„Gesucht und gefunden –  zu neuem Leben erweckt
Vorstellungsgottesdienst der Konfirmandengruppe 2001 am Sonntag Miserikordias Domini, 29. April 2001
unter Mitwirkung des `CVJM-Bläserkreises

CVJM-Bläserkreis Posaunenvorspiel

Abkündigungen: Dabei werden Bilder vorne oben auf die Kirchenwandwand mit dem Videobeamer projiziert, nämlich der aktuelle Gemeindebrief mit den Konfirmandennamen, die Kirche und der Altar und mehrere Bilder vom Gemeinschaftsleben bei der Konfirmandenfreizeit auf dem Wartenberg im Februar 2000, vorne hängt das Brot- und-Wein-Puzzle vom Wartenberg zum Thema Abendmahl.

Eingangslied: Lobe den Herren, 1 - 4

„Gesucht und gefunden – erweckt zu neuem Leben“ Wir halten diesen Vorstellungs-Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. AMEN. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, DER HIMMEL UND ERDE GEMACHT HAT.

Jesus, der bis heute verlorene Schafe sucht, Jesus, der als Guter Hirte sein Leben für die Schafe ließ, sagt im Wochenspruch dieser Woche: Ich bin der Gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben. Eingangspsalm (Bild zu Psalm 23, "Der Herr ist mein Hirte", vorne oben auf die Kirchenwandwand mit dem Videobeamer projiziert)
Linda Tekuttis: Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Nina Lewe: Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Linda: Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Nina: Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Linda: Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Nina: Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. KOMMT, LASSET UNS ANBETEN! EHR SEI DEM VATER...

Wir bekennen unsere Sünde vor Gott: Herr, an diesem Sonntag eine Woche vor dem Beginn der Konfirmationen erinnerst du uns alle zusammen, Jüngere und Ältere in dieser Kirche, daran, dass du zuerst und vor allem den Bund mit uns geschlossen hast, den Bund für’s Lebens, der stärker ist als aller Tod, auf Golgatha am Kreuz besiegelt und uns zugesprochen in der Taufe und bei Brot und Wein.
Wir aber, Herr, sind so oft unzuverlässige Bundesgenossen deines Lebens gewesen, wir bekennen, dass wir dir so viel schuldig blieben, dass wir verantwortungslos gelebt haben, als ob „GOTT“, als ob deine Liebe nur ein hohles Wort wäre, als ob „JESUS“ eine tote Größe der Vergangenheit wäre und sonst nichts. Ja, wir haben dich sooft nicht gesucht  und entsprechend auch nicht gefunden. Wir Älteren sind den uns anvertrauten Jüngeren oft schlechte Beispiele und Vorbilder gewesen, und auch wir in der Kirche tragen Mitschuld, dass viele junge Leute am Sinn des Lebens vorbeileben und Glauben, Hoffen und Lieben nicht gelernt haben. Vergib uns das, Herr, und richte du uns Älteren, die Konfirmandeneltern und alle in der Gemeinde neu aus auf dich, der du das Leben hast und österlich neues Leben schenkst.
Und vergib den Konfirmandinnen und Konfirmanden alle ihre Schuld und Ziel-Verfehlung, laß sie bewußt zu ihrer Taufe Ja sagen. Herr erbarme dich unser!

KYRIE mit folgendem Gnadenzuspruch:
So heißt es in der heutigen Geschichte vom Verlorenen Sohn, dass der Vater vergebend in seiner großen Liebe sagt: Dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden.
Gottes Wort sagt: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! Ehre sei Gott in der Höhe...

ALLEIN GOTT IN DER HÖH...

DER HERR SEI...

Lasset uns beten: Herr Jesus Christus, Guter Hirte, bei dir war das finstere Tal, das Tal der Todesschatten nicht das Letzte! Du lebst, du hast den Sieg behalten, hast nach Ostern den zweifelnden Thomas und den Verräter Petrus, den Christen verfolgenden Paulus neu berufen und in deinen Dienst gestellt, hast ihnen dein "Friede sei mit Euch" zugerufen, hast an vielen andern dich erwiesen als der, den nicht das Grab überwand. Zeig heute hier dein Leben, dass wir dein Wort verstehen und zu dir uns halten, dass wir lebendige Erfahrungen machen mit dir und leben in der Nachfolge des Guten Hirten, der nicht zulassen will, das auch nur eins aus deiner Herde verdirbt und kaputt geht. Herr, segne das Hören, das Reden, das Singen und Beten in diesem Vorstellungsgottesdienst. Sei du es, der uns konfirmiert und befestigt im Glauben. Wir rechnen mit Dir dem Sohn und Guten Hirten, der du mit dem Vater und dem Hl. Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesung: Das Gleichnis vom verlorenen Sohn in Lukas 15 (Maike Gnibba)

Lukas 15, 11-24: Und Jesus sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und Gut unter sie. Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen. Als er nun all das Seine verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land, und er fing an zu darben und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm. Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße und bringt das gemästete Kalb und schlachtet's; lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.

Glaubensbekenntnis

Vorstellung der Jugendlichen, die am nächsten Sonntag konfirmiert werden.

Die Jugendlichen bleiben vorne stehen und singen (mit allen) als Lied  vor der Predigt: das Konfirmandenlied (begleitet an der Gitarre von Obi Obst) „Wir haben Gottes Spuren festgestellt“ [Kollekte diesmal erst nach der Predigt bei dem Stück des Posaunenchors]

 

Predigt zum Thema „Gesucht und gefunden – neu zum Leben erweckt“
nach dem Predigttext Lukas 15, 24 und Jer. 29, 13 und 14

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und unserm Herrn, Jesus Christus! Amen.

Meine lieben Jugendlichen hier vorne in den ersten Reihen, die Ihr nächsten und übernächsten Sonntag in dieser Kirche konfirmiert werdet! Liebe Gemeinde!  Gesucht und gefunden – neu zum Leben erweckt“!

Wenn sich zwei nicht nur ineinander verliebt haben, sondern wenn das mehr wird: wenn’s Liebe wird, und wenn die zusammenpassen, beieinander bleiben wollen durch dick und dünn, dann sagt man das: „Die haben sich gesucht und gefunden.“  Zwei oder drei von euch, die ich bisher besuchte auf meiner Tour, haben ganz lange feste Beziehungen schon, wo es mehr ist als nur bisschen Verliebtheit, aber das gibt es ja auch zwischen zwei Mädchen, die sich gegenseitig als beste Freundinnen bezeichnen, dass die "sich gesucht und gefunden haben". Das gibt es in einer Clique, das gibt’s auch zwischen Jungen: dass ich sage: das ist meine bester Freund, und die andern sagen: "Die haben sich gesucht und gefunden".

Vom Suchen und Finden handelt genauso der Konfirmationsspruch, der von vier von euch genommen wurde, das steht ja auch auf dem heutigen Liedblatt, wer den bekommt: Maike und Nina, Bianca und Kevin und noch welche – ein Spruch in der Sprache der Liebe, eine Einladung, von ganzem Herzen eine Beziehung anzufangen, nicht mehr und nicht weniger:

Jeremia 29, 13 und 14: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR.

Ich lese dieses Liebeswort, diese Einladung, "ein Verhältnis zu beginnen", den meistgewählten Konfirmationsspruch im Mai 2001 in Deilinghofen noch einmal:

Jeremia 29, 13 und 14: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR.

Und dazu stelle ich, wie es auf dem Liedblatt oben ja auch steht, genau dazu passend, den entscheidenden Schluss-Satz der Geschichte vom Verlorenen Sohn, das Gleichnis von Jesus, das in dem Satz gipfelt, den da der Vater am Ende sagt:

Lukas 15, V. 24 Dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist wieder gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.

Das Ganze jedenfalls von Anfang an ist eine Geschichte, die Jesus da erzählt und die Maike las, in die fast jede und jeder von Euch sich reinversetzen kann. Ob er noch ein Jugendlicher war: ich weiß nicht, kann sein; ein junger Mann jedenfalls, und wer wollte das nicht verstehen, diesen suchenden jungen Mann, der sein Leben finden und Spaß haben wollte! Der Junge wollte raus! Endlich raus! Sehnsucht und ein riesengroßer Freiheitsdrang hatte ihn gepackt! Er suchte was! Offene Türen suchte er; bloß weg aus der Enge, von den Verboten und Pflichten! Freiheit, das Leben genießen, Abenteuer, Prickeln, das donnernde Leben, Leidenschaft, Lust, das suchte er ... Vielleicht suchte er noch mehr, vermute ich, vielleicht suchte er im Letzten den Sinn seines eigenen Lebens.

Und sein ungewöhnlicher Vater, der lässt ihm die riesengroße Freiheit, fast unverständlichererweise! Er lässt den Jungen ziehen, und sogar die große Sauerei von dem, dass der schon vor des Vaters Tod sich die ganze Knete geben ließ, das ganze Erbe, dass der später mal kriegen sollte, das hat der Vater einfach klaglos hingenommen.

Das donnernde Leben hatte er bald gefunden, der Sohn, mit all der Knete, mit all dem Geld! Tausend Türen taten sich auf, Frauenherzen eroberte er im Sturm, Freunde fand er, Kumpels in Hülle und Fülle, ‘zig Leute, mit denen er richtig was losmachen konnte!

Und was er alles losmachte! In der Lutherbibel ist das in den Satz verpackt: „Er brachte sein Gut um mit Prassen!“ In eurer Sprache könnte man sagen: Er fand das Leben richtig geil, auch im wortwörtlichen Sinne, und er machte, wo immer er konnte, ein Fass auf - in überschäumender Freude über all die tollen offenen Türen.

Und dann plötzlich die andere Seite seiner Freiheit: der Abgrund! Zu spät hatte er seine rasante Fahrt gebremst, gar nicht gemerkt, wie hohl alles war, wie künstlich! Die Kurve, die sehr jäh nach unten ging, hatte er immer übersehen. Und da bei den Schweinen war er schließlich gelandet! Ohne Moos nix los, diese Redensart war sein Schicksal geworden, denn als das Geld alle gewesen war, waren seine besten Freunde weg, und die Frauenherzen, die er erobert hatte, halfen ihm erst recht nicht mehr, ihm, dem inzwischen verkommenen und stinkigen Penner, dem Schweinehirten mit dem knurrenden Magen, der sich über Schweinefraß schon gefreut hätte, doch niemand ließ zu, dass er wenigstens das essen konnte. Das Tollste hatte er gesucht, und jetzt war er nach allem innerlich total ausgebrannt, hungrig bis unter die Arme. Und bin ich bekloppt, so sagte die Stimme in ihm, hier vor die Hunde zu gehen, oder vor die Schweine, was noch viel schlimmer war für die damals, denn Schweine galten ja als religiös unreine Tiere. Mein Vater hat doch Knechte, Tagelöhner, denen geht’s tausendmal besser als mir! Und da am tiefsten Punkt, da reift die Entwicklung zur Wende! Da ist noch einer, der ist meine letzte Chance! Und wenn ich schon nicht den Sinn des Lebens finde, dann gibt’s wenigstens was gegen Hunger - dort als Knecht: Ich mach mich auf und such den Vater.

Liebe Gemeinde, bis hierhin hatte ich es im Vorstellungsgottesdienst im vorigen Jahr ganz ähnlich erzählt! Da hatten wir die gleiche Geschichte und auch den Konfispruch damals von Sebastian Fritz, der dazupasste vom Suchen und Finden, das war derselbe wie der eben gelesene, den heute fünf haben:

Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR.

Wir sahen ja eben schon Bilder vom Wartenberg, von unserer Konfifreizeit im Februar, da ging es um Spaßhaben bei der Freizeit, was ja auch der Fall war: dass wir da richtig endlich eine Gruppe wurden. Aber da ist noch mehr passiert: Da haben sich einige Mädchen nach den Gruppendiskussionen sich drei oder vier Stunden noch zusammengesetzt und haben ganz intensiv von innen miteinander gesprochen und auch gebetet mit Lydia und Jana, wie man zum Glauben kommt – das waren Seelsorgegespräche, ganz unabhängig, da war der Pastor gar nicht dabei; aber ihr habt mir später davon berichtet: dass da welche gesucht und gefunden haben, dass da welche zum Glauben gekommen sind, und drei oder vier von euch sagten mir: dass das das Allerwichtigste auf dem Wartenberg war – und die sagten mir dann, dass sie genau deswegen das eben gelesene Wort aus Jeremia 29 genommen hätten: vor dem Wartenberg wäre man in Sachen Glauben noch nicht so aufgewacht gewesen, aber auf einmal da, da hätte es Zoom gemacht, erst hätten sie gesucht und dann wäre es Wahrheit geworden: Er hätte sich finden lassen...

Für mich das Schönste, was überhaupt passieren kann! Aufwachen und ein neues Leben anfangen, zu beten anfangen und kapieren: Jesus, das ist was für mich!

Bestimmt waren’s keine verlorenen Töchter, die von Euch, von denen ich sprach, keine die so weit unten waren wie der junge Mann, von dem Jesus erzählt. Und doch ist das Ende gleich: wer da den Vater sucht, von Herzen sucht, der findet ihn, den schließt er in seine Arme.

Liebe Jugendliche! Während ich gestern über die Predigt nachdachte, dachte ich dran, dass jeder von euch nach dem Sinn des Lebens sucht und nach Liebe. Und da dachte ich an Nadine besonders...

Nadine ist eine, die sucht immer, die sucht nach Sinn, nach Liebe und nach einem besseren Leben und hat es schwerer als fast alle von Euch. Als ich sie hier taufte am Ostermontag – so gut kenne ich sie und sage das, wenn auch nicht immer viele sie verstehen, - da war ihr Ja zu Jesus ehrlich, das merkte man, das war nicht nur so dahingesagt. Und doch hat die die meisten Schwierigkeiten. Die Mutter rief mich an, sie wäre aus dem Heim, in dem sie lebt zur Zeit, aus der Wohngemeinschaft da in Brilon weggelaufen am Mittwoch, den vierten Tag wäre sie weg und ließe nichts von sich hören, und heute zum Vorstellungsgottesdienst könnte sie also nicht kommen und hier dabeisein.

Ich würde ihr wünschen, dass es gerade bei diesem Mädchen noch mal so würde wie bei dem weggelaufenen Jungen, von dem Jesus erzählt!

Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, will ich mich von euch finden lassen! Das wurd‘ kühner als in jedem Traum dort Wirklichkeit: der Vater, den zerlumpten Sohn von weitem sehend, rennt ihm entgegen, dieser völlig ungewöhnliche Vater, der breitet dann die Arme weit, weit aus, ja er läßt sich finden, und wie!, als der Sohn dort zugibt, er hätte gesündigt vor dem Himmel und vor ihm! Keine Frage, der wird nicht Tagelöhner, nicht Knecht, der wird, was er ist: Sohn, lieber Sohn, und kriegt über alles Erwarten einen kostbaren Ring an den Finger als Zeichen des Bundes, und ein Riesenfestessen mit allem Drum und Dran wird da vorbereitet: denn ein Toter ist da lebendig geworden, ein Kaputter ist heil geworden, ein Suchender hat gefunden, und ein stinkender Penner mit all seinen Schrammen und Lebenswunden und überstandenen Zweifeln darf neu anfangen, und das ist da wie eine zweite Auferstehung, richtig eine Ostergeschichte, dass einer wachgeworden war, der vorher schlief, dass einer von den Schweinen weggekommen war, dass einer, der innerlich tot war, wieder lebendig wurde, genauso wie Ostern, wie’s da der Vater sagt: Dieser mein Sohn war tot, und er ist wieder lebendig geworden. Ja, ein Toter wird zu neuem Leben erweckt, das sehen wir jetzt hier rechts neben mir auf der Vorderwand der Kirche (das Bild wird vorne oben auf die Kirchenwandwand mit dem Videobeamer projiziert):

Rembrandts tolles Bild von der Rückkehr des verlorenen Sohnes, das Bild dieses holländischen Malers im 17. Jahrhundert, das ich mit einigen Leuten aus Schelkowo voriges Jahr in der Eremitage, einem Museum in St. Petersburg „in live“ sah. Mich hat das fasziniert und wie eine ganze Predigt angesprochen: da beim Vater ist Licht, und der Penner mit den nackten Füßen findet in diesem Licht sein Zuhause zurück. 

Und damit mein‘ ich: das Beste dabei ist, liebe Jugendliche, liebe Gemeinde: Diese Geschichte spielt heute noch! Sie ist noch nicht vorbei! Sehr gut kenne ich viele von euch, so gut jedenfalls, auch aus bisher 26 Gesprächen bei euch zuhause und in euren Zimmern in den letzten drei Wochen von je zweieinhalb Stunden, dass ich von vielen weiß, wo auch Ihr mit 14 schon Lebenswunden habt und in Wahrheit ganz ähnlich sucht wie der Sohn da in der Geschichte. Und manche, Gott sei Dank, eine ganze Menge, haben neu Gott gefunden, diese Arme, die weit ausgebreitet sind, den Gott Jesu, zu dem man beten kann! Und von mir wissen manche von euch, wie ich in meinem Leben auch ein Stück von der Geschichte bin, sonst ständ‘ ich nicht hier, mit Sicherheit nicht: wenn nicht der Bund mit dem Ring am Finger und die offenen Arme des Vaters mich fasziniert hätten. Und nicht nur fasziniert, sondern mir Halt und Geborgenheit gegeben, denn er, der Gott Jesu, ist auch „mein zweiter Vater“ geworden“! Und da, wo ich euch besucht habe, da hat manch einer gemerkt, was es wirklich von innen heißt, Gott zu suchen und zu finden.

So schließ ich mit einem letzten Bild, das wir hier an der Leinwand zeigen (das Bild wird vorne oben auf die Kirchenwandwand mit dem Videobeamer projiziert): Das Bild als Letztes ist das Titelbild eures Konfirmationsalbums, als schönes Symbol für den Sinns eurer Konfirmation: der Christus in der Berliner Gedächtniskirche, dargestellt am Kreuz, wo er starb für uns.

Mit der letzten Konfirmandengruppe auf der Brandenburg-Nach-Konfi-Freizeit standen wir darunter und sangen da das Konfirmandenlied, und drei der neuen Konfirmanden waren ja auch dabei: die damaligen Katechumenen Lena, Kevin, René und Wusel, bei diesem eindrucksvollen Christus da in der Kirche am Kudamm.

Und da am Kreuz, guckt mal genau hin: hängt der am Kreuz? Oder segnet er, die Arme ausbreitend?  Seht genau hin dort zum Kreuz, gerade da, da breitet er auf dem Bild da die Arme haargenau aus wie jener Vater aus der Geschichte, den man bis heute suchen und finden kann und der Tote lebendig macht. AMEN.  Und der Friede...

Posaunenstück nach der Predigt und Kollekte

Konfirmandenlied: Shine, Jesus, shine (Jesus, dein Licht) mit Vorstellung der  Konfirmandinnen und Konfirmanden des 21. Mai.

 

Lasset uns beten!

FG: Herr, lass sinnsuchende junge Menschen und Ältere den Weg zum Leben finden, auch hier in der Gemeinde, auch jetzt in der Kirche. Sprich du uns an! Erfülle uns mit deinem Geist und mit deiner Art. Lass die Geschichte von dem, der von den Schweinen wegkam, auch hier bei uns in der Gemeinde weitergehen. Gib Phantasie und Mut des Glaubens auch in der Jugendarbeit, im kirchlichen Unterricht und im CVJM. Und lass die Konfis mit Sinn und Verstand ihre Konfirmation als Weg mit dir zum Leben begreifen, und ihre Eltern und Paten genauso.

Steh du, Herr, bitte der Nadine bei und bewahre sie, dass sie wiederkommt. Steh denen besonders bei, Herr, die es auch Gleichgültigkeit oder aus schweren Erfahrungen mit dem Glauben fast Schluss gemacht haben. Bitte mach da Totes lebendig, lass Suchende finden. Lass da das Fest der Konfirmation ein Fest werden, an deine offenen Arme zu glauben. Und alle Not der Welt haben wir vor Augen und allen Mut, aus dem Glauben das uns Mögliche dagegenzuhalten, meinen wir, wenn wir gemeinsam beten: Vater unser 

Schlusslied vor dem Segen: Lass mich dein sein und bleiben

Posaunennachspiel

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