Deilinghofer Studienreise:
"Auf den Spuren von
Sören Aabye Kierkegaard" vom 24. - 27.5.2001 nach Kopenhagen
Berichte und Bilder einer Fahrt

Text und Fotos (mit Ausnahme des ersten Fotos): Karl-Heinz Wiencko.
Renate Aufenbergs schönes Gedicht (für den Gemeindebrief): hier klicken.

Theol.-biographische Infos zu Sören Kierkegaard (Deilinghofer Seminar zur Fahrt-Vorbereitung im Ev. Männer-und-Frauen-Abendkreis): hier klicken


Wir stellen im Folgenden aus der Fülle der Bilder von K.H. Wiencko außer zwei Bildern aus Hamburg bzw. Rostock drei Bilder von Kierkegaard an den Anfang
(1. im Kopenhagener Wachsfigurenkabinett,
2. Kierkegaard-Denkmal,
3. Kierkegaards Grab)
 

Donnerstag, 24. Mai 2001

Pünktlich um 07.00 Uhr verließen wir Deilinghofen und begaben uns auf den Weg nach Kopenhagen um auf den Spuren von Sören Kierkegaard zu wandeln.

Die Fahrt führte uns zunächst über Hannover nach Hamburg. Dort legte unsere Gruppe eine Mittagspause an den St.-Pauli-Landungsbrücken ein. Bei herrlichem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen unternahmen wir einen Spaziergang entlang der Landungsbrücken.

Informationen zum Hamburger Hafen:

In den Seehafenbecken können Schiffe bis zu einer Tragfähigkeit von 85.000 Tonnen löschen und laden. Im Bereich der Inseln Neuwerk und Scharhörn ist ein Tiefwasserhafen für Schiffe bis 350.000 Tonnen geplant. Der Hamburger Hafen ist ein offener Tidenhafen (Gezeitenhafen): Im Unterschied zu den meisten europäischen Häfen, die wegen des hohen Tidenhubs (an den englischen Küsten 6-8 Meter) Dockhäfen sein müssen, kann Hamburg bei nur 2,3 Meter Gezeitenunterschied darauf verzichten, die Hafenbecken abzuschleusen, so dass die Schiffe jederzeit aus- und einlaufen können; nicht zuletzt deswegen ist Hamburg ein „schneller Hafen“. Als offizieller Gründungstag gilt der 7. Mai 1189, an dem Kaiser Friedrich I Barbarossa der Hamburger Schiffer- und Kaufmannssiedlung am unteren Alsterlauf Zollfreiheit für ihre Schiffe auf der unteren Elbe bis an die See gewährte.

 

Sören Kierkegaard hat den Hamburger Hafen mit Sicherheit anders erlebt als wir, jedoch hatten wir hier zum ersten Mal Kontakt mit Sören Kierkegaard, denn er verweilte hier 6 Wochen auf seinem Rückweg von Berlin nach Kopenhagen.

Unsere Studiengruppe verabschiedete sich von Hamburg und wir fuhren weiter in die Hansestadt Rostock.

Rostock ist eine Hafen- und Industriestadt an der Ostsee. Rostock ist kultureller Mittelpunkt Mecklenburgs mit Universität (1419 gegründet), Ingenieurhochschule für Seefahrt, Ingenieurschule für Schiffbautechnik usw.

Neben einem wendischen Fischer- und Schifferort entstand Ende des 12. Jahrhunderts eine deutsche Kaufmannssiedlung, der 1218 das lübische Recht bestätigt wurde. Mit seinem natürlichen Hafen war Rostock führendes Mitglied der Hanse. Die 1419 gegründete Universität, von der Stadt und den mecklenburgischen Herzögen zu gleichen Teilen unterhalten, war die erste Hochschule im Ostseeraum und in der Reformationszeit Stützpunkt der luth. Lehre. Der Niedergang der Hanse, soziale Wirren innerhalb der Stadt und die Auseinandersetzungen mit den Landesherren schwächte die Macht Rostocks, das um 1800 seinen wirtschaftlichen Tiefpunkt erlebte.

Wir alle stellten fest, dass Rostock eine wunderschöne Hansestadt ist, allerdings bedeutend kleiner als Hamburg, Bremen oder Lübeck. Wir bewunderten dort die schönen restaurierten Hansehäuser mit ihren typischen Treppengiebel-Dächern und natürlich die Universität von Rostock. Leider reichte die Zeit nicht aus für weitere Besichtigungen.

 

Doch noch vor der Einschiffung in Rostock erlebte unsere Studiengruppe einen Gottesdienst mit Abendmahl, den wir alle so schnell nicht vergessen werden. Wir hielten den Gottesdienst im Reisebus ab. Sicherlich mag dieses für außenstehende etwas sonderlich erscheinen. Für die Reiseteilnehmer war dieses jedoch ein unvergessliches Erlebnis.


Um 22.15 Uhr ging es dann endlich an Bord unseres Fährschiffes. Um 22.45 Uhr hieß es „Leinen Los! Kurs auf Trelleborg in Südschweden!“

Ein langer Tag ging zu Ende. Wir alle waren müde und freuten uns schon auf die gebuchte Kabine, denn lang war die Nacht nicht.

 

Freitag, 25. Mai 2001

Die meisten von uns hatten sich den Wecker auf 4 Uhr gestellt. Um 5 Uhr waren die ersten bereits beim Frühstück.

Ca. 05.50 Uhr erreichte unsere Fähre den Hafen Trelleborg.

Gegen 06.30 Uhr waren wir bereits von Bord und nahmen Kurs auf Kopenhagen. Auf dem Weg passierten wir die Öresund-Brücke welche die schwedische Südwestküste mit der dänischen Insel Seeland verbindet. Für alle Teilnehmer ein beeindruckendes Erlebnis.

Um 08.00 Uhr erreichten wir die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Unsere Morgenandacht hielten wir an einem kleinen, schönen Park gegenüber vom Tivoli.

Die Stadtrundfahrt startete um 09.30 Uhr mit einer Reiseführerin, die ihr „Handwerk“ verstand und uns alle begeisterte.

Kopenhagen ist die dänische Hauptstadt und liegt am Öresund auf den Inseln Seeland und Amager. Seit 1167 ist Kopenhagen im Besitz des Bischofs Absalon von Seeland. Kopenhagen wurde 1254 mit den Stadtrechten versehen und entwickelte sich zu einer der bedeutenden Handelsstadt. 1416 kam es an König Erich VII. den Pommern, der es zur dänischen Hauptstadt machte.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten unserer Stadtrundfahrt waren:

Schloß Christiansborg

Nyhavn

Standbild von Sören Kierkegaard vor dem Dom

Standbild von Bischof Mynster vor dem Dom

 

Anschließend besichtigten wir noch „Die kleine Meerjungfrau“ – das Wahrzeichen Kopenhagens und die kleine englische Kirche.

Dann durfte natürlich der Sitz der dänischen Königsfamilie nicht fehlen. Wir begaben uns zum Schloß Amalienborg.

 

Den Abschluß der Stadtrundfahrt machte ein Besuch am Grab der Familie Kierkegaard und bei dem bekannten Dichter und Märchenschreiber H.C. Andersen.

 

Punkt 14.50 Uhr erreichten wir unser Hotel am Rand von Kopenhagen.

Duschen und umziehen. Halt da war doch noch etwas...... natürlich, wir hatten ja auch Hunger.

 

Am Abend zog es uns dann wieder in die Innenstadt. Einige wollten ins Tivoli, andere in Wachsfiguren - Kabinett und andere einfach nur bummeln.

Der Bus brachte uns um 23.00 Uhr zurück zum Hotel. Ein langer Tag ging zu Ende und eine geruhsame Nacht lag vor uns.

 

Samstag, 26. Mai 2001

Ausgiebiges Frühstück im Hotel. Um 10.00 Uhr fuhren wir erneut in die Innenstadt von Kopenhagen. Der Vormittag stand unserer Gruppe zur freien Verfügung. Jeder konnte das machen, was er wollte. Doch fast alle wollten mit dem Boot eine Kanaltour unternehmen um die Sehenswürdigkeiten nochmals vom Wasserweg aus zu genießen.

Um 14.00 Uhr trafen sich alle Teilnehmer an der Stelle, wo früher das Geburtshaus von Sören Kierkegaard stand um auf seinen Spuren weiter zu wandeln.

Der Stadtführer war in der Geschichte sehr bewandert und konnte uns einige wichtige Abschnitte aus dem Leben von Sören Kierkegaard näher bringen. Aber er wusste auch wie man uns aus der Reserve locken konnte.

Wir haben die Kirche gesehen in der Sören getauft wurde und die Kirche in der er vom Bischof Mynster konfirmiert wurde.

Er zeigte uns noch sehr viele interessante Stellen von Kopenhagen. Doch um 16.30 Uhr war diese Führung beendet und wir mussten uns von Kopenhagen verabschieden.

Um 17.00 Uhr verließ unser Reisebus Kopenhagen. Wir nahmen wieder Kurs auf die Öresund-Brücke und weiter nach Trelleborg.

Um 19.30 Uhr ging es an Bord der Peter Pan und um 22.00 Uhr legte das Schiff pünktlich in Trelleborg ab.

Der dritte Tag klang bei Musik und einigen Erfrischungen nach dem Essen aus.

 

Sonntag, 27. Mai 2001

06.00 Uhr. Die ersten Reiseteilnehmer finden sich im Restaurant zum Frühstück ein. Ein phantastisches Buffet erwartete uns und alle konnten sich für die Heimreise richtig stärken.

Pünktlich um 07.30 Uhr erreichte die Peter Pan den Hafen von Travemünde.

Bereits 10 Minuten später saßen wir im Bus und begannen die Rückreise nach Deilinghofen.

Wir hatten Glück. Kein großer Stau. Wir kamen gut durch und Deilinghofen kurz vor 15.00 Uhr.

Eine wunderschöne Studienfahrt ging nun zu Ende.

Es waren sich jedoch alle sicher: Pastor Dr. Groth findet auch für das Jahr 2002 die richtige Reise.

 

Mal sehen, auf welchen Spuren wir dann wandeln?!?

 

Reisebericht (auch für den Deilinghofer Gemeindebrief)
von Regine Aufenberg

Am 24. Mai, da war es soweit,
40 Reisende standen bereit.
Sören Kierkegaard war unser Ziel,
die Reise versprach von Anfang an viel.
Nach 2 Stunden Fahrt, der erste Schreck,
von welcher Stadt fährt unser Schiff denn weg?
Statt Travemünde, wie vorgesehen,
in Rostock an Bord wir sollten jetzt gehen.
Bei strahlender Sonne legte der ganze Verein,
einen Zwischenstop in Hamburg ein.
Rostock ist eine sehr schöne Stadt,
die leider unseren Hafen nicht hat.
Wir kriegten gleich hier den ersten Beweis,
unser Bus hat einen guten Wendekreis.
Am Hafen in Rostock hatten wir dann viel Zeit,
so machten wir uns für den Gottesdienst bereit.
Im Bus zu beten bei Brot und bei Wein,
das wird für uns unvergessen sein.
Das Schiff war da, das wir lange gesucht,
doch waren hier 41 Kabinen gebucht.
20.000 DM fehlten hier noch,
für unsere Kasse ein riesiges Loch.
Verhandlungen führte unser Pastor Groth,
bevor er uns das gebuchte Bett anbot.
Die Nacht war kurz, hat sich nicht gelohnt,
als beim Frühstück ein neues Unheil droht.
Der Kassierer hellwach und auch recht fix,
ohne Bezahlung gab es hier nix.
Über die Öresund-Brücke kamen wir dann,
etwas früh in Kopenhagen an.
Nach ein paar Liedern und kurzem Gebet,
es dann zur Stadtrundfahrt geht.
Ob auf dem Friedhof oder als Statue,
Kierkegaard hatte vor uns keine Ruhe.
Kirchen, Brunnen und manch königlicher Bau,
zum Schluss ging es zur Meerjungfrau.
90 Minuten drehten wir dann unsere Runden,
unser Hotel war einfach verschwunden.
Trotz Sonne im Herzen, aber Leere im Bauch,
da kannste nicht scherzen, und knurrig biste auch.
Das Hotel war Spitze, es gab was zu Essen,
das lange Warten war schnell vergessen.
Am Abend hat uns der Bus noch in die Stadt gebracht,
ins Tivoli ging’s, bis spät in die Nacht.
Am Samstagmorgen war Freizeit angesagt.
Manch einer von uns hat eine Bootsfahrt gemacht.
Um 14.00 Uhr war wieder Kierkegaard dran,
geführt von einem belesenen Mann.
Durch Menschenmassen sich zu wühlen,
war nicht immer ein Vergnügen.
Um 17.00 Uhr war es wieder soweit,
der Bus stand für die Abfahrt bereit.
Der Abschied hier, viel uns gar nicht so leicht,
für die Schönheit der Stadt, hat die Zeit nicht gereicht.
Von Trelleborg mit der Peter Pan,
kamen wir sicher in Travemünde an.
Unser Pastor hat heut fest geschlafen, er konnt‘ es kaum fassen,
da hat doch jemand Schalke den Pokal gewinnen lassen.
Für ein Dankeschön an unseren Busfahrer wird es jetzt Zeit,
er fuhr ruhig und sicher und stand stets bereit.
Ob auf der Straße, oder auf engen Plätzen,
er war einfach spitze im Rückwärts-Setzen.
Ein besonderer Dank sei unserem Pastor gebracht,
der diese Reise hat möglich gemacht.
Die Reise wird und da bin ich bestimmt nicht allein,
für uns alle unvergessen sein.
Kleine Missgeschicke, die sind uns jetzt schnuppe,
sie gehören dazu, wie das Salz in der Suppe.
Wir haben viel gehört und sind jetzt ganz schlau,
den Theologen Kierkegaard kennen wir nun genau.
Am Himmelfahrtstag im Jahre 2002,
sind bestimmt wieder viele von uns mit dabei.