem andern, was ich vorher wichtig ist und was
jetzt höchstens viertrangig ist für uns beide". Und da, auf einmal, in diesem
Wohnzimmer war Weihnachten, ich las da das genannte Gedicht von Jochen Klepper,
und es fasste alles zusammen, was der Inhalt eines Lebens ist, und in der Mitte,
da brannte in diesem sonst dunklen Wohnzimmer eine einzige Kerze, und ich betete
mit beiden, und sie beteten dann das Vaterunser mit, und da war und blieb immer
noch Krebs, aber da war Licht; da war nicht nur Licht an einem Docht aus Wachs
mit einem Feuerzeug angemacht, da war ganz anderes Licht, das helle
weihnachtliche Licht von Lukas 2: Euch ist heute der Heiland geboren, welcher
ist Christus, der Herr!

Wir waren da ganz dicht bei der Krippe, so wie es Paul Gerhardt uns anweist im
Lied, den Todesnächten und Ängsten zum Trotz! Und hier vorne, ganz dicht bei der
Krippe, dahin können wir uns aufmachen, aufbrechen wie die Hirten, um
Gemeinschaft zu haben mit ihm bei Brot und Wein. Gott segne uns beim Abendmahl,
dem Abendmahl an der Krippe, er werde uns was wir gesungen haben: O Heiland du,
mein leben. Und er schenke jedem hier gesegnete Weihnachten. Amen.

Lied 37, 4 und 5

Fürbittengebet: Du bist das Licht, Herr Jesus Christus, du bist das Licht der
Welt. Du bist wie die Sonne am Morgen, die das Dunkel der nacht verdrängt und
uns wärmt; du bist wie der Stern in der Nacht, der uns den Weg weist.
Wir bitten für die Welt in der so viel Finsternis herrscht, für all die
Menschen, die Hunger haben oder kein Dach über dem Kopf, die der Verfolgung und
der Folter ausgesetzt sind, deren Leiden uns hilflos und sprachlos macht.
Du bist der Retter und Heiland aller Menschen, Herr Jesus Christus, der den
Hirten zuerst erschienene Wahre und Gute Hirte, der führen und leiten kann.
Wir bitten dich für die, die kein Behütetsein erleben und nach Rettung und nach
Sinn im Leben suchen, da denke ich an alle Jugendlichen hier in unserem
Verantwortungsbereich, lass sie dein Licht finden und dich als Hirten, und lass
keinen und keine vor die Hunde gehen.
Du Herr Jesus Christus, der du abgewiesen wurdest von Anfang an, bist in
Wahrheit der, der für uns das wahre Zuhause hat.
Wir bitten für die kleine Welt um uns herum, für unsere Familien und
Freundschaften, für die Menschen, mit denen wir täglich zu tun haben, für die
Traurigen und Ängstlichen, die Sorgenvollen und Kranken. Wir bitten für deine
Gemeinde hier bei uns in Deilinghofen, für alle Gruppen und Kreise hier, und für
deine Gemeinde  in der weiten Welt. Da denken wir besonders an unsere
Partnergemeinden in Wawasi in Ghana und in Schelkowo in Russland.
Wir bitten auch für uns selbst, Herr Jesus Christus, für alle, die mit ihren
Schattenseiten nicht fertig werden, für alle, denen wir im Wege sind, und für
alle, die uns Schwierigkeiten machen, für alle, deren Namen wir dir in der
Stille nennen, wir nennen dir insbesondere auch all die. die hier besonders zum
Altenabendmahl eingeladen wurden und nicht kommen können, weil sie alt,
gebrechlich und hinfällig sind - schenk auch ihnen was von deinem
Weihnachtslicht - wir beten speziell für Menschen, die uns wichtig sind, in der
Stille:
S t i l l e
Herr, du bist das Licht der Welt. Sei unseres Fußes Leuchte auf dem Weg durch
die Zeit, bis wir ankommen in deinem Licht. Dir sei Ehre in Ewigkeit. Amen.

Gemeinde singt beim Abendmahl Jauchzet ihr Himmel, frohlocket 41, 1-7 ...

Erhebet eure Herzen... Abendmahl

Dankgebet

Segen

Musikverein: Weihnachtspotpourri

gemeinsames Lied: O, du fröhliche
 
 
 
 
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