Erste Talkrunde: v.l. Friedhelm Groth, Mirko Heintz, Rainer Tüttelmann (Foto: Arne Hermann Stopsack)

Counter


Eishockeydorf Deilinghofen immer noch "in"

Weitere Erinnerungen an 60 Jahre Eishockey im Sauerland

Sommerliche Gedanken zu einem kalten Thema (von Friedhelm Groth)
[auf Papier veröffentlicht im "Deilinghofer Käseblättchen", Ausgabe Juli 2019]

 

Die PDF-Datei (3 1/2 Seiten) dieses Artikels im Deilinghofer Käseblättchen ist online HIER zu einzusehen bzw. runterzuladen. [Hinten gibt es auf dieser Webseite anhangsweise auch einen kleinen Teil über das neu eingerichtete Eishockey-Museum PUCK - auch gut passend zu "60 Jahre Eishockey im Sauerland".]

Im Deilinghofer Käseblättchen (Ausgabe März 2019) hatte ich auf drei Seiten - durchaus ein bisschen stolz - geschildert, wie es war, "an Ort und Stelle" am 28. Februar 2019 beim 60. Geburtstag des ruhmreichen ECD dabei sein zu dürfen, der dort im kleinen Kreis ehemaliger Akteure gefeiert wurde… An Ort und Stelle, das meint: im vorderen Raum des früheren Gasthof Sonneborn, just da, wo in anno 1959 im Dabeisein von Lehrer Hanskarl Franke und der anderen Mitwirkenden der "Eishockeyclub Deilinghofen" gegründet wurde (HIER zu hören übrigens mein ECD-Interview mit meinem Expresbyter Franke im Jahr 2009).

Eine zweite Einladung folgte. Diesmal ging es am Samstag, dem 15. Juni 2019, nach Iserlohn ins Parktheater zu einer Vormittagsveranstaltung, wo als "Bühnenbild" groß zu lesen war (siehe Foto oben): "25 Jahre Roosters Hockey" und "60 Jahre Eishockey im Sauerland". Es sollen 250 geladene Gäste gewesen sein - Eishockeyfreunde, Sponsoren und Lokalpolitiker - die mit dieser Galaveranstaltung die Bedeutung des Eishockeys im Märkischen Kreis feierten. Schön zu hören, dass sich der aus Ihmert stammende Bürgermeister Heilmann (wie er in seiner Rede erwähnte) bei Besuchen in der Eissporthalle immer freut, wenn die Fans zwischendrin die Roosters anfeuern mit "Hey, Deilinghofen, ole ole, Deilinghofen!"

Ja, um die 25 Jahre des IEC ging es, und die Deilinghofer Anfänge wurden in diesen 90 Minuten dieser Gala durchaus ein Thema: das Eishockeydorf am Felsenmeer kam bei diesem Gedenken als Ursprungsort des Eishockeys bei uns im Sauerland wahrlich nicht zu kurz!

Moderator der Gesamtveranstaltung und dreier kurzer Talkrunden war Mirko Heintz, bekannt geworden als Eishockeykommentator bei Radio MK (im Jahr 2018 z.B. Olympiakommentator für Eishockey bei Eurosport), der seit einigen Jahren auch in Deilinghofen wohnt. In der ersten Runde waren es Rainer Tüttelmann, der Mit-Initiator des im Juli eröffneten Eishockeymuseums "Puck" in Hemer (Bilder auch diesem Museum auch HIER), und ich als früherer Deilinghofer Pfarrer (Foto oben), die Mirko Heintz Rede und Antwort standen zur Frage, wie das damals beim ECD und danach aussah mit der Eishockeybegeisterung im Dorf.

Erst recht in einer weiteren Talkrunde kam dann typisch Deilinghofer Eishockeybegeisterung zum Ausdruck, als "Drei Generationen Brüggemann" zum ECD und zum IEC befragt wurden. Es handelte sich (auf dem Foto von links) um Dieter Brüggemann als Opa, Lars Brüggemann als dessen Sohn und Vincent Brüggemann als Enkel.

Während der Enkel Vincent beim Iserlohner EC Young Roosters (und in der U20 der Düsseldorfer EG) gespielt hatte, wurde Vater Lars Brüggemann, der in Deilinghofen aufgewachsen war, Eishockey-Profi, ja sogar Nationalspieler und Olympiateilnehmer; er wurde dann Profi-Eishockeyschiedsrichter. Und Opa Dieter Brüggemann (Jahrgang 1953) vollends ist eine wirkliche Deilinghofer Eishockeylegende! Er schilderte in der Iserlohner Talkrunde seine Gefühle, wie er es erlebte, als zwei bedeutende Deilinghofer Eishockeyspieler, Jörg Schauhoff (Nummer 5) und er, Dieter Brüggemann (Nr. 21) die Ehre erhielten, dass ihre Rückennummern im Verein nie mehr vergeben würden und die Trikotbilder mit den Nummern 5 und 21 am Hallendach der Iserlohner Eisporthalle gehängt wurden…[vgl. zu diesem Ereignis diese "Unterseite" von www.pastoerchen.de/ecd].

Zuvor hatten die Brüggemanns im Foyer des Parktheaters mich mit einigem Hallo begrüßt: sich gerne daran erinnernd, dass ich im Mai 2000 Lars Brüggemann und seine Frau Astrid in der Stephanuskirche Deilinghofen getraut hatte und dass sehr kurz darauf ihr Sohn zur Welt kam, eben genannter Vincent.

Kurz darauf kam es im Riemker Heim von Dieter Brüggemann zu einem weiteren Treffen. Wir kamen wieder auf seine damalige Rückennummer 21 zu sprechen, mit der ich ihn - 1983 nach Deilinghofen gekommen - noch oft am Seilersee hatte spielen sehen (bis 1985 für den ECD Iserlohn und dann wieder 1989/90 für den erneut umbenannten ECD Sauerland). Und neben seinem Trikot mit der 21 posierend, fotografierte ich ihn (Bild unten), an der anderen Seite mit dem Bild des aktuellen Films zum ECD und zu den Roosters: "Die Eishölle am Seilersee".

  

Aber die Nummer 21 gibt es ja nicht nur am Seilersee unter dem Hallendach und hier in Riemke - ein drittes Bild ist bekanntlich am Eishockeydenkmal an der Deilinghofer Europastraße zu sehen: Der linke der drei gezeigten Spieler ist Dieter Brüggemann Nr. 21 (Bild oben). Außer Brüggemann zeigt das Denkmal in der Mitte die Nummer 5 Jörg Schauhoff und rechts die Nr. 19 Gerhald "Gerdi" Müll (dieser spielte ab 1965 für den ECD und wurde später mit dem Berliner SC sogar Deutscher Meister).

 
Bild oben:
Dieter Brüggemann, die „Nr.21“, am 28. Februar 2019 bei der 60-Jahrs-Feier bei Ess-pri, früher Gasthof Sonneborn (hinter ihm von links: H. Prinz, H. Kollecker,
I. Graumann, R. Kasper)


Etwas Kurioses erbrachte die Frage, welches aus einem langen Eishockeyleben für Dieter Brüggemann besonders bemerkenswert sei. Brüggemann antwortete, dass er in Iserlohn in einem Freundschaftsspiel gegen ZSKA Moskau dem weltbesten Torwart Wladislaw Tretjak einen Treffer zum 1:0 eingenetzt habe (in einem Spiel, das dann allerdings mit 2:7 verloren ging). Und genau diese Torwartlegende Tretjak ("der Mann mit den 1000 Händen") hatte dann eine sehr enge Beziehung zum verstorbenen Partnerschafts-Pater Alexander Semenow (Schelkowo) und war dessen "Seelsorgekind". Als Deilinghofer Pfarrer konnte ich bei einem Schelkowo-Besuch im Februar des Jahres 2000 einen ganzen Tag lang ein Fest zusammen mit Presbyter Ortwin Quaschnik, Pater Alexander, Tretjak und seiner Frau in Russland erleben.

Natürlich war der Name von Pater Alexander und die Partnerschaft mit Schelkowo für die Familie Brüggemann etwas sehr Vertrautes, denn Dieter Brüggemanns inzwischen verstorbener Vater Karl-Heinz und seine jetzt auch in Riemke lebende Mutter Margarethe Brüggemann waren mit der Ev. Kirchengemeinde Deilinghofen Teilnehmer gewesen bei einer denkwürdigen Gemeindefahrt zu Alexander und zu "Annas Chor" nach Schelkowo…

Unten das "Selfie" mit Tretjak, obwohl es Selfies 2000 ja noch gar nicht gab! Und ein zweites Selfie mit "Icey", der sich im Parktheater am 15.6.19 in Schale geschmissen hatte…

    


Mehr zur alten Eishockey-Tradition seit 1959 in dem "Digitalen Deilinghofer Eishockeymuseum" www.pastoerchen.de/ecd (dort auch viel zur Nr. 5 Jörg Schauhoff, zur Nr. 21 Dieter Brüggemann und zum 60jährigen ECD-Jubiläum am 28. Februar 2019 sowie zu den Jubiläen davor) oder auch zum Eishockeymuseum "Puck" am Sauerlandpark, das Anfang Juli eröffnet wurde.

- Weiterer Link zum Thema: http://eishockeytradition.eishockey-magazin.de/ - das ist eine Webseite zu 60 Jahre Eishockey im Sauerland, da steht in der Titel-Linkleiste auch "Pastörchens Chronik" als wegweisender Link.
 



oben: Interview mit dem aus Hemer stammenden und in die NHL abgewanderten Roosters-Nationalspieler Lean Bergmann - auf der gleichen Bühne interviewt wie zuvor die drei Brüggemanns, Foto: FG (alle außer dem ersten privat von FG)
 




Eng zum Thema passend gerne etwas "Schleichwerbung" für das neue Eishockey-Museum PUCK


"PUCK - das Eishockey-Museum" ist zu finden im Nelkenweg in Hemer direkt am Sauerlandpark, geöffnet von Freitag bis Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr (Eintritt ist frei).
Hier ist auf einen kleinen Film zur Eröffnung des Eishockey-Museums "Puck" hinzuweisen, in dem es bei "Lokalzeit Südwestfalen" im WDR am 4.7.2019 ziemlich zentral um "Deilinghofen" ging:
=>
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/museum-eishockey-hemer-100.html

Ein zweites Video zur Eröffnung von
"PUCK - das Eishockey-Museum" - stammt vom "Eishockey-Magazin"...
Einmalig in Deutschland! Puck - das Eishockeymuseum öffnet seine Pforten (5.7.2019) 5:56 Min.:
=>
https://www.youtube.com/watch?v=mHrwBa7oTHQ


Beim Gang durch das Eishockey-Museum PUCK:
Direkt am Eingang rechts kann man per Kopfhörer zwei längere (ziemlich aussagestarke) Eishockey-Interviews hören, die 2009 beim 50jährigen Jubiläum des ECD  wurden - Interviewer FG (siehe das Bild des Franke-Interviews, das man im Eishockeymuseum betrachten kann) - a) HIER
mit dem Rektor (und Deilinghofer Ex-Presbyter) Hanskarl Franke (1922-2012) und b) HIER mit Jörg Schauhoff, der legendären Nummer 5 des ECD.




Zwei weitere aussagestarke Bilder aus dem Eishockey-Museum PUCK...



Frühes Bild der "jungen" Mannschaft des EC Deilinghofen



Frühes Bild der "jungen" Mannschaft des EC DeilinghofenGroßartiges Exponat im PUCK:
ECD-Reklame in Berlin auf dem Plakat vor dem Berliner Sportpalast für die Partie am 26. Oktober um 20 Uhr...

Oben wurden aus dem PUCK zusammen fünf Exponate (drei Bilder und zwei Audio-Stücke) vorgestellt, zusammen sind es
900 Teile, die zusammengetragen und gespendet wurden, von denen freilich nicht immer alle gezeigt werden...
Ein Besuch im Nelkenweg in Hemer empfiehlt sich sehr.
Da bekommt man übrigens auch für 4 € diesen Puck zum Mitnehmen (der abgebildete ziert jetzt FGs Schreibtisch):