Taufgottesdienst am Sonntag Reminiszere, 19.3.2000

mit der Taufe des kleinen Maurice-Jerome Kraemer

in der Stephanuskirche Deilinghofen

Es ist eine Neubearbeitung einer alten Predigt aus Deilinghofen 1997 über den gleichenText

 

Orgelvorspiel und Begrüßung mit Abkündigungen

 

Eingangslied eg 656, 1-3: Fürchte dich nicht, gefangen in deiner Angst

 

Im Namen des Vaters.../Unsere Hilfe...

Im Hebräerbrief Kapitel 12 heißt es: Lasset uns aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher, da er wohl hätte können Freude haben, erduldete das Kreuz und achtete der Schande nicht und hat sich gesetzt zur Rechten des Throns Gottes. Gedenkt an ihn, dass ihr nicht matt werdet und nicht in eurem Mut ablasset! Kommt lasset uns anbeten!

EHR SEI DEM VATER...

 

Sündenbekenntnis:  Herr Jesus Christus, Dein Kreuz zeigt, wie tief deine Liebe ist, so tief, dass du für uns in den Tod gehst; du machst uns deutlich, wie sehr du an uns leidest und welch hohen Preis du für unsere Versöhnung mit Gott bezahlt hast. Wir bekennen die, dass wir unsere Schuld oft gar nicht als Schuld empfinden, dass wir an Dir vorbeileben und richtungslos in die Irre gehen, dass wir unsere Menschen, die neben uns leben,  dann oft auch außen vor lassen und an uns nur denken. Herr Jesus, im Zeichen Deines Kreuzes kann unser Leben neu werden. Und darum bitten wir in diesem Taufgottesdienst: Herr, erbarme dich unser!

 

KYRIE

 

Gnadenzuspruch: Wenn wir ihm unsere Sünde bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns unsere Sünde vergibt und uns heil macht. EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE / CHRISTE, DU LAMM GOTTES.

 

Gebet: Herr, unser Gott und Vater, du hast versprochen, dass dein Wort nicht leer zurückkommt, dass es Frucht bringt bei den Deinen. Wir wollen dich beim Wort nehmen, dich aber auch bitten, dass wir heute in all den Worten, die hier geredet werden, dein Wort hören. Schenke uns dafür Ohren und schenke uns Worte, die bis zum Herzen gehen. Und lass uns rechnen damit, dass Du, Gott selbst, unser Vater, uns auch in der Predigt und in der Taufe von Maurice-Jerome etwas zu sagen hast. Wir rechnen mit dir, Gott, dem Vater, der du mit Jesus, dem Sohn und dem heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Evangelien-Lesung (Katechumenin Linda Tekuttis liest den ersten Teil des heutigen Predigttextes, der für diesen Taufgottesdienst ausgesucht wurde): Lukas 8, 4-15:

 

Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete Jesus in einem Gleichnis: Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen's auf. Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten's. Und einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre! [Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege! Amen.]

Lied vor der Predigt eg 196, 1-4: Herr, für dein Wort sei hoch gepreist (Str. 3 und 4 genau mit dem heutigen Predigttext)

 

 

Predigt Lukas 8, 4-8 und 11 bis 15

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater und unserm Herrn Jesus Christus. Amen.

Liebe Tauffamilie, liebe Gemeinde, den ersten Teil des heutigen Predigttextes haben wir eben schon am Lesepult von Linda gehört, keinen schweren, denke ich, sondern einen leicht zu verstehenden: das anschauliche und bildhafte Gleichnis da vom Säemann, der den Samen auf das Land wirft. Und wenn jemand es nicht kapiert hat: Der Text geht noch weiter - bei diesem Gleichnis erklärt Jesus selbst den Jüngern, die ihn danach fragen, den Sinn seiner Worte, wenn er da in Lukas 8, 11 bis 15 ausführt:

 

Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber auf dem Weg, das sind die, die es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und selig werden. Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Doch sie haben keine Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hören und gehen hin und ersticken unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens und bringen keine Frucht. Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.

 

Und mit Absicht, liebe Familie Kraemer, lese ich den letzten Vers noch einmal, denn der ist der Taufspruch, den ich für euren Maurice-Jerome, unseren kleinen Taufjungen, ausgesucht habe, dieses Wort kriegt der Kleine gleich beim Segen am Taufbecken für sein Leben zugesprochen:

 

Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.

 

Wir beten: Herr, gib uns Ohren zu hören jetzt wie Jünger hören, und lass mich nicht anderen predigen und selbst verwerflich werden. Amen.

 

Liebe Gemeinde, können Sie sich vorstellen, dass manchmal Pastoren genervt sind, wenn so viele Worte ins Leere gehen? Dass manche Pastoren sogar so richtig traurig und wehmütig sind sogar bei schönen Sachen wie Taufen und Konfirmationen?

 

Da gibt es einen Witz, den nur jemand in den richtigen Hals kriegt, wenn er „schwarzen Humor“ vertragen kann. Erlauben sie mir, mit diesem Witz hier die Predigt heute zu beginnen, übrigens ein Witz, der sehr ähnlich ist wie ein anderer, der vor Jahren mal in unserm Gemeindebrief stand, und trotzdem möchte ich hier diesen Witz bewusst an den Anfang der Predigt setzen und meine, das kann sich jeder noch mal gesagt sein lassen:

 

Da treffen sich drei Pfarrer sich auf einer Tagung. Einer erzählt: "Bei uns im Kirchturm, das ist die reinste Taubenplage. Die kriegst du einfach nicht los. Habt ihr damit auch solche Probleme?" "Und wie," meint der Zweite. "Kürzlich habe ich sie alle eingefangen und 100 km weit weg erst wieder frei gelassen. Und was glaubt ihr, nach zwei Tagen waren alle wieder da." Darauf der Dritte: "Also ich hatte mit Tauben ja die gleichen Probleme. Erst gab es keine Lösung gegen dieses Übel, aber dann fiel mir was ein! Wisst ihr, ich einfach die Tauben alle eingefangen, sie getauft und konfirmiert. Seitdem habe ich sie in der Kirche nie mehr gesehen."

 

Ja, so kann das sein. Gott sei Dank ist das bei uns nicht immer so. Genug konfirmierte Jugendliche sehe ich die ganze Woche über im Martin-Luther-Haus, die nach der Konfirmation nicht Reißaus genommen haben, und manchmal laufen sie mir richtig die Bude ein. Und ziemlich viele früher einmal Getaufte - Gott sei Dank - haben’s später dann kapiert, dass das nicht nur Wasserbespritzen war für kleine Kinder, dass da bei Gott, bei Jesus mehr dahinter ist und dass fromme Worte (wie man sie von außen erst hörte) in Wirklichkeit Worte mit was dahinter sind, für die, die in diesen Worten von Jesus was finden.

 

Aber die Wehmut, die ich ansprach, die Wehmut und die Traurigkeit von Pastoren, dass Worte einfach in den Wind geredet sind, die kenne ich auch, und nur zu gut! Da redest du, da taufst du, da konfirmierst du und machst dir Mühe von ganzem Herzen - und das Endergebnis ist: Sie hören weg und suchen das Weite, getauft und konfirmiert - und raus aus der Kirche, raus aus der Kirche wie da in dem mit schwarzem Humor gewürzten Witz der drei Pfarrer die Tauben, die nie mehr in der Kirche gesichtet wurden.

 

Und manchmal fragst du dich, hätte man nicht noch besser und glaubwürdiger predigen sollen, damit es mehr fruchtet?? Und manchmal möchtest du reinschreien, dass Taufen, dass Konfirmationen doch etwas Heiliges sein sollen, und dass da ein Ja ein Ja sein soll - und nicht nur ein oberflächliches Jaja, das in Wahrheit nur heißt: „Lass mich in Ruhe, Gott soll mir den Puckel runterrutschen.“ Ja, manchmal möchte ich reinschreien. Da verstehe ich gut den bekannten dänischen Denker aus dem vorigen Jahrhundert, Sören Kierkegaard, der als bewusster Christ Glauben und Jesus über alles liebte und gerade deswegen genauso sehr die Kirche, die immer nur zum Heucheln und zu Oberflächlichkeit Anlass gibt, radikal kritisch sah. Kierkegaard erzählt einmal:

 

„Da ist ein junger Mann, dessen Glaube darin besteht, dass er keinen hat. Der heiratet und bekommt Familienzuwachs. Ein Pfarrer träufelt anmutig ein Paar Tropfen Wasser über den Kopf des süßen kleinen Kindes. Die Gemeinde ist gerührt. Und das wagt man anzubieten als Heilige Christliche Taufe!“

 

Taufen, Konfirmationen und auch Predigten, da wird hinterher alles abgeschüttelt - wie beim Wasser eines Taufkindes, so meinte es der Kierkegaard. Da bleibt Rührung, höchstens, aber nichts geht zu Herzen. Da bleiben Worte folgenlos.

 

Liebe Gemeinde, wenn wir da von hier aus in das neue Testament reinschauen, da könnte man vor Neid erblassen: wenn man Jesus da sieht, wie er Menschen mit Gott zusammengebracht und mit Worten des Lebens erreicht hat!  Der redet anders als alle anderen Pastoren, die es je gab! „Er predigte vollmächtig und nicht wie die Schriftgelehrten“, sagt das Neue Testament. Da schlief keiner ein! Da kamen ganz plastische Beispiele vor, die sich tief einprägten, Gleichnisse, die man nie vergisst! Ja, da kamen die Leute in Scharen, um ihn, den „Bilderbuchprediger“ zu hören, und viele waren von ihm begeistert und angesprochen!

 

Und, liebe Gemeinde, Bilderbuchprediger ist er auch in einem zweiten Sinn: weil seine Gleichnisse so anschaulich und einprägsam waren und sind! Das „Bilderbuch Gottes“ hat man die Gleichnisse genannt. Und das schließt ein: seine Beispiele und Gleichnisse, die verstand jedes Kind, die waren mitten aus dem Leben gegriffen. Wie bei dem, das die Linda eben las: das konnte sich damals jeder vorstellen und kann sich hier jeder vorstellen, jedenfalls der kann es begreifend, der mit der Natur vertraut ist vertraut ist und mit den landwirtschaftlichen Methoden zu Jesu Zeit, wenn da ein Bauer das Saatgut ausstreut.

 

Und dann gucken wir da näher rein in das, was Jesus seinen Hörern damals und auch heute zu sagen hat, und auf einmal entdecken wir was: Ganz harmlos also fängt das an; da erzählt Jesus eine Alltagsgeschichte, die ganz harmonisch und idyllisch ist. Aus dem Landleben erzählt er, also von jenem Bauern, der dort sät auf seinem Feld. Eine Geschichte wirklich für jedes Kind verständlich - wie aus dem Bilderbuch. Aber für den, den diese Geschichte wirklich dann angeht, wen sie erreicht, kriegt sie auf einmal einen doppelten Boden, oder - anders gesagt - einen anstoßerregenden Hintersinn, ja, wenn man’s richtig hört, fast auch so etwas wie „schwarzen Humor“!

 

Sagt es jetzt bei Ihnen: „Klick“? Dass Sie auf einmal den Hintersinn dieser Worte begreifen?

 

„Merkt ihr nicht, Leute, wieviel Wehmut in dieser Geschichte drinsteckt!“, so wird der von uns der bisher mitgehört hat und der jetzt dahinterkommt, gefragt. Und ich denke, was Jesus da uns mit diesem Gleichnis zu sagen hat, geht in der Tat ziemlich in die gleiche Richtung wie der Witz mit den drei Pastoren und ihrer Taubenplage vom Anfang!

 

Das Gleichnis von diesem Säemann ist in Jesu Sinn wirklich so etwas wie die Wehmut eines Predigers, den die Leute faszinierend finden, und was dann nach den Worten bei den Menschen folgt: Das sieht ganz anders aus! Es ist die Wehmut, die von allem Anfang an zu der Geschichte des Glaubens mit Jesus gehörte: Zehn aussätzige Kranke geheilt, und nur ein Prozent, nur einer von zehn kommt wieder und dankt, und ähnlich am Palmsonntag, als er mit dem Esel einzog; alle rufen festlich: „Hosianna dem Sohn Davids“ - und wenig später - erst gefeiert, dann gefeuert - der Umschlag ins pure Gegenteil: „Kreuzige, kreuzige ihn!“

 

Ja, genauso ist’s hier in dieser Geschichte, die gleiche Wehmut von allem Anfang an: Kein anderer als Jesus selbst ist dieser Säemann, Jesus ist der, der da geradezu narrhaft wie ein Don Quichotte da gegen Windmühlenflügel zu kämpfen scheint, der mit Worten was erreichen will und der in Wirklichkeit viel ausstreut und das meiste „in den Wind sät“, dass da nix bei rum kommt.

 

Ja, Jesus schlägt da erzählend das Bilderbuch Gottes auf für die ihm lauschenden Massen damals - er erzählt eine harmlos klingende Geschichte aus dem Landleben, aus dem Alltagsleben jener Zeit - und mitten in dieser Geschichte, mitten in diesem harmlos und idyllisch aussehenden Säemann-Bildchen, da stecken wir drin und Jesus hält uns aufdeckend den Spiegel vor die eigene Nase: Was ist bei uns mit dem Wort von ihm! Ja, auf einmal sind wir mitten drin in dieser Geschichte, dass du gefragt wirst und dass ich gefragt werde: Wo sind die Früchte geblieben, die aus dem Hören kommen sollen? Wo ist echte Verbindung mit Gott da, die zu Herzen geht, Worte, die zu Herzen uns gegangen sind von ihm? Ja, Worte haben uns erreicht und sind dann „vom Winde verweht“ - sind niemals Samen geworden, der aufging und uns oder andern was brachte. Wir haben Predigten gut gefunden oder schlecht - aber in beiden Fällen hat sich nichts getan. Denn sofort kamen die Vögel und fraßen’s ratzeputz weg. Ja, und dann war Boden bei uns, der war felsig, steinhart und knochentrocken, da kam keine Feuchtigkeit dran, und dann ging’s nicht auf. Ein Herz, steinhart wie ein Fels behielten wir, und dann kam nichts mit Frucht, die blühte und schon gar nichts mit Ernte. Und jene Disteln und Dornen, die sich als Anfechtungen und Zweifel reinbohren bei uns, die sind nicht minder aktuell: die Zweifel, die Todesfragen, die Trauer, all das wurde ein Dickicht von Dornen und Disteln, der den Glauben nicht mehr wachsen und reifen ließ, der Glaube erstickte förmlich - wer hier kennt solche Erfahrungen nicht?

 

Gestern beim Taufgespräch, da habe ich die Familie Kraemer gefragt, den Vater Dirk, den ich ja damals an gleicher Stelle konfirmierte, an der jetzt sein zweiter Sohn zur Taufe gebracht wird: Soll das alles sein - „ein Paar Tropfen Wasser auf den Kopf des süßen kleinen Kindes“, oder verbindet ihr was mit der Taufe, was euch wichtig ist. Gebt ihr dem Wort, dem Glauben eine Chance, dass ihr es dann wagt mit Pascal und mit dem kleinen Baby mal zu beten und auch für sie zu beten? Rechnet ihr damit, dass da Frucht rauskommt, wie aus Samen, wenn es richtig läuft, was wird?

 

Ich habe euch hier ein Hoffnungsbild zur Taufe eures Jüngsten mitgebracht, und ich habe mit Bedacht den letzten Satz Jesu, den wir aus Lukas 8 hörten, als Taufspruch für Maurice-Jerome ausgesucht: hier steht es aufgeschrieben, damit es bald im Kinderzimmer über seinem Bettchen hängen kann:

 

Der Säemann bei untergehender Sonne, gemalt von Vincent van Gogh

 

 

Jesus sagt am Ende der Geschichte vom Säemann in Lukas 8, Vers 15:

Das aber auf dem guten Land sind die,

die das Wort hören und behalten

in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.

 

Das ist der Taufspruch des kleinen Taufkinds

Maurice-Jerome Kraemer

am Sonntag, 19.3.2000 in der Stephanuskirche zu Deilinghofen

 

Und darüber sieht man eine Kopie eines Bildes des berühmten Malers Vincent van Gogh: der Säemann aus unserer Geschichte heute, der da seinen Samen ausstreut.

 

Und dann dort im Kinderzimmer – stell ich mir vor - kann man einmal den Großen, den Pascal, sich das Bild angucken lassen, und später mal den Kleinen: da sieht man sogar die Vögel unter dem Himmel, die da den Samen aufpicken wollen. Aber darum kann man beten, dass das gute Ende, das da Jesus angibt, auch bei uns passiert: dass aus dem Kleinen was wird und dass der mal wächst, und dass genauso er wie gutes Land wird, in dem vom Glauben was aufgeht, dass das Frucht trägt, wie Linda las: hundertfältige Frucht! Und was für eure beiden Kleinen zuerst nur ein schönes Bildchen ist, kann für die Eltern und uns alle ein Wink mit dem Zaunpfahl werden, dass Jesu Worte - wenn sie bei uns auf rechten Boden fallen - ein Riesenversprechen in uns wahrmachen wollen, dass hier Kindertaufen und Konfirmationen nicht „einfach so“ sind, sondern dass da Frucht entsteht, Frucht für diese Zeit und für alle Ewigkeit. Ich schließe, wie Jesus seine Geschichte schloss: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Amen. 

 

Lied 212, alle Strophen (Voller Freude über dieses Wunder)

 

Bei der Taufe: Wir wollen beten:

Herr, voller Freude über dieses Wunder  danken dir von Herzen für dieses Kind und dieses Leben, das hier beginnt - für alles Glück, das du mit Maurice-Jerome den Eheleuten Kraemer und uns geschenkt hast. Setze die Taufe ihr hier zum Segen, dem Kind und seiner Familie.

Wir beten in der Stille für Maurice-Jerome und diese Taufe, wir beten für unsere Kinder, auch für den kleinen Pascal Kraemer, für unsere Kinder und Enkel und denken betend an unsere Patenkinder.

[Stilles Gebet, dann: Herr, höre uns, Herr, erhöre uns]

Herr, wir denken an dein Wort, dem du versprochen hast Frucht zu tragen. Du kennst unsere Herzen, wie hart sie sind, und wie leicht der Same verloren- und kaputtgeht bei uns, so nichts rauskommt hier. Herr, segne dein Wort in dieser Gemeinde - bei Jungen und Alten in allen Gruppen und Kreisen, lass auch hier in der Kirche fragende und suchende Menschen angesprochen werden durch dein Wort. Wir denken da besonders an die Konfirmandinnen und Konfirmanden, die sehr bald hier eingesegnet werden, lass es keine Aussegnung werden, sondern lass Frucht herauskommen, wie du es versprochen hast.

Wir beten in der Stille um Frucht, die hier wachsen kann.

[Stilles Gebet, dann: Herr, höre uns, Herr, erhöre uns]

Herr, wir denken an die dir Dunkles und Trauriges erlebten hier, sprich du da dein „Fürchte dich nicht hinein“ und sei Du der Trost der Betrübten. Wir beten in der Stille darum, dass die Dornen von Zweifeln und Anfechtungen hier Glauben nicht ersticken.

[Stilles Gebet, dann: Herr, höre uns, Herr, erhöre uns]

Und an die ganze Welt, die dein Heil dringend braucht denken wir; an alle Christen, die unsere Brüder und Schwestern sind, Geschwister deines Friedens, der Frucht tragen soll, denken wir in besonderer Weise, wenn wir gemeinsam beten: Vaterunser ... AMEN.

 

Schlusslied nach der Taufe vor dem Segen 170, 1-4: Komm. Herr, segne uns.

 

Nach Hause zu www.pastoerchen.de - über diese Adresse kommt man auch nach www.centernet.de/Deilinghofen .

 

 

 

Gottesdienst mit einer Taufe am Sonntag Sexagesimae, 2.2.1997 in Deilinghofen

Orgel/ Abkündigungen Erstes Lied: Fürchte dich nicht... (656, 1-3)

Im Namen /Unsere Hilfe...

HERR, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht schon wüsstest. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Kommt lasset uns anbeten! EHR SEI

Bekenntnis: Ja, Herr, du kennst jedes Wort auf unserer Zunge, aber du weißt auch, wie es bei uns im Herzen aussieht. Du weißt um das, was wir nach außen wie unter Masken verbergen: die Dunkelheit in uns, die Traurigkeit, die Verstocktheit und die Schuld. Lass deine Gnade da reinreichen bis ins Zentrum unserer Person. Gestalte du uns im Herzen um, dass wir nicht nur mit den Lippen und nicht nur der Tradition gemäß Christen sind, sondern von Herzen deine Kinder, die auch anderen zeigen können, dass es schön ist von dir zu wissen und davon, daß du uns von allen Seiten umgibst. Vergib uns unsere Schuld und erbarm dich über uns! KYRIE!

SO SEHR HAT GOTT DIE WELT GELIEBT... EHRE SEI GOTT/ALLEIN...

Gebet: Ja, Herr, schenk uns die rechten Ohren, dein Wort zu hören und zu bewahren, schenk uns neue Herzen, die fragen nach dir und Antworten bekommen von dir. Lass nicht zu, dass wir uns taub stellen für dich und deinen Willen, ja, Herr, komm du uns nah in deinem Wort, dem du versprochen hast, dass es nicht leer zurückkommt. Das bitten wir dich, Herr Jesus Christus, der du mit ...

 

 

Predigt am Sonntag Sexagesimae, 2.2.1997

in der Stephanuskirche Deilinghofen

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und unserm Herrn Jesus Christus. Amen.

Liebe Gemeinde, liebe Tauffamilie! Zur heutigen Predigt habe ich hier eins meiner Lieblingsbücher mitgebracht; es stammt von Helmut Thielicke, dem vor etwa zehn Jahren verstorbenen bedeutenden Hamburger Theologieprofessor, und sein Buch trägt den Titel: „Das Bilderbuch Gottes“. Sicherlich war dieser Thielicke einer der mitreißendsten Prediger dieses Jahrhunderts, der von der Kanzel aus und vom Katheder Zehntausende erreichte und ganz neu zum Glauben führte, und seine sehr weit verbreiteten Predigten über die Gleichnisse Jesu sind in diesem Buch „Das Bilderbuch Gottes“ veröffentlicht worden. --- Und Helmut Thielicke hat recht: Jesus hat nicht schlapp und nicht blutleer-abstrakt von höheren Sphären geredet, sondern mit großer Vollmacht bildhaft und mit zum Teil anstoßerregender Anschaulichkeit: sehr konkret, so dass es Hand und Fuß hatte und jedem wirklich Hörenden unter die Haut ging - ja, Jesus hat in den Gleichnissen, von Bildern des Alltags ausgehend die Menschen hineingelockt, zu tun zu kriegen mit ihm und Gottes Reich, seine Gleichnisse in der Tat sind ein Bilderbuch Gottes... - So möchte ich hier gleichsam die Verlesung des heutigen Predigttextes, der für den Sonntag Sexagesimae - 60 Tage vor Ostern - vorgeschlagen ist, nach Jesu Weise bildhaft beginnen und hier ein Bild anheften, das sehr bekannt ist: gemalt von Vincent van Gogh im um 1830 mit dem Titel „Der Säemann bei untergehender Sonne“. Oft ist das ja auf Konfimationsurkunden abgedruckt worden: van Goghs Darstellung des Säemanns und die Sonne, die untergeht. Hören wir dazu den heutigen Text Lukas 8, die Verse 4-8:

 

Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete er in einem Gleichnis: Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen's auf. Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten's. Und einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

 

„Kenn ich doch lange“, liebe Gemeinde, so schallt’s mir entgegen - unausgesprochen - dort aus Ihren Bankreihen, und sicherlich keiner von Ihnen hört diese Geschichte zum ersten Mal. „Der, der da sät, ist das nicht langsam abgedroschen?“ - so könnte man hier sogar fragen, und: „Wer Ohren hat zu hören, der höre“, das scheint hier auch nicht zu ziehen, denn mit den Ohren haben wir das alle schon gehört, mit was denn sonst?

 

Doch bin ich mir da nicht ganz so sicher, liebe Gemeinde, ob wir wirklich Ohren haben, so wie Jesus es meint. Und gerade deswegen möcht ich zuerst bewusst die Einleitung noch einmal neu zu Gehör bringen, den ersten leicht zu überhörenden Vers, den ich gerade las. Bei näherer Betrachtung gehört mitten rein in das, was danach folgt; da steht: Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete er in einem Gleichnis...

 

Wenn ich dazu eine Überschrift suche, dann kann ich nur sagen: „Ein wahrer Bilderbuchprediger tritt da auf!“ Ein Magier des Wortes, so haben’s die Leute gemeint und gefühlt, wenn sie fasziniert und massenweise sich zu ihm auf den Weg machten - der hat’s drauf, dachten sie, endlich einmal nicht so langweilige Predigten, blutleer und abstrakt nach Schriftgelehrtenweise! Ein großer Redner, der Mann aus Nazareth - er predigte vollmächtig und nicht wie die Schriftgelehrten, so sagen’s ja auch die Evangelien öfter - und damals die Masse, die war wie magnetisiert von dieser neuen Art, wie da von Gott geredet wurde. Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete er in einem Gleichnis. Auf gut deutsch übersetzt kann man das wirklich so sagen: Ein wahrer Bilderbuchprediger tritt da auf!

 

Ja, liebe Gemeinde, zwei solcher Bilderbuchprediger habe ich das Glück gehabt, kennenzulernen, Leute, die viele genau nach Jesu Weise packend und anschaulich behafteten mit dem Evangelium von Jesus und seinem Reich: Prof. Thielicke, den ich nannte und den auch vor zehn Jahren verstorbenen Herner Superintendenten Fritz Schwarz, der eine ähnliche Gabe hatte, und beide sagten es des öfteren übereinstimmend: „Misstrau’ bloß den Leuten am meisten, wenn sie dich einen Bilderbuchredner nennen; denn das, worauf’s ankommt, das hören die Leute nie richtig, dann hören sie nur einen Menschen, der toll reden kann, und es ändert sich gar nichts.“ Fritz Schwarz, der mir als Freund und Seelsorger ja sehr nahstand, konnte es noch nicht mal haben, wenn seine Predigten gelobt wurden oder wenn man ihn einen berühmten und bedeutenden Mann nannte: „Das sind nur Ausflüchte“, meinte er, manchmal mit Wehmut: „Sie loben dich nur hoch, um selber dem nicht folgen zu müssen, was man bezeugt.“ Kurzum: Genauso - genau nach diesem Muster - ist es in unserm Text in der Einleitung! Die große Masse ist da, sie kommen in Scharen aus allen Städten, denn ER, der bekannte Bilderbuchredner tritt auf. Es ist dort Heiligabend und Goldkonfirmation und Konfirmation an einem Tag, kurz: die Massen sind da, um zu hören - aber wer weiß - vielleicht haben einige keine Ohren dabei??? Ja, und mehr noch, er schlägt das Bilderbuch Gottes auf, er gibt eins der Gleichnisse, die typisch sind für ihn, zum Besten. So hört’s die Masse dort.

 

Und das, liebe Gemeinde, was wir eben hörten, hat auf einmal - von dieser Einleitung her - einen doppelten Boden! Was ganz Harmloses erzählt Jesus, etwas, was ganz harmonisch und idyllisch ist. Aus dem Landleben erzählt er, von jenem Bauern, der Saatgut auswirft auf sein Feld. Eine Geschichte wirklich für jedes Kind verständlich - wie aus dem Bilderbuch. Aber für den, den diese Geschichte wirklich dann angeht, wen sie erreicht, kriegt sie auf einmal einen doppelten Boden, oder - anders gesagt - einen anstoßerregenden Hintersinn, ja, wenn man’s richtig hört, fast so etwas wie „schwarzen Humor“!

 

Lassen Sie mich’s erklären: Ich las im Buch „Das Bilderbuch Gottes“ von Thielicke die Auslegung zum heutigen Text durch und war wie gefesselt von dem, wie Thielicke diese Geschichte hörte. „Merkt ihr nicht, Leute, wieviel Wehmut in dieser Geschichte drinsteckt!“, so fragt er da, und ich denke, er sieht das richtig: Da ist wirklich so etwas wie die Wehmut eines Predigers, den die Leute faszinierend finden, und was dann nach den Worten bei den Menschen folgt, das sieht ganz anders aus. Es ist die Wehmut, die von allem Anfang an zu der Geschichte des Glaubens mit Jesus gehörte: 10 aussätzige Kranke geheilt, und nur ein Prozent, nur einer von 10 kommt wieder und dankt, und ähnlich am Palmsonntag: alle rufen festlich Hosianna dem Sohn Davids - und wenig später - erst gefeiert, dann gefeuert - der Umschlag ins pure Gegenteil: Kreuzige, kreuzige ihn. --- Ja, genauso ist’s hier in dieser Geschichte, die gleiche Wehmut von allem Anfang an: Jesus ist dieser Säemann, der geradezu narrhaft wie ein Don Quichotte da gegen Windmühlen zu kämpfen scheint, der mit Worten was erreichen will und der in Wirklichkeit viel ausstreut und das meiste „in den Wind sät“, daß da nix bei rum kommt.

 

Ja, Jesus schlägt da erzählend das Bilderbuch Gottes auf für die ihm lauschenden Massen damals - er erzählt eine harmlos klingende Geschichte aus dem Landleben, aus Alltagsleben jener Zeit - und mitten in dieser Geschichte, mitten in diesem harmlos und idyllisch aussehenden Säemann-Bildchen, wie wir’s da z.B. von van Gogh bildhaft vor Augen haben - da stecken wir drin und Jesus hält uns aufdeckend den Spiegel vor: Was ist bei uns mit dem Wort von ihm! Ja, auf einmal sind wir mitten drin in dieser Geschichte: dass du gefragt wirst und dass ich gefragt werde: wo sind die Früchte geblieben, die aus dem Hören kommen sollen? Ja, Worte haben uns erreicht und sind dann „vom Winde verweht“ - sind niemals Samen geworden, der aufging und uns oder andern was brachte. Wir haben Predigten gut gefunden oder schlecht - aber in beiden Fällen hat sich nichts getan. Denn sofort kamen die Vögel und fraßen’s ratzeputz weg. Ja, und dann war Boden bei uns, der war felsig, steinhart und knochentrocken, da kam keine Feuchtigkeit dran, und dann ging’s nicht auf. Ein Herz, steinhart wie ein Fels behielten wir, und dann kam nichts mit Frucht, die blühte und schon gar nichts mit Ernte. Und jene Disteln und Dornen, die sich als Anfechtungen und Zweifel reinbohren bei uns, die sind nicht minder aktuell: die Zweifel, die Todesfragen, die Trauer, all das wurde ein Dickicht von Dornen und Disteln, der den Glauben nicht mehr wachsen und reifen ließ, der Glaube erstickte förmlich - wer hier kennt solche Erfahrungen nicht?

 

Ein hintergründiges Gleichnis in der Tat, viel weniger harmlos, als wir denken. Wenn man bei Jesus in ein Gleichnis reinschaut, dann ist’s zuerst ein Bilderbuch, aber gleich drauf ändert’s sich und wird’s zum Spiegel, ein Spiegel, in dem wir uns wiedererkennen und in dem dieser Jesus uns anspricht und fragt: Du, willst du eigentlich das Richtige aus meinem Wort raushören? Und hier heute, da fragt er sogar noch deutlicher; er fragt wie damals: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ Und er setzt hinzu, was diese Woche im Wochenspruch ausgesagt ist - genau in der gleichen Richtung: „Heute, so ihr meine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht!“ Damit ist alles gesagt, jedenfalls für den, der sich da offene Ohren erhalten hat und ein offenes Herz, der Jesu Wehmut heute fühlt und sich ein neues Herz schenken lassen will, das nicht mehr felsenhart und unfruchtbar bleibt.

 

Liebe Gemeinde, man nennt unser Säemann-Gleichnis aus Lukas 8 ja auch das „Gleichnis vom vierfachen Acker“, und ein Mensch, der den Knackpunkt des Gemeinten verstanden hat mit wachen Ohren, der hat das Ganze in den Merksatz gefasst: „Vierfach ist das Ackerfeld, Mensch, wie ist dein Herz bestellt?“

 

In Jesu Gleichnis - wohlgemerkt - da kommt’s eben nicht drauf an, dass ich wie in Kästchen und Schubladen auf vier Kategorien von Menschen komme: die Menschen, bei denen die Vögel es klauen, die Dornenmenschen, die Felsenmenschen, die Fruchtchristen, bei denen es 100fach wächst. Da kommt’s nicht drauf an, dass ich da und da so Tendenzen bei andern sehe, mit spitzem Finger drauf zeigend: nein, ich soll da auf mich gucken - wie in einen Spiegel. Denn bei mir in meinem Herzen spielen sich die vier Kategorien ja ab - bei mir im Herzen kann das Harte weich werden, können die Vögel vertrieben werden und die überwuchernden Disteln ausgerottet, so dass Jesus endlich Frucht sieht, Frucht des Glaubens, von der der neben mir was abkriegt, so dass es ringsum wächst - 100fältig in dieser Gemeinde. Das ist die Pointe dessen was Jesus Leuten hier sagt, die sich Ohren zum Hören erhalten haben - Frucht bei uns will er sehen und nicht in den Wind gesäten Samen, nicht leer gedroschenes Stroh aus Worten.

 

So kann diese Predigt nicht anders enden als anschaulich: zu fragen, wie hier solche Frucht leibhaftig aussehen kann hier bei uns. Drei sehr kurze Anmerkungen dazu am Schluss:

 

  1. Gleich wird ein kleines Mädchen getauft, unsere Ann-Christine, deren Vater Markus vielen hier ganz bekannt ist als langjähriger CVJM-Jungscharleiter bei uns und mir schon bekannt war als ein kleiner Junge - auf dem Weg zu seiner Konfirmation. Markus schilderte mir und seiner Frau im Taufgespräch, wie damals hier Deilinghofer junge Leute bei ihm Samen ausstreuten, der bei ihm auf fruchtbaren Boden fiel - er nannte Namen von Menschen, die bei ihm hier solche Samenstreuer waren. Und was kann man da zu einer Taufe mehr wünschen, als das, dass er jetzt als Vater mit seiner Frau zusammen - allen Dornen und Felsen - zum Trotz um Gottes Gedeihen bittet, dass diese Taufe Frucht trägt und er den Samen weitergibt, ein Samen, der Ewigkeitswert hat, dass diese kleine Tochter durch solchen Samen den Sinn des Lebens findet.

 

  1. Da sind Trauernde hier, die Hartes und Schweres mit sich schleppen aus den letzten Wochen, die um Dornen und Disteln wissen. Wollen wir an die nicht denken - auch Gebete können da Frucht tragen, dass neben uns im Glauben was reift.

 

  1. Da fahren wir Freitag zur Konfirmandenfreizeit - und auf dieser Freizeit soll „Samen“ ausgestreut werden, dass auch nach der Konfirmation die „Vögel“ nicht alles wegfressen, dass was bleibt für Zeit und Ewigkeit. Niemals finden wir uns mit ab, dass Konfirmation ein Schlusspunkt ist: schenke Gott - auch darum wollen wir beten, dass hier Erwachsene und Jugendliche Ohren kriegen, die verstehend hören, dass Jesus hier zu sagen hat und reifende Früchte hier finden soll.   AMEN.

 

 

Gebet nach der Predigt zu Anne-Cathrines Taufe:

 

Wir wollen beten:

Herr, wir danken dir von Herzen für dieses Kind und alles Glück, das hier beginnt - für alles Glück, das du mit Ann-Cathrine den Eheleuten Schulz und uns geschenkt hast. Setze die Taufe ihr hier zum Segen, dem Kind und seiner Familie.

Wir beten in der Stille für Anne-Cathrine und diese Taufe, wir beten für unsere Kinder und Enkel und denken betend an unsere Patenkinder.

[Stilles Gebet, dann: Herr, höre uns, Herr, erhöre uns]

Herr, wir denken an dein Wort, dem du versprochen hast Frucht zu tragen. Du kennst unsere Herzen, wie hart sie sind, und wie leicht der Same verloren- und kaputtgeht bei uns, so nichts rauskommt hier. Herr, segne dein Wort in dieser Gemeinde - bei Jungen und Alten in allen Gruppen und Kreisen, lass auch hier in der Kirche fragende und suchende Menschen angesprochen werden durch dein Wort. Wir denken da besonders an die Konfirmandenfreizeit auf dem Wartenberg.

Wir beten in der Stille um Frucht, die hier wachsen kann.

[Stilles Gebet, dann: Herr, höre uns, Herr, erhöre uns]

Herr, wir denken an die dir Dunkles und Trauriges erlebten hier, sprich du da dein „Fürchte dich nicht hinein“ und sei Du der Trost der Betrübten. Wir beten in der Stille darum, dass die Dornen von Zweifeln und Anfechtungen hier Glauben nicht ersticken.

[Stilles Gebet, dann: Herr, höre uns, Herr, erhöre uns]

Und an die ganze Welt, die dein Heil dringend braucht denken wir; an alle Christen, die unsere Brüder und Schwestern sind, Geschwister deines Friedens, der Frucht tragen soll, denken wir in besonderer Weise, wenn wir gemeinsam beten: Vaterunser ... AMEN.