Gottesdienst am 22. Sonntag nach Trinitatis, 27. Oktober 2002, in der Kreuzkirche
zu Hüsten in einem Gottesdienst mit Abendmahl
(Presbyter- u. Mitarbeiter-Einführung
durch den Ortspfarrer Weiß)
Der Gottesdienst wird eine Stunde später auch in der Martin-Luther-Kirche
Hüsten gehalten
und am Vorabend in Bruchhausen.
Orgelvorspiel
Wochenspruch und Begrüßung: Bei dir ist die Vergebung,
dass man dich fürchte. (Ps. 130,4). Von der Sünderliebe und der
Vergebung kommt heute in diesem Gottesdienst viel vor, so dass der Wochenspruch:
„Bei dir ist die Vergebung“ so etwas wie ein roter Faden ist.
Eingangslied: EG 288, 1-4 und 7: Nun jauchzt dem Herren, alle
Welt
Im Namen des Vaters / AMEN / Unsere Hilfe.../ DER HIMMEL UND ERDE...
Eingangspsalm (wie eben im Lied) Psalm 100: Jauchzet dem HERRN, alle
Welt! Dienet dem HERRN mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!
Erkennet, dass der HERR Gott ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selbst
zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. Gehet zu sei-nen Toren ein mit
Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen!
Denn der HERR ist freund-lich, und seine Gnade währet ewig und seine
Wahrheit für und für. Kommt, lasset uns anbeten!
Gemeinde:
(EG 160) Gott Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre
; / Herr
Jesu Christ, den Glauben in uns mehre;
/ o Heilger Geist, erneu uns Herz und Mund,
/ dass wir dein Lob ausbreiten alle Stund.
Sündenbekenntnis: Gott, du der Herr aller Herren, willst
mit uns zu tun haben, dass von deiner Frohen Botschaft etwas laut und mächtig
wird um uns herum wie im Himmel so auf Erden! Verzeih uns, dass unser Leben,
wie wir es führen, so wenig widerspiegelt von deiner Herrschaft über
uns und von deinem Reich! Du siehst, Herr, das Elend deiner Kirche, du siehst
die Zerrissenheit in jedem von uns. Da lastet so viel Schuld auf uns, so
viel Resignation, Zweifel und Kleinmut: viele wollen Dein Wort nicht hören
und haben keine Ohren dafür, andere hören es und leben es nicht...
Herr aller Herren, werde du unser Herr, dass wir uns vor dir beugen
– nicht erst wenn alle Knie sich beugen werden, sondern hier schon! Mach
uns bereit, uns dir zu beugen, mit dir dann zu leben – bestimmt von deiner
Vergebung – und mit unserm Leben ein glaubwürdiger Widerschein zu werden
von deiner großen Gnade! Dazu, Herr, erbarme dich unser!
Gemeinde singt: Herr, erbarme dich, Christus, erbarme dich. Herr, erbarme
dich.
Gnadenspruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur,
eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu
geworden!
Gemeinde: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt... Ehre
sei Gott auf der Erde...
Lasset uns beten: Herr, unser Gott, wir wissen uns verbunden jetzt
mit deiner weltweiten Christenheit, die dich an diesem Sonntag anruft und
auf dein Wort hört und vor dich kommt mit Loben, Danken und Bitten. Vater,
segne dein Wort und sende deinen aufweckenden Geist überall hin und
auch und zuerst zu uns, dass wir aufwachen aus allem Routinechristentum und
neu uns von dir regieren lassen. Schenke, dass wir nicht für andere hören,
dass wir da, wo du uns selbst den Spiegel vorhältst, es auch wagen hineinzusehen,
und schenke uns, dass wir uns anstecken lassen, verbindlich deine Kinder
sein zu wollen, die nach deinem Willen leben – vor Dir, unserem Vater, der
du mit Jesus, deinem Sohn und dem Hl. Geiste lebest und regierest von Ewigkeit
zu Ewigkeit. AMEN.
Vor der Schriftlesung:
Der Text, den wir jetzt hören als Lesung aus dem Matthäusevangelium,
liegt gleich auch der Predigt zugrunde. Es ist ein grundeinfacher und grundwichtiger
Text, ich denke, genau passend zur besonderen Situation in der Gemeinde
Hüsten – heute einige Tage vor dem Reformationsfest – in einer Situation,
in der heute zwei Presbyter hier ihre Einführung haben und dazu ein
gewesener Presbyter hier als Küster eingeführt wird, und bald
auch noch ein neuer Pfarrer in die Gemeinde kommt – da kann man sich umso
dringlicher fragen: Was soll das alles, was in der Kirche getan wird; was
ist Sache in der Kirche, was ist da das Grundwichtige, um das sich alles
dreht. Der heutige Text Matth. 9, 9-13 gibt darauf eine eigene Antwort.
Evangeliumslesung Matth. 9, 9-13 (gelesen in Hüsten vom „Neu-Küster“
Edwin Kurz, der zuvor Presbyter gewesen war und zu den drei heute Einzuführenden
gehört):
Und als Jesus von dort wegging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der
hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand
auf und folgte ihm. Und es begab sich, als er zu Tisch saß im Hause,
siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tisch
mit Jesus und seinen Jüngern. Als das die Pharisäer sahen, sprachen
sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern
und Sündern? Als das Jesus hörte, sprach er: Die Starken bedürfen
des Arztes nicht, sondern die Kranken. Geht aber hin und lernt, was das heißt
(Hosea 6,6): »Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer.«
Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten. -
Halleluja...
Glaubensbekenntnis
Lied vor der Predigt 353, 1-4 (Jesus nimmt die Sünder an)
Predigt Matthäus 9, 9- 13
Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft
des Heiligen Geistes sei mit Euch allen. Amen.
Liebe Gemeinde hier in Hüsten! „Die meisten Menschen haben
Schwierigkeiten mit Bibelstellen, die sie nicht verstehen. Ich für
meinen Teil muss zugeben, dass umgekehrt gerade die Bibelstellen,
die ich verstehe, mich unruhig machen,“ - das stammt nicht von mir, manche
hier mögen das wissen, diese Sätze hat Mark Twain, der amerikanische
Schriftsteller, gesagt.
Und meiner Meinung und Erfahrung nach hat er völlig recht! Die einfachsten
Stellen und Texte können die tiefsten sein. Und solch eine tiefgehende
Geschichte, die kein bisschen kompliziert, sondern total einfach ist, leicht
verständlich sogar für jedes 4-jährige Kindergartenkind, solch
eine Geschichte, die in Matthäus 9 steht, haben wir heute als Predigttext
zum Nachdenken. Hören wir noch einmal diesen klaren und einfachen Text,
den eben Edwin Kurz las, aus Matthäus 9, 9- 13:
Und als Jesus von dort wegging, sah
er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und
er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm. Und es begab
sich, als er zu Tisch saß im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner
und Sünder und saßen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern.
Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum
isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? Als das Jesus hörte,
sprach er: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.
Geht aber hin und lernt, was das heißt (Hosea 6,6): »Ich habe
Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer.« Ich bin gekommen,
die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.
|
Leute
kenn ich genug, liebe Gemeinde, die sagen: Glauben heute ist schwer, und klarkommen
mit dieser Sache mit Jesus, das ist schwierig. Da muss man grübeln, wer
weiß wie, da muss man sich eine besondere religiöse Antenne aneig-nen,
da muss man alle mögliche fromme Gedankenakrobatik machen - mit viel
Spagat in der Luft ... Und solchen Spagat, wird gesagt, den schaffen sowieso
nur ganz Fromme: dass sie mit Gott und Jesus, mit dem dicken Buch der Bibel
klarkommen. Und so hört man das: Da müsste man entweder ein Heiliger
sein mit einem besonderen Draht nach oben oder ein Supercleverer, der sich
mühsam als Theologiestudent höheres Wissen angeeignet hat, dass
er all das in einem komplizierten Gedankengebäude zusammenbauen kann.
Liebe Gemeinde, dieser weit verbreiteten Ansicht, die man in der Kirche
oft hört und erst recht von außerhalb, wird in unserm Text klar
und eindeutig widersprochen. Ohne alle Schnörkel wird das das Eine und
Grundeinfache zusammengefasst, was in der Kirche Sache ist und was bei der
Nachfolge dieses Jesus Sache ist.
Sie werden mir zustimmen: Das versteht jedes 4-jährige Kindergartenkind!
Ein Mann mit sehr viel Dreck am Stecken, der Zöllner Matthäus
findet zu Jesus. Er folgt ihm ohne Wenn und Aber. Und die Zöllner und
Sünder sitzen dann mit Jesus am Tisch - und die skeptischen Fragen
der frommen Ordnungshüter, die erfahren eine deutliche Abfuhr: Jesus
nimmt sich’s raus, in ausgesprochen schlechter Gesellschaft zu verkehren.
Denn der Gott, den er verkündigt und lebt, der hat Wohlgefallen an
Barmherzigkeit und nicht an Opfer und äußerer Gesetzeserfüllung.
Die sich stark Fühlenden bleiben da außen vor. Aber die Sünder
sind eingeladen: „Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die
Gerechten!“ So einfach also ist das, das mit Jesus. Schwer nur zu begreifen
für Pharisäertypen damals und uns Leute heute, die wir im Glauben
an diesen Christus lieber Gedankenspagat in der Luft probieren, ohne es
zu können, als schlicht und einfach: ihm nachzufolgen.
Und
das kann man sicherlich ohne Übertreibung sagen: Wenn wir nichts anderes
kapiert hätten vom Glauben an Jesus als nur das, aus dem ganzen Neuen
Testament was im heutigen Predigttext in fünf knappen Versen auf zwölf
Druckzeilen auf dem Blatt hier steht, wenn wir nur das begriffen hätten
und angenommen und dann ausgelebt: Wir wüssten von Jesus mit Sicherheit
genug, wir hätten von Jesus für unser Leben und Sterben genug, denn
da, in dieser unscheinbaren und kinderleichten Geschichte, steckt auf zwölf
Druckzeilen wortwörtlich alles drin, alles, was Frohe Botschaft und
Nachfolge heißt. Und ganz kurz kann man’s so sagen, wie wir’s eben sangen:
„Jesus nimmt die Sünder an, saget doch dies Trostwort allen!“ Mehr noch:
Wer da bei Jesus Tieferes oder Höheres sucht und an diesem Satz vorbeigeht,
dass Jesus Sünder annimmt, der mag theologische Gedankenakrobatik betreiben,
soviel er will, er wird ewig in der Luft rumturnen.
Lassen
Sie mich’s am Beispiel sagen. Da ist ein Mann, der ist alles andere als hochgeistig,
und er verfügt auch nicht über die berühmt-berüchtigte
Antenne nach oben. Aber der hat die christliche Botschaft für sich persönlich
angenommen. Er besucht jetzt Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen. Er
möchte Christ sein.
Ein
Freund, darüber erstaunt und misstrauisch geworden, fragt ihn spöttisch:
„Was weißt du schon groß über Jesus? Wie viele Bücher
hast du über ihn gelesen?“ „Außer dem, was ich aus dem Neuen Testament
weiß, überhaupt kein einziges ...“, war die Antwort. „Ist er denn
vier vor Christus geboren oder sieben vor Christus - wie die Forscher sich
streiten - oder im Jahre Null, und wann ist er gestorben, dein Jesus?“ So
war die Frage, und: „Auch das weiß ich nicht,“ musste der Gefragte bekennen.
„Und wie viele Predigten hat er gehalten, dein Jesus, und wie oft hat er
Jerusalem besucht?“ „Leider, auch das weiß ich nicht!" Worauf der Freund
sagte: „Du weißt aber sehr wenig für jemand, der behauptet, jetzt
zu Christus zu gehören!“ „Du hast recht,“ gab der Gefragte zu. „Ich
schäme mich, noch so wenig zu wissen und dir nicht alle deine Fragen
beantworten zu können. Aber so viel weiß ich: Noch vor drei Jahren
war ich ein Trinker. Ich hatte Schulden. Meine Familie brach auseinander.
Meine Frau und meine Kinder fürchteten sich vor mir, jedes Mal wenn
ich abends nach Hause kam. Aber jetzt habe ich das Trinken aufgegeben, wir
haben keine Schulden mehr und sind eine glückliche Familie geworden.
Das alles hat Christus für mich getan. Und jedenfalls so viel weiß
ich von Jesus."
Liebe Gemeinde, die Starken bedürfen des Arztes nicht, son-dern die
Kranken und Kaputten; die sollen von ihm mitkriegen, wie er für die
Kaputten da ist, für solchen schrägen Vögel wie ausgerechnet
den Sünder Matthäus, den Zollgauner, den er ruft. Das ist die
ganz einfache Botschaft auf zwölf Zeilen Predigttext. Und das heißt
klipp und klar: „Jesus nimmt die Sünder an, saget doch dies Trostwort
allen!“ Und mancher hier mag doch dies Grundeinfache naserümpfend hinterfragen
und sagen: Gibt’s das denn wirklich heute, dass ein Sünder sich in
die Nachfolge gerufen weiß - wie Matthäus damals - und ein neues
Leben anfängt?
Liebe Gemeinde, mir ist viel davon an Franz klar geworden, dem heute 78-jährigen,
den ich vor über 30 Jahren kennen lernte, der an die Tür kam in
unserm Pfarrhaus in Wanne-Mitte, wo wir damals mit unserer Theologiestudenten-Wohngemeinschaft
damals wohnen durften. Franz bat um eine Scheibe Brot und ein Glas Wasser,
wie viele Hunderte von Pennern damals an unserm Pfarrhaus in der City von
Wanne. Franz: ein abgerissener Typ, total versackt in Le-bensproblemen,
in Alkohol und auch in Drogen - Franz, der „Edelpenner von Wanne-Eickel“,
wie sie ihn damals nannten. Der Edelpenner, der ohne festen Wohnsitz damals
in den Büschen am Bahndamm übernachtete.
Ich weiß nicht, wie es kam: Franz blieb bei uns. Er wohnte insgesamt
über drei Jahre bei uns, er blieb im Pfarrhaus, auch als ich dann dort
Vikar und Hilfsprediger wurde.
Und das ging manchem Presbyter und mancher Frauenhilfsfrau in Wanne mit
der Zeit so wie mir: manchmal haben wir an Franz und durch Franz von den
sozialen Problemen Wanne-Eickels und von der inneren Not von Außenseitern
dieser Gesellschaft mehr gelernt, als er von uns lernte ...
Mit
vielen, vielen Christen ist er seitdem in Kontakt gekommen, dort im Kirchenkreis
Herne; die Frage, wie man Christus nachfolgen kann, hat er nie vergessen.
Idealisieren kann ich ihn nicht, meinen Freund Franz, und Probleme hat er
bis heute, dieser Franz, der mich von Wanne aus lange Zeit fast jeden
dritten Tag angerufen hat und auch schon sehr oft drüben in der Deilinghofer
Stephanuskirche zum Gottesdienst war und zum Abendmahl - aber in sein Leben
ist Linie rein gekommen. Er hat dann viele Jahre lang ganz regelmäßig
gearbeitet, bezieht jetzt Rente und wohnt seit langem in einer eigenen Wohnung.
Ich
kenne seine typischen Franz-Macken seit über 30 Jahren aus dem ff., und
er kennt meine Groth-Macken und -Schrammen, die es bei mir gegeben hat in
diesen stürmischen Jahren, er kennt diese Macken und Schrammen viel besser
als jeder andere drüben in Deilinghofen oder jetzt im Kirchenkreis Arnsberg
die kennt.
Aber dass es lohnt, als Sünder auf Vergebung durch Jesus zu hoffen
und da immer neu anzufangen und dass wir beide da viel ähnlicher sind,
als man nach außen vermutet, das wissen wir beide - bis heute.
Und wem das etwa zu kindlich erscheint oder zu rührselig, dass man
das ganze Evangelium von Jesus in diesem einen einfachen Satz konzentriert
sieht: „Jesus nimmt die Sünder an, saget doch dies Trostwort allen!"“,
der lasse sich das vom Reformator Martin Luther sagen, der meinte, das ganze
Glaubensbekenntnis steht und fällt mit diesem einen Satz gegen Schluss:
„Ich glaube Vergebung der Sünden". Denn das ist der grundeinfache Satz,
der nie zu überholen ist und mit dem es anfangen darf jeden Tag: „Ich
glaube die Vergebung der Sünden; ich bin nicht besser als der Penner
Franz und der Zollgauner Matthäus, aber ich bin gerufen - wie die beiden
- Christ zu werden und Jesus nachzufolgen.“ Und wenn mir dies erste klar
wird, dann kommt alles andere von selbst: dass wir, als gerufene Christen,
von der Sünderliebe Jesu was reinstrahlen in unsere Umgebung, dass wir
werbende und einladende Gemeinde werden und wegkommen von aller frommen Inzucht
in unseren Gruppen und Kreisen, dass wir missionierende und einladende Gemeinde
werden, wo im Namen Jesu auch Kaputtes heil und Krankes gesund wird, auch
um uns herum.
Bei Matthäus, dem Zöllner damals, fing das „bei Tisch“ an, in
Jesu Tischgemeinschaft mit Zöllnern und Sündern und an-dern schrägen
Vögeln, die von den Pharisäern misstrauisch beäugt wurden.
Und heute hier kann’s neu beginnen - genau-so: in Tischgemeinschaft mit Jesus,
an seinem Tisch bei Brot und Wein. Da ist er selbst mitten drin. In, mit und
unter Brot und Wein, in, mit und unter uns schrägen Vögeln. Damit
da was Neues beginnt für uns, trotz allem Dreck, den wir am Stecken haben.
Denn so einfach ist das: Jesus nimmt die Sünder an. Und wer’s kapiert,
für den ist das Entscheidende kinderleicht: dass Jesus uns sagt:
Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten. AMEN.
Lied nach der Predigt: 353, 5,6 und 8 (Sammlung der Kollekte)
Abkündigungen und Einführung der drei Mitarbeiter (Pfr. Weiß)
Fürbittengebet:
„Wir sollen nicht verloren werden, Gott will, uns soll geholfen sein. Deswegen
kam der Sohn auf Erden"
Wir danken dir und preisen dich, unsern himmlischen Vater, für diese
Grundmelodie des Evangeliums. Wir preisen deine Liebe, mit der du nach uns
Menschen auf der Suche bist. Immer wieder drohen wir uns in den Wüsten
unseres Lebens zu verliere unterzugehen in der Angst vor dem Leben, dem Sterben,
dem Alleinsein, den Beanspruchungen, dem Nichtgenügen.
Aber du gehst uns nach und gibst uns nicht auf. Und wenn du uns findest,
freust du dich. Du, Herr Jesus Christus, bist bis heute der, der die Kaputten
ruft und zu sich an den Tisch einlädst und in deine Nachfolge. Du, Gott
und Vater bist der Gott, der seine Sonne aufgehen lässt über
Böse und Gute, auch über das Böse und Gute in uns. Über
alle unsere Trennungen hinweg bist du ein liebender Gott.
In diesem Vertrauen rufen wir dich an für die Menschen in dieser Gemeinde
und in unserem Bekanntenkreis:
- für die Kinder, die auf Jesu Namen getauft sind,
- für die Konfirmanden, die das Vertrauen zu dir
üben,
- für die Eheleute, die du einander anvertraut hast,
- für die, die in unserer Kirchengemeinde Verantwortung
übernommen haben als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder im Presbyterium,
- für die, die von Termin zu Termin hetzen und dabei
doch ihr Leben verpassen,
- für die, die nach dem Sinn des Lebens suchen und
in der Kirche noch nie etwas von der Frohen Botschaft gefunden haben,
- für alle, die um das Ende ihres Lebens wissen und
noch so gerne leben würden, und für die, die ihres Lebens müde
sind.
Gott, wo es dunkel ist, lass du es Licht werden. Wo Angst ist, bringe du
Trost. Sende jedem einen Menschen, der ihm den Glauben und die Hoffnung auf
deine Liebe stärkt. Amen.
(nach: Pioch, Neue Gebete im Gottesdienst I Dritte Folge I Edition Sonnenweg.
Neukirchen-Vluyn)
Lied zum Abendmahl
213, 1-3 und 5
Abendmahl
Geht hin im Frieden des Herrn
Gott sei ewig Dank
(In Bruchhausen Abendlied: Mein schönste Zier: 473, 1 und 4) 607, 1-4.
Segen
Orgel