Archiv der Radioandachten 2003 bis Ende 2005
Für Radio Sauerland (Meschede) in 1:30 Minuten

"Wort zum Wochenende" (Sa. morgens) und "Wort zur Woche"
(Mo. morgens)

Mini-Radioandachten Friedhelm Groth
 

 


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Wegweiser zu den Radio-Miniandachten
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Ziviler Ungehorsam (12.11.2005)
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Die „Werte“, ein fragwürdiger Modebegriff (14.11.2005) Hörversion MP3 HIER
Katastrophen unter uns... (15.10.2005)
Hörversion MP3 HIER
Was kann Kirche schön sein! (17.10.2005)
Hörversion MP3 HIER
Vertrauensfrage und Wahl... (17.9.2005)
Hörversion MP3 HIER
Samir, der "Scheinasylant" (19.9.2005)
Hörversion MP3 HIER
Lahme fangen an zu gehen (20.8.2005)
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Teilen nach Art der Christen... (22.8.2005)
Hörversion MP3 HIER
Kirchgänger... (23.7.2005) - Hörversion MP3 HIER Plakativ? (25.7.2005) - Hörversion MP3 HIER
Abitur: "Es wird weggegangen…" (25.6.2005)
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Gut aufgestellt (27.6.2005)
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Fangefühle - Finale! (28.4.2005)
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"Grüß Gott, tritt ein..." (30.4.2005)
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Habemus Christum! (30.4.2005)
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Telefonnummern zum Merken (2.5.2005)
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Der Denkspruch zur Konfirmation: für das Leben etwas mitnehmen… (2.4.2005) Hörversion MP3 HIER  Dietrich Bonhoeffer - 60 Jahre nach seinem Tod
(4.4.2005) Hörversion MP3 HIER
Über Namen nachdenken... (5.3.2005)
Hörversion MP3 HIER
"Lasst uns Licht sein" - ökumenisch (7.3.2005)
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Weicheier und Warmduscher - christlich betrachtet (5.2.2005)  
- Hörversion MP3 HIER
Karneval und Humor am Rosenmontag (7.2.2005)
Hörversion MP3 HIER
"Guten Rutsch..." (8.1.2005)
Hörversion MP3 HIER
"...der alles so herrlich regieret..."? (10.1.2005)
Hörversion MP3 HIER
Türchen auf (11.12.2004) - Hörversion MP3 HIER Johannes Hansens "Christkind" (13.12.2004)
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Der BVB macht was Gutes (13.11.2004) - Hörversion MP3 HIER Flüchtlinge (15.11.2004) - Hörversion MP3 HIER
Von "Marmor, Stein und Eisen" bis "Scheiden tut weh" (16.10.2004)
Hörversion MP3
HIER
"Lieber Arm ab als arm dran" (18.10.2004)
Hörversion MP3
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Wort mit vier Buchstaben: ABBA (18.9.2004) Der Flitzer-Blitzer (20.9.2004)
Dabeisein ist alles - sportlich im Sauerland (21.8.2004) Steine statt Brot (23.8.2004)
Ist der Weg das Ziel? (24.7.2004) Auftanken zu Ferienbeginn (26.7.2004)
Wege der Hoffnung - in der Bibel und im Sauerland (26.6.2004) Klein-Lena und das Spießer-Problem (28.6.2004)

Light my fire - zünde mein Feuer an! (Pfingstsamstag, 29.5.2004)

Pfingsten: Kirchtürme, die nicht mehr statisch bleiben... (Pfingstmontag, 31.5.2004)

Der Konfirmationsspruch bleibt (1.5.2004)

Offene Kirche - "Kirche für andere" (3.5.2004)

"Glaubenssache" (6.4.2004)

Karwoche: der Weg auf die "Passion Jesu Christi" zu (8.4.2004)

Kirche und Quote (6.3.2004)

Passion und die Schuldfrage (8.3.2004)

Zwei Kleine: Robin und Margarethe Friederike (7.2.2004)

Nicht nur freitags Fisch... (9.2.2004)

Gebet zum Neuen Jahr: 1864 und 140 Jahre später... (10.1.2004)

Über Traditionsvereine... (12.1.2004)

Wo der Adventskranz herkommt (13.12.2003)

Hauptsache: Werbung fürs Kind... (15.12.2003)

Wem gehört die Welt (15.11.2003)

Liebeswerben... (17.11.2003)

Schlitzohrige Schleichwerbung (18.10.2003)

Pascal: Suche als Herzenssache (20.10.2003)

Innere Abwehr (20.9.2003)

Tegeler "Häftling" - eine eigene Marke (22.9.2003)

 Dustin (7), bekennender Schalke-Fan (6.9.2003)

Autoquartett (8.9.2003)

Hörsinnig gut - Hörsinnig Gott (23.8.2003)

Gibt’s ein Leben nach der Geburt? (1.9.2003)

 

Die entsprechenden Mini-Andachten für Radio Sauerland von Pfr. Roland Lichterfeld (Brilon):
In Textform finden sich die älteren Andachten in seinem Archiv hier und die aktuelleren Andachten von Pfr. Lichterfeld hier.
Noch ziemlich NEU: Jetzt kann man schon recht viele Andachten von Pfr. Lichterfeld als Tondateien hören, hier


Ein Menschenrecht auf Nahrung
Wort zum Wochenende am 10.12.2005
Hörversion MP3 HIER

Haben Sie gut gefrühstückt – oder sind Sie gerade dabei? Frühstücken – die selbstverständlichste Sache der Welt, denkt man! Nur in Extremsituationen fällt einem auf einmal ein, dass „Essen“ gar nicht so selbstverständlich ist. Bei mir war’s im November so, als die Zuckerwerte nicht mehr stimmten, und dann eine Kur und konsequentes Abnehmen angesagt war. 30 Pfund sind runter, und immer noch neidischen Schielen auf die vollen Teller der anderen (auch beim Frühstück).

Das wäre für sich nicht erwähnenswert, aber im Großen ist es doch genauso - mit dem „auf-den-Teller-der-anderen-Schielen“… Heute ist der „Internationale Tag der Menschenrechte“. Da finden zum Thema heute um 18 Uhr in der Christuskirche Neheim und morgen in Sundern-Langscheid besondere Gottesdienste statt. In der Markuskirche Langscheid werden morgen um 10 Uhr Konfirmanden daran erinnern, dass das mit dem Frühstück und der täglichen Mahlzeit nicht die selbstverständlichste Sache der Welt ist. Die Jugendlichen in Langscheid werden zeigen: Es gibt ein Menschenrecht auf tägliche Nahrung, aber mehr als 830 Millionen Menschen sind unterernährt. Etwa 30.000 Kinder sterben täglich an Krankheiten, die nicht tödlich sein müssten. Die sehr unterstützungswürdigen großen Hilfsorganisationen der beiden Kirchen „Brot für die Welt“ und „Adveniat“ machen in besonderer Weise uns drauf aufmerksam, dass es nicht einfach bloß um Almosen für Arme geht, sondern dass es ein „Menschenrecht auf Nahrung für alle“ gibt und dass es um veränderte fairere Spielregeln für die Welt geht, die eigentlich Essen genug für alle hat. Gut, dass es diese kritischen gewissenschärfenden Institutionen gibt; gut, dass von ihnen unterstützte Projekte in den ärmeren Ländern sinnvoll sind und zu Recht unsere Spenden  verdient haben! „Adveniat“ übrigens ist Latein und hat mit „Advent“ zu tun. Und „Adveniat“ kommt von: „Dein Reich komme“, das stammt also aus dem Vaterunser, wo Jesus bekanntlich auch uns bitten lehrt: „Unser tägliches Brot gib uns heute“. Sicherlich meint er damit auch, dass ein gutes Frühstück nichts Selbstverständliches ist…

Er segne und schütze Sie

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de            

 

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Unermüdliches Sägen…
Wort zur Woche am 12.12.2005
Hörversion MP3 folgt

Es wird erzählt von jenem sägenden Mann, der unermüdlich und ohne Pause Holz sägte. Dabei bemerkte er in seinem engagierten Eifer nicht, dass eigentlich seine Säge zu schärfen wäre. Dem, der ihn darauf kritisch aufmerksam machte, antwortete der Sägende unwirsch: „Habe ich keine Zeit zu, ich habe doch viel zu tun – mit all dem, was ich noch sägen muss!“
Diese Geschichte erzählte vor einiger Zeit eine Vertreterin des Hochsauerlandkreises in ihrem Grußwort zu Beginn einer Kreissynode des Kirchenkreises in Meschede – und sie traf damit den Nagel auf den Kopf! Wie viel sägt man – auch in den Kirchengemeinden, ohne in seiner Rastlosigkeit zu merken, dass die Säge völlig stumpf ist…

Mit Weihnachten und der Adventszeit und der hektischen Rastlosigkeit jetzt ist es wohl ähnlich: „Zur Besinnung, da habe ich keine Zeit, ich habe doch viel zu tun – mit all dem, was ich noch sägen muss!“

Doch gestern am dritten Advent waren die Kirchen offen – als Ruheorte und Stationen, an denen man soz. die Säge schärfen kann, und zum Wochenende des vierten Advent sind sie wieder offen, einladend für uns alle, damit wir nachdenken, was eigentlich wir feiern, dann beim Fest.

Der in der vorigen Woche verstorbene große Hanns-Dieter Hüsch, der Kabarettist vom Niederrhein, der auf besondere Weise auch bei den Kirchentagen in Predigten Leute auf seine Weise zum Nachdenken brachte, hat ein Gebet geschrieben, das zu jenem Sägen im Advent passt und in dem es heißt: „Wir bitten Gott den Allmächtigen / Er möge uns behilflich sein: / Dass wir Weihnachten nicht wie Karneval feiern, / Dass wir das Wunder von Bethlehem nicht mit / Einem Musical plus Domführung plus Reeperbahn / Plus Hafenrundfahrt und Rhein in Flammen / Verwechseln, / Sondern dass wir die Stille und das Heilige, nicht nur in / Der Nacht, neu entdecken…“

Dieser Gott segne und schütze Sie

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de            

 

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Ziviler Ungehorsam

Wort zum Wochenende am 12.11.2005 Hörversion MP3 HIER

Als Kinder haben wir damals gelernt, immer brav und gehorsam zu sein und nie anzuecken. Und was mit ungehorsamen, gar nicht braven Kindern passiert, kriegte man als Kind zum warnenden Beispiel  z.B. aus dem Struwwelpeter  vorgelesen.

Genau das Gegenteil aber habe ich als Junge schon von einer schwarzen Frau aus Amerika, Rosa  Parks, gehört. Das Beispiel dieser Christin hat mich damals bereits sehr fasziniert. Diese Rosa Parks fuhr einmal 1955 im Bus und ist „ungehorsam“ gewesen: Sie blieb sitzen, als sie für einen Weißen aufstehen sollte. Und diese ihre Busfahrt veränderte Amerika, dann! Es ist die bekannte Geschichte auch von Pastor Martin Luther King und seinem gewaltlosen Kampf für die Rechte der Schwarzen - die Geschichte, was ziviler Ungehorsam bewirken kann. Rosa Parks, eine Symbolfigur der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, verstarb im vorigen Monat im Alter von 92 Jahren in Detroit.

Nicht weit von unserem Sendegebiet entfernt hat es Ende Oktober ja auch so einen „Aufstand zivilen Ungehorsams“ gegeben: In Freudenberg bei Siegen haben Nachbarn sowie Schülerinnen und Schüler - zusammen über 300 Leute - durch eine Blockade gemeinsam verhindert, dass eine Familie mit vier Kindern wieder in den Kosowo abgeschoben wurde. Die Protestierenden bildete ein menschliches Schutzschild - und waren erfolgreich damit. Grund der Aktion war das Unverständnis über die Behörden, die eine seit langem hier wohnende und  voll bei uns integrierte Familie abschieben wollte.

Sicher ist das strafbar, was die gemacht haben, und auch nicht "Struwwelpeter"-gemäß... Aber verstehen kann ich es gut. Bis heute habe ich nicht begriffen, warum solche integrierten Familien, die seit langem hier wohnen, weg müssen von uns!

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ – steht im Neuen Testament in der Apostelgeschichte – ein Wort für Leute, die an den glauben, der so sehr aneckte, dass er am Kreuz für uns starb.

Gott segne und schütze Sie,

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de
 

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 Die „Werte“, ein fragwürdiger Modebegriff
Wort zur Woche am 14.11.2005
Hörversion MP3 HIER

Werte – manchmal kann ich es nicht mehr hören! Oft kriege ich das mit bei Festtagsreden hier im großen Kirchenkreis Arnsberg, dass Politiker dann bei Kirchenjubiläen und Ähnlichem wohl tönende Reden halten: es gehe doch darum, dem Werteverlust entgegenzusteuern und Werte wiederzuerlangen - und da seien die Kirchen mit der Politik ganz natürlicherweise in einem Boot: im gemeinsamen Kampf um die Werte…

Anfang dieses Monats hat in Bielefeld auf der westfälischen Landessynode Präses Alfred Buss (das ist soz. der evangelische Bischof von ganz Westfalen), die Kirche davor gewarnt, allzu sehr nach den sog. Werten zu schielen. Das sei ein merkwürdiger Begriff, dem immer bisschen was von Geld und Finanzen anhängt – und der zudem immer die Schlagseite hat, ein polemischer Rechthaberbegriff zu werden: „Uns geht es nicht um Werte, uns geht es um Gott“ – so sagte Buss sinngemäß. Der Kampf um die Werte dürfe nie das Wichtigste werden und die Frage nach Gott überlagern. Das schließt ein: Kirche ist letztlich kein Wertsystem und kein Wertesystem, sondern eine Gemeinschaft von Menschen, deren Mitte der lebendige Gott ist. Auch das meinte im Klartext der Präses Buß in seiner klugen Synodenrede.

Recht hat er! Das geht in viele Richtungen: Auch ein Martin Luther z.B., an den neulich zum Reformationstag viele Evangelische besonders dachten, hat nicht „die Freiheit“ als „Wert“ für die Gesellschaft erkämpft, sondern anders: er hat - über die Bibel - Gott neu gefunden, Christus allein und seine Gnade!

Wenn der uns wieder was wert ist, muss man über die Werte keine Sorge haben, denke ich. In diesem Sinn schließe ich mit einem Pauluswort von der Freiheit, das Luther viel wert war: Zur Freiheit hat euch Christus befreit, da stehet nun fest und lasst euch nicht wieder unter das Joch der Knechtschaft zwingen. 

Gott schenke uns solche Freiheit, er segne und schütze Sie!

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de  


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Katastrophen unter uns...
Wort zum Wochenende am 15.10.2005
Hörversion MP3 HIER

Im kürzlich veröffentlichten Welt-Katastrophenbericht erfuhr man: 250.000 Menschen verloren im Jahr 2004 durch Katastrophen ihr Leben, die höchste Zahl seit drei Jahrzehnten. Und seitdem schon wieder ein neues fürchterliches Erdbeben in Pakistan - mit all den Toten dort. Ja, über viele Katastrophen ist man umfassend informiert; man erschrickt sehr, nimmt Anteil, stellt sich Fragen, hilft, wo man kann.
Doch dann sind da die "kleinen" Katastrophen in unserer Lebenswelt: Manchmal werden die kaum wahrgenommen! Wenn z.B. eine Frau nach langer Ehe zur Witwe wird - das wird für normal genommen. Und kaum einer denkt dran, dass "Witwe" sein für die Betroffene ein überaus inhaltsschweres Wort ist, das die erst durchzubuchstabieren hat, Buchstabe für Buchstabe, bis man es überhaupt annehmen kann.
Nicht viel anders ist es bei Geschiedenen. Die Öffentlichkeit nimmt's wahr als ein Massenphänomen, das ja schon fast normal ist laut Statistik. Ich weiß zur Genüge, wie völlig anders sich "Scheidung" von innen heraus ansieht und anfühlt - welche katastrophalen Selbstzweifel und Schuldgefühle damit verbunden sein können. Ja, es gibt viele Katastrophen - dicht neben uns, die niemals in den Schlagzeilen auf den Titelseiten der Zeitungen stehen.
Besondere Angebote der Kirche befassen sich mit diesen von vielen verdrängten "kleinen" Katastrophen dicht neben uns. Zum Beispiel gibt es an jedem 3. Sonntag des Monats im Gemeindehaus der Christuskirche Meschede ein ökumenisches "Trauercafé": morgen wieder von 15 bis 17 Uhr. Und in der Auferstehungskirche Arnsberg wird am letzten am Sonntag, dem 30.10., um 16 Uhr zum zweiten Mal ein großer "Ökumenischer Gottesdienst für Geschiedene und getrennt Lebende" gefeiert mit anschließender Möglichkeit zur Aussprache und Begegnung.
Abschied ist "auch ein kleiner Tod" hat jemand mal gesagt, aber Abschied kann auch eine Chance sein, neu betend diesen Jesus zu finden, der stärker blieb als der Tod.
Der segne und schütze Sie,
Ihr Pastor Groth www.kirchenkreis-arnsberg.de 
 

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Was kann Kirche schön sein!
Wort zur Woche am 17.10.2005
Hörversion MP3 HIER

Heute zum Wiederbeginn der Schule müssen Kinder bestimmt nicht mehr jenen Aufsatz schreiben: "Mein schönstes Ferienerlebnis". Aber wenn man viele Olsberger und Oeventroper Kinder fragt nach dem Top-Erlebnis der Herbstferien, ist mit Sicherheit die Antwort: Das Super-Tollste war bei uns die Kinderbibelwoche!
Ja, man glaubt es kaum als Erwachsener: Was kann Kirche schön sein!!! 150 Kinder waren in Oeventrop dabei (mehr ging nicht), und an die 100 Kinder waren es in Olsberg, die in der ersten Woche der Herbstferien begeisternde Kinderbibelwochen erlebten. Mit ganz viel Phantasie, mit fetziger Musik, kreativen Bastelarbeiten und mit Theaterspielen ging es beidesmal um den Auszug der Kinder Israel aus Ägypten, um Mose, Aaron und Miriam aus dem Alten Testament, also um: "Let my people go". Die Oeventroper Kinder erlebten, wie Moses Schwester Miriam auf die Pauke haute, und die Kinder aus Olsberg übten sogar ein Kindermusical ein, das hieß: "Mose - ein echt cooler Typ".
Was kann Kirche schön sein!!! Auch die Erwachsenen erlebten's dann -letzten Sonntag bei beiden Abschlussgottesdiensten: in Olsberg wurde das Mose-Musical aufgeführt wurde - vor etwa 300 Gottesdienstbesuchern. "Das war ein Gefühl wie Weihnachten", hörte man da. Und so erlebten es auch 260 Besucher im prall gefüllten Oeventroper Gemeindezentrum beim dortigen Schlussgottesdienst.
Und Ende September schon hatte es im Gemeinsamen Kirchenzentrum Mechede auch so eine riesengroße Kinderbibelwoche gegeben, wo im Abschlussgottesdienst sogar 600 Personen dabei waren - mit ebenso einem "Gefühl wie Weihnachten", so einem "Gänsehautgefühl".
Arbeit mit Kindern - eine große Hoffnung in der Kirche. Denn wie sagt Jesus bekanntlich: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht. Und uns allen sagt er im gleichen Zusammenhang: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, bleibt außen vor.
Ich wünsch uns allen diese kindliche Offenheit für den Glauben - und eine Kirche, in der man Staunen wieder lernt.
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de 
 

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Vertrauensfrage und Wahl...
Wort zum Wochenende, 17.9.2005 Hörversion MP3 HIER

Einer der Führenden des Volkes hatte an einem markanten Punkt einfach die Vertrauensfrage gestellt, und dann ging es ans Wählen - die lange Wüstenzeit der Anfechtungen und Probleme sollte endlich ein Ende haben. Kommt uns allen bekannt vor. Und ist ja aktuell, wie ich keinem hier groß klar machen muss - im Blick auf den wichtigen Wahltag morgen. Aber ich meine bei dem, was ich eben zur Vertrauensfrage sagte, gar nicht das, was man in den Zeitungen las und im Radio hörte. Ich meine etwas anderes: aus der Bibel... Da kommt das mit der Vertrauensfrage und der Wahl nämlich auch vor. Und zwar im alten Testament, ziemlich vorne bei Josua, Kapitel 24, Vers 15. Da lädt an einem entscheidenden Knotenpunkt nach der langen Wüstenwanderungszeit beim sog. "Landtag von Sichem" der Josua, Moses Nachfolger, das Volk Israel ein, bei seiner Vertrauensfrage klar Ja oder klar Nein zu sagen. Wörtlich steht da als Höhepunkt seiner großen Rede an das ganze Volk: "Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so wählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter gedient haben jenseits des Stroms, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen."
Übrigens: Meine Brigitte und ich haben genau diese alten Worte Josuas am wichtigsten Tag unserer gemeinsamen Beziehung zugesprochen bekommen, und sehr viele andere haben das auch als Trauspruch. Bedenkenswerte Worte, finde ich - auch im Blick auf den morgigen Sonntag. Denn da ist in die Kirche gehen und ins Wahllokal gehen beides auf meinem Programm. Welche Partei ich im Wahllokal wähle, verrate ich nicht, sage nur, es ist die Partei, in der ich mal ein Vierteljahrhundert Mitglied war. Dass aber in die Kirche zu gehen auch eine Wahl ist und dass sich da Menschen den Anstoß holen können wie bei Josua und sagen: "Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen!", das ist schön!
Eine gute Wahl wünsche ich Ihnen und einen gesegneten Sonntag!
Ihr Pastor Groth www.kirchenkreis-arnsberg.de

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Samir, der "Scheinasylant"
Wort zum Wochenende, 17.9.2005 Hörversion MP3 HIER
Vgl. aber auch die Liste auf der Podcast-Webseite http://www.podster.de/view/1809/episodes#start

Hier im Sendegebiet war in den letzten Monaten viel vom Schicksal abgeschobener Ausländer die Rede. Gottlob hat man da jetzt nach all den Debatten über die Abschiebungspraktiken inzwischen anscheinend bessere Lösungen gefunden.
Trotzdem greife ich das Thema noch mal auf und erzähle - erschrecken Sie nicht! - von einem "Scheinasylanten". Das war Samir, ein junger Libanese, den ich damals vor Jahren, als ich noch Pastor im Hilfsdienst war, bestens kannte. Er wohnte monatelang bei uns. Und ich hatte das "Vergnügen", ihn, den Asylbewerber aus dem Libanon, immer wieder auf dem Weg zu den Behörden zu begleiten. Es waren keine schönen Wege, es war erschreckend damals, wie Samir runtergeputzt wurde und ich genauso als sein Beistand. Dabei hatte Samir Angst, das sagte er jeden Tag, traumatische und panische Angst, wieder in den Libanon zu müssen. Die Bundesrepublik Deutschland aber war anderer Meinung, sein Asylantrag wurde abgelehnt, und ihm wurde damit nach Recht und Gesetz bescheinigt, dass er ein "Scheinasylant" sei, der bei uns nichts zu suchen habe.
So ging's eines Tages ab in den Flieger, er wurde vom Flughafen Frankfurt aus abgeschoben nach Beirut. Nach der Landung in Beirut - noch in Nähe des Flughafens wurde unser "Scheinasylant" erschossen. Erschossen von denen, vor denen er Angst hatte.
An diese von mir noch immer unverarbeitete Samir-Geschichte musste viel zu oft denken in den letzten Monaten, wenn ich von solchen Themen in den Medien was aufnahm.
Und an ein Jesus-Wort musste ich denken aus Matth. 25: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan, und was ihr einem unter meinen geringsten Brüdern nicht getan habt, das habt ihr mir nicht getan.
Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

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Lahme fangen an zu gehen
Wort zum Wochenende, 20.8.2005
Hörversion MP3 HIER

Fast zwei Jahrzehnte war ich Gemeindepfarrer in einem Dorf im westlichen Sauerland. Und weil ich das mit Leib und Seele war, habe ich in dieser Zeit auch viele Tausende von Hausbesuchen bei Über-70-Jährigen gemacht. Deshalb kenne ich auch die zigmal gehörten Standardsätze: "Herr Pastor, Sie besuchen mich immer so schön, und ich, ich würde so gerne auch mal wieder in die Kirche gehen, aber Sie wissen doch: Meine Beine, ich kann gar nicht mehr laufen…"
Sehr oft natürlich stimmte dieser Satz, aber wer Menschen kennt, merkt auch bald, wo so etwas eine treuherzige faule Ausrede ist, einfach eine Schutzbehauptung.
Ein Amtsbruder im Süden, leitender Pfarrer eines Kirchenkreises im Spessart (so las ich jetzt in einer kirchlichen Pressemeldung) hat neulich schmunzelnd in einer Predigt dargelegt, dass offenbar Freibier ein probates Mittel ist, diejenigen Senioren, die vorgeben, nicht mehr laufen zu können, wieder auf die Beine zu bringen. In dieser Spessartgemeinde gibt es nämlich ein großes Volksfest - und da hat die Stadtverwaltung zusammen mit den Volksfestbetreibern allen über 70 je einen Liter Freibier und ein kostenloses halbes Hähnchen angeboten - und alle, die sonst "lahm" zu sein vorgaben, kamen in Scharen. Jener Pfarrer in seiner Predigt meinte schelmisch, das wäre doch auch ein guter kirchlicher Tipp für den Kirchgang: Freibier und ein halbes Hähnchen, und wie durch ein Wunder würden Lahme gesund…
Egal ob Sie über 70 sind oder weit drunter, testen Sie doch morgen früh beim Kirchgang Ihre Beine. In vielen der ca. 30 evangelischen Kirchen und der mehreren 100 katholischen Kirchen hier im Sendegebiet lohnt es sich mit Sicherheit auch ohne Bier und Hähnchen…
Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

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Teilen nach Art der Christen...
Wort zur Woche, Radio Sauerland, 22.8.2005
Hörversion MP3 HIER

Teilen nach Art der Christen, dazu ist bekanntlich im Neuen Testament die Richtung angegeben: "Wer zwei Röcke hat, gebe dem einen ab, der keinen hat" (Lukas 3).
Teilen nach Art der Christen - im Volksmund gibt es dazu ja den Satz, dass geteiltes Leid halbes Leid und geteilte Freude doppelte Freude.
Teilen nach Art der Christen, das habe ich jetzt bei einer Autofahrt hinten auf dem Rücksitz noch in einer anderen Variante erlebt. Da saß in seinem Kindersitz Julian - fünf Jahre alt - mit Süßigkeiten, es war eine Milchschnitte. Und neben ihm seine kleine Schwester Muriel in ihrem Kindersitz - fast zwei Jahre alt - wollte auch was davon abhaben. Und dann - nach einigem Zögern und Zieren - kam die Szene, dass der Fünfjährige dann doch gönnerhaft teilte nach Art der Klitschko-Brüder im Werbefernsehen: "Muriel, hier ich geb' dir was ab - aber nur, weil du mein Bruder bist!"
Teilen nach Art der Christen - hier also als etwas zweifelhaftes Beispiel einer religiösen Erziehung aus dem Werbefernsehen. Was wirklich christlich teilen heißt, hat Julian übrigens paar Tage später bei seiner Oma Brigitte gesehen. Brigitte hat eine riesengroße Danke-Tasse, und immer wenn sie etwas Schönes erlebt hat, kommen jeweils zwei Euro oder ein Fünf-Euro-Schein in die Danke-Tasse, und jedes Vierteljahr kommt das in einen Extraumschlag in die Gottesdienstkollekte für "Brot für die Welt". Julian hat es verstanden, als die Oma das erklärte, dass Teilen auch Danke-Sagen ist.
Wie sagt Jesus doch immer im Neuen Testament: "Gehe hin und tue desgleichen!"
Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de


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Kirchgänger… - Hörversion MP3 HIER
Wort zum Wochenende am 23.7.2005

"Waschmaschinen leben länger mit…" - nein, das Mittel sag ich hier nicht - wäre ja Schleichwerbung.
"Männer und Frauen leben länger mit…" - HIER sag ich das Mittel doch, auch wenn's Schleichwerbung ist: mit Kirchgang!
Das hab nicht ich mir ausgedacht. Das ergab jetzt eine wissenschaftliche Studie, von der man diese Woche lesen konnte. Die Langzeitstudie der Uni Kopenhagen, die seit 1984 läuft, kam zu dem Ergebnis: Von den beobachteten älteren Menschen lebten Frauen, die regelmäßig zur Kirche gehen, im Durchschnitt 2 ¼ Jahre länger und Männer, die zur Kirche gehen, lebten 1 ½ Jahre länger als Gleichaltrige, die den Weg zur Kirche nicht finden. Grund wäre, meinte der auswertende Wissenschaftler, dass die Kirchgänger Sonntag für Sonntag zugesprochen kriegen, dass das Leben sinnvoll ist und dass sie in der Gemeinde auch in einem sozialen Netzwerk zu Hause sind.
Nun ist bei Statistiken ja immer Skepsis angebracht - und bei allzu großen Lobhudeleien über Kirchgänger wohl auch. Wichtig ist der Kern: dass wir Heil finden und Heilung - auch in der Kirche.
Dass es das gibt, glaube ich allerdings. Ich find, man sollte es auch mal testen - hier im Sendegebiet. "Auf diese Steine können Sie bauen" - wieder aus der Werbung aufgenommen, so etwas Ähnliches sagt Jesus im Predigttext aus Matth. 7, der morgen in den evangelischen Kirchen zu predigen vorgeschlagen ist. Das sind über 30 Kirchen im Kirchenkreis Arnsberg, und einige andere Kirche um Winterberg und Schmallenberg kommen hier im Sendegebiet noch dazu. Ich habe morgen um 10 über diesen Text in Medebach zu predigen.
Ich denke, Sie sollten sich einfach mal persönlich überzeugen, ob nicht doch Kirchgang heilsam ist und ob man da Überzeugendes erfährt, worauf man bauen kann… So viel Schleichwerbung erlaube ich mir gerne!
Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

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Plakativ?
Wort zur Woche am 25.7.2005
- Hörversion MP3 HIER

Wenn einer sagt, dass eine Äußerung oder ein Text "plakativ" ist, dann ist das böse Kritik und meint: da ist was nicht genau und differenziert genug beschrieben - eben nur plakativ.
Nur auf Plakaten, da ist alles plakativ, natürlich…
Da lese ich überall hier in der Gegend in diesen Tagen auf zahlreichen großen weißen Plakaten mit lila Schrift Worte von Paulus aus dem 2. Korintherbrief: Lasset euch versöhnen mit Gott. Auch ziemlich plakativ, und trotzdem stimmt's: fasst sogar das Hauptanliegen der ganzen Heiligen Schrift zusammen - dieses Plakat des Christlichen Plakatdienstes.
In Kürze hängt ein anderer christlicher Arbeitskreis überall an den Bahnhöfen in unserem Land insgesamt 600 Plakate an die Plakatwände. Auffällige Plakate in weißer Schrift auf pechschwarzem Untergrund; das liest man nur das: "Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich." Unterschrift: "GOTT". Vielleicht werden Sie eins der Plakate an Ihrem Bahnhof hier im Sendegebiet - oder an einem andern Ort in Ihrer Urlaubszeit - finden.
Ich musste schmunzeln: Fast genau den Text höre ich manchmal am Ende eines Telefonats, dass sie mir dann zum Schluss sagt: "Ich liebe dich - ich liebe dich - ich liebe dich - tschüss!"
Schön so ein Telefonat - aber auch schön so ein Plakattext; denn so - voll von Liebe - meint Gott dich und mich. Luther sagte sogar: "Gott ist ein Backofen voll von Liebe".
Wenn Sie das geschmacklos oder plakativ oder kritikwürdig finden, vielleicht haben Sie dann noch gar nicht verstanden, wie persönlich einem Gott in seiner Liebe auf die Pelle rücken kann.
Gute weiter führende Infos zu dem Liebes-Plakat finden Sie übrigens im Internet unter www.gott.net - oder in der Bibel, wo in Jeremia 31,3 Gott sagt: Ich habe dich je und je geliebt und darum zu mir gezogen aus lauter Güte.
Dieser liebende Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

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Abitur: "Es wird weggegangen…" Hörversion MP3 HIER
Wort zum Wochenende am 25.6.2005

Hunderte von 18- und 19-Jährigen hier im Sendegebiet haben in den letzten sechs Wochen ihr Abitur gemacht und es dann gebührend gefeiert. Und heute an diesem Samstag - ziemlich am Ende - sind die in Sundern dran: 10 Uhr Ökumenischer Abi-Abschluss-Gottesdienst, dann Ausgabe der Reifezeugnisse mit feierlichen Reden - und heute Abend Abi-Ball. Ich weiß das, weil mein Sohn auch dabei ist, einer von denen, denen nach schweren Jahren einige Zentner-Steine vom Herzen fielen.
Abitur - das ist ja Latein und heißt eigentlich auf Deutsch übersetzt: "Es wird weggegangen", und "abi" heißt, wenn man so will: "Geh weg!" Wortwörtlich so habe ich jedenfalls das damals auch selbst erlebt: "Abi" hieß für mich: "Bloß weg!" Ich habe meine Schule von damals nie wieder betreten, aber manchmal habe ich noch in bösen Träumen an sie denken müssen.
Abitur - "Es wird weggegangen", so eine Geschichte gibt's erstaunlicherweise im neuen Testament. Da ist Jesus, der Rabbi aus Nazareth, wenn man so will, ja auch ein Lehrer, und die 12, die als Jünger mitgingen, sind Schüler dieses Jesus.
Und da hören wir, wie viele andere, fasziniert von diesem Lehrer, sich diesem anschließen und ihm folgen wollen. Doch eines Tages kippt der Trend total! Das liest man in Johannes 6: "Es wird weggegangen" - oder ins Lateinische übersetzt: "Abitur…" Und Jesus fragt die 12, wie es bei ihnen ist: "Wollt ihr auch weggehen?" Und Petrus antwortet stellvertretend für alle: "Wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens, und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Christus".
Wie gesagt, Schule damals hieß für mich: "Bloß weg", aber beim Weggehen von diesem Lehrer, den ich nannte, will ich's mit Petrus halten: Ich habe bei ihm was geglaubt und erkannt, was keine Schule der Welt mir an Erkenntnis bieten kann: dass ER da ist und mir "in der Schule des Lebens" Wege aufzeigt. Das tut er auch für 19- und 20-Jährige, die für reif erklärt wurden und für andere, die dies hören und sich auf ihn einlassen: Gott sei Dank!
Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

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Gut aufgestellt Hörversion MP3 HIER
Wort zur Woche am 27.6.2005

Kürzlich noch hörte ich bei Radio Sauerland (da ging's um die Landrat-Nachfolge): Die CDU sei bestens aufgestellt, um den großen wirtschaftlichen Problemen im Sauerland zu begegnen. "Gut aufgestellt sein" und "Bestens aufgestellt sein" - das ist seit über einem Jahr in den Medien geradezu der Mode- und Lieblingsausdruck von Pressesprechern und Öffentlichkeitsreferenten geworden. In Parteivorständen, bei Konzernen, in der Vereinsspitze von Kaninchenvereinen und Chören - allüberall ist man "gut aufgestellt", und wer sich da richtig stark fühlt oder so tut, sagt, er sei "bestens aufgestellt". Überall will man's offenbar Klinsi nachmachen (hat man den Eindruck) und in Krisenzeiten das Signal setzen: Wir sind eine gut geführte und schlagkräftige Truppe, die sich nicht mal hinter Argentinien verstecken muss…
Ob auch die Kirche "gut aufgestellt" ist? - frag ich mich… Als Öffentlichkeitsreferent müsste ich sie ja sogar als "bestens aufgestellt" bezeichnen - aber ich verkneif mir's. Da wir weder ein Konzern sind noch ein Verein, sind wir auch "anders aufgestellt", sag ich mal.
Ich denke z.B. an Wilhelmine, eine schlichte einfache Frau in Marsberg, die diesen Monat 90 wurde. Die war noch nie im Radio. Aber was sie im Stillen macht und gemacht hat als bewusste und engagierte Christin, ist umso erstaunlicher: Mit 27 wurde sie Kriegerwitwe, hat zwei Kinder allein aufgezogen, versieht heute noch ehrenamtlich Krankenhausbesuchsdienst, auch als Abendmahlshelferin bei Krankenhausgottesdiensten - und das seit über 50 Jahren schon! Als Bezirksfrau hat sie Familien treu besucht, auch in Notfällen. Jahrzehntelang war sie ehrenamtliche und dann nebenamtliche Küsterin in der Gemeinde. Und diese Wilhelmine sagt aus tiefster Überzeugung: "Ein Sonntag ohne Gottesdienst ist für mich kein Sonntag." Allein durch solche Menschen, die Christsein in sich haben und ausleben, ist die Kirche "gut aufgestellt" - freilich völlig anders als ein Konzern oder Verein an der Spitze, aber sehr wohl in der Linie des neuen Testamentes, wo es bei Paulus in Galater 6,2 heißt: Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
Gott segne und schütze Sie!
Ihr Pastor Groth
www.kirchenkreis-arnsberg.de 

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Fangefühle und das doppelte Finale
Wort zum Wochenende am 28.5.2005
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Fangefühle, "Feuer und Flamme" sein wie ein begeisterter Fan, mit Leidenschaft für eine Sache durchs Feuer gehen, ganz dahinter stehen und so andre anstecken - ja, man kann sagen: in dieser Weise wurde das Neue Testament geschrieben, und nur in dieser Weise kapiert man es. Oft haben - leider Gottes - Kirchenleute verhindert, dass so ein lebendiges Verständnis der Bibel "rüber kam". Sie taten, als sei das Neue Testament ein Gesetzbuch oder eine Quelle für öde Langweiler-Reden. Der Glaube im Neuen Testament, Jesus im Neuen Testament ist anders! Den versteht man nicht aus so einer kirchlichen Langweiler-Perspektive, den versteht man nur, wenn man sich anstecken lässt… Von einem der "Feuer und Flamme" ist, von einem, der Fan ist sozusagen - so wie Paulus z.B. Der nimmt ja immer wieder Sport-Beispiele, um seine Sache rüberzubringen und sagt zum Beispiel im Philipperbrief: "Viele kämpfen in der Arena, aber nur einer kriegt den Siegeskranz… Er, Jesus, gibt meinem Leben ein Ziel, das allen Einsatz lohnt und für das ich andre gewinnen will".
Fangefühle: Heute - an diesem Samstag - ist ja Finale, zweifaches Finale sogar, eins in Berlin und eins in Hannover. Und viele "Fans" aus dem Sendegebiet sind schon an den Finalorten oder z.Zt. gerade auf dem Weg dorthin.
In Berlin fiebert man dem Pokalfinale entgegen: ob unsere auch im Sauerland heiß geliebten Schalker die übermächtigen Bayern schlagen können. Und in Hannover ist für viele Zehntausende der krönende Schlusstag des 30. Ev. Kirchentags, der dann morgen mit dem großen Gottesdienst endet.
Fangefühle, also Gänsehautgefühle, wie man sie sonst in Kirchen selten hat, habe ich mit andern zusammen oft bei Kirchentagen erlebt - und ähnlich im Stadion beim Fußball auch. Das sind diese ansteckenden Fangefühle, von denen Christen, wenn sie das Neue Testament kapieren und weitergeben wollen, viel mehr brauchen. So dass ihre "Message" von Jesus, der das Leben zum Ziel kommen lässt, rüber kommt - als Frohe Botschaft und nicht als Langweilersache.
Gott segne und schütze Sie!
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de
 

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„Grüß Gott, tritt ein…“
Wort zur Woche am 30.5.2005
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Früher bei meiner Tante, da sah man einen herzigen Haussegensspruch im Flur ihrer Wohnung mit einem Engel und ein paar Nelken ringsum, und da stand in altdeutscher Schrift geschrieben: „Grüß Gott, tritt ein, bring Glück herein!“
“Grüß Gott, tritt ein!“ Das könnte auch in der Clemens-August-Str. 10 in Arnsberg im Eingangsbereich des „Hauses der Ev. Kirche“ stehen…
Da wird nämlich am Donnerstag dieser Woche, am 2. Juni, die Wiedereintrittsstelle des Kirchenkreises Arnsberg eröffnet.
Nach der großen Kirchenaustrittswelle boomt es jetzt in ganz Westfalen und drüber hinaus erfreulicherweise mit diesen sog. „Wiedereintrittsstellen“, deren Sinn es ist, dass Menschen, die früher einmal der Kirche angehört haben, schnell und unbürokratisch wieder Mitglieder der ev. Kirche werden können. Viele nehmen das in Anspruch: wieder dazu zu gehören, ist ihnen wichtig! Über diese Wiedereintritte gibt es sogar eine große Umfrage, die besagt, dass mehr Leute als man dachte, Verlangen haben nach Kontakt mit der örtlichen Gemeinde und im Blick auf Fragen der Bibel und des Glaubens weiter kommen möchten.
„Grüß Gott, tritt ein…“ – stand da also auf dem alten Haussegensspruch.
Dass aber die Leute, die über die Kircheneintrittsstelle reinkommen, „Glück herein“ bringen, ist nur die halbe Wahrheit.
Viel wichtiger als jeder Kircheneintritt ist, dass suchende Menschen zurückfinden zum Glauben, sich von Jesus ansprechen lassen, der einlädt: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.
Da muss man also nicht „Glück reinbringen“, sondern kann umgekehrt Unglück und Last abgeben. Auch einfach und unbürokratisch – einfach durch die Tür, die Beten heißt und bis heute eine wunderbare Eintrittsstelle geblieben ist zum Glauben…
“Grüß Gott, tritt ein!“ Zum Kircheneintritt und zum Beten, zu beidem laden wir ein – und wer über die Kircheneintrittstelle mehr wissen will, findet dazu Infos auf unserer Homepage.
Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de
 

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Habemus Christum!
Wort zum Wochenende am 30.4.2005
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Das war schon ein Gefühl wie Weihnachten - am 19. April. Und der Text war ja auch weihnachtlich, angelehnt an das, was der Engel den Hirten auf dem Feld von Bethlehem verkündet. Da steht jener würdige ältere Herr in seiner rotfarbenen Robe auf dem Balkon und ruft der Riesenmenge auf dem Platz zu: "Ich verkündige euch große Freude: Habemus Papam - Wir haben einen Papst!"
Ein Gefühl wie Weihnachten, da kriegte mancher richtig bisschen Gänsehaut, erst recht, als der Name dann kam… Als ev. Pastor für Öffentlichkeitsarbeit bin ich da durchaus ein wenig neidisch und frage mit einer Spur von Eifersucht: Wie schafft es die katholische Kirche, bei der Papstwahl und zuvor beim Abschied vom alten Papst in den Medien so überwältigend "rüberzukommen"?
Im Radio hörte und im Fernsehen sah man in jenen Tagen zig Interviews mit "normalen" Menschen, die frank und frei ins Mikrophon sagten: "Ich nehme Anteil, weil ich als Katholik bekennender Christ bin" oder: "Mir ist wichtig, dass uns der Papst Gott näher bringt" oder: "Ich habe meinen Glauben, deshalb bin ich hier" oder: "Als praktizierender Katholik bete ich, dass die Wahl richtig wird." So eine Reihe von Bekenntnissen zu einem Glauben, hinter dem man steht, habe ich mein Leben lang noch nicht in den Medien hören oder sehen können.
Und ohne Neid glaube ich gerne, auch für die evangelische Kirche, was am Sonntag bei seiner Einführung in Rom Benedikt XVI. sagte, dass die Kirche lebt und jünger ist, als Außenstehende denken…
Zwar habe ich keine rotfarbene Robe und auch die Papstbegeisterung nur in Grenzen, aber verkünden kann ich von ganzem Herzen hier auch was, das den Menschen ein Gefühl wie Weihnachten machen kann:
Ich verkündige euch große Freude, habemus Christum, wir haben einen Christus und Heiland, der der wahre "Pontifex Maximus ist - auf deutsch: der größte Brückenbauer zu Gott. In seinem Namen zu beten wagen, das heißt: die Brücke zu Gott finden, und Gott sei Dank: solche Gebete gehen nicht ins Leere!
Er, unser Brücken bauender Pontifex Maximus Christus, segne und schütze die Evangelischen und Katholischen, uns alle.
Ihr Pastor Groth www.kirchenkreis-arnsberg.de
 

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Telefonnummern zum Merken…
Wort zum Woche am 1.5.2005
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Jeder kennt das mit Verona ("Hier werden Sie geholfen!"), wie sie uns in der Werbung Eselsbrücken bietet zum Merken von Telefonnummern: dass eine Fußballmannschaft aus 11 besteht, ihre Oma 88 ist und dann noch die 0 kommt, die auch zu ihr passe. Und Nachtschwärmer, die im Fernsehen zappen, kriegen da bekanntlich auch einprägsame Telefonnummern, die angeblich helfen: "Die einfachste Nummer Deutschlands!" und "Ruf doch an!
Ich persönlich habe Schwierigkeiten, mir Telefonnummern zu merken, sogar die Flitzerblitzer-Nummer muss ich immer wieder nachschlagen: 0800 101 68 39.
Aber es gibt noch zwei für viele Menschen wichtigere Telefonnummern, die man sich einprägen sollte, auch gebührenfrei: 0800/1110111 oder 0800/1110222. Das ist die Nummer der "TelefonSeelsorge Hochsauerland". Die hiesige Telefonseelsorge, von der Diakonie ins Leben gerufen, hat gestern vor einer Woche in Eversberg ihr 25jähriges Bestehen gefeiert. In einer Zeit, in der 1000 Ängste die Seele krank machen und viel mehr Menschen an Selbstmord sterben als z.B. bei Verkehrsunfällen, ist es gut, dass es die Telefonseelsorge gibt. Oft ist so ein Anruf lebensrettend. Über 5300 Anrufe hat das Mescheder Team der ehrenamtlich Mitarbeitenden der Telefonseelsorge im Vorjahr gehabt! Da sollte man sich wirklich diese Nummern merken (und andern weitergeben), bei denen man richtige Hilfe kriegt: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222.
Außerdem gibt's noch die "Telefonnummer Gottes", die - wie hier schon mal Pfr. Lichterfeld sagte - 5015 heißt. Gemeint ist damit Psalm 50, 15, wo von Gott her steht: Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen. Und da sag ich gerne: "Ruf doch an!" - ist sogar ein Ortsgespräch…
Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth,
www.kirchenkreis-arnsberg.de

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Der Denkspruch zur Konfirmation: für das Leben etwas mitnehmen…
Wort zum Wochenende am 2.4.2005
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Der April hat begonnen, und in den Ev. Kirchen im Sendegebiet laufen die Konfirmationsvorbereitungen auf Hochtouren. Ein großer Tag für die 14jährigen - nach wie vor! Ob es wirklich nur "um Kohle geht" bei denen? Ich selbst habe in meinem Leben fast 800 Jugendliche zur Konfirmation begleitet und dann eingesegnet, und ich weiß bei vielen, dass sie - dem Vorurteil zum Trotz - mehr von der Konfirmation mitgenommen haben als nur das Geld und die Geschenke…
Manche erinnern sich übrigens ein Leben lang an ihren Konfirmationsspruch, an ihren Denkspruch aus der Bibel.
Da darf ich hier einen sehr prominenten Mann zitieren, der sagte wörtlich:
"Mein Glaube gibt mir Zuversicht... Ich persönlich habe Situationen … durchmachen müssen, in denen ich objektiv an Grenzen gestoßen bin, als wir beispielsweise mit der Erblindung unserer Tochter konfrontiert waren oder auch bei schwierigsten Verhandlungen im Beruf. In solchen Situationen habe ich mich an meinen Konfirmationsspruch aus Psalm 68 erinnert: ‚Gott lädt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.' Dieser Konfirmationsspruch hat mir in meinem Leben immer wieder geholfen. Immer dann, wenn ich an Grenzen stieß, wenn ich mit etwas konfrontiert wurde, was ich nicht erfassen, nicht beurteilen oder steuern konnte."
Der sich so zu seinem Konfirmationsspruch bekannte und mit ihm was mitgenommen hat ins Leben, das war kein Geringerer als unser gegenwärtiger Bundespräsident Horst Köhler.
Haben Sie auch einen schönen Konfirmationsspruch, der Ihnen schon mal etwas gesagt hat?
Als besonderen Service haben wir eine Seite ins Internet gestellt mit möglichen Denksprüchen zur Konfirmation - vielleicht möchten Sie da nachsehen, und - wer weiß? - vielleicht ist da ein wichtiges Wort aus der Bibel für Sie dabei:
www.kirchenkreis-arnsberg.de/denkspruch 
Sehr viele haben ihren Spruch aus Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Dieser gute Hirte segne und schütze Sie!
Ihr Pastor Groth, Kirchenkreis Arnsberg
[Das Horst-Köhler-Zitat können Sie bei gott.net nachlesen, direkt HIER)


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Dietrich Bonhoeffer - 60 Jahre nach seinem Tod
Wort zur Woche am 4.4.2005
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Die Medien sind zur Zeit voll mit Berichten vom Kriegsende vor 60 Jahren. Für einen war's ganz kurz vor Kriegsende auch das schreckliche gewaltsame Ende seines eigenen Lebens. Ich meine den damals 39jährigen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer, der am 9. April 1945 - nächsten Samstag vor 60 Jahren! - von den Nazis im KZ Flossenbürg hingerichtet wurde. Auch hier im Sendegebiet ist Bonhoeffers Name präsent - sogar eine Schule in Sundern ist nach Dietrich Bonhoeffer benannt, und seinen Namen tragen auch die evangelische Kirche in Oeventrop und das evangelische Gemeindezentrum in Neheim.
Bonhoeffer, wahrlich einer, der als Christ zu denken gibt - einmal als einer der wichtigsten Theologen des 20. Jahrhunderts, dann einer, der als Nachfolger seines Herrn vielen auch heute noch als Vorbild Orientierung geben kann: wie man radikal, also von der Wurzel her im Glauben steht.
Samstag und Sonntag finden im Kirchenkreis Arnsberg zwei Gedenkgottesdienste 60 Jahre nach Bonhoeffers Ermordung statt: am Samstag in der Christuskirche Neheim und am Sonntag in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Oeventrop, beidesmal um 18 Uhr.
Was Bonhoeffers Glaubensbekenntnis war, hat er in schwerer Zeit aufgeschrieben, ich darf es hier zitieren:
"Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein."
Solch ein Mut machendes Gottvertrauen wünsche ich Ihnen auch - und mir.
Gott segne und schütze Sie!
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

Weitere Miniandachten, in denen Bonhoeffers Name vorkommt HIER und HIER

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Über Namen nachdenken…
Wort zum Wochenende am 5.3.2005
Hörversion MP3 HIER
Namen sind Schall und Rauch, meinen die einen, die andern sagen's mit dem Volksmund genau anders rum: nomen est omen - dass auf deutsch gesagt ein Name ganz schön wichtig ist.
Das ist auch bei mir so, jetzt Anfang März: Ich werde nämlich Opa, unsere Alexandra erwartet ein Kind, der Stichtag ist der 5.3., heute, und die Ärzte sagen: Es wird ein Junge. Fieberhafte Spannung in diesen Tagen, und neben dem, dass man Mutter und Kind alles Gute wünscht, bleibt bei uns die - bisher noch offene - Frage: Wie soll das Kind jetzt heißen?
Mit Interesse hab ich da vor kurzem in der Zeitung gelesen, wie im vorigen Jahr in ganz Deutschland die "Hitparade" der Vornamen der Neugeborenen aussah.
Da liegt bei den Mädchen Marie in Führung - auf dem dritten Platz Maria, dann noch Lea - alles Namen aus der Bibel. Und bei den Jungen liegt Maximilian an der Spitze, ein Name, der nicht in der Bibel steht, dafür sind die Plätze 5 bis 10 alles Namen, die auch in der Bibel vorkommen: Lukas, Luca, Felix, Jonas, Tim und David.
Vor etwa zwei Wochen brachte die evangelische Pfarrerin von Neheim ihr viertes Kind zur Welt, Miriam heißt die Kleine - auch wieder ein biblischer Name, Bibelleser wissen das: die Schwester von Mose hieß so, eine engagierte bemerkenswerte Frau, wie es im Alten Testament beschrieben wird.
Paul Senske und Andreas Melliwa hier beim Sender tragen neutestamentliche Namen, und Hunderte von Hörerinnen und Hörer, die biblische Namen haben, hören jetzt zu - kennen Sie eigentlich die Geschichte zu ihrem Namen, wie die in der Bibel steht?
Ein biblischer Name jedenfalls am Ende ist bis heute Gott sei Dank nicht Schall und Rauch, der Name Jesus, von dem es in Philipper 2 heißt: ihm, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, hat Gott einen Namen gegeben, der über alle Namen ist.
In seinem Namen wünsche ich Ihnen einen guten Tag! Gott schütze und segne Sie, wie Sie auch heißen und dann auch Alexandra und das Kind ohne Namen!
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de 
 

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"Lasst uns Licht sein" - ökumenisch
Wort zur Woche am 7.3.2005
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Ökumene hier bei uns im Sauerland - dass Evangelische und Katholische zusammen gehen, wortwörtlich: zusammen gehen, das geschieht in diesen Wochen der Passions- und Fastenzeit an vielen Orten bei Jugendlichen: zahlreiche ökumenische Jugendkreuzwege finden bald hier in der Gegend statt - in Marsberg, Brilon, Bestwig, Westheim, Oeventrop und anderswo. Jugendkreuzwege - Zeichen des Hoffnung - im Zeichen des Kreuzes!
Ökumene hier bei uns im Sauerland - Hunderte von katholischen und evangelischen Frauen trafen sich am Freitag in vielen, vielen Kirchen hier im Sendegebiet zum ökumenischen Weltgebetstag wie das an jedem ersten Freitag im März geschieht - in ganz Deutschland und weit drüber hinaus.
"Lasst uns Licht sein" hieß das Thema dieser großen grenzenüberwindenden ökumenischen Frauenveranstaltung.
Beten und dann Licht sein - ja, dass betende Christinnen und Christen ein Licht werden, Licht der Welt und Salz der Erde, wie Jesus das sagt, das ist ein Dauerauftrag, der Grenzen überwindet, erst konfessionelle und dann andere.
Das Licht sind nicht die Jugendlichen von selbst, nicht die betenden Frauen von selbst. Die wirkliche grenzenüberwindende Lichtquelle ist ER, der gemeinsame Herr, der sagt: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, bleibt nicht in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Wer um solches Licht betet und weitergibt, ist gut dran in diesen dunklen Zeiten.
Gott schütze und segne Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de 
 

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Warmduscher und Weicheier - christlich betrachtet…

Wort zum Wochenende am 5.2.2005 Hörversion MP3 HIER

Heute morgen gab’s zum Frühstück ein weiches Ei, nachdem ich zuvor schön warm geduscht habe – und bin sicher, sehr vielen, die dies hören, denen ging’s oder geht’s nicht anders an diesem Samstag.

Weicheier und Warmduscher gibt’s überall - umso netter die Sprüche über sie, die vor einiger Zeit überall zu hören waren und jetzt noch ab und zu. Im Internet findet man sogar eine humorvolle „christliche Weicheier- und Warmduscher-Seite“. Da wird der typische das-Gesangbuch-mit-in-die-Kirche-Nehmer genauso bespöttelt wie der Abendmahlskelch-Dreher und der Anselm-Grün-Bücher-Verschenker…

Dazu passt, dass Dr. Christhard Lück, ein Christ und Theologe, neulich auch das Thema Weicheier, Warmduscher und Glaube pfiffig aufnahm. Er outete sich da, ein völlig uncooler „Landungsklatscher“ zu sein. Was das heißt, erzählt Christhard Lück so:  

„Landungsklatscher sind die Leute, die brav nach einer erfolgreichen Landung im Flugzeug applaudieren. Eigentlich gehören sie mit den Regenschirm-immer-dabei-Habern und den Zweit-Wecker-Stellern … in die gleiche Schublade. Und dennoch ist Landungsklatschen im Grunde genommen gar nicht so uncool. Klar, man könnte fragen: warum eigentlich klatschen? Ich klatsche ja auch nicht, wenn die Bäckerin mir die Brötchen über die Theke reicht oder der Kfz-Mechaniker mein Auto repariert.
An der Leistung des Piloten allerdings hängt mein Leben. Wenn mein Friseur mal unausgeschlafen an die Arbeit geht, sind schlimmstenfalls meine Haare für ein paar Wochen verhunzt. Wenn aber der Pilot vorne im Cockpit Mist baut, ist für mich und ein paar hundert andere Leute Schluss.
Noch etwas: ich klatsche auch noch für einen anderen, der nicht bei ‚Lufthansa’, ‚Eurowings’ oder so angestellt ist. Ich sage beim Landungsklatschen auch ein Dankeschön an Gott: danke, dass ich wieder festen Boden unter den Füßen habe; dass mein Leben in deiner Hand bestens aufgehoben ist!“ Soweit Christhard Lück, der "Landungsklatscher"...

Und wenn ich hier schließe mit: „Gott segne und schütze Sie“, dann bekenne ich, dass ich sogar zur sehr uncoolen Gruppe der „Vor-dem-Essen-Komm-Herr-Jesus-Beter“ zu gehöre und das kein bisschen spießig finde…

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de
 

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Kirche und Humor am Rosenmontag

Wort zur Woche am 7.2.2005 Hörversion MP3 HIER

Reinhard, ein katholischer Bekannter aus Sundern-Hellefeld, sagte mir im Spaß: „Diesmal musst Du dich nicht anstrengen – beim ‚Wort zur Woche’; hören sowieso die wenigsten, denn wenn das am Rosenmontag bei uns im Sauerland gesendet wird, sind alle noch am Schlafen, fix und foxy von den anstrengenden Umzügen und Karnevalsveranstaltungen hier am Sonntag.“

Katholische Kirche und der Karneval hier – für mich als Evangelischen, der aus dem Ruhrgebiet stammt, ist das ein bemerkenswertes Kulturphänomen. „Närrisches Treiben im Pfarrheim“, liest man überall in den Zeitungen, der örtliche Pfarrer in der Bütt… Neulich sah man, wie sogar der große Kardinal Lehmann die Narrenkappe aufhatte und sich in Aachen über den „Orden wider den tierischen Ernst“ freute…

Da wird man richtig neidisch! Was haben wir Evangelen dagegen aufzubieten – zumal hier im Sauerland? Höchsten drüben auf der andern Seite des Sauerlands, in Olpe, da gab’s ja für eine Woche auch einen, der die große Show machte und als Pfarrer in die Bütt stieg. Der erregte Publicity, als da aufgenommen wurde, wie er sogar per Hubschrauber in die Gemeinde einflog. Ich meine Jürgen Fliege, den Showmann unter den Pfarrern, der dort für eine Woche Aushilfs-Gemeindepfarrer war, mit viel Show, deren Erfolg wohl eher eine „Eintagsfliege“ ist und die man gar nicht witzig finden muss.

Trotzdem: manchmal trifft im Blick auf den Glauben Humor und Witz besser mitten ins Schwarze als jede Predigt.  So schließe ich hier – tata, tata, tata! –  am Rosenmontag mit einem solchen Witz:

Da unterhalten sich ein russischer Gehirnchirurg und ein Kosmonaut über Gott. Sagt der Kosmonaut: "Ach, hör mir auf mit deinem Gott, ich war schon oft im All, habe alle Sterne und Planeten gesehen, da war nichts zu sehen von deinem Gott ..." Sagt der Chirurg: "Und ich habe in meinem Leben schon so viele Gehirne gesehen, habe aber nie einen einzigen Gedanken entdeckt."
Gott segne und schütze Sie!
Ihr Pastor Groth,
www.kirchenkreis-arnsberg.de

 

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"Guten Rutsch…"
Wort zum Wochenende am 8.1.2005
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"Guten Rutsch!" - dieser Wunsch steht hier vorweg… Ja, ein privates Jubiläum ist heute: Seit genau zwei Jahrzehnten bin ich Vater, denn Sebastian wird an diesem Samstag 20. Wenn ich ihm dazu - und Ihnen allen, den anderen Hörerinnen und Hörern - einen "guten Rutsch" wünsche, dann scheint das neun Tage zu spät zu kommen - Silvester war ja schon, ist doch schon "Schnee von gestern" nach dieser Woche des Neuen Jahres, in der die Weihnachtsbäume aus den Wohnzimmern verschwanden und entsorgt wurden…
Trotzdem ist der "gute Rutsch" genau genommen heute nicht "Schnee von gestern" - hat auch gar nichts mit Eis zu tun und mit Ausrutschen auf (zur Zeit ja gar nicht) glatten Straßen hier im Sauerland…
Das mit dem guten Rutsch, so erklärte es mir ein Pfarrer, der sehr gut Hebräisch kann, kommt aus dem Hebräischen, aus der Sprache des Alten Testaments. "Rutsch" kommt von "Roosch", erklärte er - und da dämmerte es mir: Roosch, das heißt in Hebräisch sowohl "Kopf", "Haupt" als auch "Anfang".
Und einen "guten Roosch" zu wünschen, das bedeutet einfach: guter Anfang.
Mir fällt dazu ein, dass im neuen Testament oft Christus als das Haupt oder der Kopf bezeichnet wird. Und Glaubende können es so sehen - getrost auch am 8. Januar: ER ist und bleibt das Haupt - der Anfang und das Ende - ja, ER ist höchstselbst der "gute Roosch", der "gute Rutsch" in Person! Die Alten schrieben "anno domini" und dann die Jahreszahl, "im Jahre des Herrn - 2005".
Möge dieses Jahr - anno domini 2005 - bei uns Sein Jahr werden - für Sebastian, für andere, die dies hören und für mich.
Guten Rutsch - Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de 
 

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"…der alles so herrlich regieret"?
Wort zur Woche am 10.1.2005
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Kann man nach Auschwitz noch den Herrn loben, der alles so herrlich regieret? So fragte im Blick auf das bekannte Kirchenlied "Lobe den Herrn" vor Jahren ziemlich spitz eine kritische Theologin. Und viele fragen heute ähnlich: Kann man nach dem 11. September noch den Herrn loben, der alles so herrlich regieret? Kann man nach der Flut-Katastrophe vom 26.12. noch den Herrn loben, der alles so herrlich regieret?
Ich habe hier 90 Sekunden Zeit, um zu reden - und wenn ich 900 oder 9000 Sekunden Zeit hätte - mir fiele es schwer, bei solchen tiefgehenden Anfechtungs- und Zweifelsfragen hier was Klärendes zur Verteidigung Gottes anzubringen.
Ich weiß hier in der Kürze nur eins: Oft ist es nach meiner Erfahrung so, dass gerade solche Katastrophen uns neu nach Gott fragen lassen. Das war auch nach dem 11. September so, dass einem bei allen Gefahren und Gewalten der Welt auf einmal dämmert, wie stark wir Gott brauchen, dass wir den brauchen, von dem wir zu Weihnachten gesungen haben: "Christ der Retter ist da". Jedenfalls: Viele haben damals nach dem 11. September neu angefangen zu beten und zu glauben. Und viele - denke ich - haben auch nach dem 26.12. neu angefangen, nachzudenken, für die Opfer und Hinterbliebenen zu beten und auch: Beträchtliches zu spenden.
Es gibt im Internet eine lesenswerte kleine Abhandlung von Pfarrer Johannes Hansen aus Witten zu unserem Thema, wie Glaubende antworten auf solche Fragen wie hier: "Kann man nach der Seebeben-Katastrophe noch den Herrn loben, der alles so herrlich regieret?" Die Internetadresse können Sie sich leicht merken: www.gott.net  - klicken Sie das doch mal an.
Und falls Ihre Überweisung noch nicht weg ist: denken Sie doch an die Opfer - Spendenkonten von Diakonie, Caritas und den anderen im ARD-Videotext auf Seite 169.
Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

 

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Türchen auf
(Wort zum Wochenende 11.12.2004) - als MP3 zu hören und herunterzuladen
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Das war eine Überraschung, als Ende November abends Besuch kam und Norbert, gar kein Fußballfan, mir einen Adventskalender mitbrachte, so einen blauweißen von meinem Lieblingsverein. Da freut man sich wie ein Kind - und jeden Morgen vor dem Frühstück: ein Türchen auf… Und jetzt steht jener Lieblingsverein sogar mit den Bayern gleich - ganz oben. Auch da ging ne Tür auf, offenbar, jeden Tag im Dezember bisschen mehr…
Aber ehe ich andere Fans jetzt nerve, deren Lieblingsvereine Abstiegssorgen haben, möchte ich davon reden, was wirklich ein Grund ist zum Staunen - und wichtiger als das Stück Schokolade morgens aus dem Adventskalender:
Der ist gut dran, der bei allem Stress jetzt sich wirklich noch freuen kann "wie ein Kind auf Weihnachten" - freuen auf das eine Kind, das für Kleine und Große, für Reiche und Arme die Tür weit aufmachte zu Gott.
Der ist gut dran, der sich was von kindlichem Staunen erhalten hat und noch weiß, was Advent heißt: Macht hoch die Tür, die Tor' macht weit, "Gott kommt!" - so wie es damals der Bundespräsident Heinemann sogar im Bundestag als sein Bekenntnis sagte: "Die Herren dieser Welt kommen und gehen, unser Herr aber kommt".
Und wer weiß: vielleicht haben Sie in Ihrem Adventskalender, (ich meine: in Ihrem Advents-Terminkalender!) sogar noch am Sonntagmorgen einen Termin frei, um IHN zu feiern in Ihrer Kirche, IHN, der uns mit seinem Advent nicht nur ein Türchen, sondern eine große Tür aufmacht…
Dieser Türenöffner segne und schütze Sie - bis zum Türchen 24 und drüber hinaus,
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de 
 

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Johannes Hansens "Christkind"
(Wort zur Woche 13.12.2004) - als MP3 zu hören und herunterzuladen neuerdings HIER

Da dieser Sender ja, wie alle wissen, die "beste Musik" hat, passt hier aufs beste auch ein "Lied vom Christkind". Dieses Lied ohne Noten schickte mir per E-Mail der Verfasser Johannes Hansen aus Witten als Adventsgruß nach Arnsberg, Johannes Hansen, Pfarrer i.R., in weiten Teilen Deutschland sehr bekannt als eindrucksvoller Prediger, aber auch wegen seiner Bücher und Rundfunksendungen, Hansen mit über 70 Jahren immer noch ein sehr jung Gebliebener. Entsprechend ist sein "Lied vom Christkind" auch rotzfrech und geradezu kindlich naiv, kein bisschen infantil, aber im guten Sinn durch und durch fromm. Das Lied hat sechs Strophen und geht so:

Christkind 2004 - Ein sehr einfaches Liedlein

Christkind kommt in jedem Jahr,
auch 04 in Glanz und Gloria.
Eingepackt in Goldpapier
kommt es jetzt zu dir und mir.

Christkind in den Handelsketten
kann sich vor CDs nicht retten
Menschen voller Käuferwahn
beten es per Handy an.

Christkind lag einst im Stalle,
Windeln voll und total alle.
Mama macht es frei vom Frust,
ließ es trinken an der Brust.

Christkind ist null Superstar
nichts mit Glanz und Gloria,
Gottes Niederkunft im Stall.
Freut euch, freut euch überall.

Christkind ist Gott auf Erden,
dass wir Gottes Kinder werden.
Tief zu uns ist er gekommen,
so hat Gott uns angenommen.

Christkind lebt echt unter uns,
denn er starb am Holz für uns,
Ostern kam er aus dem Grab,
Christfest ist ein starker Tag.

Übrigens: Glaubensinformationen auch über das Thema "Das Christkind lebt" - z.T. auch von Johannes Hansen - erhalten Sie im Internet unter www.gott.net . Eine gute Adventszeit, Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de 
 

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Der BVB macht was Gutes...
(Wort zum Wochenende 13.11.2004) - als MP3 zu hören und herunterzuladen HIER

Das Schönste am Samstag für mich ist (außer ausschlafen und gemütlich frühstücken) die Bundesliga, da bin ich gerne Spießer. Und als Fan des Tabellenzweiten bin ich zur Zeit auch nie sehr frustriert beim Schönsten vom Samstag. Aber nächsten Samstag gehe ich fremd. Oder besser: Ich fahre fremd. Da ist nix mit meinen Blauweißen, da fahre ich nämlich mit dem Siedlinghauser Pfarrer und BVB-Fan Dieter Tiemann und einem ganzen Bus voll Kindern nach Dortmund und sehe mir das Spiel der Borussia gegen Freiburg an. Es sind Bestwiger Realschüler, die bei Tiemann Religionsunterricht haben und Siedlinghauser Konfirmanden von ihm, die mitfahren.
Es geht am Samstag um eine große BVB-Aktion im Rahmen der lobenswerten Stiftung "Profifußballer helfen Kindern". Da sind für teilnehmende junge Fußballfans die Eintrittskarten verbilligt, und von jeder verkauften Karte geht zudem ein Betrag von 4 Euro an Straßenkinderprojekte in Indien und Brasilien. Einer der Vorstandsmitglieder von "Profifußballer helfen Kindern", der brasilianische Fußballstar und bekennende Christ Jorginho sagt zu dem Thema: "Ich unterstütze diese Stiftung, weil ich die Arbeit mit den armen Kindern sehr liebe. Selber habe ich ein Projekt in Rio de Janeiro für ca. 1000 Kinder. Gott hat mich in meinem Leben sehr gesegnet und mir viel anvertraut, dies möchte ich gerne mit notleidenden Kindern teilen. Junge Menschen sollen eine Vision für ihr Leben haben. Deshalb habe ich die Arbeit in Rio de Janeiro begonnen, wo die Kinder über den Sport hinaus Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten bekommen."
Das finde ich spitze, und da unterstütze ich gern einmal den BVB. Für zwei Kinder im Alter von 13 oder 14 Jahren haben wir noch Freikarten, mit Pfarrer Tiemann mitzufahren zum BVB - erhältlich gleich über die Hotline.
Gott segne und schütze die Kinder und uns alle,
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de Wort zum Wochenende am 11. Dezember 2004
Vgl. auch den Nachbericht nach der Fahrt: www.bvbfahrt.de.vu


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Flüchtlinge...
(Wort zur Woche am 15.11.2004) - als MP3 zu hören und herunterzuladen HIER

Flucht und Vertreibung, gestern bei vielen Reden am Volkstrauertag, wurde auch wieder an diese schrecklichen Folgen des Krieges erinnert. Ich bin zwar ein Nachkriegskind, was es aber heißt Flüchtling zu sein, hab ich schon als kleiner Junge sozusagen "mit der Muttermilch eingesogen", denn meine Eltern waren aus Pommern, vertrieben hier nach Westfalen. Als Flüchtling damals wurde man häufig komisch angeguckt und oft fies angemacht, für mich durchaus eine böse frühkindliche Erfahrung. Und meine Mutter sagte dann: "Die Leute hier haben den Krieg ganz anders erlebt, die wissen's nicht besser."
Flucht und Vertreibung damals - alle evangelischen Gemeinden im Bereich des Kirchenkreises Arnsberg hier im Sendegebiet sind seinerzeit überhaupt erst richtig groß geworden durch den Zuzug vieler, vieler Flüchtlinge, wo Leuten oft die Kirche ein Stück neuer Heimat bot.
Gut bis heute, wenn Kirchen und Christen sich für Flüchtlinge einsetzen und engagieren, auch für solche, die aus ärmeren Ländern und aus gefährlichen Kriegsgebieten in den letzten Jahrzehnten zu uns kamen.
Ja, es gibt sie noch, diese Asylsuchenden und Flüchtlinge, auch wenn man gar nicht mehr viel von ihnen hört. Hier im Sendegebiet leistet die Ev. Kirche oft in Verbindung mit der Katholischen Kirche eine ganz hervorragende Flüchtlingsarbeit.
Da sind in Meschede und Neheim kürzlich Fördervereine zur Unterstützung von Flüchtlingen gegründet worden - mit dem Ziel, auch in Zeiten knapper Kassen weiter Flüchtlingsberatung anbieten zu können. Und da gibt es z.B. in Olsberg den Internationalen Frauentreff, in dem Christinnen beider Konfessionen unterstützt von der Diakonie in Meschede sich seit vielen Jahren beispielhaft um Flüchtlingsfrauen und deren Familien kümmern. Ein Projekt, das jetzt mit dem Salzkorn-Preis 2004 der Ev. Kirche von Westfalen ausgezeichnet hat. Der Preis wird Ende dieses Monats den Olsberger Frauen verliehen. Wie sagt Jesus? Ihr seid das Licht der Welt und das Salz der Erde.
Gut, wer sich da als Salzkorn versteht, nicht nur bei Flüchtlingsfragen.
Gott segne und schütze Sie. Ihr Pastor Groth,
www.kirchenkreis-arnsberg.de 
 

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Von "Marmor, Stein und Eisen" bis "Scheiden tut weh"
(Wort zur Wochenende, 18.10.2004)
- als MP3 zu hören oder herunterzuladen HIER

Der Drafi Deutscher sang schon in meiner Jugend: "Marmor, Stein und Eisen bricht" - und heute noch hören's die Jüngeren oft und gern bei ihren Feten: "aber unsere Liebe nicht!"
Wenn sie dann doch gebrochen ist, die angeblich steinharte und unzerbrechliche Liebe, dann haben's die Jüngeren - genau wie Ältere - oft mit einer persönlichen Lebenskatastrophe ohnegleichen zu tun. Man kann dann auch singen, wie es im Volkslied heißt - und die Melodie kenne ich leider auch allzu gut, was Scheiden angeht: "Scheiden tut weh…"
Hier bei uns im Sendegebiet gibt es auch kirchlicherseits hervorragende Beratungsstellen der Diakonie und Caritas, bei denen sich Betroffene vor oder in einer solchen Situationen Rat und Hilfe holen können, und auch die Pfarrerinnen und Pfarrer in den Gemeinden leisten (öfter als man glaubt!) seelsorgerliche Hilfestellung, wenn "Scheiden weh tut".
Nun gibt's in drei Wochen zum allerersten Mal hier in der Gegend sogar einen Extra-Gottesdienst für Betroffene: einen großen Ökumenischen Gottesdienst für getrennt Lebende und Geschiedene. Zeit: Sonntag, 7. November um 16 Uhr, der Ort ist die Auferstehungskirche in Arnsberg am Neumarkt.
Vielleicht ist das ein Tipp für Sie, in einer persönlichen Katastrophe oder danach wieder etwas Boden unter die Füße zu kriegen.
Und dass Gott Gescheiterte wieder annimmt, dass Gescheiterte neues Leben finden, das ist sogar die beste Botschaft, die der christliche Glaube überhaupt zu bieten hat. Ich jedenfalls nehme das für mich in Anspruch; tun Sie's auch!
Gott segne und schütze Sie,
Ihr Pastor Groth,
www.kirchenkreis-arnsberg.de
 

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"Lieber Arm ab als arm dran"
(Wort zum Woche, 18.10.2004) - als MP3 zu hören oder herunterzuladen HIER

"Lieber Fass-Pils als Fußpilz" - Kalauersprüche dieser Sorte kennen Sie: "Lieber eingelaufene Schuhe als eingelaufene Hemden" oder: "Lieber arm dran als Bein ab". Manche finden's nett - blöde Sprüche, sagen andre…
Ausgerechnet ein ev. Pfarrer hat einen Kalauer dieser Sorte zum Titel eines Buchs gemacht, das im September erschienen ist. Und recht rabiat und behindertenfeindlich klingt der Buchtitel des Gottesmannes: "Lieber Arm ab als arm dran" - das erste "Arm" wird groß geschrieben und das zweite klein…
Aber wer sich jetzt aufregt über diesen scheinbar saudummen Titel des Pfarrers, der sollte erst mal weiter hören: Der Mann, der das schrieb, hat nämlich keine Unterarme und ein verkürztes Bein, und er ist Welt- und Europameister im Tischtennis, hat mehrere Goldmedaillen gewonnen und jüngst bei den Paralympics in Athen, bei den Olympischen Spielen der Behinderten, Deutschland würdig vertreten. Er ist - wie gesagt - im Hauptberuf evangelischer Pfarrer und heißt Rainer Schmidt. Keine Spur von behindertenfeindlich ist natürlich Schmidts Buch "Besser Arm ab als arm dran", sondern durch und durch nachdenklich machend; der Untertitel des Buches lautet: "Was heißt hier eigentlich behindert?"
In dem Buch erzählt Schmidt aus seinem Leben und vertritt seine These, dass es keinen grundsätzlichen Unterschied von Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung gibt. Ja, er halte diese Einteilung nicht nur für falsch, sondern sogar für schädlich. Jeder und jede solle über die eigenen Begrenzungen nachdenken, das niemals verdrängen - und damit leben vor Gott - als jemand, der seine Gaben ausschöpft. Nur jemand, der Gott ausschließt, ist arm dran - das kann man sich von diesem Mann sagen lassen! Es lohnt sich übrigens das Buch zu kaufen: es ist erschienen im Gütersloher Verlagshaus.
Gott segne und schütze Sie und bewahre uns davor, arm dran zu sein!
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

 

Zusatz nur fürs Internet: das Buch kann man auch auf Rainer Schmidts Homepage bestellen: www.schmidt-rainer.com
 

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Wort mit vier Buchstaben: ABBA

(Wort zum Wochenende am 18.9,2004)

Da sitzt ne ältere Dame bei ihrem Lieblingshobby, dem Kreuzworträtsel, und fragt mich: „’Popgruppe aus Schweden’ mit vier Buchstaben, was könnte das sein?“ Alle unter den Zuhörenden hier im Sendegebiet, die gerne Kreuzworträtsel lösen, wissen natürlich die Antwort...

Wenn ich aber hier die Kreuzworträtsel-Liebhaber in Meschede und ringsum fragen würde nach einem anderen Ausdruck, auch mit vier Buchstaben, der alles vom christlichen Glauben zusammen fasst und Anrede und Bekenntnis in einem ist – na, wie lautet da wohl die Antwort? Ich verrat’s Ihnen: wieder ABBA, die gleichen vier Buchstaben.

ABBA, das ist in Jesu Muttersprache, dem Aramäischen, das zärtliche Kosewort für Vater, also Väterchen, Pappi, Pappili oder so, das meint Abba. Und in dieser bemerkenswerten Weise hat Jesus zu Gott im Gebet Abba gesagt, so vertrauensvoll und intim, wie es ein Kind tut, das den Vater liebt.

Wenn er uns lehrt zu beten: Vater unser, dann steckte das ABBA, wie er es sagte, dahinter: Abba unser, Väterchen, Pappa. Wie sagte ich? Anrede und Glaubensbekenntnis in einem – vier Buchstaben, die alles vom Glauben zusammen fassen, wenn einer im Gebet Abba sagt.

Paulus hat das übrigens im Römerbrief, Kap. 8, schön aufgenommen, wenn er da sagt, dass wir nicht den Geist der Knechtschaft haben, der uns fürchten lässt, sondern einen kindlichen Geist, der betet: Abba, lieber Vater.  Zu solcher Kindlichkeit, die kein bisschen kindisch ist, bekenne ich mich gern: ich darf Abba sagen zu ihm! Versuchen Sie’s doch auch mal wieder, das mit dem Beten: Vater unser....

Gott – ER, Väterchen, segne und schütze Sie

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de


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Der Flitzer-Blitzer

(Wort zur Woche am 20.9.2004)

„Du bummelst immer da drämmelig rum – wie’n Greis!“ So spottet mein Sohn Sebastian, 19, selbst eher ein Raser, über meinen Autofahrstil, den ich OK finde und „defensiv“ nennen würde. Der Hochsauerlandkreis sieht das aber noch anders: sechs Mal im letzten Jahr habe ich ein schlecht gedrucktes Foto erhalten, das mich am Steuer zeigt. Jeweils 15 Euro hatte ich an die Kasse in Meschede zu zahlen – jedesmal bin ich statt 50 km/h 57 oder 58 gefahren. Ärgert mich sehr, denn meist war das an Stellen, wo weit und breit kein Auto, kein Kind, keine andere Person war – nur ich und die Blitze… Und wieder ein Knöllchen!… Da will man Lehren draus ziehen. Trotzdem, immer klappt’s nicht.

Doch jetzt, jetzt war es einmal ganz anders. Ich sitze da im Auto und fahre wieder 57 oder 58, obwohl man nur 50 darf. Und da auf einmal eine Stimme: „Friedhelm, auf die Bremse, sofort!“ Die Stimme sagte das nicht genau so, aber ich hörte es für mich so. Es war nämlich die Stimme von Andreas Melliwa – „Flitzer-Blitzer“ in Radio Sauerland, er sagte man habe just in Sundern-Enkhausen aufzupassen und überall vorsichtig zu fahren – immer. Recht hat er! Und mir in meinem Wagen kurz vor Enkhausen hat diesmal Radio Sauerland geholfen, 15 Euro zu sparen...

So’ne warnende Stimme, die’s gut meint, müsste man immer haben, denke ich mir. Und ich frage mich allen Ernstes, ob man nicht bei vielen anderen Dingen, wo man gefährlich „aufs Gas drückt“, nicht auch der  Stimme folgen sollte – nicht der Stimme aus dem Radio, sondern der Stimme des Gewissens. Die kann man doch immer noch hören, wenn man dafür Ohren hat…

Übrigens ist es im Glauben mit der Stimme Jesu im Ernst ziemlich ähnlich, denn dieser sagt, was bis heute gilt: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir. Also: Augen auf, Ohren auf – im Straßenverkehr und sonst – und Sebastian, ras’ nicht so auf dem Weg nach Sundern…

Gott segne und schütze Sie!
Ihr Pastor Groth,
www.kirchenkreis-arnsberg.de


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Dabeisein ist alles - sportlich im Sauerland

(Wort zum Wochenende am 21.8.2004)

Olympisch gesehen, ist ja „Dabeisein alles“. Und dabei bin ich gerne zur Zeit! Als sportinteressierter Zuschauer habe ich - wie viele, die dies hören - in diesen Tagen olympische Ringe um die Augen vom vielen Fernsehen.

Dabei bin ich auch gerne live - als Zuschauer bei uns im Sauerland, das sportlich mehr zu bieten hat, als man von außen ahnt. Weltklassetennis in Sundern, das ist was! In drei Wochen spielt in der Bundesliga unser Blauweiß Sundern ja zum dritten Mal im Finale um die deutsche Meisterschaft, die Unsere im Vorjahr bekanntlich zum ersten Mal gewannen. Und Anfang September fängt auch die Eishockey-Bundesligasaison der Roosters aus Iserlohn am Rande des Sauerlands wieder an - auch so ein faszinierender Publikumsmagnet für Tausende von Sauerländern.

Wie ich von diesem Thema zur Bibel komme und zum Glauben? Nichts einfacher als das: Paulus war es, der es vorgemacht hat, wie sehr Sportbegeisterung und -leidenschaft ein passendes Gleichnis sein kann für das, worum es im Christenglauben geht. Viele Male kommen in seinen Briefen solche Sportvergleiche vor.

Zum Beispiel im Philipperbrief in einem Text, der kürzlich in diesem Sommer in evangelischen Kirchen als Predigttext dran war, Philipper 3: „Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen.“ Oder im Kap. 9 des ersten Korintherbriefes, da schreibt Paulus, an die damaligen Kämpfe der Isthmischen Spiele von Korinth erinnernd: „Wer im Wettkampf siegen will, setzt dafür alles ein. Ein Athlet verzichtet auf vieles, um  zu siegen. Wir kämpfen um einen Preis, der unvergänglichen Wert hat.“

Ja, Christsein ist und bleibt etwas, was allen Einsatz lohnt. Und da möchte ich leidenschaftlich mitkämpfen, denn auch da ist „Dabeisein alles“ - und das will ich aber als Aktiver tun und nicht nur wie beim Sport als leidenschaftlicher Zuschauer...

Gott hat uns berufen als "Aktive in seinen Kader"! Er segne und schütze Sie!

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de 

 

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Steine statt Brot
(Wort zur Woche am 23.8.2004)

Stellen Sie sich vor, dass am Wochenende ein Vater hier im Sauerland in Meschede oder in Olsberg oder wo Samstag früh zum Bäcker geht und Brötchen für die Frau und die Kinder holen will. Er kommt dann wieder, öffnet die Tüte und macht den Brötchenkorb voll - nicht mit Brötchen, nicht mit Brot, sondern mit Steinen, und das Frühstück beginnt: "Kinder, guten Appetit, heute gibt's Steine statt Brot!".
Diese recht merkwürdige Geschichte stammt nicht von mir, sondern bibelfeste Hörerinnen und Hörer wissen das: Sie stammt von Jesus! Da sagt Jesus dem Sinn nach: Kein rechter Vater tut so was, und erst recht nicht Gott: dass seine Kinder von ihm Steine statt Brot kriegen.
Gesunde Ernährung, biblisch gesehen... Im neuen Testament wird bekanntlich Jesus selbst als das tägliche Brot bezeichnet: "Greift zu bei diesem Brot! Nehmt's als Grundnahrungsmittel! Ich bin das Brot des Lebens!"
Der Mensch von heute freilich verzichtet auf solches Brot sehr oft, pocht auf eigenen Geschmack und nimmt religiöses Fastfood stattdessen, und da ist Ungesundes bei, sehr oft! Ich hörte jetzt, dass Esoterik so stark ein Religionsersatz geworden ist, dass schon jedes fünfte Buch, das im Buchhandel verkauft wird, ein Buch mit esoterischem Inhalt ist.
Steine statt Brot! Das Fazit für mich: Brot holt man beim Bäcker am besten, geistliches Brot bei denen, die es anbieten - in den Häusern mit dem spitzen Turm...
In vielen Kirchen auch hier in der Region, müht man sich, in Gottes Namen und auf seine Vaterweise den Kindern Gottes statt Steinen Brot anzubieten.
Und beim Abendmahl oder der Messe sogar mit den Worten: "Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist."
Probieren sie doch nächsten Sonntag statt Fastfood und Ersatzessen, wie freundlich der Herr ist und wie sein Brot schmeckt.
ER, der sagte: "Ich bin das Brot des Lebens", ER segne und schütze Sie!
Ihr Pastor Groth,
www.kirchenkreis-arnsberg.de 
 

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Ist der Weg das Ziel?

(Wort zum Wochenende am 24.7.2004)

Ein guter Bekannter von mir liebt Sprüche und Lebensweisheiten über alles. Er setzt dann immer sein wichtigstes Gesicht auf, das er hat, guckt einen mit so richtigen „Betroffenheitsaugen“ an und sondert dann aus seinem Inneren – mit dem Brustton der Überzeugung – Sätze ab wie: „Der Weg ist das Ziel“.

Da bin ich immer ganz machtlos! Denn seine Sätze stimmen fast immer – irgendwie jedenfalls. Aber irgendwie auch nicht…

Z.B. bei: „Der Weg ist das Ziel.“ Stimmt, wird jeder sagen, der jetzt zum Ferienbeginn hier im Sendegebiet im Arnsberger Wald oder woanders paar Stunden durch die Wälder wandert. Da ist der Weg das Ziel – oft; da hat das Wandern seinen Zweck in sich selbst, weil das gut tut.

Aber ob der Goldhamster meines 13jährigen Sohnes, wenn er in seinem Rad schneller und schneller Kreise zieht, das auch so erlebt, dass der Weg das Ziel ist, weiß ich schon nicht so genau. Erst recht bei Menschen, die Tag für Tag im gleichen Trott wie Goldhamster im Rad herum hetzen, da kommt der Spruch meines Bekannten vollends an seine Grenze.

Mir fiel das schlagartig auf, als ich neulich im Radio von einem Comedymenschen den schönen Satz aufschnappte, auch einen Spruch, einen richtigen Blödelspruch: „Wenn der Weg prinzipiell das Ziel ist, dann ist ja der Stau die höchste Erfüllung des Menschen“ Das passt ja genau zu diesem ersten Samstag der Sommerferien mit all den Staumeldungen des Wochenendes: „Wenn der Weg prinzipiell das Ziel ist, dann ist der Stau die höchste Erfüllung des Menschen“.

Ferien, Urlaub, das ist die Zeit mit der Chance, ganz anders als sonst über Wege und Ziele nachzudenken, das ist eine Zeit, mal das Hamsterrad in Blick zu nehmen, in dem man immer rumläuft. Warum lauf ich ewig im Kreis - immer im alten Trott?

Der Weg und das Ziel – Christen bekennen, dass ihnen Gott, dass ihnen Jesus beides in einem ist: der Weg und das Ziel. Und im vierten Jahrhundert hat ein bedeutender Christ, nämlich der Hl. Augustinus, das mit dem Weg und dem Ziel als ein Gebet so formuliert: „Auf dich hin, Herr, sind wir geschaffen, und unser Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet in Dir. Amen.“

Gott segne und schütze Sie – im Stau, im Wald oder wo Sie sind –
Ihr Pastor Friedhelm Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de
 

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Auftanken am Ferienanfang

(Wort zur Woche am Montag, 26.7.2004)

Alle Jahre wieder – kaum ist der Anfang der Ferien erreicht, da wird das Auftanken teurer. Und zwar an den Tankstellen, wenn wir in Urlaub fahren, genauso aber an den Urlaubsorten, wo mit dem Ferienbeginn eben Hauptsaison-Preise für die Unterkunft zu zahlen sind. Auch da ist im übertragenden Sinn ebenfalls das 'Auftanken' teurer – jetzt in der Hochsaison.

Günstiges Auftanken und Kraftschöpfen, Kraftstoff-Schöpfen, gibt’s aber auch, sogar hier im Sauerland! Und dafür sollen diese Worte eine Werbung sein.

Ich habe eine Karte vor mir, 80x50 cm, das ist eine schöne farbige Panoramakarte [ vgl. www.panoramakarte.de.vu ], da werden große Teile vom Sendegebiet von Radio Sauerland abgebildet, die Berge, Wasserläufe, Straßen und Orte zwischen Wickede, Sundern, Brilon, Marsberg und Medebach, die gesamte Region des Ev. Kirchenkreises Arnsberg. Und außen herum sind 33 Bilder von günstigen Tankstellen zu sehen, könnte man sagen, Fotos von den 33 evangelischen Kirchen und Kapellen des Kirchenkreises. Und auf der Rückseite der Karte sind wie in einem großen Kunstführer diese 33 Kirchen und Kapellen beschrieben.   

Die Karte ist gegen eine Spende für Projekte in Tansania zu haben in allen ev. Kirchengemeinden. Sie ist gedacht für Touristen, Kulturinteressierte und nicht zuletzt für welche, die etwas an Kraft und Kraftstoff von Gott suchen.

Da gibt es von der ev. Kirche und auch von der kath. Kirche – Gott sei Dank – bis heute ein empfehlenswertes und günstiges „Tankstellen-Netz“, auch hier im Sauerland. Auftanken am Ferienanfang - probieren Sie es doch mal aus, am nächsten Sonntagmorgen in einer der Kirchen in ihrer Nähe. Oder besuchen Sie eine der offenen Kirchen auch in der Woche.

Die ihn ausprobiert haben, sagen, der Kraftstoff ist wertvoll und gut. Im Urlaub wie im Alltag.  

Gott segne und schütze Sie!
Ihr Pastor Friedhelm Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de
 

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Wege der Hoffnung - in der Bibel und im Sauerland
(Wort zum Wochenende am 26.6.2004)

Von „Wegen der Hoffnung“ steht viel in der Bibel. Ich denke zum Beispiel an den bekannten Vers Psalm 37, 5: Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen.

„Wege der Hoffnung“ gibt es aber auch mitten im Sauerland. Morgen in einer Woche kann man diese Wege der Hoffnung gemeinsam gehen, oder besser: „erwandern“.
Das beginnt morgens um 10 Uhr. Unter dem Motto: „AIDS reißt Lücken - Wege der Hoffnung“ findet am Sonntag, dem 4. Juli die  „2. Mescheder Sternwanderung“ statt, eine Solidaritätswanderung, deren Ziel die Abtei Königsmünster in Meschede ist. Veranstaltet wird diese große Sternwanderung von beiden Kirchen, vom SGV und vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Ziel ist es, bei dieser „Sponsorenwanderung“ Spendengelder zu „erlaufen“ für kirchliche Projekte in Tansania, die etwas entgegensetzen gegen die verheerende AIDS-Katastrophe dort.

„Wege der Hoffnung“ - gut, dass es solche Wege nicht nur in der Bibel gibt. Gut dass hier im Sauerland Christinnen und Christen gemeinsam mit anderen Menschen guten Willens „Wege der Hoffnung“ gehen und ein Zeichen setzten dafür, dass bei uns gravierende Not in den armen Ländern nicht übersehen wird.
Am 4. Juli können noch viele viele mitwandern - wir werben dafür! Im Internet erfahren Sie alles zum Thema - auch die verschiedenen Wanderwege und Treffpunkte unter der Adresse www.sternwanderung.de.vu; ich wiederhole: www.sternwanderung.de.vu. Da erfahren sie auch von dem großen internationalen Solidaritäts-Fest, das ab 13 Uhr am Ende der Sternwanderung an der Abtei Königsmünster gefeiert wird. Da kann jeder und jede hinkommen, mitfeiern und sich informieren. Auch Gäste des Kirchenkreises Arnsberg aus dem Partnerschaftskirchenkreis Ihembe in Tansania sind mit von der Partie.

Gott sei Dank gibt es - hier wie da - Christen, die ihre „Wege Gott anbefehlen und auf ihn hoffen“ im Sinn von Psalm 37, 5 und die dann Wege der Hoffnung für andere gehen.

Tun Sie es doch auch! Gott segne und schütze Sie!
Ihr Pastor Groth, www.sternwanderung.de.vu   (vu wie „Vater unser“)  
 

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Klein-Lena und das Spießer-Problem

(Wort zum Woche, 28.6.2004)

Das mit der kleinen Lena geht mir immer sehr zu Herzen. Radiohörer, die Werbung mögen, wissen, was ich meine. Lena wohnt mit ihrem Vater in einem bunt bemalten Bauwagen, und Klein-Lena hat in der Schule in ihrer Klasse mitbekommen, dass es noch andere Menschen gibt, die haben zu Hause richtige Häuser mit mehreren Zimmern drin, auch Kinder mit eigenen Kinderzimmern. Als sie dem Pappa bewundernd davon erzählt, zischelt der nur „Spießer!“ - und das findet dann unsereins einfach hinreißend, wie es aus Lena raussprudelt, dass sie, wenn sie mal groß ist, auch einmal Spießer werden will.

Da geht’s wohl den beiden großen Kirchen vom Image her z.T. nicht viel anders als jener Bausparkasse. Wie oft muss ich mir das anhören, dass da in das Haus mit dem spitzen Turm angeblich nur komische Leute hineingehen: Pharisäer, rettungslos Konservative, Rückständige und eben: Spießer! Doch wenn ich da Sonntag morgens in eine Kirche komme, entweder zum Gottesdienst-Halten oder um einen Gottesdienst zu besuchen, dann ist es oft ganz anders, als die Leute sagen. Da sind Leute in der Kirche, ganz normal und wach wie du und ich! Und manchmal kann man den Gottesdienst sogar sehr genießen,  hat was davon und nimmt was mit. Auch wenn andere spöttisch sagen: „Spießer...“
Da halt ich es gerne mit der kleinen Lena: Wenn’s wieder Sonntag ist, will ich gern auch Spießer werden und ein wirkliches inneres Zuhause haben - in einem Gotteshaus. Und auch sonst möchte ich lieber ein Zuhause und eine Heimat im Glauben an Gott, als in so einem selbst angemalten Loch mehr zu hausen als zu leben.

Im Losungswort des heutigen Montags aus Johannes 14 spricht Jesus werbend von den „Eigentumswohnungen“, die die, die an ihn glauben, bei Gott haben:

„In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?“

Er gebe Ihrer und meiner Zukunft ein Zuhause!
Ihr Pastor Groth www.kirchenkreis-arnsberg.de

 

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„Light my fire“ – zünde mein Feuer an!

(Wort zum Wochenende am Pfingstsamstag, 29.5.2004)

Radio Sauerland berichtete wiederholt darüber: Viele Jugendliche aus Meschede und der weiteren Umgebung erleben zur Zeit ihre katholische Kirche sehr anders als sonst! In der Mescheder Mariae-Himmelfahrt-Kirche findet derzeit die „Jugendkirche Light my fire“ statt – eine besondere Veranstaltungsreihe, die bis 13. Juni geht: in einer in Eigenarbeit von Jugendlichen kreativ umgestalteten Kirche gibt es Workshops, Filme, Gespräche und spirituelle Angebote, ein ganzes Event-Paket, das vom Thema her viel mit Pfingsten zu tun hat: „Light my fire“, „zünde mein Feuer an“.

Am morgigen Pfingstsonntag werden auch im evangelischen Bereich Tausende von Christen, Erwachsene und Jugendliche, ihre Kirche eine ganze Ecke anders erleben als sonst – es ist die „Nacht der offenen Kirchen“ in der Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag in über 300 evangelischen Kirchen in ganz Westfalen.
Auch das ist ein äußerst buntes Programmspektrum: ein Pastor als Gitarre spielender Sänger seiner Lieder in Sundern-Langscheid, in Meschede ein Film mit Gerard Depardieu in der Christuskirche - und zuvor ganz viel Kirche und Kunst – zu betrachten in allen vier evangelischen Kirchen Meschedes, in Arnsberg lesen 14 Promis Abschnitte aus der Bibel in der Auferstehungskirche, und in der Christuskirche Neheim gibt es Gospels und ein ganzes Nachtprogramm über Träume usw. usw.   

Ich habe auch einen Traum, einen Traum zu Pfingsten, dass der Geist von Pfingsten Menschen die Kirche anders sehen lässt, dass er Menschen für den Glauben „Feuer und Flamme“ werden lässt, wie damals in Jerusalem – bei den ersten Christen, die Pfingsten erlebten.

Und dass es dann passiert, bei uns: „Light my fire“, „zünde bei mir und bei uns dein Feuer an“.

Seit alter Zeit beten darum die Christen pfingstlich so: Komm, hl. Geist, erfüll die Herzen deiner Gläubigen und erweck in ihnen das Feuer Deiner göttlichen Liebe.

Ein gesegnetes Pfingstfest wünscht Ihnen
Ihr Pastor Groth,
www.kirchenkreis-arnsberg.de
 

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Pfingsten: Kirchtürme, die nicht mehr statisch bleiben...
(Wort zum Woche, Pfingstmontag, 31.5.2004)

Wie kann man sich Pfingsten vorstellen? Ein Jugendlicher aus Bachum zeichnete das in einer Neheimer Schule beim Kunstunterricht so, was er mit Pfingsten verbindet: Da stehen zwei Kirchen nebeneinander, und die Kirchtürme haben eine komische Statik, oder besser Dynamik: die Türme neigen sich auf einander zu. An deren Spitze sieht es aus, als wollten sich beide Kirchen küssen... Darüber fliegt eine Friedenstaube, wohl die Taube des Heiligen Geistes. Und die Wege, die aus beiden Kirchen heraus führen, vereinigen sich im Vordergrund des Bildes.

Viele Neheimer kennen dieses Bild: es ist das Motiv des Einladungsplakates und der Einladungshandzettel zum großen „Fest aller Christen“ auf der Neheimer Marktplatte. Heute am Pfingstmontag ab 11 Uhr startet mit einem Ökumenischen Gottesdienst dieser große lokale Kirchentag mit seinen vielen Aktivitäten. Erst waren sogar Asamoah und Metzelder, die fußballspielenden bekennenden Christen aus Schalke und Dortmund, angekündigt – aber auch ohne die wird man da viele Impulse kriegen, wie Christen was gemeinsam bekennen und tun, wie Evangelische und Katholische aufeinander zu gehen und gemeinsame Wege suchen.

Wie kann man sich Pfingsten vorstellen?  Sollten Sie da gar keine Vorstellung haben, dann könnten Sie auch heute noch am Pfingstmontag einen Gottesdienst in Ihrer Nähe aufsuchen. Vielleicht bringt Sie die Predigt auf die Spur davon, was das Fest Pfingsten bedeuten könnte für Sie. Und wer weiß, vielleicht ist dort was von dem lebendigen Geist, der Kirchen nicht statisch bleiben lässt, sondern dynamisch werden – wie es der genannte Junge aus Bachum zeichnete.

Gesegnete Pfingsten, Gott schütze und segne Sie

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

 

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Der Konfirmationsspruch bleibt
(Wort zum Wochenende am 1.5.2004)

„100 % Frühling“ – auch das gehört dazu: Was haben die Orte Oeventrop, Hüsten, Neheim, Brilon und Bredelaer gemeinsam? Die Antwort lautet schlicht und einfach: dort finden morgen Konfirmationen statt, Konfirmationen überall hier im Sendegebiet an diesem Sonntag im Mai… In den evangelischen Kirchen werden viele 14jährige nach der Zeit ihres Unterrichts eingesegnet am morgigen 2. Mai. Und zahlreiche Gemeinden hatten den Konfirmationstermin am vorigen Sonntag, und dann folgen viele weitere Konfirmationsgottesdienste bei uns im Sauerland an anderen Sonntagen im Mai. Da kann man sich viel fragen: Ob die bleiben? Ob da was hinter ist? Ob die’s vielleicht nur fürs Geld tun? Oder ob das mehr ist als Modeschau und Geschenke-Kassieren?

Eins behalten die Jungen und Mädchen auf jeden Fall: ihren Konfirmationsspruch aus der Bibel. Und da kenne ich Beispiele genug (ich habe fast 800 Jugendliche konfirmiert), bei denen Menschen ihr Konfirmationsspruch wichtig blieb, auch als alle Geschenke lange verbraucht waren.

Viele, die dies jetzt hören und auch konfirmiert wurden, können das jetzt aus eigener Erfahrung bestätigen oder widerlegen. Und manche werden ihre alte Konfirmationsurkunde rauskramen und nachgucken: Wie ging der noch mal genau, mein Denkspruch?

Sehr viele haben sich einen Vers aus Psalm 23 gewählt, dem bekannten Psalm, der mit den Worten beginnt: Der Herr ist mein Hirte.

Und wenn Sie morgen in der eigenen Familie Konfirmation haben oder irgendwo zu einer Konfirmationsfeier eingeladen sind, dann können Sie sich auch selbst die Frage stellen: War bei mir was dahinter, und blieb da was – dass ich was merkte von so einem guten Hirten?

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag im Mai, und ich grüße Sie - zum Thema passend - mit dem Wochenspruch dieser Woche, in dem Jesus im Johannesevangelium Kapitel 10 sagt:

Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de  


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Offene Kirche – „Kirche für andere“

(Wort zur Woche am  3.5.2004)

Zum Folgenden: Die Abschnitte in eckigen Klammern [ ] fielen wegen Überlänge der Andacht  der „Schere“ (bzw. Löschtaste) der Redaktion zum Opfer. Über die Tansania-Sternwanderung – s.u. – wollen wir uns demnächst in einer Miniandacht äußern.
Lebendige Kirche Jesu Christi schmort nie nur im eigenen Saft, sie ist immer offene Kirche, „Kirche für andere“, in der sich tätige Nächstenliebe mit „Fernstenliebe“ verbindet. Das hat der Kirche ein mutiger, leidenschaftlicher Christ und Theologe ins Stammbuch geschrieben, der selbst 1945 für seine Überzeugungen im KZ hingerichtet wurde: Dietrich Bonhoeffer. Sein Name ist hier im Sendegebiet nicht unbekannt: ich erinnere etwa an die Bonhoeffer-Schule in Sundern, die Bonhoeffer-Kirche Oeventrop und das Bonhoeffer-Gemeindehaus Neheim. „Kirche für andere“ - Bonhoeffer verdeutlichte das mal sinngemäß so: „Nur wer draußen für die Juden schreit und gegen Judenhass, hat drinnen in der Kirche das Recht, Halleluja und fromme Lieder zu singen“.

Nach dem Krieg hat besonders die ev. Kirche viel von Bonhoeffer gelernt: Offene Kirche, „Kirche für andere“ wurde sie durchaus. Viele in der Kirche begannen, sich tatkräftig um Fragen der 3. Welt, der Ökologie und des Friedens zu kümmern. Oft waren christliche Gruppen da Vorreiter, Leute mit Vorbildsfunktion: Christinnen und Christen sahen über den eigenen Tellerrand hinaus, Dritte-Welt-Läden entstanden, später lieber „Eine-Welt-Läden“ genannt. Und Kontakte in der weltweiten Ökumene ergaben, dass christlicherseits gute Projekte in der dritten Welt etwas brachten, oft mehr als Projekte der politischen Entwicklungshilfe.

In diesen schweren Zeiten, in denen die Kirche viele Geld- und Strukturprobleme hat und sich mehr um den eigenen Bestand kümmern muss, ist das Genannte etwas in den Hintergrund getreten. Trotzdem gibt es sie noch, Gott sei Dank: katholische und evangelische Gruppen, die mutig und engagiert und leben, was Bonhoeffer forderte: offene Kirche, „Kirche für andere“ zu sein, [Leute, die nicht nur Nächstenliebe üben, sondern auch in „Fernstenliebe“ Solidarität üben] und sich zum Anwalt (zu) machen für Schwache, für Menschen in den armen Ländern.

Im Kirchenkreis Arnsberg gibt’s noch solche engagierten Christen in Eine-Welt-Läden, etwa in Hüsten oder Meschede und anderswo. [Und es gibt eine ganz fruchtbare und wichtige Partnerschaft unseres evangelischen Kirchenkreises mit Christen im afrikanischen Partnerschaftskirchenkreis Ihembe in Tansania. Und am 4. Juli findet gerade für Tansania und für den Kampf gegen AIDS dort eine große Sternwanderung nach Meschede statt, zu der beide großen Kirchen zusammen mit der Benediktinerabtei Meschede, dem SGV und dem DGB einladen.] Und schließlich: Zur Zeit bietet das Team „Offene Kirche“ in der Arnsberger Auferstehungskirche eine große Veranstaltungsreihe an zum Thema „Eine Welt“, die bis Juni dieses Jahres geht und unter der Überschrift steht: „Über den Tellerrand hinaus“.  Gut, dass es das noch gibt - Offene Kirche, Kirche für andere, wie Bonhoeffer es uns einschärfte.

Gott segne und schütze Sie

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de   

 

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"Glaubenssache"
(Wort zum Wochenende 6.4.2004)

Ich sitze im Auto auf dem Weg nach Arnsberg in mein Büro, das Display meines Autoradios zeigt das Wort "Sauerland" an (was sonst?): den Sender, den ich dauernd höre. Gerade ist Werbung dran. Ein lokaler Sauerländer Autohändler wirbt für seine Wagen - und da kommt der Satz, der mich elektrisiert und sich in mir festhakt:
"BMW-Fahren, das ist keine Glaubenssache, BMW-Fahren ist pure Überzeugung".
Gut gemacht, diese Werbung, finde ich: mit der Schwäche der anderen geworben und mit der eigenen Stärke - und damit appelliert an Fans der weißblauen Automarke und an solche, die es werden sollen…
So wirbt man, wenn man Fan ist und von seiner Marke überzeugt: "Meine Marke, das ist keine Glaubenssache, meine Marke - das ist pure Überzeugung".
In der Bundesliga geht's bei Fans ja recht ähnlich, da skandieren die Fans: "Mein Club ist der geilste Club der Welt…" Und sie meinen da keine weißblaue Marke, sondern eher genau umgekehrt.
Worauf ich hinaus will: So wie der eine für sein Auto einsteht, so steht der andere hinter seinem Verein - da lässt sich ein eingefleischter Fan noch nicht mal durch Talfahrten und andere Krisen verunsichern: Fan sind Überzeugungstäter, da geht's leidenschaftlich um "pure Überzeugung"!
Gott sei Dank, wirklich: Gott sei Dank, dass es bis heute Christinnen und Christen gibt, die auch wie Fans 100 % hinter ihrer Sache stehen: Christen als leidenschaftliche "Überzeugungstäter", Christen aus purer Überzeugung. Mir selbst haben solche Fans das Christsein vermittelt und dazu beigetragen, dass ich da Fan bin - bis heute und dass ich dass durch Talfahrten und Krisen bleibe.
Und das ist nicht nur Wischi-Waschi-Glaubenssache, wie oft leider in der Kirche bei so genannten Christen. Sondern richtige Glaubenssache - im reinsten Sinn des Wortes: Gott sei Dank gibt es Christen mit der puren Überzeugung, dass Glaube mehr ist als mit der Stange im Nebel rumzustochern. Gott sei Dank gibt's solche Christen, die mit Gott eigene Erfahrungen gemacht haben und sogar andere einladen: Werde auch Fan, fang auch an zu beten und zu erfahren, dass ER lebt und Antworten für dich hat!
Dazu lade ich Sie sogar hier im Radio ein, dass bei Ihnen beides zusammenkommt und kein Gegensatz mehr ist: Glaubenssache und pure Überzeugung...
Das gebe Gott, und der schütze Sie!
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de 

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Karwoche: der Weg auf die "Passion Jesu Christi" zu
(Wort zur Woche 8.4.2004)

Eine besondere Woche hat begonnen, die Karwoche. Die Tage zwischen dem Palmsonntag gestern und dem Karfreitag und Karsamstag erinnern an den Einen, der leiden musste, die Passion erlitt und für uns starb. Man meinte bis jetzt, das gehe höchstens noch ein paar bekennende Christen an und sei ansonsten Nebensache. Aber in diesem Jahr ist es anders: Ganz Deutschland, ganz Europa spricht aufgeregt von der "Passion Jesu Christi" - aufgrund von Mel Gibsons Jesus-Film. Nie ist in der Öffentlichkeit von Jesu Passion so viel in den Medien erschienen wie dieses Jahr!
Den kann man jetzt kritisieren und in der Luft zerreißen - diesen Film, so wie es viele tun. Oder man kann ihn über alle Maßen loben - das tun bekanntlich auch nicht wenige.
Fakt ist, dass viele, die ihn sahen, auf einmal neu fasziniert wurden von Jesus und neu merkten, dass dessen Kreuz und das, was geschah an jenem Karfreitag eine Sache ist, die ganz tief mit mir zusammen hängt. Fakt ist, dass viele durch diesen Film neu nach Jesus fragen und - so hörte man - auch neu zum Glauben gekommen sind.
Zu so etwas braucht man übrigens nicht einmal den Film… Die Passionsgeschichten in den Evangelien lesen - das kann zum Gleichen führen: lesend auf einmal merken, da steckt mehr drin, als man von außen ahnt! Oder von Johann Sebastian Bach dessen "Matthäus-Passion" oder "Johannes-Passion" hören - und dabei merken: das ist eine Geschichte, die mir an die Nähte geht.
Manchmal aber ist's nicht das Wort allein und nicht die Musik, manchmal sind's die Bilder - wie da im Film bei Mel Gibson. Oder in einem andern Beispiel, da ist's ein Gemälde: Im Jahr 1720 zog ein junger Mann aus adligem Haus auf seiner Studienreise durch ganz Europa, kam in eine Kunsthalle in Düsseldorf, sah da ein Bild vom Elend des Gekreuzigten, wo dort an dem Gemälde dabei stand: "Das tat ich für dich, was tust du für mich?". Wie elektrisiert von diesem Bild und dieser Frage, hat der junge Mann Nikolaus Graf von Zinzendorf sich da von diesem Bild ansprechen lassen, vom Gekreuzigten, der da hing. Und er hat dann - von Jesus Christus fasziniert - in der Ev. Kirche gewirkt als der größte Erneuerer und Reformator der Kirche in der Zeit nach Martin Luther, als einer, der die Botschaft des Gekreuzigten als das Wichtigste der Welt unter die Leute brachte - über Grenzen hinaus… Was so ein Bild ausrichten kann! Oder ein Film!
Gott segne und schütze Sie!
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de 

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Kirche und Quote
(Wort zum Wochenende 6.3.2004)

Es gibt auch welche, die reden gut vom Glauben. Neulich im ZDF in Johannes B. Kerners Talkshow war Jörg Pilawa als Gast zusammen mit Verona Feldbusch. Und Jörg Pilawa wurde mutig. Er traute sich: zu sagen, dass er einer sei, der zunehmend vom Glauben etwas habe. "Je älter man wird - desto mehr kommt es einem ins Blickfeld. Ich gebe gerne zu, dass ich abends mit meinen Kindern bete", meinte er.  "Das finde ich sehr wichtig!" Und die gerade Mutter gewordene Verona stimmte da zu: Auch sie findet Beten gut und macht es jetzt schon mit ihrem kleinen Kind. Pilawa meinte: "Wenn auch Glauben und Kirche nicht einfach dasselbe ist: Ich würde aus dem Verein nie austreten!" Mit dem "Verein" meinte er in seinem Fall die katholische Kirche, und Johannes B. Kerner stimmte ihm zu: "Geht mir genau so: Da bleibe ich immer dabei!"

"Allerdings gibt es etwas, das ich schrecklich finde," meinte Pilawa am Schluss (quotenbewusst, wie er beruflich sein muss): "Ich war jetzt an meinem neuen Wohnort einige Male in einigen ev. und kath. Kirchen Hamburgs sonntags zum Gottesdienst, und was die da von sich gaben, von vorne - das war da für knapp ein Dutzend Gottesdienstbesucher! Wenn ich in deren Lage wäre, ich würde alles dran setzen, dass mein Auftritt sehr viele erreicht - und die schienen sich aber dran gewöhnt zu haben".

Um im Bild zu bleiben: Ich denke, es gibt durchaus Gottesdienste mit engagierten Geistlichen, die haben eine höhere Quote verdient. Testen Sie doch am morgigen Sonntag mal, ob Ihr Pfarrer oder Ihre Pfarrerin sich an kleine Zahlen gewöhnt hat - oder ob es sich da lohnt, öfter mal hinzugehen...

Und machen Sie es wie Pilawa und die Feldbusch: Schämen Sie sich nicht, und beten Sie mit Ihrem Kind. Oder allein für sich - das ist eine ganz große Kraft, die dahinter ist!

Gott segne und schütze Sie

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de  
 

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Passion und Schuldfrage
(Wort zur Woche 8.3.2004)

Die sieben Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostern - die Katholischen nennen diese Zeit bekanntlich Fastenzeit, die Evangelischen sprechen lieber von der  Passionszeit. Passion - Leiden, worum es da geht, wird anschaulich für eine breite Öffentlichkeit demnächst in den Kinos zu sehen sein. Ich meine den amerikanische Film "Die Passion Christi" von Mel Gibson; der wird ja ab Gründonnerstag in den deutschen Filmtheatern gezeigt. Dieser Film, der die letzten Stunden des dann am Kreuz sterbenden Jesus von Nazareth zeigt, ist ja jetzt schon vorab sehr heiß diskutiert und umstritten in den Medien. Ob da wirklich ein so blutrünstiger Film ist, ob das ein gefährlicher Film ist, in dem mit der Schuldfrage falsch umgegangen wird, wie manche Kritiker vorab sagen, wird man sehen müssen.

Es gibt aber eine andere Darstellung zum Thema Passion, ein bemerkenswertes Bild im Zusammenhang mit dem leidenden Christus, da wird mit der Schuldfrage wahr und richtig umgegangen: Ich meine das in der alten Pinakothek in München hängende kleine Bild von  Rembrandt über die Kreuzaufrichtung. Es zeigt, wie jener Marterpfahl, der dann Jesu Tod langsam und qualvoll herbeiführt, in den Boden gerammt wird. Am Fuß des Kreuzes, genau in der Mitte des Bildes, erkennt man den Maler selbst, den noch jugendlichen Rembrandt, in der Pose eines Handlangers, der einfach tut, was ihm befohlen wird, und sich dabei schuldig macht. Rembrandts Vorliebe für die Beobachtung und Darstellung der eigenen Person ist bekannt, trotzdem bleibt es überraschend, ihm in dieser grausamen Szene zu begegnen.

Was Rembrandt darstellt, ist ein sehr persönlicher Kommentar zu dem, was man heute als Schuldfrage bezeichnet. Glaubhaft wurde dieser Kommentar aber erst dadurch, dass er sich selbst als Mittäter porträtiert, also nicht auf andere, bösere Menschen verwies, sondern demonstrativ "Ich!" sagte.

Doch persönliche Schuld vor Gott war nicht nur ein Problem von anno dazumal: es ist heute noch akut, und wie! Gut ist es, um eigne Schuld zu wissen, da "ich" zu sagen und betend "du" zu sagen zu dem, der sie uns vergeben und wegnehmen kann!

Gott segne und schütze Sie

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de    

 

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Der kleine Junge Robin und das Mädchen Margarethe Friederike
(Wort zum Wochenende 7.2.2004)

Große Leute werden immer mit ihren Namen genannt - tagtäglich in den Medien, auch hier in diesem Sender natürlich. Kleine Leute nennt man da schon seltener mit ihrem Namen, erst recht wenn’s um Kinder geht oder um Babies..

Heute ist es mal anders hier! Da nenne ich einen ganz kleinen Jungen mit vollem Namen, Robin Bause aus Arnsberg, 6 Monate alt,  und dazu das ebenfalls aus Arnsberg stammende kleine Mädchen Margarethe Friederike Klump. Denn Margarethe Friederike und Robin haben was gemeinsam, beide haben als ihren Tauftag den 31. Januar. Der kleine Robin Bause wurde vor genau einer Woche am vergangenen Samstag zur Taufe gebracht: am 31. Januar in der evangelischen Auferstehungskirche Arnsberg, einer der schönsten Kirchen des ganzen Kirchenkreis. Und auch jene Margarethe Friederike, die ich nannte, hat als Tauftag den 31. Januar. Sie wurde allerdings früher schon getauft in Arnsberg: am 31. Januar 1804 - auf den Tag genau 200 Jahre vor Robin Bause.

Nennenswert ist diese damalige Taufe von Margarethe Friederike Klump durchaus, denke ich: Es war die erste evangelische Taufe in Arnsberg überhaupt! Nach dem Kirchenbuch der Gemeinde Arnsberg war die Kleine die Tochter des Polizeidieners Leonhard Klump, der aus Darmstadt stammte. Damals gehörte nämlich Arnsberg zwischenzeitlich zu Hessen, muss man wissen, und viele Soldaten waren damals in der Stadt stationiert, unter denen waren im ehemals ganz katholischen Gebiet hier viele evangelisch. Das zog nach sich, dass sich damals vor 200 Jahren genau eine evangelische Gemeinde dort gründete, die erste Gemeinde im ganzen Kirchenkreis, der heute von Sundern bis Meschede, Marsberg und Medebach reicht. 

So ist jetzt der vor einer Woche getaufte Robin für Arnsberg und den ganzen Kirchenkreis ein Jubiläumstaufkind - getauft genau 200 Jahre nach der allerersten evangelischen Taufe im gesamten Gebiet des katholischen Sauerlands.

Wir wünschen Robin Gottes Segen und allen Kindern in diesem Gebiet, egal ob katholisch oder evangelisch. Und wir nennen einen weiteren Namen, der viel zu selten vorkommt in den Medien. Den Namen Jesus Christus, der vor 2000 Jahren, vor 200 Jahren und heute der Name über alle Namen ist. Dessen Worte werden immer bei Taufen den Kindern, Eltern und Paten zugesprochen - und sie gelten allen, die sich von ihm ansprechen lassen wollen: „Siehe ich bin bei euch, alle Tage, bis an der Welt Ende“.

Er sei auch bei Ihnen!

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de   

 

Vgl. auch zu dieser Andacht den bebilderten Bericht auf der Seite "Jubiläum 200 Jahre Kirchengemeinde Arnsberg - 40 Jahre Ev. Kirchenkreis Arnsberg"; der Bericht findet sich hier: http://www.kirchenkreis-arnsberg.de/200jahre/robin.htm


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Nicht nur freitags Fisch: jeden Tag das „Fischbekenntnis“
(Wort zur Woche 9.2.2004)

Da sag ich nichts Neues: Freitags gibt’s Fisch für Christen, sehr oft, besonders wenn sie katholisch sind. Fisch - als Fastenspeise in der Zeit nach Aschermittwoch bald ja besonders aktuell.

Aber nicht nur freitags, sondern die ganze Woche Fisch bei Christen - das sieht man auf den Autos. Manche wissen gar nicht was das heißt: jener Aufkleber, der zum Beispiel auch auf meinem Corsa klebt, der Aufkleber mit dem Fisch. Vielleicht haben Sie gerade das Autoradio an - und vor Ihnen fährt auch jemand mit so einem Fisch-Aufkleber...

Wenn man so will, fährt dann da einer mit einem geheimen Bekenntnis. Denn der Fisch ist das uralte Symbol der Christen - es wurde schon gebraucht in der Verfolgungszeit der Christen im alten Rom. Das griechische Wort für Fisch heißt »ICHTHYS«, ein Wort aus fünf griechischen Buchstaben. Jeder einzelne griechische Buchstabe wird als Anfangsbuchstabe eines eigenen Wortes verstanden. Diese Worte sind:

Jesus - Christus - Gottes - Sohn - Retter oder in Griechisch: Jesous - Christos - Theou - Hyjos - Soter. Kurz gesagt das, was Christen glauben: „Jesus Christus, Gottes Sohn, ist Retter und Heiland!“

Der Fisch war somit eine Art kurzes Glaubensbekenntnis in einer Zeit, als die Christen von den Römern verfolgt wurde. Es war ein harmloses Zeichen, welches nur Eingeweihte erkennen konnten, ein Erkennungszeichen der Christen in einer unchristlichen heidnischen Welt.

Nein, geheim soll es lange nicht mehr sein, das mit dem Fisch! Ich oute mich da gerne: So wie auf dem Heck meines Wagens der andere Aufkleber daneben auf meinen Fußballverein verweist, den Ruhrgebiets-Derbysieger, und damit auf die „wichtigste Nebensache der Welt“, so soll erst recht der Fisch auf die „wichtigste Hauptsache der Welt“ verweisen: dass die Welt Gott sei Dank einen Retter hat! Und dass da Menschen sind in seinem Dienst, die als lebendige Fische zur Not auch gegen den Strom schwimmen.

Fragen sie doch ruhig mal einen mit so einem Fisch-Aufkleber danach.

Gott segne und schütze Sie!

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de    


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Gebet zum Neuen Jahr: 1864 und 140 Jahre später...
(Wort zum Wochenende 10.1.2004)

Angeblich sind heute Gottesdienste nicht mehr so langweilig und steif - und angeblich war früher alles auf diesem Gebiet viel viel strenger "bei Kirchens". Da gibt es aber durchaus Ausnahmen.
Ich fand ein humorvolles altes Gebet zum Neuen Jahr, als Neujahrsgebet anno domini 1864 gebetet von einem Pfarrer in einer Kirche in Norddeutschland. Das Gebet lautet so:
"Lieber Gott und Herr!
Setze dem Überfluss Grenzen und lass die Grenzen überflüssig werden:
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.
Gib den Regierenden ein besseres Deutsch und den Deutschen eine bessere Regierung.
Schenke uns und unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind,
und lasse, die rechtschaffen sind, auch recht schaffen.
Sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen, aber wenn Du es willst,
noch nicht gleich. Amen."

Genau 140 Jahre später brauchen wir alle nicht viel anderes von Gott, denke ich!
Ein gesegnetes Jahr 2004 wünscht Ihnen allen
Ihr Friedhelm Pastor Groth,
der das alte Gebet von eben auch auf die Kirchenkreis-Homepage gestellt hat, Rubrik "MiniAndachten" unter www.kirchenkreis-arnsberg.de

 

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Über Traditionsvereine...
(Wort zur Woche 12.1.2004)
Das Jahr 2004 hat begonnen ist sogar schon bald zwei Wochen alt, das große Jubiläums-Jahr, in dem der eine Fußball-Traditionsverein 100 Jahre alt wird und der andere 95. Und knapp noch drei Wochen, dann ist die grausame fußballose Zeit endlich vorbei, die Bundesliga hat uns wieder - und im ersten Spiel treffen in Dortmund beide genannten Traditionvereine aufeinander...
Auch der Kirchenkreis Arnsberg hat 2004 ein besonderes Jubiläumsjahr, denn seit genau 200 Jahren gibts Evangelische Gemeinden in diesem sauerländischen Gebiet, und vor 40 Jahren wurden diese Gemeinden 1964 zum Ev. Kirchenkreis Arnsberg zusammengeschlossen.
Ich wünsche es den Bundesligavereinen am Samstag und ich wünsche es den ev. und kath. Kirchen am Sonntag, dass da sich nicht bloß olle Traditionvereine treffen, die heute nichts mehr drauf haben: sondern dass da Fans hinter stehen, die begeistert sind und bei denen Tradition anderes gesehen wird: nicht als erloschene Asche von gestern, sondern als Feuer und Flamme für heute und morgen.
Gott segne und schütze Sie
Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

 

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Wo der Adventskranz herkommt
(Wort zum Wochenende 13.12.2003)
"O Tannenbaum - o Tannenbaum"... Wo kommt er eigentlich her, der Baum zum Fest mit dem "grünen Kleid"? Geographisch stammt er ziemlich oft aus diesem Gebiet mit dem "hörsinnig guten" Sender. Das hörte ich sogar bei Radio Sauerland: dass fast jeder dritte Baum in einem deutschen Wohnzimmer, sei's eine Tanne oder eine Fichte, bei uns aus dem Sauerland kommt. Und manchmal werden so Bäume aus dem Sauerland ja sehr berühmt wie jener, der neulich von Winterberg aus gleich ein zweites Mal losgeschickt werden musste nach Berlin, wie es die Medien groß brachten. Und danach kam aus der Nähe von Meschede jetzt auch noch ein ziemlich großer Baum, der da in Berlin am Potsdamer Platz bestaunt wird und vorher 40 Jahre hier dicht bei in Eslohe gestanden hatte an der Domschänke.
Und in gleiche Richtung gefragt: der Adventskranz, wo kommt der her? Ich schätze, dessen Nadelgezweig stammt entsprechend zu einem großen Prozentsatz auch aus unserm schönen Sauerland, ganz analog.
Ja, der Adventskranz und seine Herkunft... Interessant ist die Herkunft durchaus, und da mein ich die die Geschichte, wer ihn wann und warum "erfunden" hat.
Der Erfinder heißt Johann Hinrich Wichern. Das war eine sehr bedeutender und überzeugender Christ, ein Mann Gottes, der es nicht nur bei Worten ließ, sondern so ähnlich wie Vater Bodelschwingh in Bethel tatkräftig diakonische Einrichtungen förderte, leidenschaftlich was für Bedürftige tat. So war Wichern in Hamburg der Gründer des Rauhen Hauses, eines Rettungshauses für bedürftige Jugendliche, arme Arbeiterjungen und Waisen. Für seine Schutzbefohlenen im Rauhen Haus kam Wichern vor 135 Jahren auf die Idee des Adventskranzes. Da wurde im Hamburger Rauhen Haus ein mit Tannengrün umwundener Kronleuchter mit vier großen weißen Kerzen bestückt - für jeden Adventssonntag eine. Dazwischen wurden je sechs kleinere rote Kerzen gestellt - für jeden Wochentag im Dezember jeweils so eine kleine. Und dann abends, wenn es dort die kleine Adventsandacht mit viel Singen gab, dann wurde jeden Tag eine Kerze mehr angesteckt - bis am Heiligabend alle Kerzen strahlend hell brannten. Wenn man so will, war das Adventskranz und Adventskalender in einem...
Später setzte sich der Kranz mit vier Kerzen durch, den gibt es in fast jedem Haus in jedem Jahr - seit ca. 1910.
Dass Ihnen - sei es am Adventskranz bei der dritten Kerze, sei es am Tannenbaum - ein Licht aufgeht von Gott her und von ihm, Jesus her, dem Licht der Welt, dass Sie nicht nur wissen, wo der Kranz herkommt und der Baum, sondern auch, wo der Grund der großen Weihnachtsfreude herkommt, das wünscht Ihnen von Herzen
Ihr Pastor Groth
, www.kirchenkreis-arnsberg.de
 

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Hauptsache: Werbung für's Kind...
(Wort zur Woche 15.12.2003)

19 Jahre war ich Dorfpfarrer in Deilinghofen - drüben im Märkischen Sauerland bei Hemer am Felsenmeer. Und 19mal war mir da immer die Zeit vor Weihnachten zusammen mit meinen vielen Kindergottesdienstkindern, mit denen wir für Heiligabend das Krippenspiel vorbereiteten, die "Hoch"-Zeit im Jahr, mit das Wichtigste und Schönste überhaupt. Denn der Krippenspielgottesdienst am Heiligabend in der uralten Dorfkirche, das war Weihnachten wie es sein muss!
Und jeweils am Sonntag davor, am 4. Advent, gab's für alle Kinder im Gemeindehaus die große Weihnachtsfeier mit Bescherung - auch ein Höhepunkt im Jahr. Unvergesslich war mir, wie Deilinghofer Jugendliche aus dem CVJM für diese Feier einen ungewöhnlichen Videofilm zusammengestellt hatten, einen Film, 12 Minuten aus lauter Weihnachts-Werbe-Clips aus dem Fernsehen. Den ließen wir dann bei der Feier vor den Kindern laufen: Jingle Bell und vereiste oder eingeschneite Weihnachtsmänner mit Riesenpaketen, schicke Engel, die uns was verkaufen wollten, gemütliches Tannengrün mit Kerzenlicht, Howard Carpendale dazwischen, der für die Schokolade mit der Piemontkirsche warb und versicherte, ohne diese Schokoladensorte gäb's gar kein Weihnachten für ihn. Und alle möglichen PC- und Handysorten waren vor Weihnachten genauso unabdingbar wie der Kaffee "mit dem Verwöhnaroma", meinten die Videoclips, die wir da sahen.
Und fast alle Kinder kannten natürlich die meisten Werbeclips vor dem Fest auswendig, man sah es ja Abend für Abend, aber jetzt - 12 Minuten hintereinander wunderschöne Weihnachtswerbewelt - das war doch eine ganz geballter Ladung, was da vorgestellt wurde als Sinn von Weihnachten. Wir zeigten also den ganzen Film den Kindern bei der Weihnachtsfeier, sprachen drüber - ob einem bei all dem was auffällt... Ein interessantes lebhaftes Gespräch - mit Kindern von 6 bis 13...
Und das Schönste: Ein Siebenjähriger meldete sich zu Wort und meinte: "Komisch, die werben ja für alles, was man mit Geld kaufen kann - da treten auch Nikoläuse und Engel auf, aber nie, nie kommt in der Werbung das Kind vor! Das Kind in der Krippe, das hab ich noch nie im Werbefernsehen gesehen! Eigentlich aber gibt es doch ohne das Kind gar kein Weihnachten. Das Kind ist doch die Hauptsache!" Und nach einer Pause des Nachdenkens fügte der Kleine hinzu: "Man sollte mal für das Kind werben!" - und wir beschlossen, dass unser Krippenspielgottesdienst eine Werbung für das Kind sein sollte, und was für eine: Hauptsache das Kind, Hauptsache Jesus!
Dafür werbe ich gerne, wie mir jener Kleine das angab, bis heute - auch hier beim "hörsinnig guten" Sender...

Gott segne und schütze Sie (vielleicht lässt er Sie einen schönen Gottesdienst zum Fest erleben - mit oder ohne Krippenspiel), Ihr Pastor Groth,
www.kirchenkreis-arnsberg.de

 

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Wem gehört die Welt?

(Wort zum Wochenende am 15.11.2003)
Eine gute Frage am Anfang: „Wem gehört eigentlich die Welt?“ Da gab es vor kurzem dazu eine Umfrage, so eine Emnid-Studie, und wenn man den Ergebnissen glauben will, dann ist die Presse ist mächtiger als der Herrgott. Das besagt zumindest diese Studie.

Auf die Frage „Wer hat den größten Einfluss auf das Schicksal der Welt?“ antworteten elf Prozent „Gott“ - 13 Prozent aber sagten: „die Medien“. Politiker haben laut der Umfrage übrigens weniger Schicksalsmacht als der Gott, sie kamen nur auf neun Prozent.

20 Prozent der Befragten waren dagegen der Meinung, „eine Hand voll Banken und Konzerne“ habe den größten Einfluss auf das Geschick der Welt.

Hier bei uns in Meschede übrigens war Anfang November eine Veranstaltung mit fast dem gleichen Thema: Da trafen sich Leute, Christen und andere Engagierte, die sich für die „Eine Welt“ einsetzen, besonders Mitarbeitende des Eine-Welt-Ladens Meschede, zu einem Seminar mit dem Thema: “Wem gehört die Welt?“ Untertitel war: „Wasser: Gottes Gabe - keine Ware!” Übrigens ein ganz wichtiges Thema, das in 14 Tagen bei der am 1. Advent beginnenden neuen Sammlung von „Brot für die Welt“ der Themenschwerpunkt für das ganze Jahr sein wird.

Ich find’s gut, dass es „Brot für die Welt“ gibt und „Eine-Welt-Gruppen“ und andere kritische Gruppierungen, wo Menschen dabei sind, die sich engagieren - eben weil sie an Gott glauben -, dass die Welt nicht vor die Hunde gehen soll durch Kräfte, denen angeblich die Welt gehört. Auch viele Menschen, die sich gegen die Judenfeindlichkeit und gegen das Vergessen des Dritten Reiches einsetzen, sind Christen, wie man das auch in Meschede und anderswo hier sehen kann. Eben weil Gott Nr. 1 ist, darf die Welt nicht anderen Mächten und Gewalten ausgeliefert werden. Da gibt’s auch zum Volkstrauertag viele Beispiele zu!

Wem gehört die Welt? Wer ist Nr. 1? Ein in seiner Art kindliches evangelisches Gesangbuchlied sagt das vom Glauben her sehr schön: „Meinem Gott gehört die Welt, meinem Gott das Himmelszelt. Ihm gehört der Raum die Zeit, Sein ist auch die Ewigkeit. Und sein eigen bin auch ich: Gottes Hände halten mich...“

Gott segne und schütze Sie – mit seinen Händen…

Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de


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Liebeswerben...

(Wort zur Woche am 17.11.2003)
Liebeswerben – ein altmodisches Wort. Ja, so bezeichnete man es früher, wenn man mit „Schmetterlingen im Bauch“ jemand kriegen wollte, in den (oder in die) man sich verguckt hatte. Aber „Liebeswerben“ gibt’s auch noch in einer viel moderneren Variante: Werbung mit Liebe, Liebe als Reklameinhalt, das begegnet einem zur Zeit oft.

Jetzt auch bei meinem „Lieblings-Amerikaner“, da lautet der neue Slogan ja: „Ich liebe es“! Und eine bekannte Geflügelwurstfabrik wirbt: „Unsere Schnittchen werden mit Liebe gemacht“. Liebe in diesen schweren Zeiten,  das kommt gut an, etwa auch in der Autowerbung für die Marke mit zwei Buchstaben aus der Bundesligastadt: Die haben eine schicke Broschüre herausgegeben, da stehen von vorn bis hinten Liebesgedichte drin. Gleich 22 Seiten lang wird da gesülzt von der wahren, der echten und ewigen Liebe, eins der Gedichte ist sogar vom bekannten Literaten Erich Fried. Und hinten auf der letzten Seite dieses schönen Heftchens mit lauter Liebe steht: „Aus Liebe zum Automobil“ – die Marke mit den zwei Buchstaben...

Liebeswerben - da will die Kirche nicht nachstehen. In einer von jenen kirchlichen Plakat-Großaktionen, die ich gar nicht mag, sieht man im Internet Werbung im Auftrag der württembergischen Kirche vor einem Eros-Center; da steht auf dem großen Plakat der freche Satz: „Gottes Liebe dauert länger als acht Minuten!“

Viel wichtiger als solche Plakate und Werbeaktionen wäre es mir, wenn im normalen Gottesdienst sonntags und aus dem Verhalten von Christen in der Woche werbend rüberkäme: Christen leben wirklich von einer großen Liebe, von einer gewinnenden Liebe, die als Herzenssache ausstrahlt und mehr ist als Reklamegesülze und Werbegag. Oder wie es das Neue Testament werbend als Zuspruch von Liebe uns zusagt: Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm. Dem glaube ich sein Liebeswerben!

ER segne Sie mit seiner Liebe
Ihr Pastor Groth,
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Schlitzohrige "Schleichwerbung"
(Wort zum Wochenende 18.10.2003)
Eine Geschichte zum heutigen Bundesliga-Samstag: Ganz schön schwer ist es, in den Medien Schleichwerbung zu machen! Das erfuhr jener begnadete brasilianische Fussballstar, der jetzt für Stuttgart spielt und dessen Hautfarbe seinem Namen ähnelt: Cacau. Cacau, früher 1. FC Nürnberg, jetzt paar Mal Torschütze beim VfB Stuttgart, die ja bis heute immer noch null Gegentore haben.
Man konnte es im Fernsehen betrachten - öfter schon: ein schönes Tor von Cacau, dann das Trikot hoch beim Torjubel und dadrunter auf dem T-Shirt die Aufschrift "J...." auf Cacaus Brust.
Die Deutsche Fussball Liga DFL hatte verboten, dass einige bewusst christliche Fußballspieler "Schleichwerbung" machen mit Jesus-Bekenntnissen nach dem Toreschießen: "Jesus lebt und liebt dich" sah man bei Cacau in alten Nürnberger Zeiten nach Toren noch auf dem T-Shirt. Mit der schlitzohrigen Phantasie seines Glaubens zeigt Cacau also jetzt nur noch das J - und jeder soll's wissen, woher er nach seiner Meinung seine wirkliches Begnadetsein hat. T-Shirts mit Jesus-Aussagen darunter seien verboten zu zeigen, meinte also der DFL, und ein Kollege und Landsmann von Cacau, Fernande Bajano vom VfL Wolfsburg, hat als Alternative beim 3:2-Sieg gegen die Bayern und beiden Toren, die er dabei schoss, sich ein schwarzes Tuch mit der Aufschrift "Jesus" um den Kopf gebunden...
Sehen sie es ruhig als "Schleichwerbung" an, wenn ich mich hier beim "hörsinnig guten" Sender zur Bundesliga bekenne, aber viel lieber noch zu Jesus, dem Namen, der über alle Namen ist, zu Jesus Christus, dem Sinn des Lebens.
Gott segne und schütze Sie, Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

Eine "Langversion" der Cacau-Andacht (mit Foto von ihm) finden Sie als UK-Glosse von FG hier

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Pascal: Suche als Herzenssache
("Wort zur Woche am 20. Oktober 2003´)

Kennen Sie einen Pascal? Der hier Gemeinte heißt mit Nachnamen Pascal, war Franzose und ist vielen jedenfalls vom Namen her ganz gut bekannt. Ich meine Blaise Pascal, gestorben 1669 im Alter von 39 Jahren: Blaise Pascal, ein früheres Wunderkind, dann ein naturwissenschaftliches Genie. Bis heute kennen sogar Schülerinen und Schüler seinen Namen, wenn sie sich in Mathe mit dem Pascalschen Dreieck rumschlagen. Und Luftdruck wird seit einiger Zeit - das wissen auch manche - in Hekto-Pascal gemessen. Und sogar eine Computer-Programmiersprache ist ja nach Pascal benannt.
Genau diesem Blaise Pascal wurde sein Glaube das Wichtigste auf der Welt. Pascal hatte Schreckliches zu tragen in Krankheiten und Leiden, die auch zu seinem frühen Tode führten. Aber in dem allen war es das Erlebnis seines Lebens, Christus als seine große Liebe gefunden zu haben - in Pascals Bekehrung im Jahr 1654.
Von da an war sein Herzensanliegen, zu zeigen, dass Christus suchen und finden Leben bringt, dass Leute Schluss machen mit all dem Kopfglauben, mit all den klugen Gottesbeweisen, die nur für den Kopf sind, ob's Gott gäbe oder nicht. Such Gott nicht mit dem Kopf, lass es bei dir Herzenssache werden, meinte Pascal. Suche muss Herzenssache werden wie Liebe, sonst bringt's nichts! Genau in dem Zusammenhang hat Blaise Pascal auch einmal seine entscheidende Lebenserfahrung zusammengefasst in dem Satz, den ich hier als Abschluss zitieren darf, weil das, auch heute noch stimmt, was Pascal damals sagte:
"Es gibt nur zwei Arten vernünftiger Menschen: Die einen, die Gott von ganzem Herzen suchen, weil sie ihn noch nicht gefunden haben, und die andern, die Gott von ganzen Herzen dienen, eben weil sie ihn gefunden haben".
Gott segne und schütze Sie, Ihr Pastor Groth, www.kirchenkreis-arnsberg.de

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Tegeler "Häftling" - eine eigene Marke
("Wort zur Woche", 22. September 2003´)

Tegeler "Häftling" - eine eigene Marke, darum soll's hier gehen.
Da geben Sie mir sicher Recht: Knastklamotten, Häftlingskleidung, die will normalerweise niemand von uns gerne anhaben. Im Blick auf die JVA Berlin-Tegel aber ist das ganz anders! Dort in jenem Knast, in dem einst auch Bubi Scholz, "Rocky" Rocchigiani und Carl von Ossietzky eingelocht wurden, gibt's heutzutage eine Gefängnis-Schneiderei und eine -Schusterei, die Häftlinge beschäftigt. Deren Textilien und Schuhe aber "gingen" draußen nicht gut... Bis jemand auf die glorreiche Idee kam, ein Tegeler Label, eine "eigene Marke" zu kreieren: auf jedem Tegeler Erzeugnis wurde ein Markenzeichen angebracht mit der Aufschrift in Großbuchstaben "HÄFTLING". Von da an waren die Produkte aus dem Knast in Tegel der Renner! Sogar online konnte man sie nachbestellen, www.haeftling.de  - aber auch da kommen sie nicht mehr nach...
Der Tegeler "Häftling" - wirklich eine eigene Marke.
Ein ganz berühmter Häftling in Berlin-Tegel war in der Schreckenszeit des 3. Reichs der Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer, der 1945 im KZ ums Leben kam und vorher lange im Wehrmachtsgefängnis Tegel saß.
Bonhoeffer ist als Christ für viele zum Vorbild geworden, und er war da auch in Tegel in seiner Haft wirklich "eine eigene Marke". Was er vertreten hat, kommt in einem Bonhoeffer-Gebet für Tegeler Mithäftlinge so zum Ausdruck: "In mir ist es finster, / aber bei Dir ist das Licht; / ich bin einsam, aber Du verlässt mich nicht; / ich bin kleinmütig, aber bei Dir ist die Hilfe; / ich bin unruhig, aber bei Dir ist der Friede; / in mir ist Bitterkeit, aber bei Dir ist die Geduld; / ich verstehe Deine Wege nicht, aber / Du weißt den Weg für mich."
Gott segne und schütze Sie, Ihr Pastor Groth,
www.kirchenkreis-amsberg.de

 

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Innere Abwehr
("Wort zum Wochenende", 20. September 2003

Nächstenliebe hin - Feindesliebe her, aber dieses fremde Miststück konnte ich nicht gebrauchen! Den habe ich rausgeworfen, auch wenn ich Pastor bin! Der war eklig, manchmal kam der in zehn Minuten drei Mal und wollte bei mir rein, jedenfalls bis vor zwei - drei Wochen... Der von dem ich spreche, heißt Sobig. Er ist ein Schädling, ein Computervirus, genauer genommen: ein Wurm.
Komisch und faszinierend ist das, wie viele Parallelen das wirkliche Leben mit dem "virtuellen Leben" hat, mit dem Leben des PCs und des Internets. Wenn Menschen Würmer haben oder einen Virus, wird's ernst: dann ist der Körper flachgelegt! Also muss man vorher was dagegen tun, dass dann die körpereigene Abwehr wirkt: Immunsystem stärken und so...
Beim Körper des Computers macht das das Virenschutzprogramm. Und ich habe da ein gutes, sonst wäre ich mit Sobig nicht fertig geworden…
Und erst recht: Seelisch gesehen - finde ich -, hat der Mensch auch eine eigene innere Abwehr. Früher nannte man die Gewissen. Das war so ein Filter, dass das Schädliche nicht alles kaputt machte. Und ich finde: Man sollte das wieder einführen. Auch da das Immunsystem und die Abwehr stärken. Manche bekommen Menschen genau das sogar sonntags in Gottesdiensten - wie morgen früh: Da gibt es Gott sei Dank die Chance, neu anzufangen. Und im Glaubensbekenntnis von Herzen mitzusprechen: "Ich glaube Vergebung der Sünden".
Gott segne und schütze Sie, Ihr Pastor Groth,
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Autoquartett

("Wort zur Woche", 8. September 2003; die "Urversion" in einer eigenen Predigt von 2000 hier)
Kennen Sie das noch: ein Kinderspiel und seit inzwischen auch schon dreißig oder vierzig Jahren ist es ein Evergreen, "Autoquartett":
Zwei Jungen gucken jeder auf die oberste Karte ihres Kartenstapels in der Hand: "Was nehm' ich? Gut, ich wähl mal 'Zylinder' aus", und der, der vier hat, der unterliegt gegen den anderen, der einen Achtzylinder auf der Hand hat, und wenn man unter all den Daten den "Jaguar E" hat (so war es bei uns damals), dann war man in der Kategorie "Geschwindigkeit" nicht zu schlagen und stach immer den Gegner aus, denn der "Jaguar E" fuhr 240 Sachen, und das war nicht zu toppen.
Wir sagen vielleicht "Kinderspiel", aber es scheint viel mehr zu sein... Denn eigentümlich und frappierend ist: Den Spielgedanke dieses Spielchens - auf einmal fanden wir den in der Fernsehwerbung wieder: Wie stech' ich den anderen aus, wie zeig ich dem, dass der falsch gesetzt hat, wie spiel ich meine Werte aus, dass die vom anderen nicht zu toppen sind!!? Denn in frappierender Ähnlichkeit zum "Autoquartett", das die kleinen Jungen spielen trafen sich da in einer sehr bekannten Fernsehwerbung jene zwei "große Jungen", zwei erwachsene Männer, die sich offenbar als alte Jugendfreunde lange nicht gesehen hatten. Kurze Begrüßung und dann holt der eine seine teure lederne Brieftasche hin und blättert, als wären es drei Asse, drei große Glanzfarbfotos hin und sagt stolz und herausfordernd dazu, was man da sieht: "Mein Haus!", "mein Auto!", "mein Boot!".
Ja, worauf setzen Sie? Aufs Ausstechen? Und überhaupt: Was ist für Sie der Grund und Sinn des Lebens? So gern ich sonst spiele - beim richtigen "Spiel des Lebens" setze ich auf den, der mir das Leben gab und den man betend finden kann. Von ihm steht in Psalm 73,28: Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den HERRN, dass ich verkündige all dein Tun.
Gott segne und schütze Sie.
Ihr Pastor Friedhelm Groth,
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Dustin (7), bekennender Schalke-Fan
("Wort zum Wochenende", 6. September 2003; die erweiterte Druckversion stand in UK und ist mit Bild
hier zu finden)
 

"Wes das Herz voll ist, dem geht der Mund über!" Was das heißt, wissen Frisch-Verliebte, das kennen z.B. auch leidenschaftliche Fußballfans. So ein Fan ist Dustin - 7 Jahre alt. Er kommt  im neuen Schuljahr in die zweite Klasse seiner Neheimer Grundschule.  Sie hatten dort  Religionsunterricht. Da hörte Dustin von "Jesus und seinen zwölf Freunden". So hatte es die Lehrerin ihnen beigebracht. Sie vermied in neumodischer "politischer Korrektheit" das schöne alte Wort "Jünger". Sie nahmen also "Jesu zwölf Freunde" durch. Und woran denkt man bei "zwölf Freunde" eher als an: "Elf Freunde müsst ihr sein!" Dustin sagte sich: "Das sind dann elf Freunde und ein Ersatzspieler, natürlich!" Und da schlug sein Herz, und wie!
Als die Grundschullehrerin ihnen in der Religionsstunde dann das Bild zum Ausmalen gab: "Malt die zwölf Freund so aus, wie ihr es euch vorstellt!", da löste Klein-Dustin seine Aufgabe mit Bravour. Wie gesagt: Wes das Herz voll ist, dem geht der Mund über. In diesem Fall aber: der Buntstift bei Dustin: Die zwölf Freunde wurden blau und weiß angemalt, und Dustin malte einem eine Schalke-Fahne an die Hand, als Zeichen, dass der auch Fan war. Und einer der zwölf Freunde in der Mitte kriegte deutlich sichtbar das bekannte Schalke-Logo auf die Brust gemalt. Zwölf Freunde, wie es sich gehört! Ganz unverschämt bekannte der Kleine, wo er stand. Christen können da von dem kleinen unverschämten Schalke-Fan eine Menge lernen, denke ich. Oder von Paulus, der im Römerbrief schrieb: Ich schäme mich des Evangeliums von Jesus Christius nicht.
Gott segne und schütze Sie.
Ihr Pastor Friedhelm Groth,
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Gibt's ein Leben nach der Geburt?
(erst 7 Tage nach Muriels Geburt gesendet im "Wort zur Woche" am 1. September 2003; alles
zur kleinen Muriel hier)

Familienzuwachs: unsere Mira wird diese Woche Mutter werden. Kinder sind eine Gabe Gottes! Aber: Ist da Gott darüber, gibt's Gott und: Ist  da Gott danach, nach allem? Eine kleine Gleichnisgeschichte gibt dazu Aufschluss:
Es geschah, dass im Schoß einer Mutter Zwillingssöhne empfangen wurden. Die Wochen vergingen, die beiden Jungen wuchsen heran. In dem Maß, in dem ihr Bewusstsein wuchs, stieg ihre Freude: "Sag, ist es nicht großartig, dass wir empfangen wurden und wunderbar, dass wir leben?“ Die Zwillinge begannen, ihre Welt zu entdecken. Als sie aber die Schnur fanden, die sie mit ihrer Mutter verband und die ihnen die Nahrung gab, da sangen sie vor Freude: "Wie groß ist doch die Liebe der Mutter, dass sie ihr Leben mit uns teilt!"
Im Lauf der Wochen und Monate aber merkten sie, wie sehr sie sich verändert hatten. "Was soll das heißen?" fragte der eine. "Das heißt", antwortete ihm der andere, "dass unser Aufenthalt in dieser Welt bald seinem Ende zugeht." "Aber ich will gar nicht gehen", erwiderte der eine, "ich möchte für immer hier bleiben." "Wir haben keine andere Wahl", entgegnete der andere, "aber vielleicht gibt es ein Leben nach der Geburt!" "Wie könnte dies sein?" fragte zweifelnd der erste, "wir werden unsere Lebensschnur verlieren, und wie sollten wir ohne sie leben können? Und außerdem haben andere vor uns diesen Schoß verlassen, und niemand von ihnen ist zurück gekommen und hat uns gesagt, dass es ein Leben nach der Geburt gibt. Nein, dies ist das Ende!"
So fiel der eine von ihnen in tiefen Kummer: "Wenn die Empfängnis mit der Geburt endet, welchen Sinn hat dann das Leben im Schoß? Es ist sinnlos. Womöglich gibt es gar keine Mutter hinter allem." "Aber sie muss doch existieren", protestierte der andere, "wie sollten wir sonst hierher gekommen sein? Und wie könnten wir am Leben bleiben?" "Hast du je unsere Mutter gesehen?" fragte der eine. "Womöglich lebt sie nur in unserer Vorstellung." Und so waren die letzten Tage im Schoß der Mutter gefüllt mit vielen Fragen und großer Angst. Schließlich kam der Moment der Geburt. Als die Zwillinge ihre bisherige Welt verlassen hatten, öffneten sie ihre Augen: Was sie da sahen, übertraf ihre kühnsten Träume!

Gott segne Sie, liebe Zuhörende,
Ihr Friedhelm Groth, Pastor für Öffentlichkeitsarbeit im  Kirchenkreis Arnsberg.

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Hörsinnig gut - hörsinnig Gott!
(Wort zum Wochenende am 28.8.2003)

Die faszinieren mich sehr: die „Hinhörer“, die das Radio bietet. Mein Autoradio ist immer an: jeden Tag 90 Minuten, auf dem Weg von Hemer zu meinem Arnsberger Büro und abends zurück. Und da: richtige „Hinhörer“ am laufenden Band bei den Moderatoren und in der Rundfunkwerbung, verblüffende Wortspiele und kreative Wortverdrehungen, Mini-Geschichten… „Hinhörer“ - zum Neidisch-Werden! Gerade wenn man's beruflich selbst mit dem Wort zu tun hat und mit dessen Verkündigung...

Da nennt sich ein Sender "hörsinnig gut" – damit fängt’s schon an – mit dem Erkennungszeichen: "hörsinnig gut"! Beim ersten Hinhören nur ein dummes Wortspiel oder reines Blödelwort. Danach aber ein Markenzeichen, das sich tief einprägt: Radio - nicht nur fürs Ohr, sondern für alle Sinne, sinnig und irre sinnlich - Radio mit Sinn und Verstand, alles zusammengefasst in einem Wort: "hörsinnig".

So ist Radio oft - auf meinem Weg durchs Sauerland jeden Tag. Da fragt mich der Mann mit dem skandinavischen Akzent, der für ein Möbelhaus mit vier Buchstaben wirbt: "Wohnst du noch oder lebst du schon?" Und der Moderator da im Radio greift das in der Gluthitze dieses tropischen Sommers auf und fragt: "Schwitzt du noch oder klebst du schon?" Beides finde ich unwiderstehlich! Und ich denk manchmal: So kreativ müsste man das Evangelium auch weitergeben können: dass sich da was festsetzt wie ein Ohrwurm.

Aber um beim Thema zu bleiben: Evangelium, Jesus, Gott, das gilt ja nicht als cool, eher als ober-uncool. Vielleicht sogar so ähnlich wie dort in jener Bausparkassenwerbung, wo jener als uncool verschrieene Junge mit dem Sparvertrag schließlich wenigstens eine eigene Bude dann hatte und "für seine Zukunft ein Zuhause".

Ja, genau das würde ich gerne sagen: dass es uncool sich anhört, mit Gott zu rechnen, zu beten und mit Jesus zu leben, dass da aber die Zukunft ein Zuhause hat. Und das nicht nur als Werbegag, sondern in Wahrheit. Und dass auf Gott zu hören "hörsinnig gut" ist. Manchmal wird sogar sonntags in Kirchen "hörsinnig gut" gepredigt, wenn dort "hörsinnig Gott" verkündigt wird. Ich gebe ehrlich zu: nicht immer - aber immer öfter...

Gott segne Sie, liebe Zuhörende,
Ihr Friedhelm Groth, Pastor für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Arnsberg
 

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